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Kulmbach

Aus Jewiki
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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kulmbach
Kulmbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kulmbach hervorgehoben
50.10805555555611.455555555556304
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kulmbach
Höhe: 304 m ü. NN
Fläche: 92,77 km²
Einwohner:

26.637 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 287 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 95326,
96369 (Welzmühle)
Vorwahl: 09221
Kfz-Kennzeichen: KU, EBS, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 77 128
Stadtgliederung: 76 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
95326 Kulmbach
Webpräsenz: www.stadt-kulmbach.de
Oberbürgermeister: Henry Schramm (CSU)
Lage der Stadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach
Karte

Kulmbach ist eine Große Kreisstadt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach und Sitz des Landratsamtes.

Die Stadt ist bekannt wegen der dort ansässigen Brauerei, der Plassenburg, die unter anderem das Deutsche Zinnfigurenmuseum beherbergt, die größte Zinnfigurensammlung der Welt, und wegen der in Kulmbach produzierten Bratwurst.

Geografie

Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Frankenwald am oberen rechten Rand
Plassenburg

Geografische Lage

Kulmbach liegt in der Mitte des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken, etwa 25 km nordwestlich von Bayreuth. Am westlichen Stadtrand entsteht aus seinen beiden Quellflüssen, dem Roten und dem Weißen Main, der Main.

Stadtgliederung

Die Stadt Kulmbach ist in 76 Stadtteile eingeteilt[2]:

Einwohnerzahlen

  • Innenstadt: ca. 8655
  • Siedlung Am Galgenberg: ca. 4224
  • Industriegebiet: ca. 123
  • Pörbitsch: ca. 754
  • Blaich: ca. 2029
  • Kauernburg: ca. 584
  • Weiher: ca. 639
  • Herlas: ca. 526
  • Forstlahm: ca. 622
  • Leuchau: ca. 459
  • Wickenreuth: ca. 68
  • Mangersreuth: ca. 904
  • Donnersreuth/Gößmannsreuth: ca. 103
  • Ober-/Unterzettlitz: ca. 172
  • Windischenhaig/Hitzmain/Aff.: ca. 320
  • Katschenreuth: ca. 887
  • Melkendorf: ca. 730
  • Seidenhof: ca. 451
  • Burghaig: ca. 171
  • Petzmannsberg: ca. 1898
  • Metzdorf: ca. 723
  • Ziegelhütten: ca. 1369
  • Niederndobrach: ca. 214
  • Höferänger: ca. 219
  • Lehenthal: ca. 284
  • Baumgarten: ca. 133
  • Grafendobrach: ca. 167
  • Lösau: ca. 126
  • Kirchleus: ca. 288
  • Ober-/Unterdornlach: ca. 194
  • Altenreuth/Höfstätten: ca. 59

Geschichte

Erste Besiedlung und Grafen von Schweinfurt

Aus der Zeit um 900 n. Chr. ist eine Kleinsiedlung im heutigen Stadtteil Spiegel bekannt, die aus einem Forsthof und einem bewehrten Fronhof zum Schutz des Mainübergangs am Grünwehr bestand. Das Gebiet ging später an die Grafen von Schweinfurt über, die sich in der Herrschaftsausübung meist von den Walpoten vertreten ließen.

Zum ersten Mal wurde der Name Kulmbach als kulma in einer Schenkungsurkunde in der Alkuinbibel zwischen 1028 und 1040 erwähnt. Der Name stammt von einem Bach, der vom Berg herunterkommt (Culmin-aha, Culmna). Dieser Bach wurde später aus einem Missverständnis heraus in Kohlenbach umbenannt.

Grafen von Dießen-Andechs

Als die Schweinfurter Grafen im Mannesstamme ausstarben, kam Kulmbach durch die Heirat der Erbtochter Gisela mit Graf Arnold von Dießen an das Geschlecht der Dießen-Andechser.

