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Aub

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Jüdische Gemeinde Aub)
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Aub (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Aub
Aub
Deutschlandkarte, Position der Stadt Aub hervorgehoben
49.55277777777810.065277777778310
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Aub
Höhe: 310 m ü. NN
Fläche: 17,54 km²
Einwohner:

1.545 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97239
Vorwahl: 09335
Kfz-Kennzeichen: WÜ, OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 114
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
97239 Aub
Webpräsenz: http://www.stadt-aub.de
Bürgermeister: Robert Melber
Lage der Stadt Aub im Landkreis Würzburg
Karte

Aub ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Aub.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Aub liegt an der Gollach an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg, etwa auf halbem Weg zwischen Rothenburg ob der Tauber und Würzburg.

Stadtteile

Aub hat sieben Stadtteile[2]:

  • Aub
  • Baldersheim
  • Burgerroth
  • Herrgottsmühle
  • Lämmermühle
  • Stelzenmühle
  • Ullenmühle

Es gibt die Gemarkungen Aub, Baldersheim und Burgerroth.

Geschichte

Von den Schnurkeramikern bis zu den Germanen

In der Nähe der Kunigundenkapelle wurden kupfersteinzeitliche Siedlungsspuren gefunden. Die Bronzezeit hinterließ keine Spuren, aber auf dem der Kunigundenkapelle gegenüberliegenden Eulenberg fand man Reste keltischer Siedlungen. Im Gollach- und Taubergebiet siedelten die Kelten. Aus der Zeit um 600 vor Christus (späte Hallstattzeit) stammt das Fürstengrab auf dem Fuchsenbühel in Riedenheim. Um 150 vor Christus (späte Latènezeit) entstand die Keltenschanze Finsterlohr. Um 100 vor Christus begannen dem sogenannten Großromstedter Horizont zugeordnete Elbgermanen in der Auber Umgebung die Kelten abzulösen.

Elbgermanen in Baldersheim

Vielleicht handelte es sich bereits damals um die zur elbgermanischen Völkergruppe der Herminonen gehörenden Markomannen. Belegt ist dies nicht. Gesichert ist nur, dass um 100 vor Christus zur Großromstedterkultur gehörige Elbgermanen ins Maingebiet vordrangen, dass Siedlungsspuren aus dieser Zeit auch in Baldersheim (in der Flur Staffelsbrunn) nachgewiesen wurden und dass die keltischen Helvetier gerade damals ins Gebiet der Schweiz und Südwestdeutschlands abwanderten. Gesichert ist auch, dass sich die Markomannen irgendwann im Laufe des 1. Jahrhunderts vor Christus in der Umgebung Mainfrankens ansiedelten.

Wie dem auch sei, nach bisherigem Kenntnisstand beginnt die Geschichte Aubs in Baldersheim. Im 13. Jahrhundert wurde Baldersheim noch Baltoltesheim genannt, wenn auch in lateinischsprachigem Kontext. Irrig ist daher die Annahme, der Ortsname Baldersheim könne auf den germanischen Gott Balder zurückgeführt werden. An der Kunigundenkapelle, dem ältesten Siedlungsort der Umgebung, wurden keine konkreten Beweise für die Existenz einer heidnischen Kultstätte in vorgeschichtlicher Zeit gefunden, trotzdem gehen die Vermutungen der Experten nach wie vor in diese Richtung.

Römer in Unterfranken

11/10 vor Christus erlitten die Markomannen eine Niederlage gegen die Römer. 7-3 vor Christus wanderten die Markomannen unter Marbod nach Böhmen aus. Römischer Legat in Germanien war damals Lucius Domitius Ahenobarbus. 10 v. Chr. bis 16 n. Chr. gab es ein Zweilegionslager in Marktbreit (Drusus bis Germanicus).

Rhein-Weser-Germanen, Alamannen und Franken

20 nach Christus wurden die Elbgermanen der Großromstedter Kultur durch eine zu den Rhein-Weser-Germanen gehörende Kultur abgelöst. Die Siedlungskontinuität ist an der Baldersheimer Siedlung ersichtlich, ein Volksname ist nicht überliefert. 213 besiegte Caracalla die Alamannen in der Hohenloher Ebene. 370 kam es zu Streitigkeiten um Salzquellen zwischen Alamannen und Burgunden, die zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich zwischen Hohenlohe und Mittelmaingebiet siedelten. 450 wurde zum ersten Mal Uburzis (Würzburg) als Stadt der Alamannen erwähnt. Zu dieser Zeit begann die Frankisierung der Tauberregion. Bis zum 6. Jahrhundert setzte sie sich mit thüringischen Einsprengseln fort. 650 wurde die Stadt Würzburg fränkischer Amtsherzogsitz am Main.

