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Folketing

Aus Jewiki
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Folketing
Wappen Schloss Christiansborg
Logo Schloss Christiansborg
Basisdaten
Sitz: Schloss Christiansborg,
Kopenhagen
Legislaturperiode: 4 Jahre
Erste Sitzung: 1849
Abgeordnete: 179
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl: 15. September 2011
Vorsitz: Parlamentspräsident
Mogens Lykketoft (S)
16
12
17
44
4
47
9
8
22
16 12 17 44 47 22 
Sitzverteilung:
  • V 47
  • A 44
  • O 22
  • B 17
  • F 16
  • Ø 12
  • I 9
  • C 8
  • Sonstige 4
  • Website
    www.ft.dk
    Sitzverteilung im Folketing nach der Wahl 2011
    Plenarsaal mit elektronischer Abstimmungstafel

    Das Folketing [ˈfɔlkə.tɪŋ] (deutsch etwa „Volksversammlung“) ist das dänische Parlament. Seit 1953 besteht es aus einer Kammer mit 179 Abgeordneten. Davon werden zwei auf den Färöer-Inseln und zwei in Grönland gewählt. Bei der Verteilung der 175 dänischen Mandate gilt eine Zwei-Prozent-Hürde, die aber durch ein errungenes Kreismandat umgangen werden kann.

    Parlamentssitz ist Schloss Christiansborg in Kopenhagen.

    Bis 1953 bildete das Folketing nur eine von zwei Kammern des Dänischen Reichstages, während das Landsting die erste Kammer bildete.

    Das Folketing wird für vier Jahre gewählt. Der Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin kann aber jederzeit Neuwahlen ausschreiben. Falls die Regierung in einer als bedeutsam erachteten Frage keine Mehrheit im Folketing findet, muss der Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin entweder mit seiner Regierung zurücktreten oder Neuwahlen veranlassen.

    Parteien im Folketing

    Aktuelle Sitzverteilung

    Seit der Wahl vom 15. September 2011 setzt sich das Folketing folgendermaßen zusammen:[1]

    Logo Partei Liste Ausrichtung Parteichef Sitze
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Venstre (DK) Logo.svg Venstre (V)
    Liberale
    V liberal Lars Løkke Rasmussen 47
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Dnk party a.svg Socialdemokraterne (S)
    Sozialdemokraten
    A sozialdemokratisch Helle Thorning-Schmidt 44
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Dansk Folkeparti Logo.svg Dansk Folkeparti (DF)
    Dänische Volkspartei
    O rechtspopulistisch Kristian Thulesen Dahl 22
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Radikale Venstre Logo small.svg Radikale Venstre (RV)
    Radikale Linke
    B sozialliberal Margrethe Vestager 17
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Socialistisk Folkeparti Logo.svg Socialistisk Folkeparti (SF)
    Sozialistische Volkspartei
    F demokratisch-sozialistisch,
    grün
    Annette Vilhelmsen 16
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Enhedslisten Teillogo.svg Enhedslisten (EL)
    Enhedslisten
    Ø sozialistisch,
    linksalternativ
    (Kollektiv) 12
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Liberal Alliance Teillogo.svg Liberal Alliance (LA)
    Liberale Allianz
    I neoliberal Anders Samuelsen 9
    style="width:4px; background:#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/DK;" | Det Konservative Folkeparti Teillogo.svg Konservative Folkeparti (K)
    Konservative Volkspartei
    C konservativ Lars Barfoed 8

    Abgeordnete der Färöer

    Abgeordnete aus Grönland

    Regierungsbildung

    Parlamentarische Grundlage der dänischen Regierungen seit 1945. Links sind Wahljahre vermerkt, rechts die Parteikürzel (Datenbasis: Folketingets oplysning).

    Der dänische Ministerpräsident oder die dänische Ministerpräsidentin wird von der Königin ernannt. Eine Mehrheitswahl im Parlament entsprechend der Kanzlermehrheit im Deutschen Bundestag sieht die Verfassung nicht vor. Allerdings darf das Staatsoberhaupt keinen Ministerpräsidenten gegen den informellen Willen des Parlaments berufen. Dieses parlamentarische Prinzip wurde 1901 etabliert und im Verlauf einer schweren Verfassungskrise 1920 endgültig durchgesetzt.

    Die Ministerpräsidentin oder der Ministerpräsident benötigt also keine formal dokumentierte Mehrheit im Parlament, er oder sie darf nur keine offensichtliche Mehrheit gegen sich haben. Dieser Umstand begünstigt die Bildung von Minderheitsregierungen. Sie müssen entweder bei wechselnden Partnern nach Mehrheiten suchen oder können sich auf feste Kooperationspartner festlegen. Seit der Auflösung der nationalen Sammlungsregierung Ende 1945 haben Koalitionen insgesamt nur sieben Jahre lang über eine eigene Mehrheit verfügt (vgl. Liste der Dänischen Regierungen). Absolute Mehrheiten einer einzigen Partei im Folketing hat es seit der Einführung des Parlamentarismus nur zwischen 1901 und 1906 gegeben.