Die Grafen erwarben weitere Gebiete rund um Kulmbach, erbauten im ersten Drittel des zwölften Jahrhunderts die erste Veste Plassenburg und gründeten in der heutigen Oberen Stadt eine Marktsiedlung und eine Kirche. Die Andechser erhielten im Jahre 1180 von Kaiser Barbarossa die Reichsfürstenwürde und den Herzogstitel von Meranien nach dem Ort Marano zwischen Venedig und Triest (heute Marano Lagunare). Um 1231 erhielt Kulmbach Stadtrechte. Anstelle der alten Plassenburg, über deren Standort man sich nicht sicher ist, erbauten die Herzöge auf einem Bergsporn oberhalb Kulmbachs eine neue Burg. Mit dem letzten Herzog von Meranien, Otto II., der 1248 kinderlos starb, endete die Herrschaft der Meranier.

Die Plassenburg von oben

Orlamünder und Hohenzollern (bis 1553)

Nach jahrelangen Erbstreitigkeiten fiel die Herrschaft Plassenburg und damit Kulmbach 1260 an das thüringische Grafengeschlecht Orlamünde. Die Orlamünder vollendeten die neue Plassenburg und gründeten das Kloster Himmelkron. Schließlich verpfändeten sie Burg und Stadt. 1340 übernahmen nach dem Tode des letzten Orlamünde auf Grund eines Vertrages die Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern Kulmbach und die Plassenburg.

Bis ins 17. Jahrhundert wurde die Plassenburg Residenz des Burggrafenamtes, später des hohenzollernschen Fürstentums Kulmbach (auch: Brandenburg-Kulmbach, bzw. nach 1604 Brandenburg-Bayreuth). Durch die günstige Lage an den Alt- und Geleitstraßen nach Bamberg, Nürnberg, Eger, Hof und Leipzig blühte der Handel in der Stadt - es bildeten sich Zünfte der Tuchmacher, Barchentweber, Färber und Seidensticker. Im Jahre 1398 lebten in Kulmbach 1500 bis 2000 Einwohner, dies lässt sich aus einem burggräflichen Bestandsverzeichnis über Grundstücke, Häuser und Steuern entnehmen. Die Stadt wurde regiert von einem herrschaftlichen Vogt, dem Bürgermeister und einem Rat angesehener Bürger.

Durch die Übertragung des Fürstenprivilegs 1363, der Kurwürde und des Besitzes der Mark Brandenburg 1415 nannten sich danach alle fränkischen Hohenzollern Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach. Von 1411 bis 1529 standen Kulmbacher als Kanzler an der Spitze der Verwaltung der Mark Brandenburg (Dr. Friedrich Sesselmann, Sigismund Zehrer und Sebastian Stublinger).

Am 31. Januar 1430 brandschatzten die Hussiten die Stadt.

Im Zuge des Wiederaufbaus der weitgehend zerstörten Stadt wurde auch die Petrikirche in spätgotischem Stil wiedererrichtet, in der unter Markgraf Georg dem Frommen 1528 der erste evangelische Gottesdienst gefeiert wurde.

Der Konraditag

Markgraf Albrecht Alcibiades wollte ganz Franken unter seine Herrschaft bringen und ein fränkisches Herzogtum gründen. Damit zog er sich die Gegnerschaft der Bistümer Bamberg und Würzburg zu, die sich mit der Freien Reichsstadt Nürnberg verbündeten. Im Bundesständischen Krieg, auch (2.) Markgräflerkrieg genannt, nahm diese Allianz am Konraditag (benannt nach dem heiligen Konrad von Konstanz), dem 26. November 1553 Kulmbach ein und plünderte die Stadt (→ Belagerung von Kulmbach und der Plassenburg). Am 21. Oktober 1554 wurde auch die Plassenburg, deren Besatzung den Feinden bis dahin standgehalten hatte, in Brand gesteckt und zerstört. Die Schlacht ist im Deutschen Zinnfigurenmuseum in Kulmbach nachgestellt.[3]