Christianisierung

Die schottischen Mönche Kilian, Kolonat und Totnan starben 689 den Märtyrertod. 704 tauchte zum ersten Mal der Name Virtheburh auf. 742 gründete Bonifatius in Würzburg eine Diözese und der spätere Heilige Burkard wurde erster Bischof von Würzburg. 788 wurde der Würzburger Dom im Beisein Karls des Großen geweiht.

Erste Siedlungsspuren im heutigen Aub

803 tauchte zum ersten Mal die Siedlungsbenennung „Lemmerheim“ auf. Von diesem ersten Siedlungskern im Gebiet von Aub stammt noch der Name der heutigen Lämmermühle. Um 1000 entsand „Unser lieben Frauen Münster und Kloster in der Au“, der zweite Siedlungskern des Dorfes. Dieses Münster und Kloster wurde als benediktinisches Adelskloster gegründet. Es war ein Außenposten des Würzburger Klosters St. Burkard und befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen katholischen Pfarrhauses. Heinrich II. und seine Frau Kunigunde gaben 1009 die Baldersheimer Gegend dem neugegründeten Bistum Bamberg als Lehen (beim Reichstag in Frankfurt). 1136 wurde die Auber Münsterkirche umgebaut. 1156 fand der Reichstag in Würzburg statt. Barbarossa heiratete Beatrice von Burgund und verlieh dem Bischof von Würzburg den fränkischen Herzogtitel. 1151 wurde erstmals die Handelsstraße Venedig – Romantische Straße – Skandinavien erwähnt.

Aub unter den Hohenlohern

1230 unterschreiben Gottfried und Konrad von Hohenlohe Brauneck einen Erbvertrag, durch den letzterer zum Alleinbesitzer der Reichelsburg wird. Die Grafen von Brauneck (Stammschloss dieses Zweiges der Hohenloher war die Burg Brauneck) hatten als Vasallen des Hochstifts Bamberg damals das einträgliche Geleitrecht und beobachteten von der Reichelsburg aus den Verkehr auf den beiden sich kreuzenden Handelsstraßen (Venedig-Skandinavien und Paris-Prag). Außerdem waren sie Vögte der Propstei.

Die Hohenloher waren Friedrich II. dem Staufer sehr treu. Besonders Gottfried von Hohenlohe bei den Auseinandersetzungen mit Friedrichs Sohn Heinrich VII.

1230 stirbt Walter von der Vogelweide, vermutlich in Würzburg.

1232 gründen Konrad und Gottfried von Hohenlohe-Brauneck Kloster Frauental.

1234 wurden viele hohenlohische Burgen von Aufständischen zerstört. Brauneck und Lichtel wurden wieder aufgebaut, vielleicht auch die Reichelsburg.

1325 verlieh Ludwig der Bayer Aub das Marktrecht, und zwar an seine Gefolgsleute Ludwig und Gottfried II. von Hohenlohe-Brauneck. Letzterer stiftete 1355 unter dem Eindruck des sogenannten Schwarzen Tods das Pfründner-Spital (das inzwischen in ein Museum verwandelt wurde und besichtigt werden kann). Das Ende des Geschlechtes Hohenlohe-Brauneck war damals bereits nah. Zu ihrem Ende mag die Tatsache beigetragen haben, dass viele männliche Abkömmlinge dieses Geschlechts geistliche Würdenträger wurden. Bereits über 100 Jahre vorher, als die Brüder Konrad und Gottfried, die Gefolgsleute von Kaiser Friedrich II. waren, an der Spitze des Hauses standen, waren ihre anderen drei Brüder – Heinrich, Andreas und Friedrich – alle Geistliche. Heinrich war der siebte Deutschmeister, der als Heinrich von Hohenlohe berühmt wurde und wahrscheinlich die, in der Gemarkung Burgerroth liegende, Kunigundenkapelle erbauen ließ. Sein Bruder Andreas gründete das Deutsch-Ordenshaus in Mergentheim, und auch Friedrich war Mitglied des Deutschen Ordens. Selbst an Konrad und Gottfried, den beiden weltlichen Repräsentanten des Hauses, kommt die starke Bindung an christliche Ideale der Hohenloher zum Ausdruck: die beiden gründeten 1232 das Zisterzienserinnenkloster in Frauental. Ritterfehden waren damals häufig in Deutschland (das Nibelungenlied, dessen Dramatik vielleicht versucht, dieser bewegten Zeit zu entsprechen, und Wolfram von Eschenbachs Parzival waren nur wenige Jahrzehnte zuvor entstanden). Aber es war auch die Zeit, als Albertus Magnus in der Ausbildung war und Eike von Repgow gerade den Sachsenspiegel schrieb.