    Rechnerische Mehrheiten werden seit der Verfassungsreform 1953 auch dadurch erschwert, dass die vier nordatlantischen Abgeordneten in aller Regel nicht der Regierung beitreten. Sie sind zwar vollwertige Abgeordnete, beschränken sich jedoch meist darauf, nur an Abstimmungen teilzunehmen, welche die Angelegenheiten ihrer Herkunftsländer betreffen. Eine erste Ausnahme bildete die Ernennung des grönländischen Abgeordneten Mikael Gam zum Grönlandminister (1960-1964) der S-R-Regierungen Viggo Kampmann II und Jens Otto Krag I. Gam sicherte ihnen damit eine Ein-Stimmen-Mehrheit im Parlament. Er nahm gegen die ungeschriebenen Verfahrensregeln an wichtigen Abstimmungen teil und löste so jedes Mal heftige Proteste der oppositionellen Konservativen aus. Seitdem kam es immerhin fünfmal zu einer Regierungsbildung unter Einrechnung von nordatlantischen Mandaten: 1971 stützten Moses Olsen und Knud Hertling den Sozialdemokraten Krag; Óli Breckmann stützte in den 1980er Jahren Poul Schlüter (K); Jóannes Eidesgaard sicherte Poul Nyrup Rasmussen (S) 1998 weitere Regierungsjahre und Edmund Joensen erklärte 2007 seine Unterstützung für Anders Fogh Rasmussen (V).[2] Auch die parlamentarische Grundlage der Regierung Thorning-Schmidt bezieht Abgeordnete aus dem Nordatlantik mit ein.

    Sitzverteilung seit 1918

    Bis 1918 wurden das Frauenwahlrecht und annäherungsweise das Verhältniswahlrecht eingeführt. Die Parteien sind chronologisch nach ihrem ersten Einzug in das Folketing sortiert. Die Partei des Ministerpräsidenten unmittelbar nach der Wahl ist fett markiert.

    Wahl                    S RV K V Ep SP Rfb DKP FFp DNSAP Bp DS SF Uaf LC VS CD KrF Frp FK EL DF LA Parteilose Summe
    22. April 1918 39 32 22 45 1 139
    26. April 1920 42 17 28 48 4 139
    6. Juli 1920 42 16 26 51 4 139
    21. September 1920 48 18 27 51 3 1 148
    11. April 1924 55 20 28 44 1 148
    2. Dezember 1926 53 16 30 46 1 2 148
    24. April 1929 61 16 24 43 1 3 148
    16. November 1932 62 14 27 38 1 4 2 148
    22. Oktober 1935 68 14 26 28 1 4 2 5 148
    3. April 1939 64 14 26 30 1 3 3 3 4 148
    23. März 1943 66 13 31 28 2 3 2 3 148
    30. Oktober 1945 48 11 26 38 3 18 4 148
    28. Oktober 1947 57 10 17 49 6 9 148
    5. September 1950 59 12 27 32 12 7 149
    21. April 1953 61 13 26 33 9 7 149
    22. September 1953 74 14 30 42 1 6 8 175
    14. Mai 1957 70 14 30 45 1 9 6 175
    15. November 1960 76 11 32 38 1 11 6 175
    22. September 1964 76 10 36 38 10 5 175
    22. November 1966 69 13 34 35 20 4 175
    23. Januar 1968 62 27 37 34 11 4 175
    21. September 1971 70 27 31 30 17 175
    4. Dezember 1973 46 20 16 22 5 6 11 14 7 28 175
    9. Januar 1975 53 13 10 42 7 9 4 4 9 24 175
    15. Februar 1977 65 6 15 21 6 7 7 5 11 6 26 175
    23. Oktober 1979 68 10 22 22 5 11 6 6 5 20 175
    8. Dezember 1981 59 9 26 20 21 5 15 4 16 175
    10. Januar 1984 56 10 42 22 21 5 8 5 6 175
    8. September 1987 54 11 38 19 27 9 4 9 4 175
    10. Mai 1988 55 10 35 22 24 9 4 16 175
    12. Dezember 1990 69 7 30 29 15 9 4 12 175
    21. September 1994 62 8 27 42 13 5 11 6 1 175
    11. März 1998 63 7 16 42 13 8 4 4 5 13 175
    20. November 2001 52 9 16 56 12 4 4 22 175
    8. Februar 2005 47 17 18 52 11 6 24 175
    13. November 2007 45 9 18 46 23 4 25 5 175
    15. September 2011 44 17 8 47 16 12 22 9 175
    Anmerkung: Zur Gesamtzahl der Folketingsmandate kommen je zwei Abgeordnete der autonomen Färöer und Grönlands
    Quelle: Benito Scocozza und Grethe Jensen: Politikens Etbinds Danmarkshistorie. 3. Ausgabe, 2005, S. 452 f.; ergänzt nach Danmarks Statistik[3]

