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Otto Mellies

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Otto Ewald Ernst Mellies (* 19. Januar 1931 in Schlawe, Pommern; † 26. April 2020) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Er war der jüngere Bruder von Eberhard Mellies, der ebenfalls Schauspieler und Synchronsprecher war.

Leben

Otto Mellies wurde in Schlawe geboren. 1938 zog die Familie nach Stolp um. Nach dem Einmarsch der Roten Armee im März 1945 begingen seine Mutter, seine Schwester sowie deren Kinder Selbstmord. Otto Mellies überlebte nur durch Zufall und kam nach 1945 über Wismar und Freistatt nach Schwerin.[1]

Mellies bestand im Sommer 1947 als 16-Jähriger die Aufnahmeprüfung an der Staatlichen Schauspielschule Schwerin, besuchte diese von 1947 bis 1949 und wurde dort u. a. von Lucie Höflich ausgebildet. Für den Spielzeitbeginn 1949 bekam er seinen ersten Vertrag für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Seine erste Bühnenrolle war die des Schülers in Goethes Faust. Danach spielte er in Neustrelitz, ab 1950 in Stralsund, später nochmals in Schwerin und von 1953 bis 1955 am Volkstheater Rostock. Später war Mellies noch in Erfurt engagiert. In Stralsund trat Mellies 1951 erstmals in Lessings Nathan der Weise in der Rolle des Tempelherrn am Stralsunder Theater auf.

1956 holte ihn Wolfgang Langhoff an das Deutsche Theater Berlin. Dem Ensemble dieses Hauses gehörte er 50 Jahre lang an. Er war unter anderem in Ibsens Peer Gynt, Sartres Die Fliegen und Strindbergs Die Gespenstersonate zu sehen. Wiederholt spielte er unter der Regie von Jürgen Gosch und Thomas Langhoff.

Ab 1987 trat er dort insgesamt 325 Mal innerhalb von achtzehn Jahren als Nathan der Weise in der Inszenierung von Friedo Solter auf, in der auch Dieter Mann und Christine Schorn mitwirkten.

Seit 1955 war Mellies zudem als Filmschauspieler tätig. 1960 erhielt er für seine Rolle als Ferdinand in dem DEFA-Film Kabale und Liebe den Heinrich-Greif-Preis I. Klasse verliehen.[2] 1965 spielte er im Fernsehmehrteiler „Dr. Schlüter“ die Hauptrolle eines Chemikers.

Daneben arbeitete Mellies als Synchronsprecher. Nach dem Tod von Gert Günther Hoffmann avancierte er zur Standardstimme von Paul Newman. Des Weiteren lieh er Schauspielern wie Christopher Lee, Michael Gambon, Maximilian Schell, Omero Antonutti, Pierre Vaneck, James Cromwell und Raf Vallone seine Stimme und wirkte auch in zahlreichen Hörspielen mit.

2012 wurde er für seine Rolle in Andreas Dresens Familiendrama Halt auf freier Strecke mit dem Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Von 2015 bis 2019 moderierte er als Nachfolger von Hans Teuscher die Sendung Abschied ist ein leises Wort des MDR.[3]

Mellies lebte in Berlin. Er war seit 1952 mit der Sängerin Luise Bergner verheiratet, die 2015 starb. Sie hatten zwei Kinder.

Theater

Deutsches Theater

Filmografie (Auswahl)

Film und Fernsehen

Synchronsprecher

Albert Finney

Brian Cox

Christopher Lee

Donald Sutherland

Frank Langella

Hal Holbrook

Helmut Bakaitis

James Coburn

James Cromwell

James Karen

John Forsythe

Michael Gambon

Michael Lonsdale

Paul Newman

Philip Baker Hall

Ron Rifkin

Tom Wilkinson

William Shatner

Filme

Serien

Hörspiele (Auswahl)

Hörbücher (Auswahl)

