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Survival
Der aus dem Englischen stammende Begriff für Überleben fasst Kenntnisse und vor allem Fertigkeiten über Behelfsmaßnahmen zusammen, die ein vorübergehendes Leben in einer Notsituation zumeist bei Natursportarten in der Wildnis wie beim Trekking sowie in lebensbedrohlichen Situationen nach Naturkatastrophen ohne oder mit geringen Hilfsmitteln ermöglichen sollen. Diese beinhalten vor allem richtiges Verhalten vor und in einer Notsituation. Anwendung finden dabei verschiedenste Techniken und Hilfsmittel, um die Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse Wasser, Nahrung, Schutz und Wärme, Orientierung und Rettung zu gewährleisten.
Geschichte und Wortbedeutung
im zivilen Bereich
Erste Anfänge für das gezielte Erlernen von Wildnisfähigkeiten waren ab dem 18. Jahrhundert europäische Waldläufer und Fallensteller in Nordamerika, die spezielle Überlebenstechniken von den indianischen Ureinwohnern erlernten.
Anfang des 20. Jahrhunderts erlernte der norwegische Polarforscher Roald Amundsen auf seiner Nordwestpassage-Expedition im Jahr 1903 die Überlebenstechniken der Netsilik-Inuit, die er dann auf seiner Südpol-Expedition im Jahr 1911 erfolgreich anwandte. Er transferierte das Überlebenswissen der Arktis auf die sehr ähnlichen Bedingungen der Antarktis.
Im zivilen Bereich werden zwei Ansätze für eine Überlebensvorsorge unterschieden – das Überleben durch Vorratshaltung und Überleben durch Versorgung aus der Natur. Im weitesten Sinne gehört dazu auch die Herstellung von Behelfswerkzeug und Behelfsbekleidung sowie Gebrauchsartikeln aus natürlichen Materialien. Jedoch verkennt dieser Ansatz, dass dazu in erheblichem Maß Zeit und handwerkliches Geschick notwendig ist und dass Nahrungsmittel aus der Natur meist nur im Frühjahr und Herbst zur Verfügung stehen. Sowohl im Winter als auch im trockenen Sommer stehen diese nicht ausreichend zur Verfügung.
Der Begriff „survival“ wird heute im englischsprachigen Raum in der umfassenderen Bedeutung als „Überleben einer Katastrophe“ gebraucht. Deren Anhänger werden deswegen auch „preppers“ (dt.: „die, die sich (auf eine Katastrophe) vorbereiten“) genannt. Diese beinhalten in weitem Umfang das Verhalten im Zivil- und Katastrophenschutz in urbanem Gebiet. Im zivilen Bereich erlangte Überleben unter urbanen Bedingungen unter der Bedrohungslage eines ABC-Waffenangriffs im Kalten Krieg Bedeutung. In der säkularen Endzeitbefürchtung wird der Zusammenbruch der wirtschaftlichen Gesellschaftsordnung gesehen. Zu dieser gehören Gefahren durch den Zusammenbruch des Internets und der Börsen. In einem vollständigen Zusammenbruch werden als Lösungen Fähigkeiten des Survival und der Eigenversorgung angesehen. Die Fernsehspielfilme Der Tag danach und Threads setzten sich in den 1980er Jahren filmisch mit dem Thema auseinander. Beide beschäftigen sich mit dem Überleben nach einem Atomkrieg, was bei einigen Survival-Gruppierungen insbesondere in den USA zur Ideologisierung und extremen Militarisierung führte.
Im deutschen Sprachraum wird von „Survival“ meist in Zusammensetzungen wie dem „Survival-Training“ gesprochen.[1] In Deutschland erstellte das Bundesamt für Zivilschutz (Deutschland) Schriften mit Ratschlägen für das Überleben unter diesen Bedingungen. In den 1970er Jahren begannen in den USA Publizisten sich mit den Folgen der Ölkrise von 1973 zu beschäftigen. Erste Zeitschriften erschienen mit Anleitungen zur Bevorratung von Lebensmitteln oder dem Bau von Bunkerräumen. In Europa zeigte die Schneekatastrophe in Norddeutschland 1978 und 1986 die Katastrophe von Tschernobyl die Notwendigkeit von allgemeinem Vorsorgeverhalten und der Auseinandersetzung über Verhalten in Katastrophensituationen. In den 1980er Jahren machten die Fernsehdokumentationen über Rüdiger Nehberg mit dem Thema Abenteuerreisen und Survival vertraut.
Das befürchtete Jahr-2000-Problem, der Terroranschlag auf das World Trade Center, der Mega-Tsunami vom 26. Dezember 2004, das Elbhochwasser 2006 sowie im gleichen Jahr die pandemische Vogelgrippe H5N1 brachte das Thema Überleben gegen Ende des 20. Jahrhunderts in das Bewusstsein der Bevölkerung. Der „Dritte Gefahrenbericht“ von 2006 der Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern weist in diesem Zusammenhang bei der Katastrophenvorsorge schwere Mängel wie bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser aus und stellt damit eine Eigenvorsorge in den Mittelpunkt.
Zu Expeditionen siehe ebendort. Deren Vorbereitung hat jedoch mit einem Überleben in der Wildnis nichts zu tun. Notsituationen können jedoch bei der Durchführung auftreten.
Im militärischen Bereich
Die Anfänge des Survival als Lehre liegen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ab etwa dieser Zeit wurden durch die westlichen Streitkräfte Lehrgänge durchgeführt, die Soldaten das Leben und Überleben in Feindgebiet und in der Wildnis ermöglichen sollten. Spezialisierte Kriegsführung für Operationen hinter den feindlichen Linien erforderte Wissen über Behelfsmaßnahmen für die Versorgung der Spezialeinheiten aus der Natur – wie u. a. die Wassergewinnung in der Wüste. Die 1941 gegründete britische Long Range Desert Group, eine Vorläuferin des Special Air Service, eignete sich während ihrer Operationen Kenntnisse über das Leben in der Wüste an. Dazu wurden auch u. a. Botaniker und Meteorologen als Lehrer herangezogen. In der US-Armee, insbesondere für das United States Army Special Forces Command (Airborne), wurden Lehrgänge erst mit dem Vietnamkrieg in Zusammenarbeit mit der National Outdoor Leadership School[2][3][4] in Lander (Wyoming) eingerichtet.