Blick über Kulmbach, Plassenburg und Innenstadt

Hohenzollern (nach 1553) und Preußen

Ab 1557 wurde dann die Stadt unter dem neuen Markgrafen Georg Friedrich wieder aufgebaut, 1559 begann auch der Wiederaufbau der Plassenburg zu einem der bedeutendsten Renaissancebauwerke in Deutschland. Allerdings verlegte der Nachfolger Georg Friedrichs, Markgraf Christian, den Sitz der Residenz 1604 in das benachbarte Bayreuth, da die Plassenburg nicht mehr den Vorstellungen des höfischen Absolutismus genügte, führte den Aufbau der Festung jedoch auch zu Ende. Die Residenz wurde im Folgenden allerdings mehrmals nach Kulmbach zurückverlegt. Einmal 1605 wegen eines Stadtbrandes in Bayreuth und dann noch einmal im Dreißigjährigen Krieg zur Sicherheit. Auch Kulmbach wurde als eine protestantische Stadt von den kaiserlichen Truppen gebrandschatzt, die Plassenburg erwies sich jedoch als uneinnehmbar. Als die Residenz 1642 endgültig nach Bayreuth verlegt worden war, verlor Kulmbach zunehmend an politischer Bedeutung. Somit lässt sich über die folgenden Jahre nicht viel bedeutendes finden. Als Markgraf Carl Friedrich Alexander die Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth wegen seiner Geliebten Lady Elizabeth Craven an seinen Vetter, den König von Preußen verkaufte, wurde auch Kulmbach preußisch, die Plassenburg nutzte man in der folgenden Jahren als Gefangenenlager für französische Kriegsgefangene.

Franzosen und Bayern (bis 1933)

Da die Plassenburg ein strategisches Hindernis für die im Jahre 1806 in den Krieg gegen Preußen ziehenden französischen und bayerischen Truppen darstellte, wurde die Stadt Kulmbach im Oktober und November 1806 besetzt. Nach der Kapitulation ihrer preußischen Besatzung wurden die Wehrmauern der Plassenburg geschleift, um sie als Festung militärisch wertlos zu machen. Schließlich wurde Kulmbach im Jahr 1810 Bayern zugesprochen. Im Jahre 1846 bekam die Stadt einen Anschluss an die König-Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Das hatte ein enormes Wirtschaftswachstum - besonders der Brauereien - zur Folge, da der Export von Gütern entschieden erleichtert wurde. Das förderte das Anwachsen der Anzahl von Brauereien auf 26 bis zum Jahr 1882.

1890 wurde Kulmbach zu einer kreisunmittelbaren Stadt erklärt.

Drittes Reich

Auch in Kulmbach übernahm die NSDAP 1933 die Macht, auf der Plassenburg wurde die Reichsschule der deutschen Technik eingerichtet (Dafür bekam Kulmbach einen Autobahnanschluss, der den Beginn der heutigen Bundesautobahn 70 darstellte). Anfang 1945 wurde Kulmbach kampflos von den amerikanischen Truppen eingenommen.

Nach 1945

Bei der Kreisgebietsreform wurden am 1. Juli 1972 die Landkreise Kulmbach und Stadtsteinach zusammengelegt. Kulmbach wurde zum Sitz des Landkreises bestimmt.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1902 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Blaich eingegliedert. Am 1. April 1946 kamen Kauernburg, Mangersreuth und Metzdorf hinzu. Am 1. Juli 1972 folgte Burghaig.[4] Höferänger, das bis 1955 Unterdornlach hieß, kam am 1. Januar 1974 hinzu. Kirchleus, Lehental, Lösau und Oberdornlach folgten am 1. Januar 1976. Katschenreuth, Leuchau (ohne das 1. Januar 1972 eingegliederte Langenstadt) und Melkendorf schlossen am 1. Juli 1976 die Reihe der Eingemeindungen ab.[5]