Aub unter den Weinsbergern und den Truchseß von Baldersheim

Das 14. Jahrhundert war eine schreckliche Zeit, und das spürte man auch in Aub. Kurz bevor der Schwarze Tod anfing, Europa zu überziehen, hatte gerade König Armleder in Aub sein Unwesen getrieben. Wie der König Rintfleisch vier Jahrzehnte zuvor, war auch er von Röttingen aus losgezogen.

Als die Linie Brauneck des Hauses Hohenlohe im Jahre 1390 ausstirbt, heiratet die Witwe Anna Gräfin von Hohenlohe-Brauneck (geborene von Hohenlohe-Weikersheim) im Jahr 1396 den Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg. Konrad und Anna verkaufen 1398 eine Hälfte von Aub an den Verbündeten Ritter Hans Truchseß von Baldersheim.

1399 erlaubte Fürstbischof Gerhard von Schwarzburg die Verlegung von Halsgericht und Zent nach Aub, wie Konrad von Weinsberg und Hans von Baldersheim es gewünscht hatten.

Die Gerichtsbarkeit wurde vom Fürstbischof dem Zentgrafen verliehen und war erblich (1521 werden 15 Schöffen erwähnt: 2 aus dem Würzburgischen, 1 aus dem Truchseßschen, 1 aus dem Rosenbergschen Viertel und weitere aus den umliegenden Dörfern: Öllingen, Sechselbach, Gollachostheim...).

Der Gerichtstag wurde mit einer Messe eingeleitet. Ab 1400 gab es einen Gefängnisturm im Harbach, der 1704 zum "Geyerschlössle" erweitert wurde (ein Fachwerkteil über dem Turm, das 1945 abbrannte). Das Essen für Gefangene kam aus dem Gasthof zum Weißen Ross (genaue Vorschriften). Im 19. Jahrhundert wurde aus dem Gefängnis ein Armenhaus.

1401 wird Konrad von Weinsberg von Fürstbischof Johann I. von Egloffstein mit der Reichelsburg belehnt, wo seine Frau Anna (Gräfin von Hohenlohe-Brauneck) wohnt.

Die Truchseß von Baldersheim waren Vasallen der Hohenlohe-Brauneck gewesen, solange dieses Geschlecht bestand, und es bot sich jetzt, als ihre ehemaligen Lehnsherren ausgestorben waren, für sie die Gelegenheit, sich einen eigenen Herrschaftsbereich zu schaffen, auch dank ihres guten Verhältnisses zu ihrem anderen Lehensherrn, dem Hochstift Würzburg, das als Gesetzesarm des Fürstbischofs wirkte. Bei den von Hohenlohe hatten die Truchseß von Baldersheim das Hofamt des Truchsess (lateinisch „dapifer“) innegehabt, und mit der Zeit war die Amtsbezeichnung Bestandteil des Namens geworden. Die etymologische Bedeutung des Wortes „Truchsess“ rührt daher, dass er dem „Tross vorsaß“. Truchsess hat also in etwa die Bedeutung „Vorsitzender des Gefolges“.

Aub wird Stadt

Am 1. Januar 1404 wurde Aub auf Betreiben von Hans Truchseß von Baldersheim vom römisch-deutschen König Ruprecht von der Pfalz das Stadtrecht gewährt, wodurch Aub vom Markt zur Stadt erhoben wurde und das Recht erhielt, die Ortschaft „mit mvren vndt graben zu vmbführen“.

1436 ist die Stadtmauer mit ihren 15 Türmen und zwei Toren (dem Würzburger Tor und dem Rothenburger Tor) fertig gebaut. Und der Besitz von Aub wird aufgeteilt: Die nördliche Marktzeile und der Häuserblock zwischen Schloss Aub und Spital gehen zunächst an die Witwe von Fritz Truchseß von Baldersheim, später ist dieses Gebiet für kurze Zeit Besitz der Zobel von Giebelstadt und wird dann zum "rosenbergschen Viertel" (die in diesem Viertel befindliche Probstei wird 1464 aufgelöst und in ein zur Würzburger Abtei gehöriges Ritterstift umgewandelt).

Das übrige Gebiet nördlich der heutigen Hauptstraße, des Marktplatzes und der Etzelstraße - also der Nordteil zwischen Würzburger Tor und Rothenburger Tor (in etwa zwischen der heutigen Gollachbrücke und dem Ullrichsturm) - bleibt weinsbergisch.

Das Schloss und der Häuserblock zwischen oberer Marktzeile und heutiger Johannes Böhm Straße werden zum "Truchsessviertel".

Die Familie Truchseß von Baldersheim verkauft damals also einen Teil ihrer Besitzungen, der schließlich an die Familie von Rosenberg geht, die die vierte Familie ist, deren Schicksal auf die Geschichte Aubs Einfluss nehmen wird.

1489 baut ein Sohn Konrad von Weinsbergs - Philipp der Ältere von Weinsberg - der damals mit seinem Bruder, dem Geistlichen Philipp dem Jüngeren, die Reichelsburg bewohnte, zusammen mit den Truchsessen von Baldersheim (den Brüdern Martin, Georg und Reinhardt) das Auber Rathaus (damals noch einstöckig) und 1493 die „Schenkstatt zum Lamm“ am Marktplatz, über deren Eingang noch heute das Wappen der Weinsberger zu sehen ist. Zwischen 1507 und 1521 starb irgendwann mit Philipp dem Jüngeren der letzte Weinsberger, und das die weinsbergische Hälfte Aubs wird würzburgisch.

Ritterkriege und Bauernkrieg in Aub

Das 16. Jahrhundert wird, wie an vielen Orten zwischen Goslar und Bern, auch in Aub von den Ereignissen des Bauernkriegs und der vorausgehenden Ritterkriege gekennzeichnet. „Mvren vndt Graben“ boten nur begrenzten Schutz, und 1523 wurde die Stadt Aub im Fränkischen Krieg vom Schwäbischen Bund angegriffen und – wie auch Schloss Waldmannshofengeschatzt, weil Angehörige der Familie von Rosenberg, die mittlerweile zu einem Viertel die Herren von Schloss Aub waren – Schloss Aub war eine Ganerbenburg, das andere Viertel gehörte den Truchsessen und die einst weinsbergische Hälfte gehört seit dem Aussterben der Weinsberger dem Hochstift Würzburg –, mit dem Raubritter Thomas von Absberg gemeinsame Sache machten (siehe auch die Wandereisen-Holzschnitte von 1523. Auf dem das damalige Aub darstellenden Holzschnitt wird Cuntz von Reussenberg genannt; Reussenberg war die damalige Schreibweise von Rosenberg).

Thomas von Absberg gilt zwar als der Inbegriff des Raubritters, er war jedoch auch einer der Parteigänger des Götz von Berlichingen, und zu seinen Verbündeten gehörten außer den Rosenberg noch viele andere angesehene fränkische Familien, unter anderem die Familie Aufseß, zum Teil auch die Familie Thüngen, die andererseits den damaligen Fürstbischof stellte (Konrad II. von Thüngen), der ja Herr des Hochstifts war und auf der Seite des Schwäbischen Bundes stand. Auch die Vorfahren von Karl-Theodor von und zu Guttenberg waren mit Thomas von Absberg verbündet. Am 22. April 1525 (Samstag nach Ostern) wurde die Reichelsburg, wie auch Burg Brauneck, von aufrührerischen Bauern im Bauernkrieg geplündert und zerstört, sodass Georg von Rosenberg, der als Amtmann des Hochstifts Würzburg in der Reichelsburg gewohnt hatte, zu seinem Verwandten Kunz von Rosenberg ("Cuntz von Reussenberg") ins - zwei Jahre zuvor gebrandschatzte - Schloss Aub umzog.

