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Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit

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Karte der räumlichen Verteilung der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit (Stand: 2005)
Verteilung nach Ländern: grenzübergreifende Meisterwerke wurden in allen beteiligten Ländern mitgezählt (Stand: 2013)
Mitglieder der Konvention (Stand: 2012)

Die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit ist eine von drei internationalen Listen, die die UNESCO im Rahmen des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2008 erstellt. Die Repräsentative Liste umfasst kulturelle Ausdrucksformen wie etwa Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen sowie Bräuche, Feste und Handwerkskünste. Die Liste wurde mit dem Ziel eingeführt, das Immaterielle Kulturerbe weltweit sichtbar zu machen und das Bewusstsein um die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu stärken.

Die Liste geht aus der Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit hervor. Mit dem Programm Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit wurde zwischen 2001 und 2005 das Welterbeprogramm der UNESCO ergänzt. Bis 2005 wurden 90 kulturellen Ausdrucksformen zu Meisterwerken proklamiert. Die Kulturformen auf dieser Liste wurden am 5. November 2008 offiziell in die Repräsentative überführt.[1]

Geschichte

1997 wurde von der UNESCO das Arbeitsprogramm „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Kulturerbes“ ins Leben gerufen. Die UNESCO hat in drei Proklamationen (18. Mai 2001, 7. November 2003 und 25. November 2005) 90 besonders erhaltenswerte immaterielle Kulturformen aus allen Weltregionen zu „Meisterwerken“ ernannt, die den Grundstein für eine repräsentative Auswahl von Beispielen des immateriellen Kulturerbes bildeten.[2]

2003 wurde ein Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes getroffen, das am 20. April 2006 in Kraft getreten ist. Bisher haben 158 Staaten (Stand November 2013)[3] die Konvention ratifiziert. Die bis 2005 ernannten Meisterwerke wurden am 5. November 2008 offiziell in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Weiterhin gibt es eine Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes, in der besonders gefährdete kulturelle Ausdrucksformen geführt werden.[2]

Deutschland trat dem Übereinkommen im Juli 2013 bei.[4]

Aufnahmeverfahren

Die Repräsentative Liste wird seit 2008 jährlich durch neue Eintragungen kultureller Ausdrucksformen ergänzt. Nominierungen können von nationalen Regierungen bei der UNESCO eingereicht werden. Über die Aufnahme neuer Elemente entscheidet der Zwischenstaatliche Ausschuss für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes bei seiner jährlichen Tagung im Winter.[5] Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 Mitglieder zusammen, die bei der alle zwei Jahre stattfindenden UNESCO-Generalversammlung aus Vertretern der beteiligten Staaten gewählt werden.

Als Voraussetzung für die Nominierung einer kulturellen Ausdrucksform auf die Repräsentative Liste muss sie zuvor in ein national erstelltes Verzeichnis aufgenommen worden sein. Daher erstellt jeder Vertragsstaat eine Nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes zur Dokumentation und Inventarisierung des nationalen Immateriellen Kulturerbes. Beispiele hierfür sind die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich und die Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz.

Eintragungen in die Repräsentative Liste

Die Repräsentative Liste umfasst 281 kulturelle Ausdrucksformen aus allen Weltregionen. (Stand Januar 2014)

Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

(Die Jahreszahl gibt das jeweilige Aufnahmejahr an. Sind zwei Jahreszahlen genannt, bezeichnet die erste Zahl das Jahr der Aufnahme in die Meisterwerke-Liste, die zweite Zahl bezieht sich auf die Übernahme der kulturellen Ausdrucksform in die Repräsentative Liste der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes.)

A

Ägypten

  • 2003/2008 – Das Epos Al-Sira al-Hilaliya (musikalische Beschreibung der Migration des Hilal-Stammes von der arabischen Halbinsel nach Nordafrika) [1]

Albanien

Algerien

  • 2005/2008 – Die polyphone Musik Ahellil der Region Gourara mit Poesie, Tanz und Liedern [3]
  • 2012 – Die Hochzeitsriten und Kostümherstellung in Tlemcen [4]
  • 2013 – Die Pilgerreise zum Mausoleum von Sidi Abd el-Qader Ben Mohammed (Sidi Cheikh) [5]

Algerien, Mali und Niger

Argentinien und Uruguay

Armenien

Duduk-Holzoboe
  • 2005/2008 – Die Duduk-Musik (Holzoboe) [8]
  • 2010 – Die Armenische Kunst der Kreuz-Stele, Symbolik und Handwerkskunst der Chatschkar [9]
  • 2012 – Die Aufführung des Epos „Die Draufgänger von Sason“ bzw. „David von Sason“ [10]
Haft Sin-Tradition in Iran anlässlich des Neujahrfests Nouruz

Aserbaidschan

Aserbaidschan, Indien, Iran, Kirgisistan, Pakistan, Türkei und Usbekistan

2009 – Das Neujahrs- und FrühlingsfestNovruz, Nowrouz, Nooruz, Navruz, Nauroz, Nevruz [15]

Äthiopien

2013 – Die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Fund des „Wahren Heiligen Kreuzes von Christus“ [16]

B

Bangladesch

  • 2005/2008 – Die Lieder der Baul, mystische Musik bengalischer Minnesänger
    Bauls
    [17]
  • 2013 – Die traditionelle Kunst der Jamdani-Weberei [18]

Belgien

Belgien und Frankreich

Belgien, Frankreich, Katar, Marokko, Mongolei, Österreich, Saudi-Arabien, Südkorea, Syrien, Tschechien, Ungarn und Vereinigte Arabische Emirate

Belize, Guatemala, Honduras und Nicaragua

Benin, Nigeria und Togo

Bhutan

  • 2005/2008 – Der „Maskentanz der Trommeln“ von Drametse [31]

Bolivien

Brasilien

Bulgarien

  • 2005/2008 – Die „Bistritsa Babi“ (Großmütter von Bistritsa), altertümlicher polyphoner Gesang, Tänze und rituelle Praktiken [39]
  • 2009 – Das Fest „Nestinarstvo“ (Nachrichten von der Vergangenheit) des Hl. Konstantin und der Hl. Helena in dem Dorf Bulgari [40]

Burkina Faso, Elfenbeinküste und Mali

C

Volksrepublik China

Volksrepublik China und Mongolei

Costa Rica

  • 2005/2008 – Die Tradition des Bemalens und Dekorierens von Ochsenkarren [72]

D

Dominikanische Republik

  • 2001/2008 – Der Kulturraum der Bruderschaft des Heiligen Geistes der Congos aus Villa Mella [73]
  • 2005/2008 – Die Tradition des Cocolo-Tanzdramas [74]

E

Toquilla-Strohhüte

Ecuador

Ecuador und Peru

  • 2001/2008 – Die Sprache und das mündlich überlieferte Erbe des Zápara-Volkes [76]

Elfenbeinküste

  • 2001/2008 – Die Gbofe von Afounkaha, Querhornmusik der Tagbana-Gemeinde [77]

Estland

  • 2003/2008 – Der Kulturraum von Kihnu, rituelle und zeremonielle Praxis, Kleidung, Musik, Spiele, Handwerk [78]
  • 2009 – Die polyphone Gesangstradition Seto Leelo der Seto [79]
Chor- und Tanzfest in Estland

Estland, Lettland und Litauen

F

Frankreich

G

Gambia und Senegal

Georgien

  • 2001/2008 – Der Georgische Polyphongesang (Chakrulo-Gesang) [91]
  • 2013 – Der traditionelle Weinausbau in Amphoren (Quevri) [92]

Griechenland, Italien, Kroatien, Marokko, Portugal, Spanien und Zypern

Guatemala

Guinea

  • 2001/2008 – Der Kulturraum von Sosso-Bala in Nyagassola, einem rituellen Ort, an dem das heilige Instrument „Sosso-Bala“ aufbewahrt wird[95]

I

Indien

Kutiyattam-Theater

Indonesien

Wayang-Puppe

Irak

  • 2003/2008 – Die klassische irakische Gesangs- und Instrumentalkunst Maqam, entstanden aus arabischen, zentralasiatischen und osmanischen Einflüssen [109]