Historische Ansicht von Kulmbach

Politik

Oberbürgermeister

Stadtrat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:

2002 2008
CSU 11 10
SPD 12 9
GRÜNE/Offene Liste 1 3
Wählergemeinschaft Kulmbach 6 7
FDP - 1
Gesamt 30 30

Städtepartnerschaften

Freizeit, Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der Verein ATS Kulmbach 1861 ist einer der ältesten und größten Sportvereine in Bayern.
  • Kulmbacher Flugplatz EDQK

Museen

Beflaggung der Kulmbacher Altstadt (hier in der Spitalgasse) anlässlich des Bierfestes
  • Deutsches Zinnfigurenmuseum Plassenburg
  • Staatliche Museen Plassenburg mit
    • Armeemuseum Friedrich der Große
    • Landschaftsmuseum Obermain in der Plassenburg mit einer Replik der Ebstorfer Weltkarte und den Abteilungen Reformation, Zerstörung Kulmbachs 1553 und Wiederaufbau der alten Residenzstadt. Bei dem Pörbitscher Schatz, der 1912 bei Bauarbeiten wieder aufgefunden wurde, handelt es sich um Gold- und Silbergeschirr der reichen Kaufmannsfamilie Gutteter, die ihn im Dreißigjährigen Krieg in ihrem Garten vergraben ließ.
  • Das Badhaus ist eine von acht wissenschaftlich erforschten Badstuben in Deutschland. Die Bereiche Badstube, Umkleide- und Ruheraum, Vorbad und Heizraum wurden restauriert und geben einen Eindruck von den Badegewohnheiten des Mittelalters. Auf einer offenen Galerie im Obergeschoss werden Werke junger Künstler aus der Region ausgestellt.[6]
  • Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum: Im Kulmbacher Mönchshof wird seit über 600 Jahren Bier gebraut. Auf dem Gelände ist das ehemalige Mönchshof-Brauhaus, die Mönchshof-Gaststätte mit großem Biergarten sowie das Museum untergebracht. Diverse Schaubilder und historische Maschinen, Flaschen und sonstige Gerätschaften geben einen Einblick in das bayerische Brauwesen. Im Museum selbst befindet sich eine kleine gläserne Brauerei, jeder Gast bekommt nach dem Besuch ein Glas Museumsbier (0,2 Liter). Seit 2008 schließt sich auch noch das Bäckereimuseum an, in dem man u. a. ein original Backhäuschen findet.
  • Freilichtmuseum „Alter Friedhof“

Bauwerke

Romanik/Gotik

Eingang zur Spitalkirche

Aufgrund der vollständigen Zerstörung am Konraditag 1553 ist es falsch, von einem mittelalterlichen Stadtbild zu sprechen, wie es viele Reiseführer tun, vielmehr wird das Stadtbild von Bürgerhäusern der Renaissance und des Barock geprägt. Trotzdem sind noch einige Gebäude aus dem Mittelalter erhalten:

  • Die Petrikirche ist eine ehemalige Wehrkirche, deren Erbauung ungesichert ist. Der Kirchturm diente vorher als Kanonenplattform, erst später erhielt er ein Spitzdach. Nach der Zerstörung im Hussitenkrieg 1439 wurde sie als spätgotische Hallenkirche wieder aufgebaut. 1878/80 wurde sie innen neugotisch ausgestaltet. Bemerkenswert sind der Altar von Brenk und Schlehdorn, sowie zahlreiche wertvolle Gemälde. Sie ist auch die Grabkirche der Hohenzollern-Herrschaft.[7]
  • Die Stadtbefestigung entlang des Schießgrabens und des Festungsbergs stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Erhalten sind auch noch fünf Stadttürme:
  • Der Weiße Turm wurde im 14. Jahrhundert erbaut und im 17. Jahrhundert umgestaltet. Benutzt wurde er bis in das 19. Jahrhundert als Schuldgefängnis.
  • Das Bürgerloch ist nur noch als Ruine erhalten. Zusammen mit dem benachbarten Weißen Turm war das Bürgerloch eine Doppelturm-Toranlage.[8]
  • Der Rote Turm besitzt als architektonische Besonderheit eine als geschweiften Spitzhelm gestaltete Dachkonstruktion.[9]
  • Der Heilingschwertturm aus dem 14. Jahrhundert ist als runder Schalenturm Bestandteil der Stadtbefestigung am Schießgraben.[10]
  • Der Fronvestenturm
  • Der Buckelquaderturm

