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Rhein-Kreis Neuss
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
51.19666.6953 Koordinaten: 51° 12′ N, 6° 42′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Landschaftsverband: | Rheinland |
Verwaltungssitz: | Neuss |
Einwohner: |
443.286 (31. Dez. 2010)[1] |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 05 1 62 |
NUTS: | DEA1D |
Kreisgliederung: | 8 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Oberstraße 91 41460 Neuss |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) |
Lage des Rhein-Kreises Neuss in Nordrhein-Westfalen | |
Der Rhein-Kreis Neuss ist ein Kreis in Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Neuss.
Geographie
Das Gebiet des Rhein-Kreises Neuss liegt am linken Niederrhein in der Tiefebene der Niederrheinischen Bucht. Östlich bildet der Rhein die Kreisgrenze.
Die höchste Erhebung ist die Vollrather Höhe bei Grevenbroich mit 187 m ü. NN. Der niedrigste Punkt befindet sich mit 29 m ü. NN im Naturschutzgebiet Spey an der Grenze zwischen Meerbusch und Krefeld.
Der Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die kreisfreien Städte Krefeld, Duisburg und Düsseldorf, an den Kreis Mettmann, an die kreisfreie Stadt Köln, an die Kreise Rhein-Erft-Kreis, Düren und Heinsberg sowie an die kreisfreie Stadt Mönchengladbach und an den Kreis Viersen.
Der Rhein-Kreis Neuss gehört zur Metropolregion Rhein-Ruhr.
Geschichte
Schon zu römischen Zeit war das Gebiet des heutigen Rhein-Kreises Neuss besiedelt, was u. a. historische Namen wie Novaesium (Neuss) und Durnomagus (Dormagen) beweisen. Andere Ortsnamen stammen aus der fränkischen Besiedlung wie beispielsweise Kaarst, Grevenbroich und Rommerskirchen.
Im Jahre 1816 entstanden in der preußischen Provinz Jülich-Kleve-Berg (ab 1822 Rheinprovinz) der Landkreis Neuß und der Kreis Grevenbroich. 1913 wurde die Stadt Neuss kreisfrei. 1929 wurde eine tiefgreifende Gebietsreform durchgeführt. Die Kreise Grevenbroich und der Restkreis Neuss wurden zusammengefasst und der neue Kreis in Landkreis Grevenbroich-Neuß umbenannt. Außerdem kamen die Gemeinden Kleinenbroich, Korschenbroich, Liedberg und Pesch aus dem ehemaligen Landkreis Gladbach hinzu. 1946 wurde er in Kreis Grevenbroich rückbenannt. (siehe hierzu im Einzelnen: Kreis Grevenbroich)
Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen die kreisfreie Stadt Neuss als neuer Kreissitz in den Kreis Grevenbroich eingegliedert und dieser in Kreis Neuss umbenannt.[2] Seit diesem Zeitpunkt ist Neuss gemessen an der Einwohnerzahl die größte kreisangehörige (d. h. nicht kreisfreie) Stadt in der Bundesrepublik Deutschland, von den Sonderfällen der verbandsangehörigen Städte Saarbrücken, Hannover und Aachen abgesehen. Nachdem der Kreistag des Kreises Neuss dessen Umbenennung beschlossen hatte, genehmigte der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen am 26. Mai 2003 mit Wirkung vom 1. Juli 2003 den neuen Namen Rhein-Kreis Neuss. Der Kreissitz befindet sich in Neuss, jedoch sind bedeutende Teile der Kreisverwaltung nicht in Neuss, sondern in Grevenbroich angesiedelt.