Aub wird gänzlich würzburgisch

1515 wird das Truchsessviertel ein Würzburger Lehen, aber das Schloss bleibt Sitz der Truchsesse. 1602 stirbt die Familie der Truchseß von Baldersheim dann aus. Über 200 Jahre lang hatten sie in Aub gewirtschaftet. Ihre Besitzungen fielen an ihren Lehnsherrn, das Hochstift Würzburg, zurück. Fürstbischof ist damals Julius Echter von Mespelbrunn.

Seit dem 11. Januar 1632 ist Aub ganz würzburgisch, nachdem auch Albert Christoff von Rosenberg als letzter seines Geschlechts verstorben war und das Schloss. Die Weinsberger waren bereits irgendwann zwischen 1507 und 1521 ausgestorben (1521 gelang es dem Hochstift Würzburg, die Burg Reichelsburg von Katharina Gräfin von Königstein, der Tochter Philipps d. Ä. von Weinsberg, gänzlich zu erwerben).

1628 war das Rosenbergviertel - nach einem Sieg der katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg- per Kaiserdekret würzburgisch geworden. Aber nach dem Westfälischen Frieden fällt es an seinen Lehnsherrn - mittlerweile Kurpfalz - zurück. Das Amt Aub, das einst die Rosenberger innegehabt hatten, wird zum Oberamt [[Boxberg (Baden)]|Boxberg] geschlagen.

1631 war Schloss Aub Sitz von Graf Tilly, einem Heerführer der Katholischen Liga, als sein Gegenspieler Gustav Adolf in der Festung Marienberg saß.

Aub Besitz des Deutschordens

Von 1668 bis 1805 wird Aub zum Besitztum des Deutschen Ordens. Der Orden verliert seine Besitzungen durch den Reichsdeputationshauptschluss, und durch Napoleon kommt Aub zunächst an Ferdinand von Toskana.

Aub in der napoleonischen Zeit

Napoleon machte in den Jahren von 1803 bis 1814 dem deutschen Kleinstaatenindividualismus ein Ende und ging dabei in Franken ähnlich behutsam vor wie in Bayern. Nach der Säkularisation von 1803 wurde Aub als einstiges Amt des Hochstiftes Würzburg im Jahre 1805 dem Erzherzog Ferdinand von Toskana, der sich damals, von Napoleon aus Florenz vertrieben, im Exil in der Würzburger Residenz befand, zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit letzterem im Jahr 1814 an das von Napoleon geschaffene Königreich Bayern unter „König Max“, was durch den Wiener Kongress besiegelt wurde. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Selbstverwaltung. Im Königreich Bayern wurde Franken 1837 in die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken gegliedert. An der Einteilung der Regierungsbezirke in Kreise, deren Benennung sich wie in Frankreich an Flussnamen orientiert, ist noch der Einfluss der Napoleonzeit zu erkennen.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1976 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Burgerroth eingegliedert. Baldersheim kam am 1. Mai 1978 hinzu.[3]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1936 [3]
  • 1970: 1714 [3]
  • 1987: 1631
  • 2000: 1702
  • 2011: 1545

Politik

Die Stadt Aub bildet zusammen mit dem Markt Gelchsheim und der Gemeinde Sonderhofen die Verwaltungsgemeinschaft Aub.

Stadtrat und Bürgermeister

Bei der Kommunalwahl vom 16. März 2014 entfielen acht Sitze auf die CSU/Bürgerliste, drei auf die Unabhängige Wählergemeinschaft und ein Sitz auf das Kommunale Forum.

Bürgermeister ist Robert Melber (CSU/Bürgerliste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Dietmar Scheid (Unabhängige Bürger).

