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Johann Friedrich Struensee

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Johann Friedrich Struensee, porträtiert von Jens Juel, 1771 (Residenzmuseum im Celler Schloss)
Johann Friedrich Struensee, etwa 1770 von Christian August Lorentzen gemaltes Porträt (Dänisches Nationalhistorisches Museum auf Schloss Frederiksborg)

Johann Friedrich Struensee (* 5. August 1737 in Halle; † 28. April 1772 in Kopenhagen) war ein deutscher Arzt und Aufklärer. Etwas über ein Jahr lang war er der faktische Regent von Dänemark. Er wurde von Christian VII. als Graf geadelt.

Struensee, Angehöriger der Familie Struensee und Sohn des von 1759 bis 1791 amtierenden Generalsuperintendenten der Herzogtümer Schleswig und Holstein, Adam Struensee (1708–1791), wurde im Alter von 20 Jahren Armenarzt in Altona. Dort machte er sich während des nächsten Jahrzehnts durch neue, erfolgreiche Therapieformen einen Namen. 1768 begleitete er den geisteskranken dänischen König Christian VII. auf dessen Europareise und 1769 als dessen Leibarzt nach Kopenhagen. Innerhalb kurzer Zeit stieg Struensee zum mächtigsten Mann im Staat auf. Mit einer königlichen Generalvollmacht ausgestattet, versuchte er seit September 1770, Regierung und Gesellschaft im Sinne der Aufklärung umzuwandeln. Durch seine zahlreichen Reformen wurde der dänische Gesamtstaat zum fortschrittlichsten Staat seiner Zeit. Aber Struensee machte sich durch seine rigorose Spar- und Personalpolitik schnell Feinde am Hof. Bereits 1772 wurde er gestürzt und hingerichtet. Ein Teil seiner Reformen, wie die Pressefreiheit, blieb jedoch bestehen.

Sein Liebesverhältnis zur Königin Caroline Mathilde war zur damaligen Zeit ein Skandal und ist noch heute Inhalt von Romanen und Filmen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war er der Vater der Prinzessin Louise Auguste von Dänemark (und damit Vorfahr von Auguste Viktoria, der letzten deutschen Kaiserin).

Leben und Wirken

Jugend und Familie

Johann Friedrich Struensee wurde in Halle als zweites von sechs Kindern des pietistischen Pastors und Professors der Universität Halle Adam Struensee geboren. Seine Mutter Maria Dorothea war die einzige Tochter des gräflichen Leibarztes auf Schloss Berleburg und späteren dänischen Justizrates Johann Samuel Carl. Carl war von 1732 bis 1742 Leibarzt des dänischen Königs Christian VI. gewesen und hatte 1740 bei der Reform des dänischen Gesundheitswesens mitgewirkt.[1]

Johann Friedrichs Kindheit war von tiefer Frömmigkeit sowie von väterlicher Strenge und Pflichtbewusstsein geprägt.[2] In Halle besuchte er die Latina der Franckeschen Stiftungen und begann wenige Tage vor seinem fünfzehnten Geburtstag mit dem Medizinstudium. Noch vor seinem 20. Geburtstag schloss er das Studium am 14. Februar 1757 mit der Promotion ab. Die Dissertation mit dem Titel De incongruis corporis motis insalubritate (Über die Gesundheitsschädigung durch falsche Körperbewegung) widmete er seinem Großvater, der während Struensees Kindheit eine Zeitlang im Haus der Tochter gelebt hatte.[1] Bereits in dieser frühen Schrift propagierte er, dass die Natur selbst nach Heilung strebe und es daher Aufgabe der Medizin sein müsse, sie durch Abhärtung und frische Luft zu unterstützen. Auf Anregung seines Großvaters reiste er anschließend nach Berlin, um seine Ausbildung an der Charité fortzusetzen. Dort blieb er allerdings nicht lange, sondern wechselte nach Göttingen, wo er bei Johann Georg Roederer Geburtshilfe lernte.[3] Auf dem Rückweg erkrankte er an Fleckfieber.

Armenarzt in Altona

Am 12. Juli 1757 wurde Adam Struensee Hauptpastor der Trinitatiskirche in Altona, der größten Stadt des vom dänischen König regierten Herzogtums Holstein. Der frisch genesene, eben zwanzigjährige Johann Friedrich Struensee folgte seinen Eltern und fand Anfang 1758 eine Anstellung als Stadtphysikus und Armenarzt. Als Arzt bekämpfte Struensee erfolgreich die Ausbreitung von Seuchen durch verbesserte Hygiene – beispielsweise durch ein eigenes Bett für jedes Waisenkind – und führte die Pockenimpfung ein. Anstatt der üblichen Behandlung durch Aderlass und Schwitzen empfahl er frische Luft im Krankenzimmer und die Vernichtung von Kleidungsstücken und Bettzeug der Verstorbenen. Seine Erfahrungen mit derartigen Hygienemaßnahmen und Obduktionen ließen ihn auf die Entstehung von Krankheiten durch Ansteckung schließen. Die Säftelehre, der die meisten seiner Kollegen anhingen, lehnte er als Aberglaube ab.[4] Wegen seiner neumodischen Methoden und Lehren stieß Struensee bei vielen Kollegen auf Ablehnung. Vor allem bei Johann Albert Heinrich Reimarus und dem jüdischen Armenarzt Hartog Gerson fand er aber Verständnis und Unterstützung.[5] Befreundet war er zudem mit dem Pädagogen Johann Bernhard Basedow.[6]

Da Struensee als Armenarzt ohne eigene Praxis keinen festen Patientenstamm unter den Wohlhabenderen aufbauen konnte, war sein Einkommen sehr niedrig. 1760 zogen seine Eltern nach Rendsburg, weil sein Vater zum Generalsuperintendenten von Schleswig und Holstein ernannt worden war, was Struensee zwang, eine eigene Wohnung zu halten. Deshalb ersuchte er bei Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, dem dänischen Außenminister und Chef der deutschen Kanzlei in Kopenhagen, um eine Gehaltserhöhung, die ihm auch erlauben würde, anstelle der wenig einträglichen und ungeliebten Praxis medizinische Vorlesungen für seine ungebildeten Kollegen und die Hebammen zu halten. Das Gesuch wurde abgelehnt, Struensee jedoch zum Landphysikus in der Grafschaft Rantzau und der Herrschaft Pinneberg ernannt. In dieser Eigenschaft wurde er auch zu bürgerlichen und adligen Kranken gerufen.

Über seine Forschungsergebnisse berichtete Struensee in verschiedenen medizinischen Abhandlungen. So veröffentlichte er 1764 mit der veterinärmedizinischen Abhandlung Versuch von der Natur der Viehseuche und der Art sie zu heilen die erste medizinische Beschreibung der Maul- und Klauenseuche. In der seit 1759 erscheinenden Monatsschrift Zum Nutzen und Vergnügen betätigte er sich darüber hinaus auch journalistisch. 1763 wurde diese Schrift, die satirisch Kritik an den Ärzten, aber auch am Adel übte, auf Betreiben des Hamburger Hauptpastors Johann Melchior Goeze verboten. Struensee veröffentlichte jedoch auch weiterhin in verschiedenen Periodika. In seinen Aufsätzen deckte er die Zusammenhänge zwischen mangelnder Bildung, fehlender Hygiene und Krankheiten in den Armenvierteln auf und empfahl Reformen. Dabei sah er den Staat in der Pflicht, für Gesundheit und Aufklärung seiner Bevölkerung zu sorgen, denn die „Vermehrung der Einwohner ist eins der vornehmsten Stücke, das die Statsverständigen anitzt in Bewegung setzt“.[7] Diese Fürsorge sollte sich auch auf ledige Mütter und Geisteskranke erstrecken, die bisher von der Gesellschaft ausgestoßen waren.