Der Kreis ist Mitglied des Netzwerkes teXellence.[3]
Seit 2010 ist der Rhein-Kreis Neuss erster Fairtrade-Kreis Deutschlands.[4]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[5] |
---|---|
1975 | 399.704 |
1980 | 412.526 |
1985 | 404.768 |
1990 | 420.374 |
1995 | 435.656 |
2000 | 443.865 |
2005 | 445.255 |
2010 | 443.286 |
2014 | 450.026 |
Politik
Kreistag
Die letzte Kommunalwahl fand im Rhein-Kreis Neuss am 25. Mai 2014 statt. Die CDU erreichte 42,2 % der Stimmen (31 Sitze), die SPD 25,7 % (19 Sitze), die GRÜNEN 10,3 % (8 Sitze), die FDP 7,2 % (5 Sitze), Die AfD 3,8 % (3 Sitze), DIE LINKE 3,2 % (2 Sitze), die Unabhängige Wählergemeinschaft Rhein-Kreis Neuss (UWG) 2,4 % (2 Sitze), die PIRATEN 2,1 % (2 Sitze), das ZENTRUM 1,9 % (1 Sitz) und die Aktive Bürgergemeinschaft (Die Aktive) 0,9 % (1 Sitz). Nicht im Kreistag vertreten sind die Freien Bürger Grevenbroich (FBG) mit 0,2 % und die aus der rechtsgerichteten Bürgerbewegung Pro NRW hervorgegangene Ein Herz für Dormagen (EHfD) mit 0,2 %.
Die Kreistagsmitglieder von DIE LINKE und PIRATEN haben sich zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammengeschlossen.[6] Auch die Kreistagsmitglieder von UWG und Die Aktive haben sich zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammengeschlossen. Ein Kreistagsmitglied der AfD trat vor der konstituierenden Sitzung des Kreistages auf eigenen Wunsch aus der Partei aus und schloss sich zunächst als parteiloses Mitglied der FDP-Fraktion an, mit Wirkung vom November 2014 trat das parteilose Mitglied der FDP bei.
Nach Fraktionen ergibt sich folgende aktuelle Sitzverteilung (Stand Mai 2014):[7]
CDU | SPD | GRÜNE | FDP | DIE LINKE./PIRATEN | UWG/Aktive | Fraktionslos | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|
31 | 19 | 8 | 6 | 4 | 3 | 3 | 74 |
FDP 5 Parteilos 1 |
DIE LINKE. 2 PIRATEN 2 |
UWG 2 Die Aktive 1 |
AfD 2 ZENTRUM 1 |
CDU und FDP, sowie das ehemalige Mitglied der AfD, bilden eine Koalition, die gemeinsam mit dem ebenfalls stimmberechtigten Landrat über 38 von 75 Stimmen verfügen.[8]
Landräte
- 1975–1989: Matthias Hoeren (CDU)
- 1989–1996: Hermann-Josef Dusend (CDU)
- 1996–2009: Dieter Patt (CDU)
- seit 2009: Hans-Jürgen Petrauschke (CDU)
Oberkreisdirektoren 1975–1996
- 1975–1983: Dr. Paul Edelmann (CDU)
- 1984–1996: Klaus-Dieter Salomon (CDU)
Wappen, Banner und Flagge
Banner, Wappen und Hissflagge | |
Das kurkölnische Kreuz und der Löwe deuten die Tradition des Kreises an, der mit großen Teilen früher unter kurkölnischer und Jülicher Herrschaft gestanden hat. Durch die kommunale Neugliederung am 1. Januar 1975 trat für den früheren Kreis Grevenbroich insofern eine Änderung ein, als die bis dahin kreisfreie Stadt Neuss in den Kreisverband eingegliedert, die Stadt Neuss Kreisstadt wurde und der Kreis Grevenbroich seitdem Kreis Neuss hieß. Das Wappen des früheren Kreises Grevenbroich gilt unverändert auch für den Rhein-Kreis Neuss.