Iran

Italien

Sizilianische Marionette

J

Jamaika

  • 2003/2008 – Das Erbe der Maroons von Moore Town (Nachkommen einer aus Afrika stammenden ethnischen Gruppe in Moore Town) [121]

Japan

Jemen

Jordanien

Beduine im Wadi Rum

K

Kambodscha

  • 2003/2008 – Das königliche Ballet von Kambodscha, klassischer Tanz der Khmer [146]
  • 2005/2008 – Das Schattentheater Sbek Thom der Khmer [147]

Kirgisistan

  • 2003/2008 – Die Kunst der kirgisischen Epen-Erzähler Akyn, Epen-Erzählungen begleitet mit selbst komponierter und improvisierter Musik [148]
  • 2013 – Die Epos-Trilogie, Manas, Semetey und Seytek [149]

Kolumbien

Kroatien

Lebkuchen-Backkunst aus Kroatien

Kuba

L

Litauen

  • 2001/2008 – Die Kreuzschnitzerei und ihre Symbolik [171]
  • 2010 – Die Sutartinės, mehrteilige Lieder aus Litauen [172]

Luxemburg

M

Madagaskar

Malawi

Malawi, Mosambik und Sambia

Malaysia

Mali

Djemaa el Fna

Marokko

Mazedonien

  • 2013 – Fest der Heiligen vierzig Märtyrer in Štip [184]
Tag der Toten

Mexiko

Moldawien und Rumänien

  • 2013 – Das Colindat-Ritual zur Weihnachtszeit [192]

Mongolei

  • 2003/2008 – Die traditionelle Musik des Morin Khuur, Streichinstrument mit Pferdekopf mit spiritueller Funktion [193]
    Ein mongolischer Musiker spielt auf der Pferdekopfgeige
  • 2010 – Das mongolische Nationalfest Naadam [194]
  • 2010 – Der traditionelle Kehlkopfgesang Khoomei [195]
  • 2013 – Die traditionelle Baukunst der mongolischen Gers [196]

Mosambik

  • 2005/2008 – Die Orchestermusik mit dem Holzxylophon Timbila der Chopi [197]

N

Nicaragua

  • 2005/2008 – Das satirisches Drama „El Güegüense“ [198]

Nigeria

O

Österreich

Oman

  • 2010 – Die musikalische Tradition Al-Bar’ah, Musik und Tanz in den Dhofar-Tälern [202]
  • 2012 – Die Gesangspoesie Al ’azi, Elegie und Prozessionsmarsch [203]

Oman und Vereinigte Arabische Emirate

  • 2012 Die traditionelle Gesangspoesie Al-Taghrooda [204]

P

Palästinensische Autonomiegebiete

  • 2005/2008 – Die palästinensische Hikaye-Erzählform [205]
    (Eingereicht von ALECSO, der Arab League Educational, Cultural and Scientific Organization, da die Palästinensischen Gebiete bei den Vereinten Nationen nur Beobachterstatus besitzen.)

Peru

  • 2005/2008 – Die Insel Taquile und seine Textilkunst [206]
  • 2010 – Der Huaconada-Ritualtanz von Mito [207]
  • 2010 – Der Scherentanz [208]
  • 2011 – Die Pilgerreise zum Heiligtum des Herrn von Qoyllur Rit’i [209]
  • 2013 – Das Wissen, Fertigkeiten und Rituale um den jährlichen Wiederaufbau der Hängebrücke von Q’eswachaka [210]

Philippinen

  • 2001/2008 – Die Hudhud-Gesänge der Ifuago [211]
  • 2005/2008 – Das Darangeh-Heldenepos des Maranao-Volkes am Lanao-See [212]

Portugal

R

Rumänien

  • 2005/2008 – Der Calus-Ritualtanz [214]
  • 2009 – Die Doina-Musik [215]
  • 2012 – Die Horezu-Keramik [216]

Russland

  • 2001/2008 – Der Kulturraum und die mündliche Kultur der Semeiskije, Glaubensgemeinschaft im Südosten Sibiriens [217]
  • 2005/2008 – Das Olonkho-Heldenepos der Jakuten [218]