Wappen

Wappen von Aub

Blasonierung: „In Rot vor einer goldenen Flammenglorie auf silberner Mondsichel stehend die blau gekleidete und golden gekrönte Mutter Gottes, auf dem rechten Arm das Kind mit der Weltkugel, in der Linken ein goldenes Zepter.“

Aus dem 15. Jahrhundert sind Siegelabdrücke mit der Madonna erhalten. Sie weisen auf die Patronin der Pfarrkirche hin. Das Motiv veränderte sich bis heute nicht, die Farben waren aber lange Zeit unsicher. Auf einem Wappen aus dem Jahr 1864 ist eine in rot gekleidete Madonna auf blauem Grund zu sehen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Aub bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter Schloss Aub. Die katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt besitzt mit ihrer Kreuzigungsgruppe ein Meisterwerk von Tilman Riemenschneider. Weiter kann man im Fränkischen Spitalmuseum Informationen über das Spitälerwesen in Franken erhalten. Aub ist von einer Stadtmauer umgeben. Ein Rundgang um das 1,4 Kilometer lange Bauwerk lohnt sich. Den Mittelpunkt der Stadt bildet der mittelalterliche Marktplatz. Außerdem gibt es einen gut erhaltenen jüdischen Friedhof, auf dem weltbekannte jüdische Familiennamen wie Oppenheimer und Mannheimer oder auch Sichel zu lesen sind.

Südlich von Baldersheim befindet sich die Ruine der Reichelsburg aus dem 14. Jahrhundert.

Bei Burgerroth befindet sich die Kunigundenkapelle. Nach einer Sage erfolgte der Bau dieser Kapelle, nachdem Kaiserin Kunigunde in Bamberg drei weiße Schleier fliegen ließ und gelobte, am Fundort der Schleier eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter erbauen zu lassen. Einer der Schleier verfing sich in den Zweigen einer jungen Linde, die auch heute noch steht.


Jüdische Gemeinde

Die erste urkundliche Erwähnung eines jüdischen Bevölkerungsmitgliedes stammt aus dem Jahr1298. Aufgrund der sehr verwickelten Herrschaftsverhältnisse und vieler Handelsleute, die auf Durchreise waren, gab es immer schon eine sehr liberale Haltung gegenüber Juden in Aub, die fest in die städtische Gemeinschaft integriert waren. Auch waren sie für die Wirtschaft sehr wichtig, da sie als Vieh- und Warenhändler zum Wohlstand der Stadt beitrugen. Ende des 19. Jahrhunderts waren über 10 % der Auber Bevölkerung jüdisch.

Nach dem Sieg der NSDAP bei der Reichstagswahl 1933 wurde auch das jüdische Alltagsleben in Aub dem Druck der zunehmend judenfeindlichen Stimmung ausgesetzt. So kann man in Vereinschroniken und anderen Aufzeichnungen nachlesen, dass nach 1933 sämtliche Ehrenmitgliedschaften verdienter jüdischer Vereinsmitglieder gestrichen wurden, und Mitgliedschaften von Juden in Vereinen und Verbänden nicht mehr erwünscht waren. Die Folge dieser Ausgrenzungspolitik waren der Wegzug und die Auswanderung verschiedener Gemeindemitglieder. Waren es nach der Einwohnerstatistik der Stadt Aub am 1. Februar 1933 noch 71 Personen jüdischen Glaubens gewesen, so verringerte sich ihre Anzahl bis 1937 auf 52 Personen. Der Pogrom vom 10.11.1938 in Aub war Teil einer allgemeinen, von der SA im Landkreis Ochsenfurt geplanten und durchgeführten Aktion. Mit Schusswaffen und Stöcken ausgerüstete SA-Leute fuhren am Abend mit Lastwagen nach Aub, um sich mit hiesigen Parteimitgliedern zu vereinigen. Mit gründlichster Genauigkeit gingen sie jedes jüdische Anwesen durch, öffneten die Haustüren, zerstörten sämtliche Einrichtungs- und Wertgegenstände oder eigneten sie sich selbst an. Diese Übergriffe forcierten den Fortgang der Auber Juden und lösten mit ihrer Ausschaltung aus dem Wirtschaftsleben weiter die Beziehungen mit der nichtjüdischen Umwelt auf. Da nun die Gesamtzahl der Gemeindemitglieder immer stärker schrumpfte und so die Isolierung jedes Einzelnen immer mehr zunahm, sahen viele sich gezwungen, in größere jüdische Gemeinden umzuziehen. Die verbliebenen, vornehmlich älteren Menschen verließen bis zum 21.07.1939 Aub. Ihre neuen Wohnsitze waren Würzburg,Neumarkt in der Oberpfalz und Frankfurt am Main. Seitdem gibt es in Aub keine Einwohner jüdischen Glaubens mehr.