Das Kreiswappen wurde durch eine Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen am 2. Mai 1952 verliehen. Die Beschreibung des Wappens lautet:[9]
- „Im gespaltenen Schild vorne ein schwarzes Kreuz in Silber, hinten ein schwarzer, rotgezungter Löwe in Gold.“
Der Kreis führt folgende Flagge (Verleihungsurkunde vom 10. Dezember 1952):[9]
- „Das Kreiswappen auf weißem Grund, dessen beide Längsseiten durch schmale schwarze Streifen begrenzt werden. Die Farben des Kreises sind schwarz-weiss.“
Kultur
Bildung
Seit 1996 bietet die medicoreha Welsink Akademie mit ihren staatlich anerkannten Fachschulen für Physiotherapie und Ergotherapie über 300 Ausbildungsplätze und das duale Bachelor-Studium „Angewandte Therapiewissenschaften“ in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein in der Akademie in Neuss an. Die Prüfungen im Staatsexamen werden durch das Gesundheitsamt des Rhein-Kreis-Neuss abgenommen.[10]
Jüdische Friedhöfe
Für den Rhein-Kreis Neuss sind 30 Jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Dormagen (2), in Grevenbroich (11), in Jüchen (5), in Korschenbroich (3), in Neuss (4), in Rommerskirchen (3) und in Meerbusch (2).[11] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.
Wirtschaft
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Platz 97 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „Zukunftschancen“. Er gehört damit zu den strukturstärkeren Regionen in Nordrhein-Westfalen[12]
Städte und Gemeinden
|
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2010[13])
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Neuß (später Neuss) bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen NE zugewiesen. Es wird im Rhein-Kreis Neuss durchgängig bis heute ausgegeben.
Seit dem 19. August 2015 wird auch wieder das alte Unterscheidungskennzeichen GV (Altkreis Grevenbroich) ausgegeben.
Literatur
- Karl Emsbach, Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss. Köln 1986.
- Walter und Brigitte Janssen: Burgen, Schlösser und Hofesfesten im Kreis Neuss. 1985.
- Michael Moll: Rhein-Kreis Neuss – Erlebniswanderungen zwischen Rhein und Niers. Droste Verlag, Düsseldorf 2013, ISBN 978-3-7700-1447-7.
- Petra Winkelmann: Die Entstehung und Entwicklung des Kreises Neuss 1970 bis 1990. Eine Studie zur kommunalen Neugliederung im Lande Nordrhein-Westfalen. Schriftenreihe des Stadtarchivs Neuss, Band 15, Essen 1994, ISBN 3-88474-186-1.
- Lebensbilder aus dem Kreis Neuss. Kreisheimatbund Neuss e. V., Neuss 1993 ff. Bislang 5 Bde. erschienen (Stand 2015).
Siehe auch
Portal:Rhein-Kreis Neuss – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Rhein-Kreis Neuss
Weblinks
- Website des Rhein-Kreises Neuss
- Eildienst 6/2002 des Landkreistages Nordrhein-Westfalen mit einem ausführlichen Artikel über den Kreis Neuss (PDF; 373 kB)
- Entwicklungsplan Kulturlandschaft im Rhein-Kreis Neuss (PDF; 18 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 295.
- ↑ teXellence – Kompetenznetz Textiler Niederrhein: „Wir haben unsere Themen gefunden!“ (PDF; 302 kB)
- ↑ Kampagne Fairtrade Towns. Erster Fairtrade-Kreis Deutschlands. TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der „Dritten Welt“ e. V., abgerufen am 21. August 2012.
- ↑ Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
- ↑ http://www.heide-bote.de/index.php?name=News&file=article&sid=29911
- ↑ rhein-kreis-neuss.de
- ↑ http://www.heide-bote.de/index.php?name=News&file=article&sid=29907
- ↑ 9,0 9,1 Hauptsatzung des Rhein-Kreises Neuss, abgerufen am 27. März 2015.
- ↑ medicoreha Welsink Akademie
- ↑ KREIS NEUSS. In: Claudia Pohl (Bearb.): Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Nordrhein-Westfalen. Fassung: Dezember 2002; hier: Nordrhein - Liste nach der heutigen Verwaltungsgliederung - Regierungsbezirk Düsseldorf
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011.
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