Leibarzt und Regent des dänischen Königs

Christian VII. im Krönungsornat

Durch seine Behandlungserfolge gewann Struensee im Laufe der Zeit einen guten Ruf beim holsteinischen Adel. Da er auch für eine neuartige Therapie bei Geisteskrankheiten bekannt war, wurde er 1767 gerufen, um den jungen dänischen König Christian VII. bei dessen Aufenthalt in Altona zu behandeln.

Christian VII.

Christian VII. war 1766 kurz vor seinem 17. Geburtstag König geworden. Als Kind war er sehr restriktiv erzogen worden. Später hatte sein Lehrer Élie-Salomon-François Reverdil sein Interesse an der Aufklärung geweckt. Als König erwies er sich bald als unberechenbar und sein Benehmen bei Hof als zunehmendes Ärgernis. Er widersetzte sich der Hofetikette. Seine junge Ehefrau, die englische Prinzessin Caroline Mathilde, hatte er bereits bei ihrer Ankunft in Dänemark mit der Erklärung brüskiert, sie nicht zu lieben. Stattdessen ließ er sich von seinem Hofmarschall Conrad Holck (1745–1800) zu übermäßigem Alkoholgenuss, sexuellen Ausschweifungen und Gewaltexzessen animieren.[8] Das Ansehen des Königs in der Öffentlichkeit begann darunter zu leiden.

Christian VII. war nicht nur psychisch labil, sondern auch wenig an der Regierung interessiert. Das war durchaus im Interesse der Minister, die bereits zu Zeiten seines alkoholkranken Vaters Friedrich V. den König weitgehend von den Regierungsgeschäften ferngehalten hatten. Das absolutistische Königsgesetz (Kongelov) verlangte zwar, dass jede Entscheidung vom König selbst getroffen werden musste, praktisch legte ihm das Geheime Conseil unter Vorsitz von Bernstorff fertig ausgearbeitete Beschlüsse vor, die er nur noch unterschreiben musste. Christian VII. langweilte sich daher während der Ratsversammlungen. Manchmal traf er jedoch willkürliche Personalentscheidungen, die die Regierung in Unruhe versetzten. So hatte er kurz nach seinem Regierungsantritt 1766 den angesehenen Adam Gottlob von Moltke entlassen.

König Christians Reise

Im Jahre 1768 stellte Bernstorff Struensee, vermittelt durch den Grafen Schack Carl von Rantzau-Ascheberg und den Hofmarschall Conrad Holck, als Reisearzt für den König auf dessen einjähriger Europareise ein. Die Reise, die durch den Schatzmeister Heinrich Carl von Schimmelmann finanziert wurde, führte durch das Heilige Römische Reich, die Niederlande, England und Frankreich. In den Niederlanden besichtigte die Reisegesellschaft u. a. soziale Einrichtungen, Manufakturen und eine Herrnhuter Siedlung.[9] In Frankreich kam er in Kontakt mit Denis Diderot und anderen führenden Aufklärern. Während des Aufenthalts bei Christians Schwager Georg III. erlebte Struensee die Folgen der beginnenden Industrialisierung für die arme Bevölkerung wie Landflucht, Bildung von Slums und die daraus resultierende Zunahme von sozialen Problemen und Krankheiten, besonders Alkoholismus und Syphilis. Zahlreiche seiner späteren Reformen wurden von diesen Erfahrungen geprägt.[10] In Oxford erhielt Struensee im Rahmen einer Feier, in der der König, Bernstorff, Holck und etliche andere Reisebegleiter mit der juristischen Ehrendoktorwürde ausgestattet wurden, die Ehrendoktorwürde der medizinischen Fakultät erteilt.[11]

Struensees Aufstieg

Auf der Reise hatte Struensee das Vertrauen des Königs gewonnen, der sich von ihm lenken ließ. Dieser bat ihn daher, ihn nach Kopenhagen zu begleiten. Am dänischen Hof wurde Struensee von Christian VII. der Titel des Königlichen Vorlesers verliehen, und im Mai 1769 wurde er zum Wirklichen Etatrat ernannt. In den ersten Monaten beschäftigte sich Struensee vor allem mit der Gesundheit der Königsfamilie. Politische Ambitionen hatte er zu der Zeit noch nicht. Für Struensees Reformideen hatte der König aber ein offenes Ohr. Bereits 1769 ergingen erste Gesetze zur verbesserten Lage lediger Mütter sowie eine Hebammenordnung.[12] Doch bald wurde Struensee in Hofintrigen hineingezogen, die ihn zwangen, sich eine sichere Position am Hof zu verschaffen.[13]

Während einer Pockenepidemie in Kopenhagen 1770 wurde Struensee Mitglied der Kommission zur Einführung der Pockenimpfung und impfte auch den Kronprinzen Friedrich gegen die Pocken. Damit gewann er endgültig die Zuneigung und das Vertrauen des königlichen Paares und wurde zum Kabinettssekretär und Konferenzrat befördert. Nachdem Struensee das Vertrauen des Königs gewonnen hatte, konnte er seine Reformen dank des Kongelovs leicht durchsetzen. Am 4. September 1770 unterschrieb Christian VII. die ersten Struenseeschen Gesetze: Damit wurde die Anhäufung von Titeln und Orden ohne entsprechende Verdienste untersagt sowie die Meinungs- und Pressefreiheit eingeführt. Struensee begleitete das Königspaar zu Sommeraufenthalten nach Schloss Frederiksberg, Schloss Traventhal und Schloss Hirschholm. Abgeschieden von den Einflüssen des Hofstaats und denen der königlichen Ratgeber diskutierte er dort mit dem König seine Reformideen und erließ einen Großteil seiner Dekrete.[14]

Premierminister Graf Bernstorff, der über Jahrzehnte die dänische Politik bestimmt hatte, wurde am 15. September 1770 im Zusammenhang mit einer missglückten Strafaktion gegen algerische Barbaresken entlassen. Damit hatte Struensee sich des wichtigsten Konkurrenten entledigt. Im Dezember 1770 veranlasste Struensee den König, auch das Gehejmekonseil aufzulösen. Am 17. Dezember 1770 ernannte König Christian Struensee zum Maître des requêtes (Chef der Gesuche). Damit lief die Kommunikation zwischen König und Volk allein über Struensee. Am 18. Dezember 1770 wurde er offiziell zum Leibarzt ernannt.[15]

Doch bald brach Christians Krankheit wieder stärker durch und seine Begeisterung für die Reformen erlahmte. Nachdem er zunächst die Dekrete noch eigenhändig verfasst hatte, verweigerte er im Frühjahr 1771 immer häufiger die Unterschrift.[16] Am 15. Juli 1771 ernannte er Struensee zum Geheimen Kabinettsminister und stattete ihn mit einer Generalvollmacht aus, die ihm erlaubte, anstelle des Königs zu unterschreiben. Damit war Struensee quasi Alleinregent. Am 22. Juli wurde er als Lehnsgraf (lensgreve) in den Grafenstand erhoben. Diese Standeserhebung war aber nicht mit der Verleihung von Land verbunden.

Königliches Dekret vom 27. Dezember 1770 zur Auflösung des Geheimen Conseils

Personalpolitik

Die Grundlage von Struensees Regentschaft war die Konzentration der wahren Macht auf den König.[17] Deshalb sorgte er zunächst für die Entlassung der bisherigen Regierung. Die führenden Politiker wie Bernstorff wurden entlassen und das mächtige Gehejmekonseil aufgelöst. Stattdessen stellte Struensee Männer seines Vertrauens ein. Um eine effizientere Finanzpolitik zu etablieren, berief Struensee seinen in preußischen Diensten stehenden älteren Bruder Carl August als zusätzlichen Ratgeber neben Heinrich Carl von Schimmelmann. Zu einem weiteren Mitglied der Finanzkommission ernannte er Tyge Rothe. Carl August Struensee empfahl, zur Finanzierung der Reformen Luxussteuern auf Reitpferde und Glücksspiel zu erheben und dafür auf die Salzsteuer, eine harte Last für die Bevölkerung, zu verzichten.[18] Zusätzlich wurde eine Staatslotterie eingerichtet, deren Einnahmen ebenfalls den sozialen Verbesserungen zugutekommen sollten. Selbst der Hof entging den Sparmaßnahmen nicht: Zahlreiche Höflinge, Militärs und Beamte – allein 182 Kammerherren vom Rang (und Gehalt) eines Generals[19] – wurden entlassen, Pensionen und Ehrengehälter gestrichen, die Ausgaben für Kleider und sonstigen Luxus gekürzt. Zu den Entlassenen gehörte auch der Hofprediger Johann Andreas Cramer.