Alte Synagoge in Aub im Jahr 2013

Der neue jüdische Friedhof wurde 1838 errichtet. Der alte Friedhof, der zuvor benutzt wurde, ist zum Teil in die Mauern und zum Teil mit alten Gräbern in den neuen Friedhof mit eingebaut worden. Es gibt auch Grabsteine, auf denen nur der Todesort von Bestatteten steht, die im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden. Auch das Grab von Senta Kannenmachers Großvater Aaron Rosenfeld befindet sich dort.

Die angesehene Familie Kannenmacher wohnte in dem Renaissancehaus am Markt, Hausnummer 19. Die meisten anderen Auber Juden wohnten im, vermutlich seit 1298 bestehenden jüdischen Viertel. Heute erinnert die sogenannte Judengasse an das alte Viertel. Dort war auch die alte Schächterei. Davor sind Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Fleischmann angebracht.

Unterhalb der Stadtmauer gibt es eine alte Mikwe, wo die Frauen sich reinigten. Heute funktioniert sie nicht mehr.

In Aub gibt es eine Alte Synagoge aus dem Mittelalter. Seit 200 Jahren wird sie nicht mehr benutzt.

Die neue Synagoge wurde 1743 gebaut. Den letzten Rabbi der Stadt gab es 1851. Die Synagoge wurde auch als Schule für den Religionsunterricht mit Abraham Kannenmacher als Religionslehrer benutzt. Die Familien gingen dort jeden Freitag zum Beten hin. Heute ist sie ein privates Wohnhaus in der Neuertgase.

Die Schule besuchten zwischen 20 und 30 jüdische und christliche Kinder. Die Juden bekamen die Ferien nach dem jüdischen Kalender, die Christen nach dem christlichen. 1938 und während des Zweiten Weltkriegs war es den jüdischen Kindern nicht mehr erlaubt, zur Schule zu gehen.

Persönlichkeiten

  • Johannes Böhm (* um 1485 in Aub, † um 1533/1535 vermutlich in Rothenburg ob der Tauber), deutscher Humanist
  • Georg Christoph Neller (1709–1783), Kanonist
  • Johann Michael Joseph van der Auwera Bildhauer
  • Johann Adam Schmidt (1759–1809), Arzt von Ludwig van Beethoven[4]
  • Kaspar Bausewein (* 15. November 1838 in Aub; † 18. November 1903 in München), Sänger an der Münchner Hofoper
  • Konrad Hoos (* 9. Juli 1892 in Baldersheim; † 20. Mai 1982 in Aschaffenburg), Priester, Geistlicher Rat, Studienprofessor, Ehrenbürger von Baldersheim
  • Helmut Merklein (1940–1999), katholischer Bibelwissenschaftler
  • Max Aub (1903–1972) selbst war nicht aus Aub, aber er ist, wie auch der Rabbiner Joseph Aub, Nachkomme eines Abraham Meyer aus Aub, der Mitte des 18. Jahrhunderts den Namen seiner einstigen Heimatstadt als Familiennamen annahm.

Literatur

  • D. Geißendörfer & K. Hochgeschwender: Führer durch Aub mit kurzer Chronik. Aub 1931.
  • Konrad Hoos: Baldersheim im Ochsenfurter Gau. Ein Rückblick über seine Geschichte. Ochsenfurt: Buch- und Offsetdruckerei Weltz, 1972.
  • Georg Menth: Stadt Aub: Baldersheim, Burgerroth. Wolfratshausen: Aubanusverlag, 1988. ISBN 3-924178-05-4.
  • Anton Ott: Die katholische Kirche in Aub (Unterfranken: Tilman Riemenschneider). München: Verlag Schnell & Steiner, 1940.

Weblinks

 Commons: Aub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111110/164824&attr=OBJ&val=1780
  3. 3,0 3,1 3,2 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 755 und 756.
  4. Beethovens Ärzte, Übersicht in englischer Sprache
5. Für die Darstellung der Geschichte Aubs diente als Ausgangspunkt Georg Menths Buch Stadt Aub: Baldersheim, Burgerroth, Wolfratshausen – erschienen beim Aubanusverlag, 1988 - ISBN 3-924178-05-4. Weitere Informationen ergaben sich hiervon ausgehend durch Recherchen auf themenverwandten Seiten der Wikipedia, wie durch die Verlinkung ersichtlich.
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