Renaissance

  • Das wichtigste Bauwerk Kulmbachs ist die Plassenburg, eine der größten Festungsbauten der Renaissance in Deutschland. Sie ist auch Ursprung der Sage von der Weißen Frau.
  • Die Burggüter der Stadt Kulmbach stammen größtenteils aus dem späten 16. Jahrhundert. Hervorzuheben sind das Künßbergsche Schlösslein und das Burggut Waaggasse 5.
  • Das Badhaus wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Es wurde wissenschaftlich erforscht und restauriert, zum Teil dient es heute als Galerie.[11]
  • Die Markgräfliche Kanzlei wurde 1562-1563 nach Plänen von Caspar Vischer erbaut. Das imposante Gebäude befindet sich am oberen Ende der Oberen Stadt.

Barock/Rokoko/Markgrafenstil

  • Der Langheimer Amtshof wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Leonhard Dientzenhofer erbaut. Er dient heute als Schulungsstätte der Akademie für neue Medien und der Berufsfachschule für Pharmazeutisch-Technische Assistenten.
  • Der Zinsfelderbrunnen wurde 1660 errichtet. Die auf der Brunnensäule stehende Figur des Zinsfelders symbolisiert die Marktfreiheit. Ursprünglich stand dieser Brunnen am Marktplatz, mittlerweile befindet er sich am Holzmarkt.
  • Die Spitalkirche wurde 1738/1739 an Stelle der Elisabethenkapelle errichtet.[12]
  • Das Kulmbacher Rathaus wurde 1752 erbaut. Die Pläne der Rokokofassade stammen vom Bayreuther Hofbaumeister Joseph Saint-Pierre, der unter Einflussnahme des Bayreuther Markgrafen eine Fassade für das Gebäude entwarf. Das vorherige, später wieder abgerissene Rathaus stammt aus der Zeit zwischen 1500 und 1530 und wurde im Bundesständischen Krieg zerstört.[13]
    • Links vom Eingangsportal ist der Kulmbacher Fuß (29 cm) aus Eisen in die Mauer eingelassen und rechts davon die Kulmbacher Elle (83 cm). Es waren gebräuchliche Längenmaße in früheren Zeiten. [14]
Katholische Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“ am Schießgraben, auch ULF genannt.
  • Gegenüber der Markgräflichen Kanzlei steht das Prinzessinnenhaus, das 1722 für die Markgräfin Christiane Sophie erbaut wurde. Sie wurde nach Kulmbach verbannt, weil sie zwei uneheliche Kinder auf die Welt brachte.

Historismus/Jugendstil

  • Der Luitpoldbrunnen auf dem Marktplatz wurde 1896–1899 nach einem gemeinsamen Wettbewerbsentwurf des Architekten Martin Dülfer und des Bildhauers Eduard Beyrer zu Ehren des Prinzregenten Luitpold im Jugendstil erbaut und am 12. März 1899 eingeweiht.[15] Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Luitpoldbrunnen abgebaut und eingelagert, 1994 aber wieder aufgebaut. Umgeben von Rathaus, Marktplatz, zahlreichen Cafés und Geschäften bildet er einen der geselligen Mittelpunkte Kulmbachs.[8]
  • Die katholische Stadtpfarrkirche zu Unserer Lieben Frau wurde 1894 nach Plänen von Bruno Specht im Stil der Neugotik erbaut. Davor wurde die Spitalkirche als Simultankirche auch für katholische Messen geöffnet.
  • In der Kronacher Straße, im Kressenstein und am Schießgraben finden sich reich verzierte Stadthäuser und Villen aus der Gründerzeit, zum Beispiel die Sandlervilla.
  • Der alte Friedhof mit seinen Grabsteinen, die aus verschiedenen Epochen stammen, reflektiert die Geschichte der Stadt. Davor steht an einer Hauptstraße das Ehrenmal für die in den Kriegen Gefallenen.
  • Als nahezu vollständig erhaltene historische Ensembles sind der Marktplatz, die Obere Stadt, die Spitalgasse und der Oberhacken sehenswert.
Kulmbacher Altstadt bei Nacht - Obere Stadt, Marktplatz und Zentralparkplatz