Wesentliche Inhalte von militärischen Überlebenslehrgängen sind physisches und psychisches Durchhaltevermögen der Lehrgangsteilnehmer und Gebrauch von Ausrüstung und Notausrüstung sowie waffenloser Nahkampf, Orientierung mit Behelfsmitteln und Kompaß, Behelfsernährung aus der Natur und Fischfang, Behelfsunterkünfte zu verschiedenen Jahreszeiten und Feuermachen mit Behelfsmitteln.
In der militärischen Fliegerei wurden früh allgemeine Hinweise und Verhaltensweisen für Wildnisgebiete eingeführt. So erhielten Piloten der Royal Air Force, die in Mesopotamien und Indien flogen, ein Goolie Chit, das ihnen helfen sollte zu überleben.
In Deutschland begann die Bundeswehr bereits kurz nach ihrer Gründung mit ersten Lehrgängen, ab den 1980er Jahren im Einzelkämpferlehrgang. Dieser beinhaltete sowohl den Schwerpunkt Überleben unter europäischen Bedingungen in der feucht-kalten Klimazone und Durchschlagen als Verhalten, um sich wieder der eigenen Truppe anzuschließen, als auch die damalige besondere Gefechtshandlung Jagdkampf, heute eine Gefechtsart. Beide Ausbildungsbereiche wurden mit der Reorganisation des Lehrgangs in zwei abfolgende Lehrgänge getrennt. Ergänzende Lehrgänge sind der Lehrgang Überleben in schwierigem Gelände (Gebirge) an der Gebirgs- und Winterkampfschule sowie der Combat Medical Course und der Überlebenslehrgang Spezialkräfte am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen. Für Flugzeugführer wird die Überlebensausbildung für Luftfahrzeugbesatzungen durchgeführt; speziell für seegehende und über See fliegende Soldaten der Lehrgang Überleben See beim MFG 3 Nordholz.[5]
Unterteilung nach Klimazonen, Situationen und Gruppierungen
Gefahrenpunkte nach Regionen und Klimazonen
- allgemein in allen Klimazonen
- Nahrungsmangel
- Orientierungsverlust
- Gefahren durch Wild insbesondere Großwild wie in Afrika die Big Five sowie allgemein durch Raubtiere und Schlangen
- Erste Hilfe
- in trocken-kalten Klimazonen - ebenso auf Hoher See
- im Gebirge
- Lawinen mit Lawinengefahr
- Steinschlag und Gefahr durch Murgang oder Bergsturz sowie Erdrutsch
- in trocken-heißen Klimazonen
Überleben Land
- nach Klimazonen und Jahreszeiten – unterteilt in Sommer oder Winter
- trocken-kalt mit der Subpolaren Zone,
- feucht-kalt(1) mit Nadel-, Misch- und Laubwälder,
- trocken-heiß mit Wüste und Savanne sowie im Übergang zu den Tropen Steppen und Halbwüsten,
- feucht-heiß mit Regenwald.
(1) Diese Klimazone ist weltweit jedoch in großen Teilen besiedelt und weist sowohl große urbane Gebiete als auch landwirtschaftlich genutzte Flächen auf.
nach der Ursache
- in Überleben nach einer Luftnotlage,
- in Überleben nach einer Seenotlage als Überleben See,
- Überleben nach Orientierungsverlust in der Wildnis,
- Überleben nach einer Naturkatastrophe (Erdbeben, Orkan, Tornado auch Wirbelsturm, Überschwemmung durch Hochwasser oder Sturmflut sowie Tsunami, Waldbrand, Lawine, Wintersturm oder Impakt).
- Verhalten im Zivil- und Katastrophenschutz in urbanen Gebieten, auch Urban-Survival (Notmaßnahmen und Techniken in einer zivilisierten Gegend besonders Großstadt) und bei technischen Katastrophen wie Großschadenslage, Brand, Chemieunfall, Reaktorunfall, Flugzeugabsturz, Eisenbahnunglück
- Apokalypse- oder Endzeit-Survival (Überleben nach dem totalen Zusammenbruch des Wirtschaftssystems)
- Wirtschaftliche Krisen: Mangel oder Versorgungsausfall von Strom, Treibstoff, Nahrung oder Trinkwasser und den Folgen
- Zivilisatorische Krisen: Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und Unruhen, Aufstände, Krieg, Bürgerkrieg, Seuchen
- Überleben religiöser Gruppierungen (Mormonen) oder von zivile Milizen in den USA als politisch-weltanschauliche Privatgruppen.
Survival im zivilen Bereich
Gerade beim Überleben von Zivilpersonen erreicht die Bezeichnung einen weiten Umfang. Sie kann die Planung einer Wandertour und die Mitnahme einiger Notfall-Schokoriegel bis hin zu militarisierten Gruppierungen mit umfangreichen Lebensmittelvorräten und Geländefahrzeugen sowie Schutz- und Bunkeranlagen wie insbesondere in den USA umfassen, bei denen dann auch immer der weit verbreitete Waffenbesitz eine Rolle spielt. Insgesamt handelt es dabei auch um einen expandierenden wirtschaftlichen Markt, der auf der einen Seite mit dem Unterhaltungswert des Themas Überleben „spielt“ und auf der anderen mit den Urängsten von Menschen einer urbaner Lebenswelt. Das Auseinandersetzen mit dieser Thematik ist für Menschen ländlicher Regionen und entsprechendem Lebensumfeld kein Thema. Für sie gehören Wildnisfähigkeiten zu den alltäglichen Grundfertigkeiten.
Maximalsurvival – Minimalsurvival
Überlebenssituationen sind meist auf wenige Stunden bis Tage begrenzt. Unter dem Begriff Maximalsurvival ist ein Überleben ohne Hilfsmittel, Ausrüstung und vor allem ohne entsprechend ausreichende Bekleidung zu verstehen. Ursachen dafür können ein Unglück oder eine Katastrophe wie ein liegengebliebenes Kraftfahrzeug in entlegenem Gebiet, Flugzeugabsturz oder ungeplanter Wildnisaufenthalt nach Orientierungsverlust sein. Diese gehören jedoch zu den absoluten Ausnahmefällen, und lassen sich vielfach durch Planung und Vorbereitung vermeiden. Unter dem Begriff Minimalsurvival ist ein Überleben mit vorhandenen Hilfsmitteln zu verstehen. Diese entsprechen der Ausrüstung für ein Wildnistrekking bei nur bedingter oder keiner Verpflegung. Grund für ein Minimalsurvival kann ein ungeplanter längerer Wildnisaufenthalt durch Wetter, Geländehindernisse oder Verirren sein.
Die in Survivalfilmen häufig gezeigten Überlebenssituationen, in denen zwar Ausrüstung mitgenommen werden, aber nie eine für den Wildnisaufenthalt vollständige, wie sie für ein Wildnistrekking normalerweise mitgenommen würde, ist unrealistisch, aber aus medialen Gründen gewollt. Aus Unterhaltungsgründen werden häufig Extremsituationen gezeigt, die filmisch unterhaltende Sequenzen liefern sollen, nichts aber mit einem unspektakulären Verirren in Alltagskleidung gemein haben. Der Grund warum sich der oder die Protagonisten in diesen Filmen in einer Notlage befinden und wo genau die jeweiligen Handlungsorte liegen, wird meist nicht gezeigt – sonst würde sich dann auch schnell die Frage stellen, warum der Gezeigte nicht einfach ins nächste Dorf geht. In der Medienbranche wird dies als scripted reality bezeichnet.
Überleben und Durchschlagen
Überleben und Durchschlagen einer kleinen militärischen Teileinheit nach Abkommen von der eigenen Truppe dient dazu, den Anschluss an diese wiederzugewinnen. Wesentlich bei diesen Lehrgängen ist weniger das Überleben, sondern das Durchhalten und die Rückkehr zur eigenen Truppe unter erheblicher Belastung. Wesentlicher Inhalt ist das Üben von Verfahren für die Aufnahme.[6][7] Als Combat Survival Course mit den Ausbildungsinhalten Gefangenschaft, Verhör, Flucht.
Das Verhalten von Soldaten richtet sich nach den Lehrinhalten des Einzelkämpferlehrgangs I Überleben und Durchschlagen. Ziel des auf sich gestellten Soldaten oder der auf sich gestellten Gruppe ist es, wieder Anschluss an die eigene Truppe zu gewinnen. Dabei ist er von der eigenen Versorgung abgeschnitten. Allgemeiner Auftrag ist es daher, das eigene Überleben durch Versorgung aus dem Land mit Wasser, Verpflegung aus der Natur oder der Landwirtschaft, Schutz vor Kälte durch ein Behelfsbiwak und Feuer oder vor Hitze sicherzustellen. Bei Annäherung an den Raum forward line enemy troops beachtet er die allgemeinen Erfahrungen über das Verhalen in feindbesetztem Gelände, und führt seine eigenen Bewegungen im Sickern durch. Wesentlich während des ÜleDu ist Tarnen und Täuschen durch dauerndes Ausnutzen des Geländes vor Feindbeobachtung. Der Soldat meidet daher einsehbares Gelände und Geländeteile wie Straßen und Wege in oder auf denen sich Feindkräfte bewegen.
Überlebenstechniken und Wildnisfähigkeiten
Überlebenstechniken, im englischen Bushcraft, sind allgemeine Wildnisfähigkeiten – siehe dazu auch Trekking – und sollen
- weltweit universelle Anwendbarkeit (bei gleichen Grundvoraussetzungen) und
- relative Einfachheit aufweisen.
Dazu gehören die Beherrschung als Kenntnisse und Fertigkeiten der eigenen Ausrüstung und technischen Mittel: Biwakbau, Feuer machen und Kochen auf dem portablen Kocher oder auf einem Holzfeuer, Verhalten in entsprechendem Gelände u. a.
Experimentelle Archäologie
Experimentelle Archäologie widmet sich der Erforschung technologischer Fragestellungen, untersucht praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen und versucht, diese Erkenntnisse durch Erfahrungswerte zu vertiefen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Fertigkeiten entsprechen den Anforderungen der Überlebensfähigkeiten. Forschungsstätten sind u. a. das Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf, das Wikinger-Museum Haithabu oder das Neanderthal Museum. Diese erforschen sowohl die Ernährung mit Jagd und Sammeln sowie das Feuermachen, die Bekleidung und Werkzeuge sowie Blankwaffen in der jeweiligen Zeit.
Wasserbeschaffung und Wasseraufbereitung
Der tägliche Wasserbedarf des Menschen in gemäßigten Klimazonen bei durchschnittlicher Belastung liegt mittel- bis langfristig bei mindestens 1-2 Litern. Bei körperlicher Anstrengung und entsprechenden Temperaturen kann der Bedarf auf über 6 Liter pro Tag ansteigen. Wird dem Körper dieser nicht zugeführt‚ kommt es zum Hitzschlag und in Folge zu Verdursten. Bei einer mittleren Tageslufttemperatur von 43 °C, wie sie in Wüsten herrschen, kommt es ohne Wasserzufuhr bereits nach ca. 24 Stunden zum Verdursten. Bereits vorher kommt es zu Hitzeohnmacht. Der tägliche Wasserbedarf kann bis zu 10 l Trinkwasser betragen. Im Regenwald der feucht-heißen Klimazone besteht ein gleich großer Trinkwasserbedarf, da der Körper versucht, diesen durch Schwitzen bei hoher Umgebungstemperatur unabhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit zu kühlen.[8] Verschüttete Menschen konnten bis zu 78 Stunden ohne Wasserzufuhr unter sehr gemäßigten Temperaturen überleben. Übergangsweise und sehr begrenzt können dazu auch behelfsweise wasserhaltige Früchte und wasserspeichernde Lianen dienen. Wie bei den Nahrungsmitteln steht die Vorratshaltung als Überlebenstechnik an erster Stelle. Im Allgemeinen wird von verschiedenen Organisationen ein Vorrat von 1,5 bis 2,5 Litern Wasser pro Tag und Person als angemessen betrachtet.[9] Möglichkeiten, um Trinkwasser in urbanen Gebieten zu gewinnen, bestehen in der Nutzung von Reserven wie das verbliebene Wasser in Rohrleitungen oder das des Spülkastens der Toilette.
Die Wassergewinnung erfolgt in der Natur aus oder durch
- fließende und stehende Gewässer
- Eis und Schnee
- Grundwasser an tiefen Geländeteilen wie einer Talsohle, auch in trockenen Bachläufen – üppige Vegetation weist auf erreichbares Grundwasser hin
- Regen – Auffangen mit einem Tuch oder Folie
Wesentlich ist Trinkwasserhygiene, um Infektionen zu vermeiden. Ein Trinkwasserbehälter wie die Feldflasche ist nie mit unreinem Wasser zu füllen. Wasseraufbereitung zu Trinkwasser ist mit einem portablen Wasserfilter, durch Chlor-Wasseraufbereitungstabletten oder durch Abkochen nach vorherigem Grobfiltern mit einem Taschentuch in einen unreinen Wasserbehälter wie eine stabile Plastiktüte möglich. Das Wasser ist danach abzukochen. Ein Behelfsfilter aus Schichten von Kies, Sand und Holzkohle eignet sich nicht, da pathogene Keime von einem solchen Ersatzfiltern nicht zurückgehalten werden.