Während zuvor sowohl die Regierung der Herzogtümer Schleswig und Holstein als auch die Beziehungen zu anderen Staaten in der Zuständigkeit der Deutschen Kanzlei lagen, trennte Struensee nun beide Bereiche und ernannte am 22. Dezember 1770 den erfahrenen Diplomaten Adolph Sigfried von der Osten zum Leiter des neuen Departements für auswärtige Angelegenheiten. Von der Osten war bis 1765 dänischer Gesandter in Russland gewesen, ehe er wegen Differenzen mit Bernstorff abgezogen und nach Neapel versetzt worden war. Als Außenminister förderte er auch über die Struensee-Ära hinaus die guten Beziehungen zu Zarin Katharina II. Gemeinsam mit Caspar von Saldern setzte er die Verhandlungen fort, die 1773 zum Vertrag von Zarskoje Selo führten. Um den leicht ablenkbaren König von anderen Einflüssen fernzuhalten, holte Struensee seinen Altonaer Freund Enevold von Brandt (1738–1772) an den Hof, der den König unterhalten und Holck, den bisherigen Favoriten und Trinkgefährten des Königs, ersetzen sollte. Brandt wurde zum Direktor des Theaters, der Gemäldegalerie und der Kunstkammer ernannt, von Struensee jedoch ausschließlich damit beauftragt, den König bei Laune zu halten. Brandt beschwerte sich im Herbst 1771 über diese Behandlung, verbunden mit einer Warnung, dass sein despotisches Verhalten Konsequenzen haben würde. Struensee wies Brandts Anschuldigung und Warnung zurück. Stattdessen veranlasste er, dass Élie-Salomon-François Reverdil, der 1767 entlassene frühere Lehrer des Königs, zurückgerufen und dass Brandt am 30. September 1771 zum Grafen erhoben wurde. Wie der Grafentitel, den Struensee sich selbst verlieh, war auch der von Brandt nicht mit der Zuteilung von Landbesitz verbunden. Die neugeschaffenen oder durch Entlassungen freigewordenen Posten besetzte Struensee persönlich und ohne Rücksicht auf Traditionen. Auch seinem Studienfreund Peter Matthiesen, Enkel des als der Glückliche Matthias bekannten Föhrer Kapitäns, verhalf er zur Karriere: Er ernannte ihn zum Bürgermeister von Kopenhagen. Schack von Rantzau, der Struensee an Bernstorff vermittelt hatte und sich nun einen guten Posten am Hof erhoffte, wurde dagegen enttäuscht. Er erhielt nur eine untergeordnete Stelle in der Kriegskanzlei.

Umgestaltung von Staat und Gesellschaft

Innerhalb kurzer Zeit versuchte Struensee den gesamten dänischen Staat im Sinne der Aufklärung zu reformieren. Insgesamt verfasste er in 16 Monaten 633 Dekrete, die eine vollkommene Neuorganisation bedeuteten. In sozialmedizinischen Fragen setzte Struensee Erkenntnisse seiner Zeit als Armenarzt um. Aber auch Regierung und Verwaltung sollten effektiver werden. Struensee, der selbst keinerlei Erfahrung in diesen Bereichen besaß, aber auf die Unterstützung seines Bruders bauen konnte, organisierte die gesamte Regierung nach dem Vorbild des preußischen General-Ober-Finanz-Kriegs- und Domainen-Direktoriums um, was einen radikalen Bruch mit der dänischen Tradition bedeutete.[20] Die Dänische Kanzlei wurde in das dänische, norwegische und koloniale Departement aufgeteilt,[21] wodurch Norwegen relative Selbständigkeit erhielt. Er setzte sich für mehr Pressefreiheit in Norwegen und Dänemark ein; die Folgen wirken bis heute nach.[22] Die Ministerien wurden neu zugeschnitten und ihre Zahl dabei von elf auf neun verringert. Das Steuerwesen wurde vereinheitlicht, Naturallieferungen durch Geldabgaben ersetzt. Die Staatsausgaben wurden radikal gekürzt. Die Stärke des Heers wurde um die Hälfte reduziert, die berittene Leibgarde, die bereits Marschall Saint-Germain abgebaut hatte, gänzlich aufgelöst. Statt staatlich subventionierter Industrie setzte Struensee auf die Landwirtschaft als den wichtigsten Zweig der dänischen Wirtschaft und führte die 1755 mit der Auflösung der Feldgemeinschaft begonnene Agrarreform fort.[23]

Eine Hungersnot erleichterte Struensee die Durchsetzung seiner Maßnahmen, indem sie ihm die Kontrolle über den Getreidehandel verschaffte: Um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, verbot Struensee die Getreideausfuhr und die Schnapsbrennerei. Das Recht des Adels, dem der Großteil des Landes gehörte, auf den Ertrag seiner Ländereien wurde damit eingeschränkt, da zunächst das Volk ausreichend mit billigem Getreide versorgt werden sollte, ehe Nahrungsmittel exportiert oder anderweitig genutzt werden durften. Darüber hinaus plante Struensee auch, die Leibeigenschaft und den Frondienst abzuschaffen und die Rechte der Gutsherren über ihre Gutsangehörigen zu beschneiden. Auch der Sklavenhandel mit den westindischen Kolonien Dänemarks wurde verboten.[24] Gegen die Übermacht des Adels war schon Struensees erstes Gesetz gerichtet: Titel und Ämter sollten nicht mehr verkauft oder nach Rang und Familienzugehörigkeit vergeben werden, sondern nach Fähigkeit. Spätere Gesetze verlangten Prüfungen für künftige Beamte. Adlige sollten Bürgerlichen nicht mehr vorgezogen werden. Um die Bestechlichkeit einzudämmen, war ein festes Gehalt für Beamte vorgesehen.[25] Auch Orden sollten nur noch als Lohn für Verdienste verliehen werden. Tatsächlich wurden der Elefanten-Orden und der Dannebrogorden in den Jahren bis 1773 nicht vergeben.

Das Gerichtswesen sollte erneuert und von der Verwaltung getrennt werden. Statt der alten Standesgerichte gab es nun ein einheitliches Gericht. Jeder Bürger sollte vor dem Gesetz die gleichen Rechte besitzen. Auch zur Milderung der sozialen Ungerechtigkeit erließ Struensee zahlreiche Gesetze: Er ließ Findelhäuser und Hospitäler gründen und erlaubte die Öffnung des Schlossgartens für die Bevölkerung. Er beabsichtigte, das Gesundheits- und das Schulwesen zu reformieren, Dänisch statt Latein unterrichten zu lassen und die Prügelstrafe abzuschaffen. Die Folter wurde abgeschafft. Uneheliche Geburten wurden nicht mehr bestraft, außerehelich geborene Kinder sollten den ehelichen gleichgestellt werden. Ehebruch galt nicht mehr als Verbrechen, sondern nur noch als innerfamiliäres Problem.

