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Kreis Euskirchen
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
50.66926.7838 Koordinaten: 50° 40′ N, 6° 47′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Landschaftsverband: | Rheinland |
Verwaltungssitz: | Euskirchen |
Fläche: | 1.248,73 km² |
Einwohner: |
190.962 (31. Dez. 2010)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 153 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 05 3 66 |
NUTS: | DEA28 |
Kreisgliederung: | 11 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Jülicher Ring 32 53879 Euskirchen |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Günter Rosenke (parteilos) |
Lage des Kreises Euskirchen in Nordrhein-Westfalen | |
Der Kreis Euskirchen ist ein Kreis im äußersten Südwesten von Nordrhein-Westfalen mit 190.962 Einwohnern. Verwaltungssitz ist die namensgebende Kreisstadt Euskirchen.
Geografie
Lage
Der Kreis liegt im Südwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und Belgien. Südlich des zu Hellenthal gehörenden Ortsteils Kehr, am Losheimer Landgraben (nicht zu verwechseln mit dem Losheimergraben), liegt der südlichste Punkt von NRW.
Im Norden des 1.248,86 km² großen Kreisgebietes befinden sich am südlichen Teil der Kölner Bucht die Zülpicher Börde sowie die Ausläufer der Ville, der der ungefähre Grenzverlauf von Nordwesten in Richtung Südosten folgt. Im Westen verläuft die Grenze entlang der Rureifel bis hinauf zum Zitterwald und entlang des Our-Tales und der Schnee-Eifel. Südlich befindet sich das Obere Kylltal sowie die Anfänge des Ahrgebirges und der größte Teil des Münstereifeler Walds.
Das nördliche Kreisgebiet im Bereich der Städte Euskirchen und Zülpich sowie der Gemeinde Weilerswist ist geprägt von großen Flachland-Flächen, die vorwiegend landwirtschaftlich genutzt werden. Der südliche Teil wird durch die Erhebungen der Eifel mit großflächigen Waldgebieten bestimmt, die insgesamt 36,1 % der Gesamtfläche einnehmen.
Der Kreis Euskirchen hat in Nord-Süd-Richtung eine maximale Ausdehnung von 47 km. Der nördlichste Punkt liegt südlich von Brühl im Forst Ville zwischen der Bundesautobahn 553 und der L 194, der südlichste, der zugleich der südlichste des Landes Nordrhein-Westfalen ist, liegt, wie zuvor erwähnt, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz auf dem Gebiet der Gemeinde Hellenthal. In Ost-West-Richtung dehnt sich das Kreisgebiet über maximal 42 km aus. Der westlichste Punkt befindet sich in Nähe der Oleftalsperre bei Hellenthal an der Grenze zu Belgien, an der Rocherather Straße, die auf belgischer Seite durch das Gebiet des Truppenübungsplatzes Elsenborn führt. Der östlichste Punkt liegt im Münstereifeler Wald, nahe dem Rheinbacher Ortsteil Todenfeld und der Ortsgemeinde Berg in der Verbandsgemeinde Altenahr.
Der höchste Punkt befindet sich mit 690 m ü. NN auf dem Weißen Stein bei Udenbreth, der niedrigste mit 108 m ü. NN bei Burg Kühlseggen in der Gemeinde Weilerswist.
Gewässer
Knapp 14 km² des Kreises bestehen aus Wasserfläche, was etwa 1,1 % des Gesamtgebietes entspricht. Der größte Teil davon liegt im Gebiet der Eifel. Während die Anzahl von Fließgewässern sehr hoch ist, sind keinerlei natürliche Seen vorhanden.
Flüsse und Bäche
Vorwiegend in den Höhenlagen der Eifel sind zahlreiche Quellgebiete von Bächen und Flüssen sowie Wasserscheiden zu finden. Im Kreis Euskirchen entspringen unter anderem die vier wichtigsten, das Kreisgebiet durchfließenden Flüsse Erft, Ahr, Kyll und Urft. Während Erft und Ahr direkt in den Rhein münden, entwässert die Kyll zunächst in die Mosel und die Urft in die Rur, die in die Maas mündet.