  • 1977: Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Märchen der Gebrüder Grimm – Der Wolf und die sieben Geißlein (Erzähler) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1977: Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Märchen der Gebrüder Grimm – Dornröschen (Erzähler) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1996: Wolf Durian: Kai aus der Kiste, Patmos audio/Sauerländer audio (ausgezeichnet mit der hr2-Hörbuchbestenliste)
  • 2000: Hans Christian Andersen: Die Schneekönigin, Patmos audio/Sauerländer audio
  • 2001: Edzard Schaper: Die Legende vom vierten König, Patmos Verlag/Sauerländer audio (ausgezeichnet als CD/MC des Monats IfaK)
  • 2002: Rabindranath Tagore: Am Ufer der Stille, Patmos audio
  • 2002: Jorge Amado: Der Gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhá, Patmos audio/Sauerländer audio (ausgezeichnet mit der hr2-Hörbuchbestenliste und als CD/MC des Monats IfaK)
  • 2003: Die Lieblingsgedichte der Deutschen, Patmos audio
  • 2004: Silvino Alves da Silva Neto: Der Eremit, Patmos audio
  • 2004: Die schönsten deutschen Balladen, Patmos audio (ausgezeichnet mit der hr2-Hörbuchbestenliste)
  • 2005: Wo die schwarzen Flüsse fließen – Gruselgeschichten, Patmos audio
  • 2005: Rabindranath Tagore: Das goldene Boot, Patmos audio
  • 2005: Das große Weihnachtshörbuch, Patmos audio
  • 2006: Theodor Fontane: Der Stechlin, Patmos audio
  • 2006: Gebete der Dichter, Patmos audio
  • 2006: Musenküsse, Patmos audio
  • 2006: Das alte Prag, Goldmund Hörbücher
  • 2007: Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz, Patmos audio
  • 2014: Luis Sepúlveda: Wie der Kater und die Maus trotzdem Freunde wurden, Sauerländer audio (ausgezeichnet mit der hr2-Hörbuchbestenliste)
  • 2016: Marilynne Robinson: Gilead, Argon Verlag
  • 2017: Andrea Schomburg/Dorothee Mahnkopf: Professor Murkes streng geheimes Lexikon der ausgestorbenen Tiere, die es nie gab, Sauerländer audio
  • 2019: Brigitte Weninger (Hrsg.): Engel, Hase, Bommelmütze – 24 Adventsgeschichten, Sauerländer audio

Literatur

Auszeichnungen

  • 1966: Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur (im Kollektiv)
  • 1987: Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur
  • 2012: Deutscher Filmpreis für beste männliche Nebenrolle in Halt auf freier Strecke
  • 2017: Nominierung Deutscher Hörbuchpreis (Kategorie Bester Interpret) für die Lesung von Gilead (Argon Verlag)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Mellies: An einem schönen Sommermorgen... [1], Berlin 2010, ISBN 3-360-01997-4. Abgerufen unter Google Bücher am 27. April 2020.
  2. Mellies, Otto. DEFA-Stiftung, abgerufen am 5. März 2012.
  3. Abschied ist ein leises Wort auf fernsehserien.de; abgerufen am 20. Januar 2017.
  4. DEUTSCHES THEATER Ich bin Ödipus, wer ist mehr? Berliner Zeitung, 16. Oktober 2003, abgerufen am 5. Januar 2011.
  5. Der hat uns noch gefehlt. Neues Deutschland, 24. Juni 1994, abgerufen am 5. Januar 2011.
  6. Der rote Hahn. Felix Bloch Erben, abgerufen am 5. Januar 2011.
  7. „Der Wald“ von Alexander N. Ostrowski am Deutschen Theater Berlin. Neues Deutschland, 28. Dezember 1992, abgerufen am 5. Januar 2011.
  8. Kai-Uwe Kohlschmidt: Das bin doch bloß ich. Keyßer in Kaiser-Wilhelm-Land – Skript. In: DeutschlandfunkKultur.de. 23. Februar 2018, abgerufen am 24. Juli 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Otto Mellies aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.