Nahrungsbeschaffung
Der Mensch benötigt in völliger Ruhe (etwa beim Schlafen) einen Grundumsatz von etwa 1500 bis 1700 kcal pro Tag, um zu überleben. In Krisensituationen muss von einer deutlich erhöhten Leistung des Körpers ausgegangen werden. Der Leistungsumsatz erreicht schnell weit mehr als 3000 kcal pro Tag pro Person. Um den Verlust auszugleichen, muss dem Körper täglich diese Energie per Nahrung zugeführt werden, andernfalls kommt es bei normalgewichtigen Menschen nach etwa 50 bis 80 Tagen bei immer schnellerem Kräfteverfall zum Hungertod. Es ist davon auszugehen, dass ein Mensch sich bereits nach 10 Tagen durch den Kräfteverfall nicht mehr bewegen kann, auch und insbesondere durch den eintretenden Zuckerschock als Unterzuckerung.
Für die Ernährung in Notsituationen in Wildnisgebieten siehe auch Trekking, ebendort Bestandteil der Expeditionsverpflegung.
Die Vorratshaltung als einfachste Überlebenstechnik zielt darauf ab, diese Energiezufuhr auch dann aufrechtzuerhalten, wenn es aufgrund eines Schadensereignisses oder einer Katastrophe keine Nahrungsmittel mehr zu kaufen gibt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät einen Vorrat für 14 Tage anzulegen, wobei es einen täglichen Minimalleistungsumsatz von nur 2000 kcal annimmt.[10] Dieser kann aus Trocken-, auch Regalware wie Nudeln, Reis und Kartoffelpüree sowie Trockenmilch bestehen, zudem aus Nahrungsmittelkonserven insbesondere Fleisch wie Corned Beef. Wasser kann in Kunststoff-Wasserkanistern bei Beginn einer Notlage bevorratet werden.
Nur in Wildnisgebieten können ad hoc bedingt Nahrungsmittel durch Sammeln von Nutzpflanzen und von niederen Tieren wie Insekten oder Schnecken sowie durch Fischfang mittels Behelfsangel, Reuse, Netz oder einer Fischfalle beschafft werden. Jagd von Wild mit Schusswaffe oder Schlingen ist nur sehr bedingt zur Nahrungsgewinnung geeignet. Diese Maßnahmen sind sehr unsicher, abhängig von der Klimazone und der Jahreszeit sowie teilweise mit Gefahren durch Parasiten und sonstige Krankheitserreger verbunden. So übertragen Gürteltiere Lepra und die Chagas-Krankheit. Primär ist daher im Notfall das Erhitzen der Nahrung auf über 74 °C (Kerntemperatur) zum Abtöten von Parasiten und Pathogenen notwendig. Sicherste Zubereitungsmethode aufgrund der gleichmäßig hohen Temperatur ist Kochen, außerdem geht dabei kein Fett verloren. Die Kochstelle muss genügend Luft zum Brennen bekommen und vor Regen und Wind geschützt sein.
Nur im militärischen Bereich gilt der Schutz vor Aufklärung durch eine verdeckte Feuerstelle in einer Feuergrube als notwendig. Ein Kochfeuer wird daher meist am Tag unter Bäumen angelegt, damit sich der Rauch verteilt. Da ein Versteck häufig durch den Geruch einer Feuerstelle aufgeklärt wird, ist daher nach dem Kochen ein Ortswechsel durchzuführen.
Bei langfristigem Überleben soll nach den Vorstellungen von sogenannten Preppern, die sich auf solche Schadenslagen vorbereiten, die Eigenversorgung durch Ackerbau und Viehzucht erfolgen, die aber einiger Erfahrung bedürfen und kurzfristig nicht dienlich sind. Primär steht daher die Vorsorge mit Notverpflegung insbesondere bei kurzfristigen Notlagen wie nach Orientierungsverlust in der Natur nahe der Zivilisation und in der Wildnis im Vordergrund. Als Fähigkeiten werden von Survivalisten bei der Zubereitung der Nahrung mit Schlachten und Ausnehmen von Wild sowie Fisch sowie die Verwendung eines provisorischen Kochgefäßes gesehen.
Nahrungsbeschaffung durch Jagd und Schlingenstellen
Nahrungsmittelversorgung durch Jagd auf Wild ist für die Verpflegung bei einem Wildnisaufenthalt nicht einzuplanen, da der Erfolg ungewiss und der Zeitaufwand groß ist. Gebiete, in denen sich viel Wild findet, sind meist von Menschen bewohnt. Dort ist eine Eigenversorgung für ein Überleben und damit Jagd, für deren Ausübung mit Schusswaffe oder Fallen eine Jagderlaubnis benötigt wird, nicht notwendig. Wilderei ist strafbar – in Deutschland nach § 292 StGB mit Haftstrafe bis zu fünf Jahren insbesondere, wenn die Tat „unter Anwendung von Schlingen oder in anderer nicht weidmännischer Weise“ begangen wird. In einer Notsituation, die in Europa nicht eintreten kann, ist nur der Jagderfolg maßgebend. Fallwild ist nicht zum Verzehr geeignet und daher, egal ob Wild oder Nutztier, nicht zu verwerten. Das Risiko, durch das verdorbene Fleisch zu erkranken, wiegt in keinem Fall einen möglichen Nutzen auf.
Fallen erfordern Erfahrung und Zeit. Die Anzahl zusammen mit dem Fangplatz verspricht Erfolg. Daher kommen nur Schlingen in Betracht, die sich improvisieren lassen und auf Wildwechseln an Zwangspässen gestellt werden. Wildwechsel sind meist klein und niedrig und nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Als Material für den Bau dienen Eisendraht, Kabel oder Nylongarn für Niederwild wie Hasen, Murmeltiere und Hühnervögel. Wasservögel lassen sich im Uferbereich mit Nylonschlingen knapp unter der Wasseroberfläche fangen. Eine Würgeschlinge ist gegenüber der Galgenschlinge einfach herzustellen und wird meist für Wildereidelikte benutzt. Hasen und Kaninchen können in den Bauausgängen auch mit Netzen gefangen werden. Fallen sind täglich zu kontrollieren und sollten aus größerer Entfernung einsehbar sein. Durch den Adrenalinausstoß beim Fang mit Schlingen ist das Fleisch wenig schmackhaft, jedoch für den Verzehr geeignet.
