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Husaren
Husaren sind eine Truppengattung der leichten Kavallerie. Ihre Ursprünge liegen vor allem in Ungarn, Kroatien und Serbien.
Etymologie
Die Etymologie des Wortes Husar ist nicht eindeutig geklärt. Man nimmt an, dass der Begriff auf das lateinische Wort, „cursor“ zurückgeht, das „schneller Bote“ bedeutet. In Südosteuropa im 14. Jahrhundert zu „gusar, husar“ transformiert, bezeichnete das Wort damals einen berittenen Räuber oder Piraten. Ebenso könnte der Begriff „Husar“ auf das italienische „Corsaro“ (Korsar, Seeräuber, Streifzügler) zurückgehen.
Eine andere mögliche Erklärung wäre das ungarische Zahlwort „húsz“ (20); der Name bezöge sich dann auf Rekrutierungsmodalitäten der alten ungarischen Reiterei: 20 Häuser hatten je einen bewaffneten Reiter zu stellen. Später wurde so die gesamte ungarische Reiterei (huszár) bezeichnet. Die Ungarn selbst vermuten, dass das Wort seinen Ursprung im südslawischen Wort „hurszar“ („Räuber“) hat.
Ursprünge
Ungarisch-Kroatische Streifscharen
Nach der Niederlage in der Schlacht von Nikopolis traten vermutlich Teile der von den Osmanen besiegten bosnischen Streitkräfte in ungarische Dienste. Ausgerüstet mit Lanze, Schild und Säbel kämpften sie als leichte Kavallerie.
Erstmals schriftlich erwähnt sind die „hussarones“ 1481 in einem auf Latein abgefassten Brief des Ungarnkönigs Matthias Corvinus. Unter seiner Regierung hatten sich die Husaren bereits zu schwer gepanzerten Reitern entwickelt. Sie trugen Helme im türkischen Stil (Zischäggen), Brust- und Armpanzer, mit Eisenblech beschlagene Schilde (bezeichnet als „Tartschen“), schwere Säbel (Sarrass genannt), Streitkolben und Lanzen. Am Sattel mitgeführt wurde außerdem ein Panzerbrecher (hegyestőr, „Pikenschwert“). Für den wahrscheinlichen Fall, dass die Lanze beim ersten Ansturm brach, wurde dieses etwa 150 Zentimeter lange (Klingenlänge!), drei- oder vierkantige Schwert auf den Oberschenkel gesetzt und als Stoßwaffe benutzt.
Am Dreißigjährigen Krieg nahmen Kroatische Reiter im Rahmen des kaiserlichen Heeres der Habsburger teil, hauptsächlich wie Husaren, als Kavalliersöldner ausgerüstet. Ihre große Anzahl (zwischen 12.000 und 30.000 Reiter) zog derart viel Aufmerksamkeit an, dass auch polnische und ungarische Husaren fälschlicherweise als kroatische Husaren bezeichnet wurden.
Über das Sozialprestige des Husaren schreibt der ungarische Schriftsteller Mór Jókai (1825-1904) in seinem Monarchie-Buch: „Der quartiermachende Korporal gerät in Streit mit dem Richter, der sich für den ersten im Dorfe hält. «Laßt Euch eines sagen! Der erste auf der Welt, das ist der Herrgott. Dann kommt der König. Dann der Husar, dann das Pferd des Husaren, dann das Hufeisen vom Pferd des Husaren. Dann kommt lange nichts. Und dann kommt ein Paar zerrissener, kotiger Stiefel. Und dann erst kommt Ihr, Richter, in Euren Stiefeln.»“
Polnische Flügelhusaren (Hussaria)
Unter ungarischem Einfluss fanden die Husaren zunächst als leichte Kavallerie Eingang in das polnische Heer. Der Wandel zur schweren Reiterei, die das mittelalterliche Ritteraufgebot ersetzte, fand Ende des 16. Jahrhunderts unter König Stefan Batory seinen vorläufigen Abschluss. Die gepanzerten polnischen Flügelhusaren (Hussaria) trugen Brustpanzer, Armschienen und kniehohe Lederstiefel. Der Name geht auf die zwei am Rückenpanzer befestigten großen Flügelstangen zurück, die bis zu einem Meter über dem Kopf aufragten. Sie sollten die galoppierenden Husaren durch ihr Rauschen und Aussehen besonders furchteinflößend erscheinen lassen. Außerdem schützten sie den Rücken vor Säbelhieben und wehrten die von den feindlichen Tataren verwendeten Fanglassos ab. Mit der Lanze als Hauptwaffe ausgerüstet, trugen die Flügelhusaren ihre Attacken in geschlossener Formation vor. Neben dieser schweren Schlachtenkavallerie hielten sich, in Ungarn wie in Polen, leicht bewaffnete Husaren als Aufklärungstruppe. Deren Taktik und Ausrüstung wurden seit Beginn des 17. Jahrhunderts europaweit kopiert.
