Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Ulrich Schacht
Ulrich Schacht (* 9. März 1951 in Stollberg im Erzgebirge; † 16. September 2018 in Förslöv, Schweden)[1][2] war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.
Leben
Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck, in dem seine Mutter inhaftiert war, geboren und wuchs in Wismar auf. Nach Handwerkslehre und Sonderreifeprüfung studierte er in Rostock und Erfurt evangelische Theologie.
1973 wurde er in der DDR wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt, 1976 in die Bundesrepublik Deutschland entlassen. Er studierte anschließend Politische Wissenschaften und Philosophie in Hamburg und arbeitete als Feuilletonredakteur und Chefreporter für Kultur der Zeitungen Die Welt und Welt am Sonntag sowie als Autor diverser Periodika, darunter Süddeutsche Zeitung, Volksstimme, Donaukurier, Focus, Rheinischer Merkur, Die Zeit, Cicero, Merkur, Sinn und Form, Die Politische Meinung, liberal, Preußische Allgemeine Zeitung und Junge Freiheit. 1994 war er zusammen mit Heimo Schwilk Herausgeber des Sammelbandes Die selbstbewusste Nation. Er wurde daher von einigen Wissenschaftlern als Akteur der Neuen Rechten gesehen.[3] 2006 unterzeichnete er den „Appell für die Pressefreiheit“ der Wochenzeitung Junge Freiheit gegen deren Ausschluss von der Leipziger Buchmesse,[4] 2018 die Gemeinsame Erklärung 2018.[5] Er war Gastautor der Achse des Guten.[6]
Von 1976 bis 1992 war Schacht Mitglied der SPD. 1997 kandidierte er auf der Liste des Bundes freier Bürger als Parteiloser für die Hamburger Bürgerschaft.[7]
Der seit 1998 freischaffende Autor und Publizist lebte zuletzt in Schweden, wo er im September 2018 im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes starb.[8]
Auszeichnungen
Ulrich Schacht erhielt verschiedene Preise, Auszeichnungen und Literaturstipendien, u. a. 1981 den Andreas Gryphius-Förderpreis sowie das Alexander-Zinn-Preis-Stipendium der Freien und Hansestadt Hamburg. Er war Mitglied der Hamburger Autoren-Vereinigung sowie des P.E.N.-Clubs.[9]
2007 wurde er unter 90 Kandidaten zum Dresdner Stadtschreiber gewählt, was Kritik auf Seiten der Dresdner SPD-Stadtratsfraktion und Vertretern der Dresdner Grünen-Stadtratsfraktion auslöste.[10][11][12]
2012 erhielt er das Calwer Hermann-Hesse-Stipendium, 2013 den Eichendorff-Literaturpreis und 2016 den Preis der LiteraTour Nord.
Werke
- Hohenecker Protokolle. Aussagen zur Geschichte der politischen Verfolgung von Frauen in der DDR 1984 by Ammann Verlag AG, Zürich
- Brandenburgische Konzerte – sechs Erzählungen um einen Menschen Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1989
- (mit Heimo Schwilk) Die selbstbewußte Nation 1994
- (mit Heimo Schwilk) Für eine Berliner Republik München 1997
- Verrat. Die Welt hat sich gedreht. Transit-Verlag, 2001, 144 Seiten, ISBN 3-88747-167-9
- Die Treppe ins Meer: Schweden-Gedichte Hauzenberg: Ed. Pongratz, 2003
- Gott mehr gehorchen als den Menschen (Hg. mit M. Leiner, H. Neubert, Th. A. Seidel) Christliche Wurzeln, Zeitgeschichte und Gegenwart des Widerstands: Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005
- Weißer Juli: sechsunddreißig Gedichte und ein Essay, Hauzenberg: Ed. Pongratz, 2006
- Bildnis eines venezianischen Mönchs. Eine Liebesgeschichte Hauzenberg: Ed. Pongratz, 2007
- Vereister Sommer: Auf der Suche nach meinem russischen Vater, Aufbau Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3351027292
- Bell Island im Eismeer. Gedichte. Edition Rugerup, 2011, ISBN 978-3-942955-09-6
- Über Schnee und Geschichte. Notate 1983-2011, Matthes & Seitz Berlin, 2012, ISBN 978-3-88221-564-9
- Kleine Paradiese. Erzählungen. Edition Rugerup, 2013, ISBN 978-3-94295-537-9
- Grimsey. Eine Novelle. Aufbau Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-351036188
- Notre Dame. Roman. Aufbau Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-351-03586-0
Literatur
- Siegmar Faust: Schacht, Ulrich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
- ulrich-schacht.de – Homepage von Ulrich Schacht
- Literatur von und über Ulrich Schacht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ulrich Schacht bei der Gedenkbibliothek
- Cicero Dezember 2005: Aus dem Osten kommt das Licht - 41k -
- Hamburger Abendblatt vom 27. Februar 2003: Mein Vater, der Leutnant Fedotow (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
- Ulrich Schacht: Reflexionen zur Aktualität des 17. Juni 1953, in: Preußische Allgemeine, 14. Juni 2003
- Ulrich Schachts Rede zum 60. Jahrestag der Errichtung des Sowjetischen Speziallagers Nr. 7 in Oranienburg-Sachsenhausen 13. August 2005
Einzelnachweise
- ↑ Gott entlässt mich in die Freiheit seines Seins, Idea vom 17. September 2018, abgerufen am 17. September 2018.
- ↑ Ehemaliger Stadtscheiber verstorben, Sächsische Zeitung vom 17. September 2018, abgerufen am 17. September 2017.
- ↑ Benthien, Rainer: Die Neue Rechte in Deutschland und ihr Einfluss auf den politischen Diskurs der Gegenwart; Frankfurt am Main 1996
- ↑ nz: Prominente setzen sich für „Junge Freiheit“ ein. Archiviert vom Original am 13. Januar 2014; abgerufen am 2. Januar 2013 (in Netzeitung, 7. Februar 2006).
- ↑ Tellkamp unterzeichnet Erklärung, Sächsische Zeitung, 17. März 2018.
- ↑ Beiträge von und über Ulrich Schacht bei der Achse des Guten.
- ↑ Ulrich Schacht provoziert mit radikalen Ansichten - Landesbeauftragter für Stasi-Unterlagen lud rechtsradikalen Autoren nach Rostock ein (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) Ostseezeitung, 31. Januar 2003
- ↑ Michael Klonovsky: Nachruf auf Ulrich Schacht auf vera-lengsfeld.de, erschienen und abgerufen am 18. September 2018.
- ↑ Ulrich Schacht: Von Ost nach West Abendblatt, 27. Februar 2003
- ↑ Kritik an Dresdner Stadtschreiber – Autor wehrt sich in: Dresdner Neueste Nachrichten, 22. Februar 2007
- ↑ Michael Bartsch: Dresdner Stadtschreiber schreibt rechts Die Tageszeitung, 20. Februar 2007
- ↑ Jens Hoffsommer, Achim Wesjohann: Herzlichen Glückwunsch, Ulrich Schacht! (PDF; 75 kB)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schacht, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Journalist |
GEBURTSDATUM | 9. März 1951 |
GEBURTSORT | Stollberg/Erzgeb. |
STERBEDATUM | 16. September 2018 |
STERBEORT | Förslöv, Schweden |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ulrich Schacht aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |