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Woiwodschaft Opole
| |||
Karte | |||
---|---|---|---|
Wappen und Logo | |||
Basisdaten | |||
Hauptstadt: | Opole | ||
Woiwode: | Ryszard Wilczyński | ||
Woiwodschaftsmarschall: | Andrzej Buła[1] | ||
Größte Stadt: | Opole (122.625 Einwohner) | ||
ISO 3166-2: | PL-OP | ||
KFZ-Kennzeichen | O | ||
Einwohner: | 1.010.203 (31. Dezember 2012) [2] | ||
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner je km² | ||
Geographie | |||
Fläche: | 9.412 km² | ||
– davon Land: | ? km² | ||
– davon Wasser: | ? km² | ||
Ausdehnung: | Nord-Süd: bis 133 km West-Ost: bis 107 km | ||
Höchster Punkt: | 891 m | ||
Tiefster Punkt: | 131,5 m | ||
Landschaftl. Struktur | |||
Wälder: | 27,0 % | ||
Gewässer: | ? % | ||
Landwirtschaft: | 62,5 % | ||
Sonstige: | ? % | ||
Verwaltungsgliederung | |||
Kreisfreie Städte: | 1 | ||
Landkreise: | 11 | ||
Gemeinden insg.: | 71 | ||
– Stadtgemeinden: | 3 | ||
– Stadt-/Landgem.: | 31 | ||
– Landgemeinden: | 37 | ||
Die Woiwodschaft Opole (deutsch auch Woiwodschaft Oppeln, polnisch województwo opolskie) mit der Hauptstadt Opole ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie umfasst den westlichen Teil Oberschlesiens, der Region um Opole, ergänzt um die vormals niederschlesischen Kreise Brzeg und Namysłów. Die Woiwodschaft Opole entstand 1950, bei den Verwaltungsreformen in den Jahren 1975 und 1999 kam es zu Grenzkorrekturen beziehungsweise zum Gebietsaustausch.
Die Woiwodschaft Opole bildet das Zentrum der deutschen Minderheit in Polen, die mit ihrem Wahlkomitee seit 1998 Anteil an der Verwaltung des dortigen Sejmik hat.
Wappen
Beschreibung: In Blau ein völlig goldener gekrönter Adler.
Verwaltungsgliederung
Die Woiwodschaft Opole ist in 11 Landkreise (Powiaty) unterteilt, wobei die Stadt Opole kreisfrei ist. Es gibt zwar auch unter ihrem Namen einen Landkreis, die Stadt gehört ihm aber nicht an.
Kreisfreie Städte
- Opole (Oppeln) – 128.034
Landkreise (Powiaty)
|
|
(Einwohner am 30. Juni 2006)
Die flächenmäßig größten Landkreise der Woiwodschaft sind Opole und Nysa.
Geographie
Landschaft
Die Woiwodschaft Opole liegt im südwestlichen Teil Polens in der Nachbarschaft der Woidwodschaften Niederschlesien, Schlesien, Łódź und Großpolen. Im Süden hat sie eine 185 km lange Staatsgrenze mit Tschechien. Die Landschaft ist überwiegend flach. Sie ist ein Teil der schlesischen Tiefebene. Mittelgebirgslagen sind nur im Südwesten (Sudetenvorland), im Osten (schlesische Hochebene) und im Nordosten (Wieluner Hochebene) anzutreffen. Höchste Erhebung der Region ist die Bischofskoppe (Biskupia Kopa) mit 891 m an der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Oder bildet eine Grenze zwischen dem durch Landwirtschaft geprägten Südwesten von dem durch Forstwirtschaft geprägten Nordosten.
Klima
Die Woiwodschaft ist durch ein kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern gekennzeichnet. Die durchschnittliche Temperatur im Januar beträgt –3 °C und im Juli 18,5 °C. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,5 °C. Die Durchschnittszahl von Tagen mit Niederschlag schwankt zwischen 160 und 180 im Jahr. Die durchschnittliche Schneebedeckung in der Woiwodschaft schwankt zwischen 40 und 60 Tagen im Jahr und nimmt von Westen nach Osten zu. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 650 mm.
Größte Städte
Einzige Großstadt der Woiwodschaft ist die Provinzhauptstadt Opole.
Stadt | Deutscher Name | Einwohner 31. Dezember 2007 |
---|---|---|
Opole | Oppeln | 126.748 |
Kędzierzyn-Koźle | Kandrzin-Cosel | 65.161 |
Nysa | Neisse | 47.027 |
Brzeg | Brieg | 37.842 |
Kluczbork | Kreuzburg | 25.583 |
Prudnik | Neustadt O.S. | 22.927 |
Strzelce Opolskie | Groß Strehlitz | 19.853 |
Krapkowice | Krappitz | 17.840 |
Namysłów | Namslau | 16.358 |
Głuchołazy | Bad Ziegenhals | 14.879 |
Głubczyce | Leobschütz | 13.333 |
Zdzieszowice | Deschowitz | 13.127 |
Olesno | Rosenberg O.S. | 10.060 |
Flüsse
Geschichte
Bis 1945 war diese Region Teil der preußischen Provinz Oberschlesien. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 wurde sie mit der Woiwodschaft Schlesien zusammengeschlossen. 1950 geht aus einer Gebietsreform die Woiwodschaft Opole hervor. Aus der damaligen Woiwodschaft Niederschlesien werden die Kreise Brzeg und Namysłów der neuen Woiwodschaft angegliedert. In einer dritten Gebietsreform von 1975 werden der Kreis Racibórz der Woiwodschaft Katowice und ein Teil des Kreises Olesno der Woiwodschaft Częstochowa angeschlossen. In einer vierten Gebietsreform von 1999, die das Ziel historische Woiwodschaften zu bilden hatte, sollte die Woiwodschaft Opole nach Plänen der polnischen Regierung aufgelöst werden. Der westliche Teil mit den Kreisen Brzeg und Namysłów sollten der Woiwodschaft Niederschlesien abgetreten werden und der größte Teil der Woiwodschaft sollte zusammen mit der Woiwodschaft Katowice und einem Teil der Woiwodschaft Częstochowa die Woiwodschaft Schlesien bilden. Die Bevölkerung der Woiwodschaft Opole leistete einen enormen Widerstand gegen diese Pläne der Regierung, da durch die Bildung der Woiwodschaft Schlesien der Einfluss der deutschen Minderheit in der Landesregierung untergehen würde. Der Widerstand wurde nicht allein von der deutschen Minderheit aus der Region, sondern auch von den polnischen Schlesiern und Polen mitgetragen, die sich mit ihrer Woiwodschaft verbunden fühlen. Mit der Auflösung der Woiwodschaft Częstochowa im Jahr 1999 wurde der Powiat Oleski nach 24 Jahren wieder der Woiwodschaft Opole angegliedert. Im Jahr 2006 wurde Radlau zudem die erste offiziell zweisprachige Gemeinde der Woiwodschaft und führte Deutsch als zweite Amtssprache ein.
Politik
In der Woiwodschaft Opole gibt es einen gewählten Woiwodschaftssejmik und Woiwodschaftsmarschall sowie einen von der Regierung ernannten Woiwoden.
Woiwodschaftssejmik
Seit der Wahl 2014 setzt sich der Woiwodschaftssejmik folgendermaßen zusammen:
Wahlkomitee | Mandate |
---|---|
Bürgerplattform (PO) | 9/30 |
Polnische Volkspartei (PSL) | 8/30 |
Deutsche Minderheit (Wahlkomitee) | 7/30 |
Recht und Gerechtigkeit (PiS) | 5/30 |
Bund der Demokratischen Linken (SLD) | 1/30 |
Woiwodschaftsmarschall
Woiwodschaftsmarschall ist seit 2014 Andrzej Buła (PO).
Bevölkerung
1950
Bei der Gründung der Woiwodschaft Opole im Jahr 1950 lebten hier 870.000 Menschen. Die hier lebende Bevölkerung setzte sich im Jahr 1950 aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen:
- Autochthone Bevölkerung (Deutsche Schlesier und Polnische Schlesier); Anteil 1950: 55 %
- Repatrianten aus dem ehemaligen Ostpolen und Remigranten, Anteil 1950: 25 %
- Umsiedler aus Zentralpolen, Anteil 1950: 20 %
Beginn des 21. Jahrhunderts
Die Volkszählung aus dem Jahr 2002 ergab folgendes Ergebnis für die Woiwodschaft Oppeln:
|
|
¹ schlesisch ist als Nationalität nicht anerkannt, trotzdem ist dieser Begriff bei der Volkszählung 2002 angewendet worden
Quellen für die Tabellen:
- DIE ZAHLEN DER VOLKSZÄHLUNG 2002 (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive)
- stat.gov.pl (PDF-Datei; 1,43 MB)
Einwohnerentwicklung
- 1975 – 971.300
- 1980 – 975.000
- 1985 – 1.013.700
- 1990 – 1.018.600
- 1995 – 1.025.200
- 1998 – 1.022.100
- 2000 – 1.070.598 (Anschluss des Powiat Oleski im Jahr 1999)
- 2004 – 1.055.667
- 2006 – 1.041.941
- 2007 – 1.037.088 (Ohne Powiat Oleski ca. 969.380)
- 2011 – 1.016.213[3]
Religion
Die meisten der Bewohner der Woiwodschaft sind römisch-katholisch getauft. Als nächst größte Religionsgemeinschaften folgen die evangelischen Kirchen und die Zeugen Jehovas. Die restlichen Bewohner gehören anderen kleinen Glaubensrichtungen an oder sind konfessionslos.
Im Bistum Opole, das nicht mit der Woiwodschaft Opole identisch ist, sind im Jahr 2010 ca. 850.000 Personen römisch-katholisch getauft gewesen. Dem Bistum gehören Teile der Landkreise Brzeg und Namysłów nicht an, zusätzlich jedoch der Landkreis Racibórz in der Woiwodschaft Schlesien. Die größte Gruppe der Protestanten bildet die Evangelisch-Augsburgische Kirche. Die Gläubigen der Woiwodschaft Opole gehören der Diözese Katowice an und zählten im Jahr 2008 1.600 Personen (0,15 %). Ihr folgen die Anhänger der Pfingstbewegung mit 1.081 Mitgliedern (0,1 %) und zahlreiche kleinere protestantischen Kirchen. Den Zeugen Jehovas gehörten 2010 3.158 Mitglieder (0,3 %) an.[4][5]
Die Prozentzahlen richten sich an der Einwohnerzahl von 1.029.894 im Jahr 2010 bzw. am Jahr 2008.[6]
Sprache
In der Woiwodschaft Opole wird vorwiegend Polnisch (siehe auch polnisches Schlesisch) und zum teil auch Deutsch (siehe auch deutsches Schlesisch) gesprochen. In den größeren Städten der Woiwodschaft und im Südwesten dominiert die polnische Sprache, auf dem Land und im Osten der Woiwodschaft polnisches und deutsches Schlesisch. In 28 Gemeinden überschreitet der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung 20 %. In 14 dieser Gemeinden ist Deutsch offizielle Hilfssprache. Radlau durfte 2006 als erste Gemeinde in Polen zweisprachige Ortsschilder aufstellen. Inzwischen sind weitere Gemeinden gefolgt. Der Gebrauch der deutschen Sprache und des schlesischen Dialektes war bis zur Wende verboten und wurde als Vergehen bestraft. Dies hat zur Folge, dass viele Schlesier Deutsch oder den schlesischen Dialekt gar nicht oder erst nach 1990 gelernt haben. Die meisten Bewohner der Woiwodschaft sprechen sowohl den schlesischen Dialekt (im Alltag) wie die polnische Hochsprache (im Beruf). Die deutsche Sprache beherrschen die ältere Generation und auch die jüngere Generation, die Deutsch in der Schule lernen kann. Laut Ergebnissen der letzten Volkszählung (2002) sprechen 84 % der Bevölkerung zuhause Polnisch und 8,3 % Deutsch.
Wirtschaft
Die Woiwodschaft Opole gehört zu den ärmeren Regionen in Polen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2006 einen Index von 42,1 (EU-27 = 100).[7]
Die meisten Erwerbstätigen sind im tertiären Sektor (40,1 %) beschäftigt, 30 % im primären Sektor und 29,9 % im sekundären Sektor. Im Zeitraum von 2001 bis 2003 sind mehr als 10.000 Stellen im sekundären Sektor abgebaut worden. Die offizielle Arbeitslosenquote lag im Dezember 2009 bei 12,6 Prozent.[8]
Viele gehen einer Arbeitsbeschäftigung im Ausland, vorwiegend in Deutschland und in den Niederlanden nach.
Landwirtschaft
Die Woiwodschaft Opole stellt 3,2 % der gesamten landwirtschaftlichen Flächen in Polen dar. Zu den fruchtbarsten Böden der Region zählen die auf Löss ausgebildeten Schwarzerden, die im Südwesten der Woiwodschaft verbreitet sind. Die Böden der Woiwodschaft zählen zu den ertragreichsten Böden in Polen. Es werden vorwiegend Zuckerrüben, Getreide, Raps und Kartoffeln angebaut.
Industrie
Die Verbreitung der Industrie in der Woiwodschaft ist vorwiegend auf Städte und den südlichen Abschnitt der Oder von Krapkowice bis nach Kędzierzyn-Koźle beschränkt. Die größten Industriezentren sind im Raum Opole und im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski anzutreffen. Zu den dominierenden Industriebranchen der Woiwodschaft gehören die Kraftstoffindustrie (Steinkohlekoks in Zdzieszowice (Odertal)), der Elektromaschinenbau, die Baubranche (Zement, Kalk), die Mineralstoff-, Chemie-, Automobil- und Möbelindustrie sowie die Lebensmittelindustrie. Der Schwerpunkt der chemischen Industrie ist im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Der Abbau von natürlichen Ressourcen für die Baubranche ist im Zentrum der Woiwodschaft am meisten verbreitet. In der Stadt Opole und Umgebung ist die Industrie sehr vielseitig.
Tourismus
Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten der Woiwodschaft zählen Städte wie Opole, Brzeg, Nysa, Paczków und Głogówek, der Wallfahrtsort Góra Świętej Anny (St. Annaberg) sowie zahlreiche Schlösser in der Region. Ebenfalls von touristischer Bedeutung sind der Jezioro Nyskie und der Jeziora Turawskie.
Verweise
Literatur
Ryszard Emmerling, Urszula Zajaczkowska: Oppeln – Die Hauptstadt der Wojewodschaft. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7
Weblinks
- Internetseite der Woiwodschaft Oppeln
- Internetseite des Woiwodschaftsamtes
- Portal der Woiwodschaft Oppeln
- Opolweb Bilder aus allen Gemeinden (polnisch)
- Statistisches Amt der Woiwodschaft Oppeln (polnisch)
- Vertretung der Woiwodschaft Oppeln in Mainz
Fußnoten
- ↑ Website der Wojewodschaft Opole, Skład Zarządu, abgerufen am 27. Mai 2014
- ↑ stat.gov.pl (PDF)
- ↑ Ergebnis der Volkszählung 2011, Główny Urząd Statystyczny, Einwohnerzahlen der Gemeinden nach dem Stand vom 31. März 2011, Juli 2012
- ↑ Statistisches Amt der Woiwodschaft Opole: Auswahl der Religion (PDF; 122 kB)
- ↑ Polnisches Statistisches Amt: Religionen und Nationalitäten in Polen 2006–2008 (PDF; 3,0 MB)
- ↑ Statistisches Amt der Woiwodschaft Opole: Einwohner (PDF; 112 kB)
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
- ↑ Zentrales Statistikamt Polens (GUS), Bezrobotni oraz stopa bezrobocia wg województw, grudzień 2009, 3. Febr. 2010
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