Auch in Belange der Staatskirche griffen Struensees Reformen ein: Am 26. Oktober 1770 wurde per Gesetz die Reduzierung der Zahl der Feiertage verfügt. Damit setzte Struensee einen Plan von Schimmelmann und Andreas Peter von Bernstorff um, die sich davon effektivere Arbeit gerade in den für die Landwirtschaft wichtigen Sommermonaten versprachen, wenn auf die für die kirchlichen Feiertage vorgeschriebene Sonntagsruhe verzichtet wurde.[26] Insgesamt wurden elf Feiertage gestrichen: der jeweils dritte Feiertag von Weihnachten, Ostern und Pfingsten, mehrere noch aus vorreformatorischen Zeiten stammende Marien- und Heiligenfeste sowie die Danksagung für das Ende des katastrophalen mehrtägigen Brandes, dem große Teile Kopenhagens im Oktober 1728 zum Opfer gefallen waren. Mehrere dieser Feste fielen ganz weg, andere wurden auf den folgenden Sonntag verschoben. Im Zusammenhang mit der Gleichstellung unehelich Geborener schaffte er die Kirchenzucht ab, die vor allem der Bloßstellung lediger Mütter diente. Mit einem seiner letzten Dekrete genehmigte Struensee im Zuge der von ihm befürworteten Glaubensfreiheit im November 1771 die Niederlassung der Herrnhuter Brüdergemeine in Christiansfeld im Herzogtum Schleswig.

Erste Erfolge stellten sich schnell ein: Die Verlegung der Friedhöfe vor die Stadt, die Pflasterung der Straßen und Straßenlaternen machten Kopenhagen sauberer und sicherer. Die radikalen Sparmaßnahmen bescherten dem Staat innerhalb eines Jahres einen fast ausgeglichenen Haushalt.[27]

Geliebter der Königin

Königin Caroline Mathilde in der Uniform ihres Leibregiments

Der König selbst förderte Struensees Bekanntschaft mit seiner Frau Caroline Mathilde, deren Depressionen er behandeln sollte. Struensee empfahl dem Königspaar, aus der strengen Hofetikette auszubrechen und gemeinsam auszureiten.[28] Caroline Mathilde riet er zudem, den Kronprinzen nach den Prinzipien von Rousseaus Emile zu erziehen. Friedrich bekam einen bürgerlichen Spielgefährten und wuchs mit weit weniger Luxus, als für königlichen Nachwuchs als angemessen angesehen wurde, dafür aber auch mit weit mehr Freiheit auf.[6]

Die 19-jährige Königin war zwar anfangs misstrauisch gegenüber dem neuen Günstling ihres Mannes, denn seit ihrer Ankunft in Dänemark litt sie unter den Intrigen, die eine Gruppe unter Führung von Conrad Holck gegen sie anstrengte. Sie fand aber großen Gefallen an den von Struensee vorgeschlagenen Ausritten und dann auch an dem Mann selbst. Sie ließ Struensee, der zunächst offiziell als ihr Privatsekretär eingestellt worden war, eine Wohnung in ihrem Schloss Christiansborg einrichten. Ihre Beziehung vertiefte sich schnell. Angeblich soll es sogar einen Geheimgang zwischen Struensees Wohnung und den Gemächern der Königin gegeben haben.[29] Während der Sommeraufenthalte verbrachte Struensee viel Zeit allein mit der Königin.

Bald wurde ihr Liebesverhältnis öffentlich bekannt. Der König kümmerte sich jedoch nicht um die Gerüchte. Anlässlich seines Geburtstags am 29. Januar 1771 verlieh er Struensee den von der Königin gestifteten Mathildenorden. Dass Louise Auguste Struensees Tochter war, wurde vielfach angenommen. Während in den Kirchen auf Struensees Befehl Fürbitten für die schwangere Königin und später Dankgebete für die Geburt der Prinzessin gesprochen wurden, verließen zahlreiche Menschen schweigend die Kirchen.[30] Dass Struensee per Dekret Ehebruch zur Privatsache erklärt hatte, galt als offenes Schuldeingeständnis. Auch als Christian VII. Struensee am 22. Juli 1771, dem Tag der Taufe der Tochter Louise Auguste, in den Grafenstand erhob, verringerte sich das Misstrauen der Bevölkerung nicht.

Reaktionen auf Struensees Reformen und Aufstieg

Flugblatt von 1772, das die Prostitu­ierten als Haupt­profi­teure der Struen­see­schen Re­formen darstellt

Obwohl viele von Struensee eingeführte Reformen bereits durch die vorherige Regierung vorbereitet waren, machten die zahlreichen Neuerungen des bürgerlichen Aufklärers und sein schneller Aufstieg Struensee und seine Reformen bei Hofe rasch unbeliebt. Die massenhaften Entlassungen von Höflingen, die Auflösung der Ministerien und Regimenter sowie die radikalen Sparmaßnahmen taten ihr Übriges, um Struensee viele Feinde zu schaffen: Der Adel fürchtete um seine Privilegien und seinen Besitz. Die konservative Geistlichkeit sah in Struensee einen Atheisten und fürchtete um die Moral im Volk, weil die Kirchenzucht gemildert wurde, Feiertage gestrichen wurden und stattdessen Schauspiel und weltliche Musik auch am Sonntag zugelassen waren.

Auch die dänische Bevölkerung verfolgte die Umorganisation der traditionellen, als gottgegeben angesehenen Ordnung durch einen Bürgerlichen misstrauisch. Ein Mitgrund für die Ablehnung von Struensees Reformen war, dass Struensee nicht Dänisch sprach und seine Dekrete auf Deutsch erschienen. Der Kopenhagener Bevölkerung galt er daher als „Dänenfeind“, obwohl Deutsch zu dieser Zeit offizielle Amtssprache in Dänemark war. Zugleich wurde er wegen der Menge seiner Dekrete und der Geschwindigkeit ihres Erscheinens verspottet.[31] Dass gleich elf Feiertage dem wirtschaftlichen Fortschritt geopfert wurden, gefiel weder den Geistlichen noch der Bevölkerung, auch wenn diese Maßnahme bereits Anfang 1770 von Schimmelmann und Bernstorff geplant worden war. Die bessere Stellung, die unverheiratete Mütter und ihre Kinder erhielten, führte zu dem Missverständnis, dass Struensee die Prostitution fördere. Mit Argwohn betrachtet wurden auch Struensees Maßnahmen für die Gesundheit des kleinen Prinzen durch Abhärtung, denn Barfußlaufen und einfache Mahlzeiten hielt man einem künftigen König für nicht angemessen. Es wurde sogar befürchtet, Struensee wolle den Thronfolger beseitigen, den König entmachten und sich selbst zum alleinigen Herrscher machen.[32]

Ausgerechnet eine von Struensees ersten Reformen, die Anfang September 1770 eingeführte Pressefreiheit, förderte seine Unbeliebtheit und führte damit letztlich seinen Sturz herbei, ermöglichte sie doch, ein großes Publikum innerhalb kürzester Zeit zu beeinflussen. Mittels gegen ihn gerichteter Pamphlete hetzten Struensees Gegner die Bevölkerung gegen ihn auf. Auch die Königin, die um der besseren Beweglichkeit willen in Hosen im Herrensattel saß, wurde zum Ziel zahlreicher Spottschriften.[28] Struensee erkannte die Gefahr selbst und schränkte im Oktober 1771 die Pressefreiheit insoweit ein, als dass keine völlige Anonymität der Veröffentlichungen mehr zugelassen wurde.[33]

Die Verkleinerung des Heeres, die Entlassung zahlreicher Offiziere und die fehlende Besoldung schürten weiteres Misstrauen und Unzufriedenheit. Zudem hatte Struensee den Weiterbau der Frederikskirche stoppen lassen. Die große Zahl derer, die wie die Handwerker am Kirchenbau oder die mehr als 2000 Arbeiter von als unrentabel aufgelösten Manufakturen durch die Reformen und Sparmaßnahmen arbeitslos geworden waren, trug zur Unzufriedenheit der ärmeren Bevölkerungsschichten bei.[34] Im Herbst 1771 kam es zu Unruhen. In Norwegen angeheuerte Matrosen fanden bei ihrer Ankunft die Schiffe, für die sie angeworben waren, noch im Bau vor. Für die Matrosen, die ja noch nicht gebraucht wurden, war weder Sold noch Verpflegung vorgesehen. Sie zogen zur Sommerresidenz Hirschholm, um den König um Hilfe zu bitten. Zu ihrer Beruhigung veranstaltete man ein Fest, bei dem sich Struensee, der sich wenige Tage zuvor bei einem Sturz vom Pferd verletzt hatte, aber nicht sehen ließ.[35]

Unterstützung für sein Reformprogramm fand Struensee dagegen besonders bei dem Leibarzt der Königsfamilie, Christian Johann Berger (1724–1789), und bei Friedrich Gabriel Resewitz (1729–1806), zweiter Prediger an der deutschen St.-Petri-Kirche.[1] Unter den Militärs war es vor allem der General Peter Elias von Gähler (1718–1783), der seine Reformen befürwortete.