    Parlamentspräsidenten

    Das Präsidium des Folketing besteht aus dem Parlamentspräsidenten und vier Stellvertretern. Es ist für die Sitzungsleitung und die täglichen Geschäfte des Folketing zuständig. Seine Wahl erfolgt jeweils im Herbst zu Beginn eines Sitzungsjahres. Seit 2011 ist Mogens Lykketoft (Socialdemokraterne) Parlamentspräsident. Seine vier Stellvertreter sind (Stand Dezember 2012) Bertel Haarder (Venstre), Pia Kjærsgaard (DF), Camilla Hersom (RV) und Anne Baastrup (SF). Während in vielen Parlamenten stets die größte Fraktion den Präsidenten stellt, hat sich das Folketing wiederholt auf einen Kandidaten einer kleineren Fraktion geeinigt. Die vier Stellvertreterposten werden aber immer unter den vier größten Fraktionen verteilt, welche nicht den Parlamentspräsidenten stellen.

    Von Bis Parlamentspräsident Partei
    30. Januar 1850 3. August 1852 Carl Christoffer Georg Andræ De Nationalliberale
    4. Oktober 1852 12. Juni 1853 Johan Nicolai Madvig De Nationalliberale
    13. Juni 1853 2. Dezember 1859 Carl Eduard Rotwitt Bondevennernes Selskab
    3. Dezember 1859 2 Dezember 1870 Laurids Nørgaard Bregendahl De Nationalliberale
    3. Dezember 1870 30. September 1883 Christopher Krabbe Venstre
    1. Oktober 1883 2. Oktober 1887 Christen Berg Venstre
    3. Oktober 1887 16. Dezember 1894 Sofus Høgsbro Venstre
    17. Dezember 1894 16. April 1895 Rasmus Claussen Venstre
    17. April 1895 4. Oktober 1901 Sofus Høgsbro Venstre
    5. Oktober 1901 30. Januar 1905 Herman Trier Venstre
    31. Januar 1905 14 März 1912 Anders Thomsen Venstre
    15. März 1912 13 Juni 1913 Jens Christian Christensen Venstre
    14 Juni 1913 29. März 1922 Niels Pedersen-Nyskov Venstre
    7. April 1922 10. April 1924 Jensen-Klejs Venstre
    30. April 1924 24. November 1932 Hans Peter Hansen Socialdemokraterne
    30. November 1932 1. Mai 1933 Gerhard Nielsen Socialdemokraterne
    9. Mai 1933 30. Oktober 1945 Hans Rasmussen Socialdemokraterne
    22. November 1945 22. Februar 1950 Julius Bomholt Socialdemokraterne
    23. Februar 1950 22. September 1964 Gustav Pedersen Socialdemokraterne
    6. Oktober 1964 22. Januar 1968 Julius Bomholt Socialdemokraterne
    6. Februar 1968 30. September 1978 Karl Skytte Det Radikale Venstre
    3. Oktober 1978 8. Dezember 1981 Knud Børge Andersen Socialdemokraterne
    22. Dezember 1981 10. Januar 1989 Svend Jakobsen Socialdemokraterne
    10. Januar 1989 3. Oktober 1989 Erik Ninn-Hansen Det Konservative Folkeparti
    3. Oktober 1989 15. Januar 1993 Hans Peter Clausen Det Konservative Folkeparti
    27. Januar 1993 5. Oktober 1994 Henning Rasmussen Socialdemokraterne
    5. Oktober 1994 11 März 1998 Erling Olsen Socialdemokraterne
    26. März 1998 11. März 2003 Ivar Hansen Venstre
    18. März 2003 13. November 2007 Christian Mejdahl Venstre
    28. November 2007 4. Oktober 2011 Thor Pedersen Venstre
    4. Oktober 2011 Mogens Lykketoft Socialdemokraterne

    Siehe auch

    Literatur

    Weblinks

     Commons: Folketing – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
     Commons: Christiansborg Castle – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Resultater - Valgaften. Danmarks Statistik, abgerufen am 16. August 2011.
    2. Fire Mandater med stor vægt. TV2 Nyheder, abgerufen am 13. August 2011.
    3. Resultater - Valgaften. Danmarks Statistik, abgerufen am 16. August 2011.
    55.67611111111112.579722222222
    Vorlage:Navigationsleiste FolketingswahlenVorlage:Navigationsleiste Dänische Parteien
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