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Kulmbach

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das Bayerisches Staatsministerium des Innern und das Polizeipräsidium Oberfranken veranstalten in Zusammenarbeit mit Antenne Bayern und der Kulmbacher Brauerei in jedem Frühjahr eine Motorradsternfahrt nach Kulmbach. Die Motorradsternfahrt Kulmbach ist das größte Motorradtreffen Süddeutschlands und findet im Jahre 2013 zum 13. Male statt.
  • Kulmbacher Volksfest im Mai
  • Dreitägiges Altstadtfest in weiten Bereichen der Innenstadt im Juli
  • Blaicher Kerwa im Juni
  • Kulmbacher Oldtimer Treffen im Juni, Ausfahrt mit limit. Teilnehmerzahl, Fahrzeug-Ausstellung am Sonntag unlimitiert.
  • Am Gregori-Tag im Juli ziehen die Schüler aller Kulmbacher Volksschulen zum Rathausplatz und feiern das Gregori-Fest.
  • Seit 1939 findet Ende Juli/Anfang August die Kulmbacher Bierwoche der Kulmbacher Brauerei statt.
  • Am Heiligen Abend treffen sich Kulmbacher und ehemalige Kulmbacher vormittags zum Frühschoppen in der Oberen Stadt. Die Straße wird gesperrt und es finden sich mehrere Tausend Besucher ein, um Freunde und lange nicht gesehene Bekannte zu treffen.
  • Mönchshof Triathlon

Kulinarische Spezialitäten

Die Kulmbacher Genossenschaftsbrauerei Kommunbräu in einer alten Mühle

Neben den üblichen oberfränkischen Spezialitäten ist die Kulmbacher Bratwurst hervorzuheben; sie besteht aus einem sehr feinen Mett und wird in einem Anisbrötchen, dem sogenannten Bratwurststollen, serviert. Die Bratwürste isst man vorzugsweise an einem der zahlreichen Bratwurststände in der Stadt. Weit über die Stadtgrenzen bekannt ist auch das von der Kulmbacher Brauerei AG gebraute Starkbier EKU 28, welches jahrelang als stärkstes Bier der Welt galt. Ihren Ruf als Lebensmittelstandort verdankt die Stadt Kulmbach auch dem Max Rubner-Institut (Bundesanstalt für Lebensmittelsicherheit, ehemals Bundesanstalt für Fleischforschung), das seit dem BSE-Skandal stark aufgewertet wurde.

Wirtschaft

Unternehmen

Kulmbach ist traditionell ein Produktionsstandort der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Die RAPS GmbH & Co. KG produziert in mehreren über Kulmbach verteilten Werken Gewürze für gewerbliche Anwendungen. Relativ neu am Ort sind die biotechnische Pharmazie in Gestalt der Roche Kulmbach GmbH (ehemals. Alnylam Europe AG), sowie der Bau und Vertrieb von Warmwasser- und Klimageräten, Wärmepumpen, Speicher- und Direktheizgeräten, wie sie die Glen Dimplex Deutschland GmbH herstellt. Die AGO AG ist auf Biomasse- und Blockheizkraftwerke und den wärme- und kältetechnischen Anlagenbau mit Kraft-Wärme-Kältekopplung spezialisiert. Bis 1996 war noch die Textilindustrie mit der Kulmbacher Spinnerei ein relevanter Wirtschaftszweig in Kulmbach.