Eine Zwille als eine Metall- oder Holzgabel mit einem Gummiband eignet sich für Kleintiere und Vögel. Die Gummidicke bestimmt die Durchschlagskraft. Eine Armhaltevorrichtung erlaubt stärkere Gummis, ist jedoch in Deutschland nach dem Waffenrecht ein verbotener Gegenstand.
Eine Schleuder, auch Funda oder Sling, mit zwei unterarmlangen Schleuderbändern, von denen das Halteband ein Auge für den Mittelfinger hat, das andere einen Wurflappen für das Stein- oder Schleuderbleigeschoss. Schleudern wurden schon von balearischen Schleuderern, wo noch heute der Einsatz als Sport üblich ist, und römischen Legionären benutzt und lassen sich auch behelfsmäßig herstellen. Der Wurf erfolgt in einer seitlichen Kreisbewegung, nicht über den Kopf. Die Wucht ist erheblich – Treffen muss jedoch geübt werden. Juristisch sind beide Waffen. Die Reichweite einer Zwille liegt zwischen 10 m und 30 m, die einer Schleuder bei 100 m bis 200 m mit rund 250 g schweren Schleudersteinen.
Ein Jagdbogen für die Bogenjagd mit einer Zugkraft von über 80 lbs mit 100 m Reichweite lässt sich behelfsmäßig nicht herstellen. Indigene Naturvölker wie die San oder Pygmäen in Afrika sowie Indianer in Südamerika benutzen Pfeilgifte. Diese werden aus der Rinde des Curarebaums, Blättern südamerikanischer Lianen, Aconitin (auch Eisenhut) oder dem Hautsekret südamerikanischer Pfeilgiftfrösche wie Phyllobates terribillis (auch Schrecklicher Blattsteiger), bicolor oder aurotaenia hergestellt. Dendrobatiden sondern das basische Alkaloid Batrachotoxin ab. Das Krampfgift wirkt auf das Nervensystem durch Muskel- und Atemlähmung. Eine Giftmenge von 0,002 mg/kg führt beim Menschen innerhalb von zwanzig Minuten zum Tod – die Frösche dürfen nie ungeschützt angefasst werden. Das Eindringen in den Blutkreislauf erfolgt auch durch kleine Verletzungen oder Hautporen. Die Giftakkumulation beim Frosch erfolgt über die im Regenwald vorhandenen Beutetiere wie Milben.
Zu den Behelfswaffen für die Jagd auf Niederwild bei kurzen Entfernungen zählen Schlagwaffen wie die Keule, die Stangenwaffe Saufeder und für Fische ein Fischspeer.
Feuer
Als Wärmequelle, zur Nahrungszubereitung und um Wasser abzukochen, wenn keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, dient ein Feuer. Für einen Wildnisaufenthalt, aber auch schon beim Wandern, gehören daher zwei Feuerzeuge in die Hosentasche. Als Brennmittel für ein Feuer dient Holz, seltener auch trockener Tierdung von Pflanzenfressern.
Alle Behelfsmethoden sind von Übung abhängig. Behelfsmittel und -techniken dienen zum Entzünden von Feuer, wenn keine geplanten Mittel zum Feuermachen vorhanden sind. Folgende Mittel sind auch für Ungeübte erfolgreich anwendbar:
- Auermetall mit Feuerstahl oder auch Feuerstarter (einfachste und sicherste Methode, die aber den Feuermetallstab voraussetzt)
- Calciumcarbid mit Wasser, zum Entzünden werden Funken benötigt
- Feuerstein, Schlageisen und Zunder
- Feuerbohren mit einem Weichholzstock und einem Hartholzbrett
- Selbstentzündung medizinischer Watte, auch Tampon, durch Hin- und Herrollen
- Brennglas zum Entzünden von Zunder bei Sonnenschein
Schutz
- Bau einer Behelfsunterkunft als Behausung
- Versorgung einer Verletzung – Vorsorge vor Erkrankung
Erste Hilfe
Erste-Hilfe-Kenntnisse und medizinisches Grundwissen im Survival als unumgänglich, sind aber auch Bestandteil des täglichen Lebens. Dazu gehört im Wesentlichen grundlegende Hygiene. Zu weiteren Maßnahmen siehe Erste Hilfe unter Expeditionsfähigkeiten.
Gefährliche Tiere und Schlangen
Zum Vorkommen von Schlangen, insbesondere Giftschlangen, siehe Vipern mit Grubenottern (Crotalinae) mit 308 Arten, sowie Giftnattern (Elapidae) mit etwa 250 Arten – die Aufzählung der amerikanischen militärischen FieldManuals ist daher unvollständig.
Vorkommnisse mit Bären, die zu den gefährlichen Raubtieren gehören, sind insbesondere mit Europäischen Braunbären selten. Gebiete auf dem nordamerikanischen Kontinent mit Grizzlybären oder Kodiakbären sowie Amerikanischen Schwarzbären sollten nicht ohne Reizstoffsprühgerät betreten werden; solche, in denen Eisbären vorkommen, nicht ohne Sicherungswaffe.
Selten kommt es in Amerika mit Pumas, deren Habitat der ganze Kontinent ist, zu Begegnungen und gefährlichen Vorkommnissen.
Als weitere gefährliche Wildtiere gelten Krokodile, wie das Nilkrokodil in Afrika, das Leistenkrokodile in Südost-Asien und Alligatoren in den USA und Mittelamerika.
Für Menschen gefährliche Fische können Raubsalmler wie in Afrika der Tigersalmler sein, bedingt in Südamerika auch Piranhas. Gesichert gilt das Bullenhaie bis mehrere hundert Kilometer oberhalb von Küsten in Binnengewässern vorkommen können. Erfahrungen dazu veröffentlichte Jeremy Wade in der Reiseserie Flussmonster.