Die Husaren waren in Fähnlein (poln. Chorągwie) von 210 Reitern eingeteilt. Die Aufstellung erfolgte überwiegend dreigliedrig, wobei das erste Glied von den Adligen (Towarzysz) und das zweite Glied von seinen Knappen (Pachołek), die ebenfalls aus dem niedrigen Adel stammten, besetzt war. Jede Einheit wurde von einem Rittmeister (Rotmistrz) im Range eines Oberst und seinem Stellvertreter (Porucznik) geführt. Weiter hatte jede Einheit eine Choragiew-Fahne, zwei Pauker und zwei Trompeter. Nur der König führte einen Roßschweif gekrönt von einem Falkenflügel. Hochadlige Anführer durften als Auszeichnung einen Roßschweif ohne Falkenflügel führen.
Die Husaren der Neuzeit
Den anfangs unter ungarisch-kroatischen Söldnern rekrutierten Husaren blieb die Anerkennung als vollwertige Soldaten lange verwehrt. Schlechter besoldet und von der Generalität misstrauisch beäugt, emanzipierte sich diese exotische Truppe zunächst nur zögerlich. Erst zur Mitte des 18. Jahrhunderts hin mussten in Gefangenschaft geratene Husaren nicht mehr fürchten, als irreguläre Kämpfer vom Kriegsgegner getötet zu werden. Hauptaufgabe dieser mit wendigen kleinen Pferden ausgerüsteten Reiter waren der Aufklärungs- und Vorpostendienst sowie die Störung der feindlichen Versorgungslinien im Rahmen des „Kleinen Krieges“. Vor dem Aufkommen einer Militärpolizei übernahmen sie in z. B. Preußen deren Aufgaben wie das Einfangen von Deserteuren. Dagegen wurden sie anfangs in geschlossener Formation in der Schlacht kaum eingesetzt. Auch administrativ wurden die Husaren in den meisten Staaten erst ab dem späten 18. Jahrhundert der Kavallerie zugerechnet[1], im Verlauf des 19. Jahrhunderts verwischten sich die Grenzen der nominell unterschiedlichen Kavalleriegattungen, doch auch da, wo faktisch eine Einheitskavallerie bestand, wählte man.
Die ersten regulären Husarenregimenter wurden in Westeuropa im späten 17. und im 18. Jahrhundert nach ungarischem Vorbild aufgestellt. Bayern stellte ein erstes Regiment 1688 auf, das zweite folgte um ca. 1700. Frankreich begann ab 1692 mit der Aufstellung mehrerer Regimenter, rekrutierte die Husaren dabei zunächst aus Ungarn und Deutschland, später auch aus deutschsprachigen Grenzregionen Frankreichs. Preußen zog 1721 nach, auch Schweden und Dänemark verfügten ab 1756 bzw. 1764 über Husaren. Während der Koalitionskriege erhielten mehrere britische Regimenter leichter Dragoner sukzessive Uniformelemente der Husaren, nahmen die Bezeichnung als solche jedoch erst 1806/07 an (anfänglich nur als Zusatz, der Namensbestandteil (light) Dragoons fiel erst 1861 weg).
