Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Kreuth
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
47.6511.75787 Koordinaten: 47° 39′ N, 11° 45′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Miesbach | |
Höhe: | 787 m ü. NN | |
Einwohner: |
3.776 (31. Dez. 2011)[1] | |
Postleitzahlen: | 83708, 83700, 83707 | |
Vorwahlen: | 08029, 08022 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 82 124 | |
Gemeindegliederung: | 17 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nördliche Hauptstraße 14 83708 Kreuth | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Josef Bierschneider (CSU) | |
Lage der Gemeinde Kreuth im Landkreis Miesbach | ||
Kreuth ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Der Heilklimatische Kurort liegt am südlichen Ufer des Tegernsees. Kreuth erstreckt sich mit 17 Gemeindeteilen vom Tegernsee durch das weite Flusstal der Weißach bis zur Landesgrenze nach Tirol in einer Höhenlage zwischen 725 m am Tegernsee bis zum Gipfel der Halserspitz 1.862 m ü. NHN.
Geografie
Lage
Kreuth ist die flächenmäßig größte und südlichste Gemeinde des Landkreises Miesbach.[2] Neben Tegernsee, Rottach-Egern, Bad Wiessee und Gmund ist Kreuth eine von fünf Ortschaften im Tegernseer Tal. Die Ortschaft befindet sich rund 25 km von Miesbach, 28 km von Bad Tölz, 30 km von Holzkirchen, 60 km von der Landeshauptstadt München und 40 km vom Tiroler Jenbach entfernt. Nachbargemeinden sind auf deutscher Seite Bad Wiessee im Norden, Rottach-Egern im Osten sowie Lenggries im Westen. Im Süden bildet das Mangfallgebirge die Gemeinde- und Landesgrenze zu Achenkirch im Bezirk Schwaz in Österreich.
Gemeindeteile und Siedlungen
Die Gemeinde hat 17 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]
|
Gewässer
Am Ringsee grenzt das Gemeindegebiet von Kreuth direkt an den Tegernsee. Zu den wichtigsten Flüssen und Bächen auf dem Gemeindegebiet zählen die Weißach, der Sagenbach, der Schwarzenbach, der Albertsbach, der Klammbach die Hofbauernweißach sowie eine Vielzahl von kleineren Bächen wie der Wisengraben. Im nördlichen Gemeindegebiet verläuft der Kanal Mühlbach.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes reicht zurück in die Zeit des Klosters Tegernsee, von dem aus der „Kreuther Winkel“ urbar gemacht und besiedelt wurde. Davon rührt auch der Name „Kreuth“, der so viel bedeutet wie „das Gerodete/das Gereutete“.
Der Abt Rupert I. von Neuburg-Falkenstein des Klosters Tegernsee ließ im Jahre 1184 eine steinerne Kapelle in Kreuth errichten. Wegen der Baufälligkeit wurde diese Kapelle 1490 abgetragen. Der Tegernseer Abt Ayrinschmalz ließ bis ins Jahr 1491 eine neue Kirche im gotischen Stil errichten. Die Kreuther Leonhardifahrt wurde erstmals 1442 urkundlich erwähnt. Weitere Kirchen auf dem Gemeindegebiet sind die im Jahre 1700 geweihte Kirche "Mariä Heimsuchung" in Glashütte und die 1706 erbaute Kapelle „Zum heiligen Kreuz“ in Wildbad Kreuth.[4]
Kreuth war bis 1803 ein Teil des Klostergerichtsbezirks Tegernsee. Kreuth wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde.
Bundesweites Aufsehen erregte 1976 der in Wildbad Kreuth gefasste Kreuther Trennungsbeschluss. Dort fanden alljährlich im Januar die Klausurtagungen der CSU-Landesgruppe im durch die Hanns-Seidel-Stiftung von 1975 bis 2016 betriebenen Bildungszentrum statt.[5]
Seit 2018 ist Kreuth Teil der internationalen Alpenvereinsinitiative Bergsteigerdörfer.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3.403 auf 3.570 um 167 Einwohner bzw. um 4,9 %.
Politik
Durch das Bayerische Landesentwicklungsprogramm (LEP) festgelegt, wird Kreuth seit Mai 2016 dem Mittelzentrum Tegernseer Tal zugeordnet. Dadurch erhält Kreuth als ländliches und strukturschwaches Gebiet künftig mehr Spielraum für eine Weiterentwicklung.[7]
Gemeinderat
Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Partei/Liste | 2014[8] | 2020[9] |
---|---|---|
CSU | 8 | 7 |
FWG | 5 | 4 |
SPD | 3 | 3 |
Grüne Liste Kreuth | - | 2 |
Gesamt | 16 | 16 |
Bürgermeister
Bürgermeister Josef Bierschneider, 1998 mit 26 Jahren erstmals gewählt, wurde – wie schon 2004 und 2010 – auch am 25. September 2016 ohne Mitbewerber für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Wappen
In der Verleihung des Wappens durch das Staatsministerium des Inneren im Jahre 1965 lautet die Blasonierung: „Geteilt von Grün und Silber; oben ein Gemsenkopf, unten zwei Seeblätter mit verschlungenen Stielen in verwechselten Farben.“ Der Gamskopf symbolisiert die alpine Lage der vom hinteren Tegernseer Tal bis zum Achenpass und der Tiroler Landesgrenze sich erstreckenden Gemeinde, in der das Hochgebirgswild vorkommt. Der Gamskopf wurde schon vor der Wappenannahme als Ortszeichen von Kreuth geführt. Die zwei verschlungenen Seelaubblätter (Seerosenblätter) gelten als ältestes heraldisches Zeichen der Benediktinerabtei Tegernsee und erinnern daran, dass Kreuth auf eine hochmittelalterliche Rodung des Klosters Tegernsee zurückgeht und mit diesem bis zur Säkularisation 1803 niedergerichtlich und grundherrschaftlich verbunden war.