Bezogen auf die Anzahl von Reisenden und Einheimischen in Gebieten mit gefährlichen Tieren sind jedoch Vorkommnisse selten und daher ein Grund für die Presse darüber zu berichten, während über die Vielzahl an durch den Straßenverkehr zu Tode gekommenen Personen nur regional berichtet wird.
Geländeorientierung
Weltweit gilt, dass entlang von Gewässern in Fließrichtung früher oder später Siedlungen zu finden sind. Das Orientieren erfolgt meist nach Karte – die Himmelsrichtung kann mit einem Kompass ermittelt werden, ein GNSS gibt nur den momentanen Standort an. In einer Notsituation ohne Ausrüstung kann die Himmelsrichtung ermittelt werden nach dem Stand von
- Sonne oder Mond – nach Sonnenaufgang/Sonnenuntergang – Auf- und Untergang des Mondes abhängig von der Nähe zum jeweiligen Polarkreis, den Wendekreisen mit dem Äquator (zwischen diesen nur morgens und abends)
- unter Zuhilfenahme einer analogen Uhr und dem winkelhalbierenden Verfahren zur Bestimmung der Himmelsrichtung nach dem Stand von Sonne aber auch Vollmond
- nach dem jeweiligen Mondstand bei jeder anderen sichtbaren Mondphase
- Himmelskörper und deren Bewegungsrichtung
Siehe dazu auch Astronomische Navigation.
Andere Methoden – wie Moos an den Bäumen, was abhängig von der Hauptwindrichtung im jeweiligen Gebiet abhängig ist – gelten als unsicher. Orientieren nach dem Nordstern oder dem Kreuz des Südens setzt Erfahrung im Erkennen der Himmelskörper voraus und ist daher nur sehr bedingt geeignet.
Militärisch orientiertes ziviles Survival
Tarnen und Täuschen
Militärisch orientiertes ziviles Survival sieht u. a. Maßnahmen im Tarnen und Täuschen als wesentlich an, um Gegnern die eigene Anwesenheit zu verbergen oder über die eigene Anwesenheit zu täuschen. Dieses hat jedoch mit dem Gefechtsalltag auch im Überleben und Durchschlagen von Soldaten nach Abkommen von der Truppe wenig bis nichts zu tun.
Erkennen von Spuren
In einer Notsituation kann es hilfreich sein, Spuren für die Jagd erkennen und deuten zu können oder für den Schutz vor gefährlichen Tieren. In unklaren Lagen in Ländern mit Gefahrengebieten die Spuren von Menschen, deren Zahl und das Spurenalter. Jedoch erfordert dies viel Erfahrung und ist damit als allgemeines Mittel unbedeutend.
Nahkampf und Verhalten gegenüber feindlicher Bevölkerung
Von militärisch geprägten Survivalisten wird der Nahkampf und Selbstverteidigung als erforderlich gesehen. Dies beinhaltet Verhalten gegenüber feindlichen Landesbewohnern mit Verhandeln und Geldangeboten, freundliche Gesten sowie Flucht.
Ausbildung
Im zivilen Bereich werden verschiedene kommerzielle Überlebenstrainings angeboten. Bei einem Gruppentraining wird oft ein vorgegebenes Lernprogramm absolviert, wobei die Teilnehmer eine bestimmte Zeit auf sich gestellt oder in der Gruppe und Natur selten in der Wildnis leben, einen bestimmten Ort erreichen oder Aufgaben der Wildnsifähigkeiten trainieren sollen. In Überlebenstrainings wird Teilnehmern der Umgang mit Hilfsmitteln wie u. a. Messer und Beil nahegebracht sowie Grundzüge der Ersten Hilfe, Feuermachen und Techniken zur Kontaktaufnahme mit Rettungskräften. Der zeitliche Umfang umfasst mehrere Stunden bis wenige Tage. Selten wird dabei den Teilnehmern durch Hungertage gezeigt, was eine Notlage für psychische und physische Verhaltensänderungen bei ihnen und in der Gruppe verursachen kann.
Die häufig in Serienfilmen von Survivaltrainern gezeigten „Überlebenssituationen“ werden gestellt und entsprechen nicht in jedem Fall einer realen Situation oder widersprechen auch allgemein anerkannten Verhaltensweisen, da sie Menschen gefährden und durch Notnahrung wie Regenwürmer, die Bakterien und Fadenwürmer enthalten, zu Erkrankungen oder Infektionen führen können.
Militärische Ausbildungslehrgänge sind auf die Bedürfnisse des Militärs zugeschnitten und entsprechen nur bedingt den Anforderungen für eine zivile Anwendung, da sie vor allem auf ein schnelles und unerkanntes Ausweichen abzielen, und meist durch hohe körperliche Belastung geprägt sind, um den Stress einer Gefechtshandlung zu simulieren.
Ausrüstung
Überlebensausrüstung sind Zusammenstellungen von für das Überleben nützlicher Ausrüstung, Werkzeugen und Materialien, teilweise wie für die Überlebensausrüstung See auf eine bestimmte Klimazone zugeschnitten. Diese lassen sich nach Ausrüstung rund um Trinkwasser, Notverpflegung, Feuer und Kochen, Ergänzungsbekleidung, Erste-Hilfe, Notsignalmittel, Orientierung, Unterkunft als Wind- und Wetterschutz, Jagd und Angeln, Werkzeuge und Kleinteilausrüstung sowie Kleinrucksack zum Verpacken gliedern.[11][12][13]
Filme und Fernsehserien
Insbesondere Hollywood produziert immer wieder gerne Kinofilme, da das Thema Überleben ein allgemeines Interesse besonders bei Männern findet. Die dabei gezeigten Fertigkeiten und Szenen entsprechen nicht immer allgemein anerkannten Verhaltensweisen und Fähigkeiten und dienen der Unterhaltung der Zuschauer.
- The Day After, USA 1983
- Threads, GB 1984
- Überleben!, USA 1993
- Camp der Abenteuer, USA 1996
- Auf Messers Schneide, USA 1997
- Cast Away, USA 2000
- Wolfzeit, F,D,A 2003
- Into the Wild, USA 2007
- I Am Legend, USA 2007
- The Road, USA 2009
- The Book of Eli, USA 2010
- 127 Hours, USA 2010
- A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands, GB 2011
- Abenteuer Survival seit 2006 mit Bear Grylls
- Survival Man mit Les Stroud
- Meine Frau, die Wildnis und ich mit Mykel Hawke und Ruth England
- Das Survival Duo mit Cody Lundin und vormals Dave Canterbury, neu ab der 3. Staffel, Joseph Teti
Kernthemen von Survivalfilmen
Wasser – Feuer – Nahrungsmittel aus der Natur – Unterschlupf – Verbindungsaufnahme und Rettung – Orientieren mit Behelfsmitteln und Notsignale sowie das Erstellen von Behelfsmitteln wie Werkzeug, Feuermittel, Notsignalmittel.