Festnahme des Grafen Struensee am 17. Januar 1772 (zeitgenössischer Holzschnitt)

Fall und Hinrichtung

Zu Struensees mächtigsten Gegnern gehörten die Stiefmutter des Königs, Juliane Marie, und ihr Sohn Erbprinz Friedrich. Mit Christian VII. verband sie seit langem eine gegenseitige Abneigung. Unter Struensee wurden sie fast gänzlich vom Hof ausgeschlossen.[36] Zusammen mit Ove Høegh-Guldberg, dem Erzieher und Privatsekretär ihres Sohns, und Schack von Rantzau nutzte sie schließlich Struensees wachsende Unbeliebtheit und die kursierenden Gerüchte über sein Verhältnis zur Königin. Ein angeblich geheimes Papier, das aus Struensees Tresor stammen sollte und das der offizielle Hofberichterstatter Peter Suhm Juliane Marie überreichte, sollte belegen, dass Struensee gemeinsam mit der Königin einen Staatsstreich zur Entmachtung des Königs geplant habe.

Nach einem im Kopenhagener Schloss veranstalteten Maskenball am 17. Januar 1772 um 4 Uhr morgens wurde Struensee festgenommen und in das Kastell von Kopenhagen gebracht. Caroline Mathilde, Enevold von Brandt und Carl August Struensee sowie einige andere wurden ebenfalls verhaftet. Dann erst wurde der König geweckt und genötigt, seine Unterschrift unter den fertigen Haftbefehl zu setzen, ehe man ihn zusammen mit seinem Halbbruder in eine goldene Kutsche setzte und durch Kopenhagen fuhr, damit die Untertanen ihrem „befreiten“ Herrscher zujubeln konnten. Die Bevölkerung wurde mittels einer Flut von Flugblättern gegen den Verhafteten aufgehetzt. Auf den Straßen kam es zu Unruhen, die von den Verschwörern bis zur Hinrichtung immer wieder angeheizt wurden.[37]

Struensee im Gefängnis (zeitgenössisches Flugblatt)

Sofort nach der Festnahme begannen die Verhöre. Struensee wurde wie ein Schwerverbrecher behandelt, im Kerker angekettet und Tag und Nacht bewacht. Kontakte wurden ihm zunächst untersagt. Als sein Seelsorger führte Struensees erklärter Gegner, der Kopenhagener Hofprediger Balthasar Münter, ab dem 1. März fast täglich Gespräche mit ihm, die er anschließend veröffentlichte.[38]

Bereits am 25. Februar legte er ein Geständnis über sein Verhältnis mit der Königin ab. Ihre Liebe hatte er demnach nicht geteilt.[39] Am 8. März 1772 wurde Caroline Mathilde dieses Geständnis vorgelegt, und sie selber unterschrieb ein bereits vorbereitetes Geständnis, nachdem man ihr Hoffnung gemacht hatte, dass sie damit möglicherweise Struensees Leben retten könne. Am 23. März, nach Abschluss der offiziellen Verhöre und Zeugenbefragungen, wurde der Generalfiscal Frederik Wilhelm Wiwet zum Ankläger ernannt.[40] Seine Anklage beruhte vor allem auf dem Verhältnis zur Königin, das beide Beteiligten bereits gestanden hatten. Weitere der insgesamt neun Anklagepunkte waren Majestätsbeleidigung, Missbrauch der Regierungsgewalt, Anstiftung Brandts zur Gewalt gegen den König, Misshandlung des Kronprinzen und zudem persönliche Bereicherung und Günstlingswirtschaft, weil Struensee seinen Bruder ins Finanzkollegium berufen hatte. Die Anklageschrift wurde am 21. April eingebracht. Am 23. April begann der Prozess, dessen Ergebnis längst feststand. Struensees Pflichtverteidiger war Peter Uldall, der Rechtsbeistand der Königin. Er bemühte sich zwar, Struensee gerecht zu werden, und widerlegte die Anklagepunkte der Majestätsbeleidigung und der angeblichen Misshandlung des Kronprinzen, war jedoch gleichzeitig von der Notwendigkeit der Todesstrafe überzeugt.[41] Struensee verfasste selbst bereits am 14. April eine Verteidigungsschrift, in der er seine Reformen erläuterte und betonte, stets den Willen des Königs und das Wohl des Staats im Blick gehabt zu haben. Gleichzeitig bemühte er sich, alle Mitverdächtigen zu entlasten. Auch die umstrittene Entlassung des Conseils sei nur geschehen, um die Regierungsgewalt wieder ganz in die Hände des durch die autoritären Minister verunsicherten Königs zu legen.[42]

Nach viertägiger Verhandlung wurde Struensee am 25. April 1772 schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Bei der Urteilsbegründung wurden die Verteidigungsschriften nicht berücksichtigt. Stattdessen wurde damit argumentiert, dass Struensee sich als unerfahrener Bürgerlicher angemaßt habe, über langjährigen Ministern zu stehen, und sich als Geheimer Kabinettsminister entgegen den Bestimmungen des Königsgesetzes zum „Despoten“ aufgeschwungen habe. Bei der Urteilsverkündung zeigte sich Struensee gelassen, er hatte sich bereits einen solchen Ausgang der Verhandlungen vorgestellt.[43]

Porträts von Struensee und Brandt aus Christians VII. Hand mit der Bemerkung „Ich hätte sie gerne beide gerettet.“

Weder die Entscheidung des Königs, Struensee und seine Reformen zu unterstützen, noch sein Geisteszustand wurden bei der Urteilsfindung berücksichtigt. Er selbst wurde während des gesamten Prozesses nicht befragt. Ihm wurde nur das fertige Urteil wie zuvor der Haftbefehl zur Unterschrift vorgelegt. Gotthold Ephraim Lessing, der Struensee bereits aus dessen Altonaer Zeit kannte und zur selben Zeit in Kopenhagen weilte, hatte schon am 31. Januar seiner späteren Frau Eva König geschrieben: „Man sieht, man hat seinen Fall dem König abgezwungen.“[44] Eine später angeblich von Christian VII. angefertigte Skizze trägt die Beschriftung:

„Der Graf Struensee ein sehr großer Mann. starb Anno 1772. durch der Königin Juliane ihren Befehl, und durch deß Printz Friederichs u nicht durch meinen. Und durch den Willen deß Stats Raths. […] Ich hätte sie gerne beide gerettet.“

Struensees Hinrichtung am 28. April 1772

Am 28. April 1772 wurden Struensee und sein ebenfalls zum Tode verurteilter Vertrauter Enevold von Brandt vor den Toren Kopenhagens hingerichtet. Struensee musste mit Münter in der Kutsche warten, bis Brandt hingerichtet war. Dann wurde auch er geköpft, gevierteilt und auf das Rad geflochten. Bei der Errichtung des Schafotts vor der Stadt gab es Verzögerungen, da zunächst kein Tischler zum Bau bereit gewesen war und kein Handwerker das Rad, auf das die Leichenteile geflochten werden sollten, hatte herstellen wollen. Die Handwerker machten sich erst unter Androhung von Folter und Kerker an die Arbeit. Die Räder wurden von einer alten Kutsche abmontiert, und ungefähr 30.000 Leute strömten herbei, um der Hinrichtung beizuwohnen.[45] Zwar jubelte die aufgehetzte Menge auf den Straßen und zerstörte Bordelle, die man durch Struensees Reformen gefördert glaubte, und Häuser seiner Anhänger oder derjenigen, die man dafür hielt, doch war auch die Ansicht weit verbreitet, dass die Todesstrafe insbesondere für Brandt übermäßig hart gewesen sei.[46] Da vom Prozess selbst wenig an die Öffentlichkeit gedrungen war, hatten viele, wie etwa Lessing, nicht mit einer Hinrichtung gerechnet.[44]