Typisch wurde die aus der ungarischen Nationaltracht entwickelte Uniform: Flügel- bzw. Pelzmütze (Kolpak) oder später auch Tschako, eng anliegende Hosen (Charivari) und verschnürte Jacken (anfänglich der kurze Dolman, ab Mitte des 19. Jahrhunderts der waffenrockartige Attila) sowie pelzbesetzte Überjacken (Mente), die im Sommer über die Schulter gehängt getragen wurden. Nicht nur die Abzeichenfarbe von Ärmelaufschlägen und Kragen, sondern auch die Grundfarbe der Uniform selbst (auch der Beinkleider) war in den meisten Ländern regimentsweise unterschiedlich, wobei sich letztlich auch hier der Trend zur Vereinheitlichung zeigte. So wählte man in Großbritannien von Anfang an das dunkle Blau der dortigen leichten Kavallerie, in Ungarn hell- bzw. dunkelblau und selbst in Frankreich, das traditionell neben Preußen die bunteste Husarentruppe besaß, erhielten die Husaren wie das Gros der Kavallerie hellblaue Oberkleider und rote Hosen. Die Bewaffnung bestand aus einem Säbel, ein bis zwei Pistolen und einem kurzläufigen Karabiner. In dieser Form kämpften Husareneinheiten bis zum Ersten Weltkrieg.
kurhessische Husaren um 1825
K.u.k. oder k.u. Husaren in Parade
Leibhusaren in der preußischen Armee
Husaren in Preußen
Nach den Schlesischen Kriegen, in denen sich vor allem die österreichische leichte Reiterei mehrfach ausgezeichnet hatte, wurden die Husaren international „hoffähig“. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Husarenformationen in nahezu allen europäischen Armeen aufgestellt. In Preußen wurde zuerst 1721 ein schwaches Husarenregiment errichtet, zunächst mit polnischen Reitern. Später war man bestrebt, geborene Ungarn mit ihren landestypisch wendigen Pferden für den Kriegsdienst im preußischen Heer zu gewinnen.
Zur Zeit des Regierungsantritts Friedrich des Großen gab es zwei kleine Regimenter Husaren, die aber nicht sehr geachtet waren. In einem Tagesbefehl des Königs nach der Schlacht bei Mollwitz heißt es:
- „Weiber, Husaren und Packknechte, die beim Plündern ertappt werden, sollen sofort gehenkt werden.“
In der Folgezeit versuchte Preußen, die Husaren als eine mustergültige leichte Kavallerie auszubauen und brachte tatsächlich eine Reihe hervorragender Kommandeure hervor wie Zieten, Belling, Puttkamer, Natzmer, Székely und Kleist. Am Ende der Regierungszeit Friedrichs II. waren es zehn Husarenregimeter zu zehn Eskadrons; jedes Regiment war in zwei Bataillone aufgeteilt.
Im Anschluss an die verheerende Niederlage gegen Napoleon wurde das preußische Heer grundlegend umgestaltet. Die Husaren hörten auf, eine Spezialwaffe zu sein, da man von jeder Kavallerieeinheit die gleichen Leistungen verlangte. Auch in der Organisation unterschieden sich die Husaren nicht mehr von der anderen Kavallerie. Berüchtigt waren auch die preußischen Totenkopfhusaren.
Deutsches Reich
Beim Kriegsausbruch 1914 verfügte das deutsche Heer über 21 Husarenregimenter; 17 preußische, ein braunschweigisches und drei sächsische. Das Leib-Garde-Husarenregiment in Potsdam gehörte zum Gardekorps (4. Garde-Kavallerie-Brigade der Garde-Kavallerie-Division Berlin) und fiel daher aus der Nummerierung der Regimenter Nrn. 1-20 heraus. Die Bayerische Armee verfügte ebenso wenig wie die Württembergische Armee über Husaren. Das letzte aufgestellte Regiment, Nr. 20 (3. sächsisches), wurde 1910 in Bautzen garnisoniert (3. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20) und besaß als Novum von Anfang an eine feldgraue Uniform. Während die Hosen der Husarenuniformen in der Regel schwarzblau waren, verfügten die beiden ersten sächsischen Regimenter über Hosen in der Farbe ihrer Attila; einem sehr hellen kaliblau, das sich deutlich von dem kaliblau anderer Husarenregimenter abhob, so z. B. den 15ern aus (Hamburg) Wandsbek.