Klimazonen der Drehgebiete der Serien-Überlebensfilme
- trocken-kalt Tundra und Hochgebirge – Island – Norwegen – Grönland – sowie Andenregionen in Südamerika und die Rocky Mountains in Nordamerika
- trocken-heiß Wüste – Utah Canyonlands-Nationalpark und New Mexico in den USA – Nordafrika – Outback in Australien
- trocken-warm Savanne – Ostafrika und Südafrika
- feucht-kalt Wald – Waldregionen in den USA – Rumänien (Karpaten) – Taigawald um den Baikalsee
- feucht-heiß Regenwald und Sumpf – Everglades, Florida, USA – Regionen in Mittel- und Südamerika – Zentralafrika – Südseeinseln
Trivia – Mythen und Irrtümer
Wasser
- Wasseraufbereitung mit einem Behelfswasserfilter – statt nur einem Leinentuch zum Grobfiltern und anschließendem Abkochen oder Aufbereitung durch mobile Trinkwassergewinnung wie Solar Water Disinfection.
- Präservativ als Wasserbehälter - dieser kann nur mit wenig Wasser befüllt werden, statt einer Plastiktüte oder einer faltbaren klaren Kunststoffflasche.
- Urin oder Salzwasser als Ersatz für Trinkwasser – erster dient der Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts sowie der Beseitigung von Stoffwechselabbauprodukten, die dem Körper damit wieder zugeführt werden. Salzwasser enthält Salz in so hoher Konzentration, dass es durch die Nieren nicht wieder ausgeschieden werden kann.
- Wasserhaltige Pflanzen wie Lianen oder Birken - Birken treiben jedoch nur im Frühjahr genügend Baumsaft. Nur klare Flüssigkeit aus Lianen ist trinkbar, milchige ist meist giftig. Kakteen kommen nur in Amerika vor und einige sind giftig. Die Ausbeute an Flüssigkeit ist bei beiden gering.
- Sickerwasser an Felsen, in Kalkgestein versickert dieses jedoch meist tief unterirdisch.
Feuer
- Tampon als Hilfsmittel zum Feuermachen, statt Feuerzeug und Grillanzünder. Diese Methode funktioniert zwar, jedoch sind letztere Hilfsmittel wesentlich effektiver.
Notnahrung
- Ratten als Notnahrung – diese sind Kulturfolger. Nagetiere übertragen durch Viren und Parasiten Krankheiten.
Werkzeuge, Behelfsjagdwaffen, Notmaterial
- Messer als Universalwerkzeug – mit diesem lässt sich zwar auch Holz spalten, aber nicht graben oder Holz schlagen wie mit einem Kurzspaten mit festem Stiel.
- Survivalmesser, Schweizer Messer und Multi-Tool - als wichtigstes Werkzeug und „Waffe“ im Outdoor. Diese haben Klingen, die meist wesentlich zu groß oder zu klein sind, um damit Wildnis- oder Küchenarbeiten ausführen zu können, sowie weitere Bestandteile, die im Outdoor selten bis nie erforderlich sind wie Bit, Kronkorkenöffner, Kapselheber oder Dosenöffner.
- Bau eines Bogens und von Pfeilen als Jagdwaffe – Pfeile indigener Völker für einen Bogen mit niedrigem Zuggewicht sind mit Pfeilgift versehen. Einfachere Waffen sind Schleuder und Zwille.
- Lianen als Ersatz für ein Seil – die Haltbarkeit ist ungewiss, Suche und Herstellung dauern lange.
- Hangeln am Seil – selten findet sich in der Wildnis eine nutzbare Seilbrücke.
- Ersatz von Toilettenpapier – Steinchen, Erde oder Sand können schwere Entzündungen am After verursachen. Exotische Pflanzenblätter wie Giftsumach, Kletternder Gift-Sumach u. a. verursachen schwere Hautausschläge und Kontaktallergien.
Orientierung
- Orientieren nach dem Polarstern oder nach dem Sternbild Kreuz des Südens – dieser ist nicht der hellste Stern auf der Nordhalbkugel, das Erkennen von Sternenbildern bedarf einiger Übung.
- Orientieren nur nach GPS - dieses zeigt meist nur eine generalisierte Geländekarte, Geländehindernisse werden nicht angezeigt, ein Farbdisplay hat einen hohen Stromverbrauch. Zum Gebrauch muss man die Koordinatenwerte auf die topographische Karte übertragen können.
- Signalpfeife und Signalspiegel als Notsignalmittel - erste hat mit unter 100 m nur eine geringe Reichweite, das Zweite ist nur bei Sonnenschein und grob in Sonnenrichtung nutzbar.
- Flucht eines Soldaten aus Sibirien - So weit die Füße tragen nach den vermeintlichen Erlebnissen nach Cornelius Rost von Josef Martin Bauer. Diese aus dem Militärischen stammende Geschichte ist ein Roman, der nicht auf Tatsachen beruht, auch wenn dies immer wieder wie bei Bear Grylls fälschlicherweise behauptet wird.
Siehe auch
- Prepper
- Action Learning
- Erlebnispädagogik
- Incentive
- Wagnis (Pädagogik)
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Im militärischen Bereich
Literatur
- Department of the Army: Field Manual 21-76 Survival. Mai 2002.
- Department of the Army: Field Manual 21-60 Visual Signals. September 1987.
- ARMY, MARINE CORPS, NAVY, AIR FORCE: FM 21-76-1, MCRP 3-02H, NWP 3-50.3, AFTTP(I) 3-2.26SURVIVAL, EVASION, AND RECOVERY. Juni 1999.
- Lars Konarek: Überleben in der Natur: Der Survival-Guide für Europa und Nordamerika. 1. Auflage. Stocker Verlag, 2013, ISBN 978-3-7020-1390-5.
- Heinz Volz: Überleben in Natur und Umwelt. 14. Auflage. Walhalla-Fachverlag, Regensburg 2010, ISBN 978-3-8029-6436-7.
- Rainer Salzger: Mantracker Summer Survival. Überlebenstechniken der Spurensucher. Asaro Verlag, Sprakensehl 2007, ISBN 978-3-939698-14-2.