S

Eine Fujara-Flöte

Sambia

  • 2005/2008 – Die Makishi-Maskerade, wird am Ende des Mukanda-Inititationsritus zelebriert [219]

Senegal

  • 2013 – Die Wahrsagungszeremonie Xooy der Serer [220]

Simbabwe

  • 2005/2008 – Der Mbende-Jerusarema-Tanz, polyrhythmische Musik mit akrobatischem Tanz der Shona [221]

Slowakei

Spanien

Menschentürme in Katalonien

Südkorea

Koreanische Kampfsportart Taekgyeon
Kimjang (Herstellung von Kimchi)
  • 2001/2008 – Das königliche Ritual der Ahnenverehrung im Jongmyo-Schrein [233]
  • 2003/2008 – Der epische rezitative Gesang Pansori (mimisch und perkussionistisch begleitete Mischform aus höfischer und folkloristischer Musik) [234]
  • 2005/2008 – Das Danoje-Festival in Gangneung [235]
  • 2009 – Der Volkstanz Ganggangsullae [236]
  • 2009 – Der Maskentanz Cheoyongmu [237]
  • 2009 – Die Schaustellerkunst der Namsadang Nori [238]
  • 2009 – Die Yeongsanjae-Riten (Buddhistische Rituale) [239]
  • 2009 – Das Chilmeoridang-Yeongdeunggut-Ritual auf der Insel Jeju [240]
  • 2010 – Der lyrische Liederzyklus Gagok mit Orchesterbegleitung [241]
  • 2010 – Die traditionelle Holzarchitektur Daemokjang [242]
  • 2011 – Die traditionelle koreanische Kampfkunst Taekgyeon [243]
  • 2011 – Der Jultagi-Seiltanz [244]
  • 2011 – Das Weben von Mosi, (feine Ramiefasern), in der Hansan-Region [245]
  • 2012 – Das lyrische Volkslied Arirang [246]
  • 2013 – Die gemeinschaftliche Herstellung von Kimchi, Kimjang [247]

T

Tadschikistan und Usbekistan

  • 2003/2008 – Die Shashmaqom-Musik, vorwiegend von jüdischen Künstlern vertretene Form der Improvisationsmusik [248]

Tonga

  • 2003/2008 – Die Tänze und Sprechgesänge Lakalaka, zeremonielle Tänze, begleitet von polyphonem Gesang [249]

Tschechien

  • 2005/2008 – Der Tanz Slovácko Verbunk der Rekruten [250]
  • 2010 – Die Shrovetide-Prozessionen und -Masken in der Hlinecko-Region [251]
  • 2011 – Der Ritt der Könige im Südosten der Tschechischen Republik [252]
Mevlevi-Derwische beim Dhikr

Türkei

U

Uganda

  • 2005/2008 – Die Handfertigung von Rindentuch (Bark Cloth) in Uganda [263]

Ukraine

volkstümliche Petrykiwka-Malerei aus der Ukraine

Ungarn

  • 2009 – Das Busó-Karnevalsfest in Mohács [265]
  • 2012 – Die Volkskunst der Matyó, Stickerei einer traditionellen Gemeinschaft [266]

Uruguay

Usbekistan

  • 2001/2008 – Der Kulturraum von Boysun [268]
  • 2009 Das Volkslied Katta Ashula [269]

V

Vanuatu

Sandzeichnung aus Vanuatu (2007)

Venezuela

  • 2012 – Die Prozession der „Tanzenden Teufel“ an Fronleichnam [271]
  • 2013 – Das Festival des Heiligen Petrus in Guarenas und Guatire [272]

Vietnam

Z

Zentralafrikanische Republik

  • 2003/2008 – Der Pholyphongesang des Aka-Pygmäenvolks in Zentralafrika [279]

Zypern

  • 2009 – Die Lefkara-Spitzenstickerei [280]
  • 2011 – Das poetische Duell Tsiattista [281]

Weblinks

 Commons: Immaterielles Erbe der Menschheit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.