Einkaufszentrum "fritz" - ehemals Kulmbacher Spinnerei


Blick auf die Umgehungs- und E.-C.-Baumann-Straße

Bildung

Die Max-Hundt-Volksschule Kulmbach ist eine der ersten zehn Ganztagsschulen in Bayern. Es gibt das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium und das Caspar-Vischer-Gymnasium sowie die Carl-von-Linde-Realschule und die zum Beruflichen Schulzentrum (BSZ) gehörenden Schulen Hans-Wilsdorf-Schule (Berufsschule und Wirtschaftsschule) und Adalbert-Raps-Schule (Berufs- und Fachoberschule).[16] Weitere Bildungseinrichtungen sind die Fachschule für Bautechnik, Fachrichtung Hochbau, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (ebenfalls am BSZ), die Akademie für Neue Medien, die Schule für Pharmazeutisch-Technische Assistenten und die Fachschule für Lebensmitteltechnik.

Verkehr

Persönlichkeiten

Kulmbacher Rathaus mit den traditionellen Bierfässern anlässlich des Bierfestes

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Kulmbach

Söhne und Töchter der Stadt

In alphabetischer Reihenfolge

Personen, die mit Kulmbach in Verbindung stehen

Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach

Sonstiges

Namenspatenschaften

Kulmbach ist auch der Name eines Airbus A321 der Deutschen Lufthansa mit dem Kennzeichen D-AIRL. Die Namensübertragung erfolgte am 3. November 1995.

Es besteht eine Patenschaft für das Minenjagdboot Kulmbach der Deutschen Marine (Minenjagdboot Klasse 333 – Minenjagdboote Kulmbach-Klasse); das Boot wurde am 31. März 2012 außer Dienst gestellt.

Literatur

  • Deutscher Städteatlas; Band: IV; 9 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Kulmbach, Autor: Friedrich Bernward Fahlbusch. ISBN 3-89115-039-3, Dortmund-Altenbeken 1989.
  • Franz X. Bogner: Der Obermain. Ein Luftbildporträt von Bayreuth bis Bamberg. Ellwanger-Verlag, Bayreuth 2006, ISBN 3-925361-57-X.
  • Ditmar Kühne: Ortsfamilien- und Häuserbuch Kulmbach 1533–1629. Nürnberg 2010, ISBN 978-3-929865-36-3.

Weblinks

 Commons: Kulmbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111031/163632&attr=OBJ&val=1271
  3. Geschichte der Stadt Kulmbach auf der städtischen Homepage
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692 und 693.
  6. Birgit Tuchen, Öffentliche Badhäuser in Deutschland und der Schweiz im Mittelalter und der frühen Neuzeit, Michael-Imhof-Verlag, Petersberg 2003, ISBN 3-935590-72-5
  7. Petrikirche bei Kulmbach Tourismus und Veranstaltungsservice
  8. 8,0 8,1 Kulmbacher Sehenswürdigkeiten bei Bayern Online
  9. Roter Turm bei Kulmbach Tourismus und Veranstaltungsservice
  10. Heilingschwertturm bei Kulmbach Eigenbetrieb Kultur
  11. Das Kulmbacher Badhaus auf der städtischen Homepage
  12. Spitalkirche bei Kulmbach Tourismus und Veranstaltungsservice
  13. Das Kulmbacher Rathaus auf der städtischen Homepage
  14. Rathaus Kulmbach auf der städtischen Homepage
  15. Deutsche Bauzeitung, 33. Jahrgang 1899, Nr. 70 (vom 2. September 1899), S. 437f.
  16. Homepage des Beruflichen Schulzentrums Kulmbach
  17. Bedeutende Kulmbacher auf der städtischen Homepage

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