- Gerhard Buzek: Das große Buch der Überlebenstechniken. Nikol 2007, ISBN 978-3-937872-48-3.
- Rüdiger Nehberg: Survival-Lexikon. Piper, München 2004, ISBN 3-492-26110-8.
- Alexander Stilwell: Survival. Das illustrierte Handbuch der Überlebenstechniken. Heel Verlag, Pottscheid 2001, ISBN 3-89365-915-3.
- Hans-Otto Meissner: Die überlistete Wildnis – Vom Leben und Überleben in der freien Natur. Bertelsmann, München.
- Jan Boger: Alles über Survival. Der große Überlebens-Digest. Pietsch-Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-613-50025-6.
- John Boswell (Bearb.): US Army Survival Handbuch. Die hohe Kunst des Überlebens. („The US Armed Forces Survival Manual“). 6. Auflage. Pietsch-Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-87943-838-2.
- Matthias Hake: FieldManual. Pietsch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-50352-2.
Weblinks
- U.S. Army Survival Manual FM 21-76 (PDF; kapitelweise). In: equipped.org. Juni 1992 (englisch).
- Field Manual No. 3-05.70 Survival (PDF; 20,0 MB). In: fas.org. Department of the Army, Mai 2002 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ vgl. DUDEN-Fremdwörterbuch
- ↑ en:National Outdoor Leadership School (NOLS)
- ↑ NOLS YouTube
- ↑ Homepage NOLS
- ↑ Überleben See
- ↑ Kriegsgeschichtlich siehe dazu Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmieder, Klaus Schönherr: Die Ostfront 1943/44. Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten. (Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8). Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 554 ff.
- ↑ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Heft 3, 1955, S. 318. Online, abgerufen am 18. Januar 2014.
- Rolf Hinze: Rückkämpfer 1944. Verlag Dr. Rolf Hinze, 1988, 1992, ISBN 3-9800153-9-4.
- Claus Neuber: Erlebnisbericht eines Rückkämpfers vom Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 in Weißrussland. Verlag Druffel und Vowinckel, 2007, ISBN 978-3-8061-1182-8.
- ↑ lvz-online.de
- ↑ Michael Schenk: Für den Notfall vorgesorgt. 9. Auflage. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), 2007, S. 41 ff.
- ↑ Michael Schenk: Für den Notfall vorgesorgt. 9. Auflage. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), 2007, S. 42.
- ↑ McCann: Build the Perfect Survival Kit. (online)
- ↑ Überlebensausstattungen Wüste Polar Hochgebirge Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung Survival Kit Items and Uses
- ↑ Überlebensausrüstung
- .22 lfb Einzellader-Büchse mit Klappschaft – 50 Schuss
- 2 x wiederverschließbare Falt-Wasserflaschen 2 l, 1 x mit Wasser und Trinkschlauch
- Chlor-Silberionen-Wasseraufbereitungstabletten 1 l
- Leinentaschentuch und oder Textilbeutel 2 l - Sammeln und Vorreinigung Wasser
- Plastiktüten dünn 2 x - dick 2 x
- Kunststoffschlauch 2 m O/ 0,5 cm
- Notnahrungriegel BP5 1 x
- Beutel dehydratisierte Verpflegung 1 x
- Getränkepulver hypothonisches Kaltgetränk 32,5 g 5 x = Multivitamintabletten
- Salzpäckchen 3 g 5x
- Zuckerpäckchen 12,5 g 20 x = 10 Teelöffel - Gefriebeutel
- 20 g Kaffeeinstant 3 Tassen 450 ml x 3 Teelöffel a 2 g – Topits Gefrierbeutel
- Teeinstant 1,2 g = 5 Teebeutel
- Schokoladeninstant mit Milchpulver und Zucker
- Kleinkocher Gelspiritus mit Topfaufsatz
- 0,5 l Kleinkochtopf mit Deckelpfanne
- 0,4 l Isoliertasse
- 1 x Gas-Feuerzeug BIC
- Sturmstreichhölzer
- Magnesium-Feuerstarter und Flintstab sowie Grillanzünder
- Mehrzweckpapier / Papiertaschentücher
- Buschhut Universalgröße
- Strickmütze Universalgröße
- Seidensturmhaube Universalgröße
- Schalstrumpf Wolle
- Seiden-Unterziehhandschuhe Universalgröße
- Lederhandschuhe XL
- Gore-tex Wind-Nässeschutz-Jacke /-Hose XXL
- Trekkingsocken Universalgröße
- Unterwäsche lang, Thermo-Funktion Hemd / Hose Universalgröße
- Fleece-Jacke /-Hose leicht Universalgröße
- Schutzbrille Sonne, Wind, Staub
- Erste-Hilfe-Sofortmaßnahmenausrüstung mit Rettungsdecke
- Erweiterte Erste-Hilfe-Ausrüstung + kleinem Medikamentensatz, u. a. Vaseline, Zinkpaste
- Insektenschutzmittel DDT
- Rauchpatrone DM 42 rot - Signalfackel DM 39 rot
- Signalpistole / HK-Notsignalgerät mit 5 Schuss rot 2 grün 3 weiß
- Signalpfeife
- LED Mikro-Taschenlampe weiß und rot
- Notkompass klein
- GPS-EM leicht
- Ausschnitt Generalstabskarte Einsatzgebiet 1 : 250.000 40x40 cm
- Halbzeltbahn mit Boden, Moskitonetz, Abspannleinen (auch Universalplane / Tarp / Fjellduken)
- Falt-Isomatte und Gore-tex-Biwaksack
- Angelset mit Rolle Angelgarn (auch als Verbindungsleine bei Nacht und zum Messen der Entfernung beim Orientieren), Haken, Schwimmer, Drahtvorfach, Blinker, Bleie
- Rolle Draht
- Kabelbinder dick
- Nylonschnur / Rolle Mauererschnur
- Rolle Textilklebeband
- Rolle Nylongarn + 1 Ledernähnadel
- Moskitokopfnetz / Behelfkescher
- Reepschnur 20 m 4 mm
- Schlauchband 1 x 1,7 m / 1 x 2,4 m
- Schraubkarabiner 2 x
- Schnürsenkel
- Finnenmesser + Opinel Säge sowie Marlspieker / Ahl
- Kurzspaten - Leichtbeil / Klappsäge
- Kleinrucksack 30 l mit Plastiksack 40 l
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