Die zerstückelten und geräderten Leichen von Struensee und Brandt

Nachleben

Grab

Die Leichen der Hingerichteten wurden zwei Jahre lang am Richtplatz öffentlich zur Schau gestellt, bis die Knochen von den aufgerichteten Rädern fielen. Was anschließend mit den sterblichen Überresten geschah, ist unbekannt. Einer Überlieferung zufolge seien Struensees Überreste in der Kirche von Dörbeck, die zum Gutsbesitz seines jüngsten Bruders Gotthilf Christoph Struensee gehörte, beigesetzt worden.[47] Nach einer anderen Überlieferung wurden die sterblichen Überreste von Struensee und Brandt mehrfach umgebettet und erst 1920 in der deutschen St.-Petri-Kirche in Kopenhagen in einer Gruft endgültig beigesetzt.[1][48]

Das Schicksal der Reformen

An die Stelle Struensees trat Juliane Maries Vertrauter Ove Høegh-Guldberg, einer seiner schärfsten Kritiker. Er machte zahlreiche der Reformen, die Struensee veranlasst hatte, rückgängig und führte den dänischen Absolutismus alter Prägung wieder ein. Das Conseil wurde als Geheimer Staatsrat neu gegründet und bestand bis 1848. Die Norske Kammer, die von Struensee gegründete eigenständige Regierung Norwegens, wurde wieder aufgelöst. Rückgängig gemacht wurden auch die Abschaffung der Folter und das Verbot des Sklavenhandels. Von Struensees Reformen blieben u. a. die die Kirche betreffenden Änderungen, die Abschaffung der Patronyme als Nachnamen, die Trennung des Außenministeriums von der Deutschen Kanzlei sowie die Pressefreiheit (bis 1799).

Kronprinz Friedrich stürzte 1784 Høegh-Guldberg und begann als Regent für seinen Vater einzelne der Struenseeschen Reformen, darunter die Aufhebung der Leibeigenschaft 1805, wieder einzuführen, allerdings langsam und unter Mitwirkung der Regierung und der Landstände.

Rezeption

Die neue Regierung sah sich gezwungen, ihren Staatsstreich im In- und Ausland zu legitimieren. Dazu erhielt die Druckerin Godiche[49] den Auftrag, das Urteil zu veröffentlichen.[50] Auch Münters Bekehrungsgeschichte erschien bereits 1772 auf Deutsch und Dänisch. Sie diente ebenfalls der Rechtfertigung des Handelns der Verschwörer um die Königinwitwe Juliane. Die Bekehrungsgeschichte wurde ein großer Erfolg, so dass sie bis 1845 mehrere Auflagen und Übersetzungen erlebte, und bestimmte weitgehend das Bild der Nachwelt von Struensee. Die Behauptung, dass Struensee angesichts des Todes seinen aufgeklärten Reformen abgeschworen habe, wird jedoch nicht durch weitere Quellen gestützt, sondern widerspricht in weiten Teilen Struensees eigener Verteidigungsschrift.[1] Auch von Zeitgenossen wie Lessing und Matthias Claudius wurde der Erfolg der angeblichen „Bekehrung“ angezweifelt.

Wenig später erschienen auch die Anklage- und Verteidigungsschriften im Druck und fanden besonders in Deutschland großes Interesse ebenso wie weitere Titel, die Aufklärung über den Fall versprachen. Bald nach Struensees Hinrichtung erschien die anonyme Schrift Entdecktes Geheimniß der fürgegangenen Staatsveränderung Dännemarks, die sich kritisch mit den Vorgängen auseinandersetzte und Struensee und seine Reformen anders als die Pamphlete, die zu seinen Lebzeiten erschienen waren, durchaus positiv beurteilte. Ähnliche Schriften folgten. Im Gespräch in dem Reiche der Todten, zwischen den beyden ehemaligen Grafen, Johann Friedrich Struensee, und Enewold Brand, und zwischen dem ehemaligen Dänischen Reichshofmeister Cornifitz Ulefeld, worinn die Erhebung und der Fall derselben, und die Hinrichtung der ersten beyden umständlich beschrieben ist von 1773 wurde Struensee dagegen mit Corfitz Ulfeldt verglichen, der als der schlimmste Verräter der dänischen Geschichte galt, und mit dem ebenfalls in Ungnade gefallenen Peder Schumacher Griffenfeld. Dabei findet die Parallele, dass alle drei um die Macht konkurrierenden Gruppen am Hof zum Opfer fielen, keinerlei Erwähnung, sondern allein, dass Männer bürgerlicher Herkunft nach finanziellen und gesellschaftlichen Vorteilen gestrebt hatten.[51]

Kristian Zahrtmann, Szene am Hof Christian VII., Anspielung auf Struensees Vaterschaft von Caroline Mathildes Tochter Louise Auguste von Dänemark

In den sich zuspitzenden nationalen Auseinandersetzungen um Schleswig-Holstein im 19. Jahrhundert wurde Struensee zum Märtyrer stilisiert.[52] Die Kritik an der Rechtmäßigkeit seines Prozesses beherrscht einen Großteil der Literatur bis heute. Die 1858 posthum erschienenen Memoiren von Élie-Salomon-François Reverdil, dem früheren Erzieher des Königs, prägten einerseits das Bild des arroganten Günstlings, andererseits aber die Hochschätzung seiner Reformen und die Abscheu gegen die Verschwörer.[53]

Auch in der neueren Literatur wird Struensee widersprüchlich beurteilt. Auf der einen Seite bewundert beispielsweise der deutsche Arzt Stefan Winkle Struensee als innovativen Neuerer sowohl im medizinischen als auch im politischen Bereich, auf der anderen Seite urteilt der dänische Historiker Svend Cedergreen Bech: „Den Reformen St.s lagen keine eigenen Ideen zugrunde, und zum Regieren war er ungeeignet.“[54] In der Belletristik wird Struensee dagegen häufig zum Geliebten von Caroline Mathilde reduziert. Einen neuen Blick sowohl auf die Beziehung zwischen Struensee und der Königin als auch auf die Reformen bietet der dänische Historiker Asser Amdisen. Zum ersten Mal thematisiert er die Mitwirkung der Königin an Struensees politischem Programm. Die romantisierende Sicht Struensees als menschenfreundlichen Demokraten widerlegt er: Zwar sei Struensee ein Idealist gewesen, doch die Durchsetzung seiner radikalen Ideen habe er diktatorisch erzwungen.[55]

Künstlerische Adaptionen

Kristian Zahrtmann: Szene vom Hof Christians VII. (1873). Caroline Mathilde und Struensee spielen Schach, während König Christian VII. den Papagei mit seinem Degen neckt (Sammlung Hirschsprung).

Bildende Kunst

Belletristik (Auswahl)

Theater, Hörspiel, Oper

Film

Gedenktafel für Johann Friedrich Struensee in Halle

Denkmäler und Ehrungen

1937, zum 200. Geburtstag Struensees, stiftete seine Geburtsstadt eine Gedenktafel. Diese verschwand allerdings unter bis heute noch ungeklärten Umständen. Seit April 2010 erinnert in Halle eine neue Gedenktafel an Johann Friedrich Struensee. Sie hängt an seinem Geburtshaus, dem Pfarrhaus der Moritzkirche. Auf Initiative von Oliver Meyer und Kerstin Schmidt und mit Unterstützung der Saalesparkasse konnte das Projekt durch den halleschen Bildhauer Martin Roedel verwirklicht werden.[61]

In Hamburg-Altona wurde am Haus in der Kirchenstraße 5 (vormals Papagoyenstraße) eine Gedenktafel für Johann Friedrich Struensee von der Patriotischen Gesellschaft von 1765 angebracht.