Bei der generellen Einführung der feldgrauen Uniform 1910 für den Kriegsfall blieb der typische Schnitt der Husarenuniform bestehen. Die Husaren waren daher aufgrund der Schnürung der Attila und der Pelzmütze weiterhin schon von weitem als solche zu erkennen, was von den Theoretikern der Tarnuniform nicht unbedingt als Vorteil angesehen wurde. Da die Schießausbildung bei der Kavallerie in der Qualität erheblich hinter der der Infanterie zurückstand, bedingt durch den Anteil der Reitausbildung und das völlig anachronistische Gefechtsexerzieren mit der Lanze, konnte man Husaren leicht als schlecht ausgebildete und daher eher minderwertige Truppe bei einem Gefecht mit der Infanterie ausmachen.
Während des Ersten Weltkriegs wurden die meisten Husarenregimenter wegen der sehr beschränkten Verwendungsmöglichkeit für Reiter im Stellungskrieg eskadronsweise als Divisionskavallerie verteilt und wie die Dragoner oftmals als Feldpolizei oder Besatzungstruppe (so in Rumänien) eingesetzt. Sie dienten auch als Verstärkung z. B. der Gendarmerie innerhalb des Reichs selbst; so z. B. ein Zug der 13er Husaren aus Diedenhofen, der ca. 1917 im Amt Cloppenburg im Großherzogtum Oldenburg zur Verhinderung des Schleichhandels („Hamstern“) eingesetzt wurde.
Wie auch die Dragoner waren sie mit dem Kavalleriedegen M89, mit gerader Schörklinge, (eingeführt 1890), und dem Karabiner 98a ausgerüstet.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges verfügte die Reichswehr nur noch über eine Einheitskavallerie von 18 Regimentern. In der Regel hatte jede Eskadron die Tradition eines Regiments der alten Armee, und für den Fall der Überwindung der Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrages war deren Wiederaufstellung vorgesehen.
Beim Aufbau der Wehrmacht passte das Heer als Spiegelbild föderalistischer Vielfalt oder als Träger konkreter Traditionen nicht in die nur diffus historisierende NS-Ideologie vom Aufgehen aller in einer amorphen Volksgemeinschaft: Die letzten landsmannschaftlichen Truppenbezeichnungen wurden daher abgeschafft, bei der massiven Aufstellung neuer Truppenteile verzichtete man auf die Zuweisung von Traditionen der Alten Armee.
Aufgrund der Brüche in der deutschen Militärgeschichte wurde durch den Traditionserlass der Bundeswehr die Zuweisung konkreter Verbandstraditionen untersagt. Ihre Panzeraufklärer pflegen das Andenken der ganzen deutschen Kavallerie.
Polizei-Husaren
Eine Besonderheit im Deutschen Reich waren die Polizei-Husaren in Mecklenburg-Strelitz. Die Districts-Husaren waren 1798 als militärische Truppe gegründet worden, versahen aber ausschließlich den Dienst einer berittenen Gendarmerie. Ihre an die Zietenhusaren angelehnte Uniform wurde erst 1905 durch eine Uniform nach dem Muster der Königlich Preußischen Gendarmerie ersetzt.
Moderne Husaren
In verschiedenen Streitkräften der Welt (Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Österreich) existieren bis heute Husarenregimenter – ebenso wie zum Beispiel Kürassiere und Ulanen. Meist handelt es sich dabei um gepanzerte Einheiten, die als Traditionsträger der alten Kavallerieregimenter fungieren. In Frankreich hat das mit Radpanzern vom Typ ERC-90 Sagaie ausgestattete und zur Luftlandetruppe zählende 1. Husarenregiment nach wie vor den Rekruten-Schwur: „Du, unser gepriesener Held, der auf ungarischem Boden geboren …“.
Liste zeitgenössischer Husarenregimenter (unvollständig)
Argentinien
Das Regimiento de Húsares del Rey wurde 1806 aufgestellt, um Buenos Aires gegen die britischen Angriffe der Jahre 1806-1807 zu verteidigen. Nach der Revolution 1810 wurde es zum Regimiento Húsares de Pueyrredón nach dem Gründer und ersten Befehlshaber Juan Martín de Pueyrredón. Heute besteht es fort als gepanzerte Einheit RCT No 10 Húsares de Pueyrredón und benutzt die Uniform aus Revolutionszeiten für Paraden.
Chile
Im Unabhängigkeitskrieg bestand eine patriotische Eliteeinheit namens Húsares de la Muerte (Husaren des Todes) unter dem Befehl von Manuel Rodríguez. In dieser Tradition steht heute das Regimiento de Caballería Blindada N°3 „Húsares“.
Dänemark
Frankreich
- 1er régiment de Hussards Parachutistes (1er RHP). Gegr. 1720, heute stationiert in Tarbes.
- 2ème régiment de Hussards (2e RH). Gegr. 1735, heute stationiert in Sourdun, Arrondissement Provins.
- 3ème régiment de Hussards (3e RH). Gegr. 1764, heute stationiert in Immendingen, Tuttlingen. Teil der dt.-frz. Brigade.
- 4ème régiment de Hussards (4e RH). Gegr. 1791, heute stationiert in Metz.
Kanada
- 1st Hussars
- 8th Canadian Hussars (Princess Louise's)
- The Royal Canadian Hussars (Montreal)
- Sherbrooke Hussars
Niederlande
- Regiment Huzaren Van Sytzama, Gegr. 1577 (ehemaligen 1e Regiment Huzaren)
- Regiment Huzaren Prins van Oranje, Gegr. 1668 (ehemaligen 2e Regiment Huzaren)
- Regiment Huzaren Van Boreel (benannt nach Willem François Boreel), Gegr. 1585 (ehemaligen 4e Regiment Huzaren)
Es handelt sich um Panzereinheiten, die den Leopard 2 einsetzen.
Österreich
- original K&K Husaren-Regiment "Graf Radetzky" Nr.5 immerwährend. heute stationiert in Wien.
Peru
- Regimiento de Caballería „Glorioso Húsares de Junín“ Nº 1 – Libertador del Perú.
Rumänien
- Regimentul 1 Roşiori „General de armată Alexandru Averescu“ Gegr. 1871.
- Regimentul 4 Roşiori „Regina Maria“ Gegr. 1893.
Schweden
- Livregementets husarer. Gegr. 1667.
UK
- The Queen's Royal Hussars (The Queen's Own and Royal Irish)
- The King's Royal Hussars
- 60 (Royal Buckinghamshire Hussars) Signal Squadron
Darstellungen in der Kunst
Wie keine andere Truppengattung haben die Husaren literarische und künstlerische Darstellungen inspiriert. Das Image der Husaren in Literatur, Musiktheater und bildender Kunst fasst Georg Nagyrévy von Neppel (1975: 6) treffend zusammen: „Der Husar ist ein berittener Soldat mit leichter Ausrüstung und Bewaffnung; er ist jederzeit tatbereit, verzagt nie und weiß selbst in schwierigster Lage sogleich, was er zu tun hat; er handelt unglaublich rasch, jedoch immer schlau und wohlüberlegt, denn er ist von einer fast unerschöpflichen Findigkeit. Zu alldem muss hinzugefügt werden, dass mit der Kampfweise, dem Stil des Husaren nach der allgemeinen Auffassung unzertrennlich eine anziehende Persönlichkeit, eine ungemein farbige Gemütswelt zusammenhängen. Nichts beweist dies eklatanter als die zahllosen, um die Gestalt des Husaren gewebten Geschichten, Anekdoten, Märchen und Legenden. Der Husar ist immer der echte Volksheld, der Kämpfer für das Gute, der siegreich aus den schwierigsten Kämpfen hervorgehen muss.“
Husaren im Spiel- und Dokumentarfilm
- Charge of Hungarian Hussars (Attacke von ungarischen Husaren), USA 1897
- Emperor Willam as a Hussar (Kaiser Wilhelm als Husar), USA 1902
- Einmarsch und Parade des Husarenregiments Nummer 11 in Krefeld (D 1906)
- Der schwarze Husar (D 1915, Regie: Harry Piel)
- Der schwarze Husar (D 1932, Regie: Gerhard Lamprecht)
- Husaren heraus (D 1937, Regie: Georg Jacoby)
- Die Husaren kommen (BRD 1955, TV, Regie: Hans Richter)
- Viktoria und ihr Husar (D 1931, Regie: Richard Oswald)
- Viktoria und ihr Husar (BRD 1954, Rudolf Schündler)
- Husaren in Berlin (DDR 1971, Regie: Erwin Stranka)
- Gusarskaya Ballada (Husarenballade, UdSSR 1962, Regie: Eldar Alexandrowitsch Rjasanow)
- Die Duellisten (GB 1977, Regie: Ridley Scott, Darsteller: Harvey Keitel)
- Eskadron Gusar Letuchikh (Schwadron der fliegenden Husaren, UdSSR 1980, Regie: Nikita Khubov)
- Der Husar auf dem Dach (F 1995)
Bei Fanfan, der Husar (Frankreich 1952, Regie: Christian-Jaque, Remake Fanfan der Husar (2003)) ist der Titelheld zwar nicht Husar, doch der deutsche Verleih wählte diesen Titel, da das deutsche Publikum in einer Übersetzung des Originaltitels Fanfan la Tulipe (Titel eines populären französischen Soldatenlieds von 1819, dessen Held den Beinamen „Tulpe“ trägt) nur schwer einen Mantel- und Degenfilm erkannt hätte.
Verweise
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9. Band III: Kavallerie.
- Claus von Bredow: Das Husarenbuch. Geschichte der preußischen Husaren von ihrer Entstehung bis auf die Gegenwart. Verlag Püttmann, Köln 1894.
- Jerzy Cichowski, Andrzej Szulczyński: Husaria. Dom Wyd. Bellona, Warschau 2004, ISBN 83-11-09954-5.
- György Nagyrévy von Neppel: Husaren in der Weltgeschichte („Huszárok“). Verlag Vollmer, Wiesbaden 1975.
- Günther Voigt (Hg.): Deutschlands Heer bis 1918: Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Teil 7: Leib-Garde-Husaren, Leib-Husaren-Regimenter, Husaren-Regimenter 1-20, 1.-3. Garde-Ulanen-Regimenter, Ulanen-Regimenter 1-21, Jäger-Regimenter zu Pferde 1-13 und Reitendes Feldjäger-Korps, Osnabrück 1986.
- Ewald von Trauwitz-Hellwig: Das Königlich Preußische Husaren-Regiment Königin Wilhelmina der Niederlande (Hannoversches) Nr. 15 im Weltkrieg 1914-1918, Wandsbek o.J. (1931).
- Bogislav v. Studnitz: Geschichte des Thüringischen Husaren-Regiments Nr. 12 und seiner Mobilmachungsformationen im Weltkriege 1914-1918, Weimar 1930.
- o.V.: Kriegsgeschichte 1914-1918 des 2. Westfälischen Husaren-Regiment Nr. 11 und seiner Kriegsformationen Reserve-Husaren-Regiment Nr. 8, 2. mobile Landwehr-Eskadron des VII. A.K., mobile Landsturm-Eskadron des VII. A.K., Oldenburg/Berlin 1929.
- o.V.: Hundert Jahre Braunschweigische Husaren: Geschichte des Braunschweigischen Husaren-Regiments Nr. 17, Braunschweig 1909.
- Ernst Zipfel: Geschichte des Königlich Preußischen Husaren-Regiments Fürst Blücher von Wahlstatt, (Pommersches) Nr. 5, Zeulenroda 1930.
- Kurd Wolfang von Schöning, Geschichte des königlich preussischen fünften Husaren-Regiments, C.G. Lüderitz, 1843 Digitalisat
- von Oertzen: Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8 und des Reserve-Husaren-Regiments Nr. 5 sowie der übrigen Kriegsformationen, Paderborn 1939.
- o.V.: Die Leibhusaren. Ihre Geschichte im Weltkriege, Oldenburg/Berlin 1929.
- August Reimers: Das Husaren-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 16. Verlag Bernard & Graefe, Berlin (1937).
Einzelnachweise
- ↑ Für Preußen siehe Bleckwenn 1984, Band III S. 139
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