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Liste der Stolpersteine im Landkreis Aschaffenburg
Diese Liste der Stolpersteine im Landkreis Aschaffenburg enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die im Landkreis lebten und wirkten. Auf der Oberseite der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge ist eine Messingtafel verankert, die Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen gibt, derer gedacht werden soll. Die Steine sind in den Bürgersteig vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen.
Die ersten Verlegungen im Landkreis Aschaffenburg erfolgten am 22. März 2016 in Großostheim.
Verlegte Stolpersteine
Goldbach
In Goldbach (Unterfranken) wurden 26 Stolpersteine an neun Anschriften verlegt. Der Marktgemeinderat von Goldbach hatte im Vorfeld der 800-Jahrfeiern Goldbachs entschieden, im Gedenken an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Stolpersteine zu verlegen und zwar für jeden einzelnen einen eigenen Gedenkstein.[1] Die ersten fünfzehn Stolpersteine in Goldbach wurden am 15. Februar 2018 an vier Stellen von Gunter Demnig persönlich verlegt. Weitere Steine für die insgesamt 32 jüdischen Mitbürger sollen folgen.[2]
Stolperstein | Inschrift | Standort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER WOHNTE HEINZ BRANDSTÄDTER JG. 1921 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 69 (Standort49.9972049.182498) |
Heinz Brandstädter | |
HIER WOHNTE JACOB BRANDSTÄDTER JG. 1897 'SCHUTZHAFT' 1938 DACHAU DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 69 (Standort49.9972049.182498) |
Jakob Brandstädter | |
HIER WOHNTE JOSEF BRANDSTÄDTER JG. 1923 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 69 (Standort49.9972049.182498) |
Josef Brandstädter | |
HIER WOHNTE LORE DINA BRANDSTÄDTER JG. 1929 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 69 (Standort49.9972049.182498) |
Lore Dina Brandstädter | |
HIER WOHNTE MINA BRANDSTÄDTER GEB. ROTHSCHILD JG. 1895 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 69 (Standort49.9972049.182498) |
Mina Brandstädter geb. Rothschild | |
HIER WOHNTE FANNY HIRSCH GEB. UNTERMAYER JG. 1872 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 1944 IN AUSCHWITZ |
Aschaffenburger Straße 57 | Fanny Hirsch geb. Untermayer | |
HIER WOHNTE HERMANN HIRSCH JG. 1868 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 27.1.1943 |
Aschaffenburger Straße 57 | Hermann Hirsch | |
HIER WOHNTE KAROLINE LÖWENTHAL GEB. SAMFELD JG. 1877 DEPORTIERT 1942 ERMORDET IN KRASNICZYN |
Aschaffenburger Straße 48 | Karoline Löwenthal geb. Samfeld | |
HIER WOHNTE LUDWIG LÖWENTHAL JG. 1906 DEPORTIERT 1941 1944 STUTTHOF ERMORDET 28.12.1944 IN NATZWEILER |
Aschaffenburger Straße 48 | Ludwig Löwenthal | |
HIER WOHNTE BERNHARD OPPENHEIMER JG. 1890 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Sachsenhausen 5 (Standort49.9999.183) |
Bernhard Oppenheimer | |
HIER WOHNTE ERNA OPPENHEIMER JG. 1920 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 48 (Standort49.997299.180421) |
Erna Oppenheimer | |
HIER WOHNTE FRIEDA OPPENHEIMER GEB. GERNSHEIMER JG. 1900 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Sachsenhausen 5 (Standort49.9999.183) |
Frieda Oppenheimer geb. Gernsheimer | |