Nach Struensee benannt sind die Struensee-Gemeinschaftsschule in Mittelangeln[62], das Struensee Gymnasium in Hamburg-St. Pauli[63] und eine Straße sowie ein Ärztehaus in Hamburg-Altona.[64]

Quellen

  • J[ohann] F[riedrich] S[truensee]: Zuverläßige Nachricht von der in Dännemark den 17ten Jenner 1772 vorgefallenen großen Staatsveränderung den Lebensumständen der merkwürdigsten Personen des königlichen dänischen Hofes wie auch der Staatsgefangenen nebst den Umständen ihrer Gefangennehmung auch allen dabey vorgefallenen Begebenheiten in einem Schreiben eines Reisenden zu C. an seinen Freund in H. Trampe, Halle 1772, Digitalisat.
  • Schriften die in Sachen des ehemaligen Grafen Johann Friedrich Struensee, bey der königl. Inquisitions-Commißion zu Copenhagen wider und für ihn übergeben sind; mit der von ihm eigenhändig entworfenen Apologie und dem über ihn gefällten Urtheile. Ohne Ort 1772, Digitalisat.
  • Johann Friedrich Camerer: Besondere Nachrichten von den Opfern der Staaten sowohl als auch von den Opfern der Gerechtigkeit dieses achtzehenten Jahrhunderts; besonders aber von denen in Dännemark in diesem Jahre hingerichteten gewesenen Grafen Struense und von Brandt. Korte, Pelim (d. i.: Flensburg) 1772, Digitalisat.
  • Versuch einer Lebensbeschreibung der beyden hingerichteten Grafen Struensee und Brandt. Aus zuverläßigen Nachrichten ausgezogen. Mit ihren Abbildungen. Ohne Ort 1773.
  • Élie-Salomon-François Reverdil: Struensee og hoffet i Kjøbenhavn 1760–1772. Indledede med nogle korte Bemærkninger om Forfatteren og ledsagede af nogle hidtil utrykte Breve. Udgivne af Alexander Roger. Oversatte fra Fransk af L. Moltke, Eibes Forlag, Kopenhagen 1859, books.google.de (dänische Übersetzung des französischen Originals).
  • Holger Hansen (Hrsg.): Kabinetsstyrelsen i Danmark 1768–1772. Aktstykker og oplysninger. 3 Bände. Reitzel, Kopenhagen 1916–1923 (dänisch, enthalten alle Erlasse von Struensee, online),.
  • Holger Hansen (Hrsg.): Inkvisitionskommissionen af 20. Januar 1772. Udvalg af den Papirer og Brevsamlinger til Oplysning om Struensee og Hans Medarbejdere. 5 Bände. I kommission hos G. E. C. Gad, Kopenhagen 1927–1941, (dänisch).

Literatur

  • Arvid Ahnfelt: Från Europas hof, dess furstehus och aristokrati : skildringar hemtade i nya specialverk samt svenska och utländska arkiv.. 1, Oscar L. Lamms förlag, Stockholm 1883, S. 3–103 (http://runeberg.org/aaeuhof/1/).
  • Asser Amdisen: Til nytte og fornøjelse. Akademisk Forlag, Kopenhagen 2002, ISBN 87-5-003730-7.
  • Paul Barz: Doktor Struensee : Rebell von oben. Kabel Ernst Verlag, München 1985, ISBN 3-8225-0001-1.
  • Jens Kragh Høst: Der dänische Geheimecabinetsminister Graf Johann Friedrich Struensee und sein Ministerium. Nebst Darstellung der nächst vorhergehenden und folgenden Begebenheiten in Dänemark. 2 Bände. Hofbuchhändler Johann Heinrich Schubothe, Kopenhagen 1826–1827;
  • Philippe Secretan (Hrsg.): Denkwürdigkeiten des Herrn von Falckenskiold Königl. Dänischen Generals während des Ministeriums und der Katastrophe des Grafen von Struensee. Erster Teil. Aus dem Französischen von L. A. Magnus. C. H. F. Hartmann, Leipzig 1826, Digitalisat.
  • Karl Wittich: Struensee. Veit & Comp., Leipzig 1879, archive.org
  • Karl Wittich: Struensee, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 647–661.
  • Struensee. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 15, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 396.
  • Friedrich Schulz: Authentische und höchstmerkwürdige Aufklärungen über die Geschichte der Grafen Struensee und Brandt. Aus dem Französischen Manuscript eines hohen Ungenannten zum erstenmahl übersetzt und gedruckt. [Dannheimer], Germanien [d. i. Kempten] 1788 (SUB Hamburg).
  • Rainer Schlösser: Struensee in der deutschen Literatur. In: Altonaische Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Band 1, 1931, S. 1–177 (Sonderdruck: Lorenzen, Altona 1931), ZDB-ID 546201-0.
  • Svend Cedergreen Bech: Struensee, Johann Friedrich. In: Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. Wachholtz, Neumünster 1979, ISBN 3-529-02645-X, S. 259–264.
  • Stefan Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. Beitrag zur Kultur-, Medizin- und Seuchengeschichte der Aufklärungszeit. 2., durchgesehene Auflage. G. Fischer, Stuttgart 1989, ISBN 3-437-11262-7.
  • Unbeständig Glück. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1989 (Anmerkungen zu verschiedenen Büchern über Struensee, online).
  • Paul Barz: Der Leibarzt des Königs. Die Geschichte des Doktor Struensee (= AtV 1825). Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-7466-1825-8.
  • Christine Keitsch: Der Fall Struensee – ein Blick in die Skandalpresse des ausgehenden 18. Jahrhunderts (= Beiträge zur deutschen und europäischen Geschichte, Band 26). Reinhold Krämer, Hamburg 2000, ISBN 3-89622-034-9 (Dissertation Universität Hamburg 1999, 336 Seiten mit Illustrationen, 21 cm).
  • York-Gothart Mix (Hrsg.): Deutsch-dänischer Kulturtransfer im 18. Jahrhundert. In: Das achtzehnte Jahrhundert. Themenheft 25/2, 2001, S. 179–288.
  • Juliane Schmieglitz-Otten, Norbert Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. Von Kopenhagen nach Celle. Das kurze Leben einer Königin. Bomann-Museum, Celle 2001, ISBN 3-925902-42-2.
  • Mathias Hattendorff: Ihr „Wesen ist frey und ungezwungen und es scheint dass Sie die genirte Lebens Arth nicht liebet“ – Caroline Mathilde und Johann Friedrich Struensee. In: Juliane Schmieglitz-Otten, Norbert Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. Von Kopenhagen nach Celle. Das kurze Leben einer Königin. Bomann-Museum, Celle 2001, ISBN 3-925902-42-2, S. 27–70.
  • Christine Keitsch: „Alles was ich that, bezog sich blos auf die Person des Königs“ – Das ungewöhnliche Leben und Sterben des Johann Friedrich Struensee. In: Juliane Schmieglitz-Otten, Norbert Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. Von Kopenhagen nach Celle. Das kurze Leben einer Königin. Bomann-Museum, Celle 2001, ISBN 3-925902-42-2, S. 71–106.
  • Udo Grashoff: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Staatsmann, Geliebter der Königin (= Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte. 13). Hasenverlag, Halle/Saale 2008, ISBN 978-3-939468-15-8.
  • Matthias Blazek: Die Hinrichtung der Grafen Enevold Brandt und Johann Friedrich Struensee im Jahre 1772 – In zwei offenen Wagen, von 400 Mann Dragonern gedeckt, zum Hochgericht gefahren. Sachsenspiegel 25. In: Cellesche Zeitung, 25. Juni 2011.
  • Anke Weisbrich: Struensee, der Fall. Diffamierung und Sturz eines Reformers 1772. Bomann-Museum, Celle 2011, ISBN 978-3-925902-82-6.
  • Asser Amdisen: Struensee. Til nytte og Fornøjelse. Den utrolige historie om livlægen, der blev dronningens elsker, kongens bedste ven og Danmarks enevældige hersker. 2. Auflage. Lindhardt og Ringhof, Kopenhagen 2012, ISBN 978-87-11-39274-4.
  • Struensee, J.F.. In: Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814.. 1 Auflage. Band 16: , Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 492 ().
  • Konrad Maurer: Der Struensee’sche Process. In: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Band 7, 1892, S. 336–341 (Wikisource).