Partnerschaften
Seit dem 11. Juni 1976 unterhält die Gemeinde Kreuth eine Grenzlandpartnerschaft mit der Gemeinde Achenkirch in Tirol zur Förderung und Vertiefung der nachbarlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen und Bindungen.
Am 24. September 2005 wurde eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Prunay-en-Yvelines im Département Yvelines etwa 60 Kilometer südwestlich von Paris begründet.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Veranstaltungen
Seit über 500 Jahren wird jährlich am 6. November in Kreuth die Leonhardifahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard abgehalten. Sie ist die älteste in ganz Bayern und wurde erstmals im Jahr 1442 erwähnt.
Bauwerke
Auf dem zum Gemeindegebiet gehörigen Ringberg liegt das Schloss Ringberg der Max-Planck-Gesellschaft, welches als Tagungsstätte dient und alle zwei Jahre einen Tag der offenen Tür veranstaltet.
Parks
Nahe dem Ortskern von Kreuth liegt ein Kurpark mit Musikpavillon und Kneippbecken.
Bodendenkmäler
Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Kreuth
Verkehr
Die wichtigste Verkehrsader von Kreuth ist die Bundesstraße 307, welche am Achenpass übergeht in die Achenseestraße (B 181) und Kreuth mit dem Achental in Österreich verbindet. Alle Ortsteile von Kreuth sind durch die Busse des RVO zu erreichen.
Natur und Umwelt
Auf dem Gemeindegebiet liegt das etwa 5327 Hektar umfassenden Landschaftsschutzgebiet Schutz des Weissachtales. Der heutige Zustand der Weißach ist überwiegend durch den Flussausbau zum Hochwasserschutz und die Begradigung zum Zwecke der Holztrift im 19. Jahrhundert bedingt.
Große Teile des Kreuther Gemeindegebietes liegen innerhalb des Flora-Fauna-Habitat Schutzgebietes des Mangfallgebirges, einem großflächigen Gebirgsstock mit Voralpencharakter, Gipfelhöhen im Subalpin, mit alpinen Heiden sowie Schlucht- und Hangmischwäldern, wozu das Gebiet der Weißachauen und der Hangwald bei Glashütte zählen.[11]
Am südlichen Ende des Gemeindegebiets an der Grenze zu Österreich befindet sich die durch die Ramsar-Konvention geschützte Bayerische Wildalm, die geprägt ist durch eines für die Kalkalpen typischen Hochmoores und das Vorkommen vieler bedrohter Pflanzenarten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Paul von Hindenburg (1847–1934), 1933
- Dr. Alfred Hugenberg (1865–1951), 1933
- Franz Ritter von Epp (1868–1947), 1933
- Gräfin Sascha von Schlippenbach, 1935
- Kiem Pauli (1882–1960), 1950
- Sanitätsrat Dr. Wilhelm May, 1953
- Dr. Friedrich Flick (1883–1972), 1953
- Georg Hagn-Sternecker, 1978[12]
- Otto Beisheim (1924–2013), 2005[13]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Viktoria Rebensburg (* 1989), Skirennläuferin
- Fritz Nachmann (* 1929), Rennrodler
- Heinrich Mehringer (* 1952), Biathlet
Weblinks
- Kreuth: Gemeindeseite. Abgerufen am 17. Januar 2016.
- Kreuth: Der Tegernsee. Abgerufen am 17. Januar 2016.
- Bergsteigerdorf Kreuth. Abgerufen am 8. November 2018.
- Kreuth: Wappengeschichte vom HdBG
- Kreuth: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Alle politisch selbständigen Gemeinden mit ausgewählten Merkmalen am 30.06.2016. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 30. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2016.
- ↑ Gemeinde Kreuth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
- ↑ Gemeinde Kreuth – Chronologie. Bürgermeisteramt Kreuth, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Heiner Effern und Wolfgang Wittl: Wie die CSU den Kampf um Kreuth verlor. sueddeutsche.de, 13. Juli 2015, abgerufen am 14. Juli 2015.
- ↑ Kreuth ist Bergsteigerdorf. Gemeinde Kreuth, Juli 2018, abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ Ilse Aigner bestätigt: Kreuth gehört zum Tegernseer Tal. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co.KG, 25. Mai 2016, abgerufen am 1. Juni 2016.
- ↑ Gemeinderäte. Abgerufen am 21. März 2020.
- ↑ Gemeinde Kreuth | Kreuth aktuell |. Abgerufen am 23. März 2020.
- ↑ Gemeinde Kreuth – Nachbar- und Partnergemeinden. Bürgermeisteramt Kreuth, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Vorlage:Natura 2000
- ↑ Halmbacher, Hans, Das Tegernseer Tal in historischen Bildern, Fuchs-Druck, Hausham, 1980, S. 324
- ↑ Gemeindebote Kreuth 12/2005
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kreuth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |