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Benevento
Benevent | ||
---|---|---|
Staat: | Italien | |
Region: | Kampanien | |
Provinz: | Benevento (BN) | |
Lokale Bezeichnung: | Beneviento | |
Koordinaten: | 41° 8′ N, 14° 47′ O41.13111111111114.778055555556135Koordinaten: 41° 7′ 52″ N, 14° 46′ 41″ O | |
Höhe: | 135 m s.l.m. | |
Fläche: | 129 km² | |
Einwohner: | 60.770 (31. Dez. 2013)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 471 Einw./km² | |
Postleitzahl: | 82100 | |
Vorwahl: | 0824 | |
ISTAT-Nummer: | 062008 | |
Demonym: | Beneventani | |
Schutzpatron: | San Bartolomeo | |
Website: | Benevent |
Benevento (lateinisch Beneventum, deutsch Benevent) ist die Hauptstadt der italienischen Provinz Benevento in der Region Kampanien mit 60.770 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013). Die Stadt ist seit 969 Sitz des Erzbistums Benevent.
Geographie
Benevento liegt 239 km südöstlich von Rom, 66 km nordöstlich von Neapel und 94 km südwestlich von Foggia. Die Stadt liegt in der historischen Hügellandschaft Samnium (italienisch Sannio) am Fuße des kampanischen Apennin. Die Altstadt liegt auf dem Colle della Guardia, einer Anhöhe am Zusammenfluss der Flüsse Sabato und Calore. Die Kernstadt ist in sechs Rioni (Stadtteile) unterteilt: Centro Storico, Ferrovia, Libertà, Mellusi-Atlantici, Pacevecchia und Rufina. Dazu kommen zahlreiche ländliche Siedlungen im weitläufigen Gemeindegebiet. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 83 bis 499 m s.l.m.
Die Stadt liegt in der Erdbebenzone 1 (stark gefährdet).[2]
Die Nachbargemeinden sind Apollosa, Castelpoto, Foglianise, Fragneto Monforte, Paduli, Pesco Sannita, Pietrelcina, Ponte, San Leucio del Sannio, San Nicola Manfredi, Sant'Angelo a Cupolo und Torrecuso.
Verkehr
Benevento liegt an der Strada Statale SS 7 Via Appia, die von Rom nach Brindisi an der Adriaküste führt. Sofort nach der Einnahme durch die Römer wurde die Via Appia von Capua nach Benevento verlängert und schließlich 190 v. Chr. bis Brundisium weitergebaut. Sie führte über den heutigen Ponte Leproso über den Sabato und durchzog die Stadt im Verlauf des heutigen Corso Garibaldi. Die moderne Via Appia führt als Umgehungsstraße mit getrennten Fahrspuren südlich an der Altstadt vorbei. 108 bis 110 ließ Trajan die kürzere Via Appia Traiana bauen, deren Beginn durch den Trajansbogen bezeichnet wird. Sie wird heute durch die strada stadale SS 90 bis / 90 delle Puglie nach Foggia ersetzt. Die strada stadale SS 88 dei Due Principati verbindet die Stadt mit Avellino und Salerno. Benevento ist über einen Autobahnzubringer, den Raccordo autostradale RA 9, mit der A16 Autostrada dei due Mari von Neapel an die Adria verbunden.
Der Hauptbahnhof Benevento Centrale ist ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnverbindungen in Richtung Rom, Neapel, Campobasso, Salerno, Foggia und Bari. Er gehört zu den 103 Bahnhöfen, die wegen ihrer Bedeutung von einer eigenen Tochter der Ferrovie dello Stato, der CentoStazioni S. p. A., verwaltet und erhalten werden. Hier ereignete sich am 15. Februar 1953 ein schwerer Eisenbahnunfall: Der Diretto 816 von Lecce nach Neapel, gezogen von einer Elektrolokomotive der Baureihe E.428, fuhr mit 106 statt der zulässigen 30 km/h in den Bahnhof ein. Der gesamte Zug entgleiste, ausgenommen der letzte Wagen. 23 Menschen starben, 25 weitere wurden darüber hinaus schwer verletzt. Der Lokomotivführer behauptete Bremsversagen, es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass er eingeschlafen war.[3]
Rund fünf Kilometer nördlich von Benevento befindet sich bei der Ortschaft Olivola ein Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt.[4]
Name
Der ursprüngliche Name von Benevento stammte aus dem Oskischen und lautete möglicherweise Malies oder Malocis und entwickelte sich zu Maloenton weiter. Die Vorsilbe Mal- hatte dabei möglicherweise die Bedeutung „Stein“. Latinisiert wurde daraus Maleventum, was auf Lateinisch die Bedeutung „schlechtes Ereignis“ hat. Nach dem Sieg über Pyrrhus wurde die Stadt deshalb bei der Gründung der Kolonie 268 v. Chr. in Beneventum („gutes Ereignis“) umbenannt.
Geschichte
Benevent war eine altsamnitische Stadt im Gebiet der Hirpiner. Sie wurde angeblich von Diomedes gegründet. Um 300 v. Chr. wurde sie von den Römern erobert. 275 v. Chr. fand bei Benevent die dritte Schlacht zwischen König Pyrrhus von Epirus und den Römern unter Konsul M. Curius Dentatus statt. Die Schlacht endete mit einem für die römische Expansion in Süditalien entscheidenden Sieg. Wegen der günstigen Lage der Stadt wurde sie 268 zu einer römischen Militärkolonie umgewandelt. Der Ostgotenkönig Totila zerstörte 545 die Mauern von Benevent.
Nach der Ausbreitung der Langobarden wurde Benevent Sitz langobardischer Herzöge (siehe Herzogtum Benevent), geriet aber wiederholt in Abhängigkeit von den Franken und den deutschen Kaisern. Im Zusammenhang mit der arabischen Eroberung Süditaliens 840 wurde Benevent für einige Jahre von den Muslimen besetzt und das Herzogtum in zwei, 850 in drei besondere Territorien (Benevent, Salerno und Capua), geteilt, und 1047 fiel es in die Hände normannischer Fürsten mit Ausnahme der Stadt, die Kaiser Heinrich III. 1053 Leo IX. zum Ausgleich einiger abgetretener Lehnsrechte auf Bamberg überließ.
Im 11. und 12. Jahrhundert wurden in Benevent vier Konzile abgehalten. Am 26. Februar 1266 wurde vor den Toren Benevents auf dem sog. Rosenfeld der Hohenstaufer Manfred von Karl von Anjou geschlagen, worauf sich letzterer Apuliens, Siziliens und Tusciens bemächtigte (Schlacht bei Benevent). 1418 kam Benevent an Neapel, aber Ferdinand II. gab es an Papst Alexander VI. zurück, der es seinem ältesten Sohn, Juan Borgia, als Herzogtum gab. Aber Juan wurde bald ermordet.
Als 1668 Benevent durch ein Erdbeben fast völlig zerstört worden war, ließ der damalige Erzbischof Orsini (der spätere Papst Benedikt XIII.) einen großen Teil der Stadt aus seinem Privatvermögen wieder aufbauen. Die Härte des Papstes Clemens XIII. gegen den Infanten Philipp von Parma veranlasste die Neapolitaner 1761 zur Besetzung Benevents, das aber 1774 an Clemens XIV. zurückgegeben wurde. Die Franzosen eroberten Benevent 1798 und verkauften es an Neapel. Der Kardinal Ruffo zerstreute 1799 in einer Schlacht bei Benevent die republikanischen Truppen.
Im Jahre 1806 schenkte Napoleon I. Benevent als Fürstentum seinem Minister Talleyrand, der den Titel eines Fürsten von Benevent annahm. Im Jahre 1815 wurde es nach der Niederlage des von Napoleon eingesetzten und wieder zurückgekehrten Königs Joachim Murat von Neapel an den Papst zurückgegeben. Der König von Neapel behielt sich nur einige Hoheitsrechte vor, wie die Regalien des Tabak- und Salzverkaufs und des Post- und Zollwesens. Seit der Annexion Neapels 1860 gehörte Benevent zum neu entstandenen Königreich Italien.
Sehenswürdigkeiten
Benevento besitzt eines der schönsten Monumente Unteritaliens, den berühmten, 114 n. Chr. erbauten Trajansbogen, der unter dem Namen "Goldenes Tor" (porta aurea) ein Stadttor von Benevento war.
Der Kirchenkomplex Santa Sofia gehört seit Juni 2011 zu einer Gruppe von Gebäudeensembles, die unter dem Titel Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568 bis 774 n. Chr.) in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1861 | 1881 | 1901 | 1921 | 1936 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 19.222 | 21.359 | 24.137 | 26.790 | 37.865 | 47.604 | 59.009 | 62.561 | 61.791 |
Quelle: ISTAT
Politik
Fausto Pepe (PD) wurde im Mai 2011 zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt. Sein Mitte-links-Bündnis stellt auch mit 19 von 32 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[5] Er gewann die Wahl 2006 gegen seinen Vorgänger Sandro Nicola D'Alessandro (Mitte-rechts-Bündnis) (2001 – 2006).
Wappen
Rot-Silber geviertelter Schild mit goldenem Kopf. Darin ein schwarzer Eber mit roter Binde. Der Eber ist ein Symbol für den legendären Stadtgründer Diomedes, da dieser seine Heimatstadt Kalydon von den Verwüstungen eines Ebers befreit hat.
Städtepartnerschaften
- Bethlehem, Palästinensische Autonomiegebiete, seit 1950
- Neapel, Italien, seit 1966
- Torre Annunziata, Italien, seit 1966
- Pozzuoli, Italien, seit 1970
- Pula, Kroatien, seit 1977
- Gozo, Malta, seit 1987
- Split, Kroatien, seit 1997
- Palma de Mallorca, Spanien, seit 2001
- Bern, Schweiz, seit 2002
- Campobasso, Italien, seit 2002
- Vlora, Albanien, seit 2007
Söhne und Töchter der Stadt
- Lucius Orbilius Pupillus (113–13 v. Chr.), Grammatiker und Lehrer
- Dionisio Neagrus Laurerio (1497–1542), Kardinal
- Niccolò Franco (1505–1569), italienischer Dichter
- Carlo Zotti (* 1982), Fußballspieler
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Benevento auf www.comuni-italiani.it (italienisch)
- Ferdinand Gregorovius Wanderjahre in Italien - Benevent im Projekt Gutenberg-DE
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2013.
- ↑ Italienischer Zivilschutz
- ↑ Ascanio Schneider u. Armin Masé: Katastrophen auf Schienen. Eisenbahnunfälle, ihre Ursachen und Folgen. Zürich 1968, S. 114-116.
- ↑ Lage: ⊙41.177514.747222222222; Offizielle Webseiten des örtlichen Aeroclubs
- ↑ Information des Innenministeriums
Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden Provinz Benevento
Kulturlandschaften
Amalfiküste |
Ätna |
Cilento und Vallo di Diano (mit Elea, Paestum und Kartause von Padula) |
Dolomiten |
Liparische Inseln |
Porto Venere und Cinque Terre mit Palmaria, Tino und Tinetto |
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Val d’Orcia
Historische Stadtzentren
Ferrara |
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Neapel |
Pienza |
Rom (mit Stätten des Heiligen Stuhls und Sankt Paul vor den Mauern) |
San Gimignano |
Siena |
Syrakus |
Urbino |
Venedig |
Verona |
Vicenza (Chiericati-Palast und die Villen Palladios in der Region Venetien)
Archäologische Stätten
Archäologische Stätten von Agrigent |
Su Nuraxi von Barumini |
Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia |
Nekropolis von Pantalica |
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Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Einzelbauten oder Gebäudeensembles
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Trulli von Alberobello |
Basilika San Francesco und Sacro Convento von Assisi |
Basilika von Aquileia |
Palast von Caserta, San Leucio und Vanvitelli-Aquädukt in Caserta |
Castel del Monte |
Die Langobarden in Italien, Orte der Macht; 568 bis 774 n. Chr. (Brescia, Cividale del Friuli, Castelseprio, Spoleto, Campello sul Clitunno, Benevento, und Monte Sant’Angelo) |
Santa Maria delle Grazie in Mailand |
Sassi di Matera |
Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena |
Botanischer Garten von Padua |
Arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale |
Piazza dei Miracoli in Pisa (Schiefer Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto) |
Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna (Mausoleum des Theoderich, Mausoleum der Galla Placidia, Baptisterium der Arianer, Baptisterium der Kathedrale, Erzbischöfliche Kapelle, San Vitale, Sant’Apollinare Nuovo, Sant’Apollinare in Classe) |
Sacri Monti |
Villa Adriana und Villa d’Este in Tivoli |
Residenzen des Hauses Savoyen in Turin (Palazzo Madama) und Piemont (Palast von Venaria Reale, Schloss Stupinigi) |
Villen Palladios im Veneto |
Villen und Gärten der Medici in der Toskana
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