Weblinks

 Commons: Johann Friedrich Struensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Johannes Jensen: Johann Friedrich Struensee (1737–1772) (Memento vom 21. Dezember 2019 im Internet Archive) auf der Homepage der deutschsprachigen St.-Petri-Gemeinde in Kopenhagen.
  2. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 11.
  3. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 20.
  4. Winkle: J. F. Struensee 1737–1772. Arzt – Aufklärer – Staatsmann. In: Hamburger Ärzteblatt. Jg. 55, 2001, S. 578–589, hier S. 579.
  5. Winkle: Johann Friedrich Struensee: Arzt, Aufklärer und Staatsmann. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-437-10845-X, S. 41.
  6. 6,0 6,1 Juliane Schmieglitz-Otten: Königliche Fluchten. Versuchte Ausbrüche aus der höfischen Etikette. In: Schmieglitz-Otten, Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. 2001, S. 107–125, hier S. 120.
  7. Struensee: Gedanken eines Arztes von der Entvölkerung eines Landes. In: Monatsschrift zum Nutzen und Vergnügen. Stück 1, Juli 1763, ZDB-ID 1283325-3, S. 1 f; zitiert nach: Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 47.
  8. Keitsch: „Alles was ich that, bezog sich blos auf die Person des Königs“. In: Schmieglitz-Otten, Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. 2001, S. 71–106, hier S. 72.
  9. J. Kr. Höst: Ausländische Reise des Königs Christian VII im Jahre 1768. In: Kopenhagener Börsenhalle, Nr. 9, 10, 11 u. 12 (Bearbeitet und neu herausgegeben von Friedemann Prose (Kiel, 2012))
  10. Winkle: J. F. Struensee 1737–1772. Arzt – Aufklärer – Staatsmann. In: Hamburger Ärzteblatt. Jg. 55, 2001, S. 578–589, hier S. 587.
  11. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 159.
  12. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 555 f.
  13. Bech: Struensee, Johann Friedrich. In: Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. S. 259–264, hier S. 260.
  14. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 185.
  15. Amdisen: Struensee. Til nytte og Fornøjelse. 2012, S. 99.
  16. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 233.
  17. Bech: Struensee, Johann Friedrich. In: Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. S. 259–264, hier S. 261.
  18. Barz: Der Leibarzt des Königs. 2002, S. 179.
  19. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 207.
  20. Amdisen: Struensee. Til nytte og Fornøjelse. 2012, S. 118.
  21. Danske Kancelli. Aarhus Universitet, Institut for Historie og Områdestudier, abgerufen am 4. September 2018.
  22. Eckart Roloff: Ein nordischer Feuerkopf. In: Anno 2022. Das Magazin der Medienjubiläen. Institut für Kommunikationswissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, S. 145–146.
  23. Kersten Krüger: Möglichkeiten, Grenzen und Instrumente von Reformen im Aufgeklärten Absolutismus. Johann Friedrich Struensee und Andreas von Bernstorff (= Geschichte, Forschung und Wissenschaft, Band 14). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8873-8, S. 251–270, hier S. 265.
  24. Stefan Winkle: „Firma Schimmelmann und Sohn“. Der dänische Sklavenhandel. In: Hamburger Ärzteblatt H. 12/2003, S. 530–537; 534
  25. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 206.
  26. Jens Toftgaard Jensen: Sekularisering af tiden? – Den danske helligdagsreduktion 1770. In: Den jyske historiker. Nr. 105, 2004, ISSN 0109-9280, S. 73–93.
  27. Barz: Der Leibarzt des Königs. 2002, S. 187 f.
  28. 28,0 28,1 Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 15.
  29. Jutta Nehring: Dänemarks kurzer Sommer der Aufklärung. In: Preußische Allgemeine Zeitung, 3. August 2012 (abgerufen am 24. März 2014).
  30. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 249.
  31. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 218 f.
  32. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 16.
  33. Keitsch: Der Fall Struensee – ein Blick in die Skandalpresse des ausgehenden 18. Jahrhunderts. 2000, S. 11.
  34. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 208, 215.
  35. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 252.
  36. Winkle: Johann Friedrich Struensee. Arzt, Aufklärer und Staatsmann. 1989, S. 255.
  37. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 22.
  38. Balthasar Münter: Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen Johann Friderich Struensee. Mit Anmerkungen. Neueste Auflage. Buchenröder & Ritter, Hamburg 1774.
  39. Hattendorff: Ihr „Wesen ist frey und ungezwungen und es scheint dass Sie die genirte Lebens Arth nicht liebet“. In: Schmieglitz-Otten, Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. 2001, S. 27–70, hier S. 64–66.
  40. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 172.
  41. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 177–180.
  42. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 184.
  43. “Stralsundische Zeitung.” N.p., 1772. Digitalisat Ausg. Universitätsbibliothek Greifswald, 2013. (Pomeranica)
  44. 44,0 44,1 Keitsch: „Alles was ich that, bezog sich blos auf die Person des Königs“. In: Schmieglitz-Otten, Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. 2001, S. 71–106, hier S. 92.
  45. Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1.
  46. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 169. 190.
  47. Geschichte von Dörbeck. In: Historia-Wyzynaelblaska.pl. Abgerufen am 24. April 2022 (polski).
  48. Johann Friedrich Struensee. In: Knerger.de. Abgerufen am 24. April 2022.
  49. Madame Godiche war die Witwe des Druckers Andreas Hartwig Godiche (1714–1769), offizieller Buchdrucker der Universität und Verleger u. a. von Pontoppidans Danske Atlas.
  50. Weisbrich: Struensee. Der Fall. 2011, S. 170.
  51. Keitsch: Der Fall Struensee – ein Blick in die Skandalpresse des ausgehenden 18. Jahrhunderts. 2000, S. 127.
  52. Keitsch: „Alles was ich that, bezog sich blos auf die Person des Königs“. In: Schmieglitz-Otten, Steinau: Caroline Mathilde. 1751–1775. 2001, S. 71–106, hier S. 95.
  53. Keitsch: Der Fall Struensee – ein Blick in die Skandalpresse des ausgehenden 18. Jahrhunderts. 2000, S. 213–216.
  54. Bech: Struensee, Johann Friedrich. In: Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. Band 5. S. 259–264, hier S. 263.
  55. Morten Mikkelsen: Ekstremisten, der blev gehejmekabinetsminister. In: Kristelig Dagblad, 12. März 2012 (dänisch) (abgerufen am 26. Februar 2014).
  56. Die Liebe einer Königin bei filmportal.de ; Die Liebe einer Königin in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
  57. The Dictator in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
  58. Herrscher ohne Krone in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
  59. dmfilm.de
  60. Die Königin und der Leibarzt in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
  61. Michael Falgowski: ´Dänemarks mächtiger Hallenser. (Memento vom 24. November 2011 im Internet Archive) In: Mitteldeutsche Zeitung, 27. April 2010
  62. Struensee-Gemeinschaftsschule
  63. Struensee Gymnasium. Abgerufen am 3. Januar 2022.
  64. Struensee-Haus (dort auch eine Kurzbiografie)
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