Seen und Talsperren
Alle nennenswerten Stillgewässer sind künstlich angelegt worden. Die Stauseen entstanden vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre als Talsperren zur Wassergewinnung und Stromerzeugung oder als Hochwasserrückhaltebecken. Die beiden Baggerseen bei Zülpich stammen aus den 1970er Jahren und sind durch den Braunkohle-Tagebau entstanden. Einige der Gewässer sind als Naherholungsgebiet für die Freizeitgestaltung als Bade- oder Wassersportsee ausgelegt.
Name | Lage | Speicherraum | Oberfläche | Nutzung |
---|---|---|---|---|
Urfttalsperre | Schleiden-Gemünd | 45,51 Mio. m³ | 230 ha | Hochwasserschutz Niedrigwasseraufhöhung Energieerzeugung |
Oleftalsperre | Hellenthal | 19,3 Mio. m³ | 110 ha | Hochwasserschutz Niedrigwasseraufhöhung Trink- und Brauchwassergewinnung Energieerzeugung |
Wassersportsee Zülpich | Zülpich | 85 ha | Wassersport- und Badesee | |
Naturschutzsee Füssenich (Neffelsee) | Zülpich-Füssenich/Geich | 70 ha | Naturschutzsee | |
Kronenburger See | Dahlem-Kronenburg | 2,7 Mio. m³ | 27 ha | Hochwasserschutz Wassersport- und Badesee |
Steinbachtalsperre | Euskirchen-Kirchheim | 1,06 Mio. m³ | 14,6 ha | Niedrigwasseraufhöhung Brauchwassergewinnung |
Freilinger See (Stauanlage Weilerbach) | Blankenheim-Freilingen | 0,73 Mio. m³ | 9 ha | Wassersport- und Badesee |
Madbachtalsperre | Euskirchen-Kirchheim | 68.500 m³ | ? ha | Brauchwassergewinnung |
Kreisgliederung
Der Kreis Euskirchen setzt sich aus fünf Städten und sechs Gemeinden zusammen. Euskirchen und Mechernich gelten als Mittlere kreisangehörige Städte, da ihre Einwohnerzahlen jeweils zwischen 25.000 und 60.000 liegen. Geographisch und topographisch werden Euskirchen, Zülpich und Weilerswist der Kölner Bucht zugerechnet, die restlichen Gemeinden gehören zur Eifel.
In Klammern die Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2010[2].
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Nachbarkreise
Der Kreis Euskirchen grenzt an vier Kreise in Nordrhein-Westfalen, drei Landkreise in Rheinland-Pfalz sowie an das Königreich Belgien. Die Gesamtlänge der Kreisgrenze beträgt 290 km.
Der nördliche Teil des Kreisgebietes ist von Westen nach Osten umgeben von der Städteregion Aachen, dem Kreis Düren, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis, die sich alle in Nordrhein-Westfalen befinden. Vom Osten bis zum Südwesten verläuft die Grenze zu Rheinland-Pfalz mit den Landkreisen Ahrweiler und Vulkaneifel sowie dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, zu dem die gemeinsame Grenze nur rund 1,5 km lang ist. Im Südwesten bis Westen befindet sich das Arrondissement Verviers (Provinz Lüttich) in Belgien, zu dem die Grenze über 28 km nahezu vollständig entlang der Bundesstraße 265 verläuft.
Geschichte
Der Kreis wurde am 1. Mai 1816 als Kreis Lechenich aus den Bürgermeistereien Entzen, Erp, Euskirchen, Frauenberg, Friesheim, Gymnich, Kommeren, Lechenich, Liblar, Lommersum, Nemmenich, Satzvey, Sinzenich, Wachendorf, Weilerswist, Wichterich und Zülpich (heute durch Eingemeindungen Teile der Städte Erftstadt, Euskirchen, Zülpich sowie der Gemeinde Weilerswist) gebildet. Er gehörte zum Regierungsbezirk Cöln, mit dem er zunächst der preußischen Provinz Jülich-Kleve-Berg und ab 1822 der Rheinprovinz zugeordnet war. Am 17. Februar 1827 erfolgte die Umbenennung in „Kreis Euskirchen“ und das Landratsamt wurde von Lechenich nach Euskirchen verlegt.