HIER WOHNTE GERTA OPPENHEIMER GEB. HIRSCH JG. 1888 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 48 (Standort49.997299.180421) |
Gerta Oppenheimer geb. Hirsch | |
HIER WOHNTE JOSEF OPPENHEIMER JG. 1885 'SCHUTZHAFT' 1938 DACHAU DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 48 (Standort49.997299.180421) |
Josef Oppenheimer | |
HIER WOHNTE RENATA OPPENHEIMER JG. 1928 DEPORTIERT 1942 KRASNICZYN ERMORDET |
Sachsenhausen 5 (Standort49.9999.183) |
Renata Oppenheimer | |
HIER WOHNTE WALTER OPPENHEIMER JG. 1917 DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 48 (Standort49.997299.180421) |
Walter Oppenheimer | |
HIER WOHNTE BABETTA PAUL GEB. ROTHSCHILD JG. 1897 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET IN KRASNICZYN |
Aschaffenburger Straße 44 | Babetta Paul geb. Rothschild | |
HIER WOHNTE ILSE REGENSTEIN JG. 1929 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 48 (Standort49.997299.180421) |
Ilse Regenstein | |
HIER WOHNTE MORITZ REGENSTEIN JG. 1898 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 51 (Standort49.9974289.180763) |
Moritz Regenstein | |
HIER WOHNTE ROSA REGENSTEIN GEB. OPPENHEIMER JG. 1899 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 51 (Standort49.9974289.180763) |
Rosa Regenstein geb. Oppenheimer | |
HIER WOHNTE BABETT ROTHSCHILD JG. 1878 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET IN AUSCHWITZ |
Aschaffenburger Straße 63 | Babett Rothschild | |
HIER WOHNTE BERTA ROTHSCHILD JG. 1870 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET |
Aschaffenburger Straße 44 | Berta Rothschild | |
HIER WOHNTE JOSEF ROTHSCHILD JG. 1899 'SCHUTZHAFT' 1938 DACHAU DEPORTIERT 1942 ERMORDET IN KRASNICZYN |
Aschaffenburger Straße 44 | Josef Rothschild | |
HIER WOHNTE WILLY ROTHSCHILD JG. 1904 DEPORTIERT 1942 ERMORDET IN KRASNICZYN RAUM LUBLIN |
Aschaffenburger Straße 44 | Willy Rothschild | |
HIER WOHNTE HEINRICH SCHÖNFELD JG. 1887 FLUCHT 1938 USA |
Aschaffenburger Straße 50 | Heinrich Schönfeld | |
HIER WOHNTE ROSA SCHÖNFELD JG. 1900 FLUCHT 1938 USA |
Aschaffenburger Straße 50 | Rosa Schönfeld |
Großostheim
In Großostheim wurden 14 Stolpersteine auf acht Standorten verlegt. Die Stolpersteine für die Neumanns wurden am Standort der ehemaligen jüdischen Metzgerei von Max Mannheimer verlegt. Nach den Pogromnacht – in Großostheim am 10. November 1938 – wurde das Anwesen zum „Judenhaus“, in das auch andere Juden einziehen mussten.[3]
Stolperstein | Inschrift | Standort | Name, Leben |
---|---|---|---|
BACHSTRASSE 23
WOHNTE SOPHIE DORNHEIMER JG. 1882 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Bachstraße 23 | Sophie Dornheimer | |
HIER WOHNTE
SIMON EHRMANN JG. 1... ... ... ... TOT 4.1.1940 |
Breite Straße 24 (Standort49.918079.074968) |
Simon Ehrmann | |
HIER WOHNTE
ALBERT FULD JG. 1876 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 21.2.1943 |
Kauschrübenstraße 12 | Albert Fuld[4] | |
HIER WOHNTE
KARL FULD JG. 1879 GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET FLUCHT IN DEN TOD 31.5.1939 |
Breite Straße / Bachstraße | Karl Fuld | |
HIER WOHNTE
KAROLINE FULD JG. 1922 DEPORTIERT 1942 KRASNYSTAW ERMORDET |
Kauschrübenstraße 12 | Karoline Fuld | |
HIER WOHNTE
SELMA FULD GEB. REIS JG. 1883 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET |
Kauschrübenstraße 12 | Selma Fuld[5] | |
HIER WOHNTE
MAX NEUMANN JG. 1868 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1942 TREBLINKA ERMORDET |
Haarstraße 1 (Standort49.9194789.077113) |
Max Neumann | |
HIER WOHNTE
ROSA NEUMANN JG. 1886 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1942 TREBLINKA ERMORDET |
Haarstraße 1 (Standort49.9194789.077113) |
Rosa Neumann geb. Gernsheimer | |
HIER WOHNTE
JENNY SCHLOSS GEB. FULD JG. 1877 DEPORTIERT 1941 ŁODZ / LITZMANNSTADT ERMORDET |
Birkenhain 12 | Jenny Schloß | |
HIER WOHNTE
ROSEL SCHLOSS VERH. GUTHEIM JG. 1917 DEPORTIERT 1941 ŁODZ / LITZMANNSTADT ERMORDET |
Birkenhain 12 | Rosel Schloß verehel. Gutheim[6] | |
HIER WOHNTE
MAX SICHEL JG. 1892 FLUCHT 1938 BELGIEN MIT HILFE ÜBERLEBT |
Breite Straße 53 | Max Sichel | |
HIER WOHNTE
IRENE WEBER GEB. USBECK VERW. TRABERT JG. 1888 EINGEWIESEN 1939 HEILANSTALT LOHR 'VERLEGT' 6.10.1940 PIRNA-SONNENSTEIN ERMORDET 6.10.1940 ´AKTION T4´ |
Breite Straße 47 (Standort49.9191989.074537) |
Irene Weber geborene Usbeck, verwitwete Trabert, wurde in Berlin geboren und heiratete 1911 Apotheker Max Trabert. Bei der Steinsetzung vor der Apotheke war Irene Webers Enkelin mit ihrem Mann anwesend.[3] | |
HIER WOHNTE
HANNA WERTHEIMER GEB. EHRMANN JG. 1... ... ... DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET |
Breite Straße 24 (Standort49.918079.074968) |
Hanna Wertheimer | |
HIER WOHNTE
JOSEF WERTHEIMER JG. 187. ... JUDENHAUS FLUCHT IN DEN TOD ...1940 |
Breite Straße 24 (Standort49.918079.074968) |
Josef Wertheimer betrieb an dieser Stelle einen Viehhandel, bis die SS in der Pogromnacht sein Anwesen stürmte und beschlagnahmte. Josef Wertheimer, seine Frau Hanna und Schwager Simon Ehrmann mussten in das „Judenhaus“ ziehen.[3] |
Verlegedaten
- 22. März 2016: Großostheim (Breite Straße 24 und 47, Haarstraße 1)
- 15. Februar 2018: Goldbach (Aschaffenburger Straße 48, 51 und 69, Sachsenhausen 5)
- 24. Juni 2019: Goldbach
- 24. Juni 2019: Großostheim (Bachstraße 23, Birkenhain 12, Breite Straße 53, Breite Straße / Bachstraße, Kauschrübenstraße 12)
Weblinks
- Stolpersteine in Großostheim verlegt. main.tv, 22. März 2016, abgerufen am 16. März 2018.
- Stolpersteine die am 15.02.2018 in Goldbach verlegt werden. Geschichts- und Heimatverein Goldbach e. V., abgerufen am 22. Februar 2018.
- Gunter Demnig: Stolpersteine – Website des Projekts
Einzelnachweise
- ↑ 15.02.2018, 12:00 Uhr: Verlegung der ersten Stolpersteine in Goldbach. Veranstaltungshinweis auf der Hompege des Geschichts- und Heimatverein Goldbach e. V. Abgerufen am 22. Februar 2018.
- ↑ Wo die Goldbacher Stolpersteine verlegt werden. Main-Echo, 12. Februar 2018, abgerufen am 22. Februar 2018.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Mahnmale im Pflaster. Main-Echo, 23. März 2016, abgerufen am 16. März 2018.
- ↑ Biografische Datenbank Jüdisches Unterfranken: Fuld, Albert, abgerufen am 28. Mai 2021
- ↑ Biografische Datenbank Jüdisches Unterfranken: Fuld, Selma geb. Reis, abgerufen am 28. Mai 2021
- ↑ Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907–1942): Schloß, Rosel, abgerufen am 28. Mai 2021
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