Am 1. Oktober 1932 wurden aus dem Kreis Rheinbach folgende Gemeinden in den Kreis Euskirchen eingegliedert:
- Stadtgemeinde Münstereifel
- Amt Ollheim mit den Landgemeinden Esch, Müggenhausen und Straßfeld (heute Ortsteile von Euskirchen, Weilerswist und Swisttal)
- Amt Cuchenheim mit den Landgemeinden Flamersheim, Großbüllesheim, Kirchheim, Kleinbüllesheim, Cuchenheim, Niederkastenholz, Palmersheim, Roitzheim, Schweinheim, Stotzheim, Weidesheim und Wüschheim (heute alle Stadtteile von Euskirchen)
- Amt Münstereifel-Land mit den Landgemeinden Arloff, Effelsberg, Houverath, Iversheim, Mahlberg, Mutscheid, Rupperath, Schönau (heute alle Stadtteile von Bad Münstereifel)
Am 1. Januar 1939 wurde der Kreis Euskirchen in „Landkreis Euskirchen“ umbenannt.
Am 23. August 1946 wurde der Landkreis Euskirchen ein Teil des neu gegründeten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Mit dem Aachen-Gesetz vom 14. Dezember 1971 wurden am 1. Januar 1972 der Kreis Schleiden (bis zum 24. Dezember 1829 Kreis Gemünd) aufgelöst und die Städte Schleiden, Mechernich sowie die Gemeinden Hellenthal, Kall, Nettersheim, Dahlem und Blankenheim in den Kreis Euskirchen eingegliedert. Gleichzeitig schied der Kreis Euskirchen aus dem Bezirk des Verwaltungsgerichts Köln aus und wurde dem Aachener Verwaltungsgericht zugeordnet.
Aufgrund des Köln-Gesetzes vom 5. November 1974 wurde am 1. Januar 1975 die am 1. Juli 1969 entstandene Stadt Erftstadt aus dem Kreis Euskirchen in den neu gegründeten Erftkreis (heute Rhein-Erft-Kreis) verlegt.
Politik
Landrat
Landrat des Kreises Euskirchen ist seit 1994 in dritter Amtszeit Günter Rosenke (CDU, jetzt parteilos), der sein Amt seit 1999 hauptamtlich ausübt und damit gleichzeitig Leiter der Kreisverwaltung und der Kreispolizeibehörde ist. Er wurde bei der letzten Landratswahl am 30. August 2009 nach seinem Austritt aus der CDU als unabhängiger Kandidat mit 42,82 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.
1. stellvertretender Landrat ist Josef Carl Rhiem (CDU), 2. stellvertretender Landrat Hans Schmitz (SPD). Als allgemeiner Vertreter ist Manfred Poth tätig.
Ehemalige Landräte
- 1827–1830: Friedrich Wilhelm Bilefeldt
- 1830–1832: Hermann Müller (auftragsweise)
- 1832Wilhelm von Ehrenberg (auftragsweise) :
- 1832–1874: Johann Peter Schroeder
- 1874–1876: Bernhard Freiherr von der Heydt (kommissarisch)
- 1876–1906: Johann Hubert Joseph Freiherr von Ayx
- 1906–1907: Karl von Hartmann-Krey (kommissarisch)
- 1907–1929: Karl Kaufmann
- 1914–1916: Viktor von Solemacher-Antweiler (vertretungsweise)
- 1916–1918: Günther Reitzenstein (vertretungsweise)
- 1929–1933: Paul Mertens
- 1933–1939: Helmut Groeger
- 1939–1941: Otto Erich Hansen
- 1941–1945: Ernst August Bardenheuer
- 7. April 1945 – 29. Oktober 1945: Anton Metternich
- 29. Oktober 1945 – 30. Oktober 1946: Friedrich Kreusch
- 30. Oktober 1946 – 8. November 1948: Anton Metternich
- 8. November 1948 – 15. November 1956: Heinrich August Metzler, CDU
- 15. November 1956 – 1. Juli 1976: Rudi Blass, CDU
- 27. Oktober 1976 – 2. November 1994: Josef Linden, CDU
Kreistag
Der Kreistag wurde bei der Kommunalwahl 2009 von 46 auf 54 Abgeordnete erweitert. Die Kommunalwahl 2009 fand am 30. August 2009 statt. Die Wahlbeteiligung betrug 56,3 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung.[3]
Partei | Stimmen | Prozent | Mandate |
---|---|---|---|
CDU | 35.909 | 41,77 | 23 |
SPD | 18.295 | 21,28 | 12 |
FDP | 13.202 | 15,36 | 8 |
UWV | 7.036 | 8,18 | 4 |
Bündnis 90/Grüne | 7.837 | 9,12 | 5 |
Die Linke | 3.693 | 4,30 | 2 |
Die Fraktionsvorsitzenden sind:[4]
- Josef Reidt, CDU
- Andreas Schulte, SPD
- Hans Reiff, FDP
- Franz Troschke, UWV
- Jörg Grutke, GRÜNE
- Thomas Bell, Die Linke
Wappen, Dienstsiegel und Banner
Der Regierungspräsident Köln hat am 31. Oktober 1973 dem Kreis Euskirchen das folgende Wappen genehmigt:
Geviert; in Feld 1 in Rot drei zwei zu eins gestellte goldene (gelbe) Rosen; in Feld 2 in Gold (Gelb) ein rot bewehrter und bezungter schwarzer Löwe; in Feld 3 in Silber (Weiß) ein durchgehendes schwarzes kurkölnisches Balkenkreuz; in Feld 4 in Rot ein dreizackiger goldener (gelber) Zickzackbalken.
Der Kreis führt Dienstsiegel mit dem Kreiswappen. Sie zeigen in der Umschrift oben „Kreis“ und unten „Euskirchen“. Im Siegelrund das Kreiswappen im Schilde: Geviert: rechts oben in Schwarz drei, 2 : 1 gestellte, weiße Rosen; links oben in Weiß ein schwarzer Löwe; rechts unten in Weiß ein durchgehendes Balkenkreuz; links unten in Schwarz ein dreizackiger weißer Zickzackbalken.
Der Kreis führt ein Banner. Es ist Rot-Gold (Gelb) im Verhältnis 1 : 1 längsgestreift, mit dem Wappenschild im quadratischen silbernen (weißen) Bannerhaupt.
Darüber hinaus verwendet der Kreis Euskirchen folgendes Logo: Das Wort „Kreis“ in dunkelblauer Schrift mit einem türkisfarbenen Halbkreis darüber und darunter ebenfalls in blau den Schriftzug „EUSKIRCHEN“ über einem türkisen, stilisierten Ebene, die in Bergland übergeht. Darunter befindet sich in blauer Schrift der Slogan „Einfach wohl fühlen!“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Bad Münstereifel
- Blankenheim
- Euskirchen
- Hellenthal
- Mechernich
- Nettersheim
- Schleiden
- Zülpich
Jüdische Friedhöfe
Für den Kreis Euskirchen sind 24 Jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Euskirchen (10), in Hellenthal (2), in Kall (1), in Mechernich (5), in Schleiden (2), in Weilerswist (2) und in Zülpich (2).[5]. Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.
Bauwerke
Im westlichen Teil des Kreisgebietes, insbesondere am Verlauf der Grenze zu Belgien, befinden sich bedeutende Ruinen und erhaltene Anlagen des ehemaligen Westwalles.
Im Stadtgebiet von Bad Münstereifel gibt es zwei Radioteleskope zu bewundern. Den 25 m Astropeiler auf dem Stockert (Berg), das erste Radioteleskop Deutschlands und seit 1999 Industriedenkmal. Das Radioteleskop Effelsberg, mit 100 m Durchmesser das größte vollbewegliche Radioteleskop Europas und das zweitgrößte Weltweit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schienenverkehr
Die Erschließung mit Bahnlinien begann 1864, als die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft eine Strecke von Düren zur Kreisstadt Euskirchen eröffnete. Von hier wurde die Trasse zwischen 1865 und 1870 weiter in die Eifel hineingeführt, während die direkte Verbindung von Köln her erst 1875 fertiggestellt war.
Die Preußische Staatsbahn erbaute vom Knoten Euskirchen ferner Bahnen nach Bonn (1880) und Bad Münstereifel (1890). Außerdem gingen von der Eifelstrecke noch folgende Zweigbahnen ab:
- 1884: Kall – Hellenthal
- 1912: Jünkerath – Losheim – Weywertz und
- 1912/13: Blankenheim Wald – Ahrdorf – Dümpelfeld mit Anschluss Ahrdorf – Lissendorf
Die Euskirchener Kreisbahnen erschlossen 1895 einige abseits der Hauptlinien gelegene Gegenden durch die Schmalspurbahnen Euskirchen – Mülheim-Wichterich – Liblar und Mülheim-Wichterich – Zülpich – Satzvey – Arloff.
In Zülpich Stadt bestand seit 1909/11 Anschluss an die Strecke Düren – Zülpich – Embken der Dürener Kreisbahn.
Die Eisenbahnen umfassten schließlich ein Netz von 214 km Länge. Davon sind für den Personenverkehr heute nur noch 84 km übrig geblieben, nachdem zahlreiche (Neben-)Strecken stillgelegt wurden.
Heute stellt die Stadt Euskirchen mit ihrem großen Bahnhof den zentralen Verkehrsknoten für den Schienenverkehr im Kreisgebiet dar. In Euskirchen treffen sich die folgenden Eisenbahnstrecken:
- Bördebahn (Euskirchen – Zülpich – Düren, nur Güter- und Saisonverkehr)
- Voreifelbahn (KBS 475, Euskirchen – Meckenheim – Bonn)
- Eifelstrecke (KBS 474, Köln – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Dahlem – Trier)
- Erfttalbahn (KBS 475, Euskirchen – Bad Münstereifel)
Zusätzlich findet auf der Oleftalbahn Kall – Schleiden – Hellenthal an Sonn- und Feiertagen ein Museumsbahnverkehr statt.
ÖPNV
Der Kreis Euskirchen ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der ÖPNV wird von folgenden Verkehrsunternehmen durchgeführt:
- Regionalverkehr Köln GmbH
- Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein GmbH (RVE)
- Karl Schäfer Omnibusreisen GmbH
- Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE)
Konzessionsinhaber und Aufgabenträger ist dabei die
Seit dem 7. Januar 2002 wird ein Großteil des ÖPNV abseits dichter besiedelter Gebiete (wie der Stadt Euskirchen und dem Schleidener Tal) als TaxiBus durchgeführt. Dabei werden die Linien mit Taxen im Stundentakt bedient, allerdings muss sich der Fahrgast spätestens 30 Minuten, bei Schäfer Reisen 60 Minuten, vor der planmäßigen Abfahrt telefonisch anmelden. Nachdem für den TaxiBus anfangs nur der normale Fahrpreis (VRS-Tarif) entrichtet werden musste, wird seit einigen Jahren zusätzlich ein geringer Zuschlag erhoben. Seither wird der TaxiBus im Kreis Euskirchen unter dem Namen TaxiBusPlus vermarktet. Auf nachfragestarken Fahrten wie in der Hauptverkehrszeit kommen weiterhin normale Omnibusse zum Einsatz, im Schülerverkehr ergänzt durch spezielle „Schulbuslinien“.
Straßen
Die wichtigste Straßenverbindung im Kreis Euskirchen und für einen Großteil der Eifel ist die A 1. Die so genannte Eifelautobahn entstand ab 1977 mit dem 16,9 km langen Teilstück vom Autobahnkreuz Bliesheim über die Anschlussstelle Euskirchen (110) bis nach Wißkirchen (111). 1981 wurde der 8,5 km lange Abschnitt bis Bad Münstereifel/Mechernich (112) fertiggestellt und im folgenden Jahr die restlichen 13,4 km mit Anschluss bei Nettersheim (113) bis zum derzeitigen Autobahnende bei Blankenheim (114). Das fehlende Teilstück bis zum südlichen Abschnitt der A 1 bei Daun wird im Bundesverkehrswegeplan 2003 als vordringlicher Bedarf geführt, so dass mit der Weiterführung gerechnet werden kann. Im Norden des Kreisgebietes verläuft seit 1970 außerdem die A 61 mit der Anschlussstelle Weilerswist (25).
In den 1970er Jahren wurden zwei weitere Autobahnen im Kreisgebiet geplant. Die A 545 sollte von Aachen über Schleiden und Kall bis zur A 1 bei Nettersheim führen. Bis in die 1990er Jahre gab es Planungen für die A 56 von der niederländischen Grenze bei Heinsberg über Düren, Zülpich, Euskirchen bis nach Bonn. Bei Euskirchen wurden dafür bereits umfangreiche Vorleistungen erbracht, wie z.B. das Autobahnkreuz Euskirchen, das heute Teil der gleichnamigen Doppelanschlussstelle ist.
Durch das Kreisgebiet verlaufen auch zahlreiche Bundesstraßen. Die wichtigste die die B 51, die in Euskirchen sowie im südlichen Bereich ab Blankenheim stark befahren ist, da sie dort den Verkehr der nicht fertiggestellten A 1 aufnehmen muss. Die B 56 ist zwischen Zülpich und Euskirchen auf der Trasse der geplanten A 56 als Kraftfahrstraße ausgebaut und soll als nördliche Ortsumfahrung von Euskirchen verlängert werden. Die B 258 verläuft von Mayen über Blankenheim und Schleiden durch den Nationalpark Eifel bis nach Aachen. Ebenso durch den Nationalpark führen die B 265 von Köln über Zülpich, Schleiden und Hellenthal bis nach Prüm, die etwa 28 km entlang der Grenze zu Belgien verläuft, sowie die B 266 von Simmerath über Schleiden, Mechernich und Euskirchen bis Linz am Rhein. Beim Hellenthaler Ortsteil Losheim beginnt die B 421, die anfangs mehrfach die Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz überquert und bis nach Kirn im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz führt. Die in Neuss beginnende B 477 führt im Kreisgebiet über Zülpich und Mechernich bis nach Nettersheim-Tondorf, wo sie endet.
Sonstiges
- Die Sagenwelt des Kreises Euskirchen ist bevölkert von zahlreichen Werwölfen und Werwölfinnen, u. a. eine Erinnerung an die zahlreichen Wolfsrudel, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts das Gebiet zwischen Eifel und Erft heimsuchten.
- Sparkasse siehe Kreissparkasse Euskirchen
Literatur
- Hans-Dieter Arntz: Kriegsende – Durch die Voreifel zum Rhein. Helios-Verlag, Aachen 2007., ISBN 978-3-938208-61-8.
- Hans-Dieter Arntz: Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Kümpel-Verlag, Euskirchen 1990, ISBN 3-9800787-6-0.
- Hans-Dieter Arntz: JUDAICA – Juden in der Voreifel. Kümpel-Verlag, Euskirchen 1983, ISBN 3-9800787-0-1 (3. Auflage 1986).
Weblinks
- Literatur herausgegeben vom Kreis Euskirchen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über den Kreis Euskirchen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website des Kreises Euskirchen
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011.
- ↑ Kommunalwahlen 2009. Kommunales Rechenzentrum Niederrhein, abgerufen am 25. November 2013 (In der Navigation Kreistagswahl-Gesamtergebnis auswählen, anschließend Tabelle zur übersichtlichen Darstellung des Wahlergebnisses auswählen.).
- ↑ Kreistag. Kreistagsfraktionen, Fraktionsvorsitzende. Kreis Euskirchen, abgerufen am 25. November 2013.
- ↑ Claudia Pohl: Nordrhein - Liste nach der heutigen Verwaltungsgliederung - Regierungsbezirk Köln. Kreis Euskirchen. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Nordrhein-Westfalen. Dezember 2002, abgerufen am 25. November 2013.
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