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Liste der Stolpersteine in Zagreb
Die Liste der Stolpersteine in Zagreb enthält die Stolpersteine, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig in der kroatischen Hauptstadt Zagreb verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers. Der Name der Stolpersteine lautet auf Kroatisch: Kamen spoticanja.
Der erste Stolperstein in Zagreb wurde am 1. Oktober 2020 in Erinnerung an die kroatische Kinderschauspielerin Lea Deutsch verlegt.
Verlegte Stolpersteine
Für Opfer der Shoah
In Zagreb wurden zwanzig Stolpersteine für Opfer der Shoah an 19 Standorten verlegt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie konnte Gunter Demnig nicht anreisen und die Stolpersteine wurden von den lokalen Organisatoren verlegt.[1]
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER LEBTE LEA DEUTSCH GEB. 1927 INTERNIERT 1943 GEFÄNGNIS SAVSKA CESTA WESTBAHNHOF GESTORBEN MAI 1943 WÄHREND DES TRANSPORTS |
Gundulićeva 29 | Lea Deutsch (1927–1943) | |
HIER LEBTE SAŠA FRANK GEB. 1900 DEPORTIERT STARA GRADIŠKA ERMORDET 1941 |
Trg b. J. Jelačića 12 | Saša Frank | |
HIER LEBTE MIROSLAV ŠALOM FREIBERGER NADRABIN GEB. 1903 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Amruševa 8 | Miroslav Šalom Freiberger (1903–1943) | |
HIER LEBTE RICHARD FUCHS GEB. 1887 DEPORTIERT 1943 STARA GRADIŠKA ERMORDET 1943 |
Martićeva 12 | Richard Fuchs | |
HIER LEBTE ANNA GOLDSTEIN GEB. 1863 DEPORTIERT STARA GRADIŠKA ERMORDET 1942 |
Lopašićeva 5 | Anna Goldstein | |
HIER LEBTE MARVO HERZOG GEB. 1871 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Ilica 114 | Mavro Herzog | |
HIER LEBTE MIROSLAV JUHN GEB. 1897 DEPORTIERT 1941 JADOVNO ERMORDET AUGUST 1941 |
Boškovićeva 28 | Miroslav Juhn | |
HIER LEBTE OTTO JUNGWIRTH GEB. 1898 VERHAFTET 22.7.1942 DEPORTIERT 1942 JASENOVAC ERMORDET 1943 |
Trg P. Krešimira 19 | Otto Jungwirth | |
HIER LEBTE ALEKSANDAR KLEIN GEB. 1924 DEPORTIERT 1941 JADOVNO ERMORDET 1941 |
Petrinjska 7 | Aleksandar Klein | |
HIER LEBTE JULIO KOLLMAN GEB. 1872 VERHAFTET SEPTEMBER 1943 GEFÄNGNIS SAVSKA CESTA DEPORTIERT RAKOV POTOK ERMORDET 1943 |
Petrinjska 7 | Julio Kollman | |
HIER LEBTE HUGO KON GEB. 1871 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Petrinjska 7 | Hugo Kon, eine Schule in Zagreb wurde nach ihm benannt. | |
HIER LEBTE ZORA MARIĆ GEB. 1895 INTERNIERT 19.1.1942 KRALJEVICA DEPORTIERT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET 1944 |
I. G. Kovačića 37 | Zora Marić | |
HIER LEBTE JAKOB MAYER GEB. 1887 VERHAFTET 1942 DEPORTIERT 1942 JASENOVAC ERMORDET 1943 |
Zvonimirova 2 | Jakob Mayer | |
HIER LEBTE JOSIP NEUMANN GEB. 1890 DEPORTIERT JASENOVAC GETÖTET 1942 |
Gundulićeva 7 | Josip Neumann (1890–1942) | |
HIER LEBTE SIEGFRIED PERLBERG GEB. 1884 DEPORTIERT 1941 JASENOVAC ERMORDET 1941 |
Trg N. Š. Zrinskog 2 | Siegfried Perlberg | |
HIER LEBTE MARIO SASSON GEB. 1906 VERHAFTET MAI 1943 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 1944 |
Gajeva 2 | Mario Sasson | |
HIER LEBTE MARGITA SCHLESINGER GEB. 1901 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ ERMORDET 1944 |
Vlaška 26 | Margita Schlesinger | |
HIER LEBTE OLGA SCHLESINGER GEB. 1891 DEPORTIERT AUSCHWITZ ERMORDET 1942 |
Martićeva 5 | Olga Schlesinger | |
HIER LEBTE LAVOSLAV ŠIK GEB. 1881 INTERNIERT 6.9.1942 ZAGREBAČKI ZBOR DEPORTIERT 1942 JASENOVAC GETÖTET 1942 |
Amruševa 7 | Lavoslav Šik, auch Schick, war ein bekannter Zagreber Rechtsanwalt und Unternehmer. Er kam am 27. November 1881 in Wien zur Welt. Seine Eltern waren der früh verstorbene Unternehmer Adolf Schick (1851–1888) und Maria Schick-Hofmann geb. Rosenberger (geboren 1863). Er hatte drei Geschwister und drei Halbgeschwister. Šik besuchte das Gymnasium in Zagreb, studierte Rechtswissenschaften in Wien und Zagreb, 1906 promovierte er. Im Jahr 1905 war er Mitbegründer der kroatischen Journalistenverbandes und veröffentlichte in zahlreichen Publikationen und erhielt schließlich auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Milan Amruš eine Ehrung auf Grund seiner "Verdienste um den kroatischen Oppositionsjournalismus". Er kämpfte im Ersten Weltkrieg. Ab 1919 war er Vizepräsident der Jüdischen Gemeinde Zagreb. Als er unentgeltlich kroatische Soldaten vor Gericht verteidigte, die 1918 gegen das neugegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen demonstriert hatten, machte man Lavoslav Šik zum Vorwurf, dass er sich das Verbrechen der „separatistischen Orientierung“ zu eigen gemacht hätte und er wurde mit dem Tod durch Erschießen bedroht. Er kam aber frei. Šik war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Serena geb. Rosenthal. Das Paar bekam eine Tochter, Valeria (geboren 1905, später verehelichte Szöke), und einen Sohn, Adolf, der ebenfalls Rechtsanwalt wurde[2] und später mit seinem Vater in einer Kanzlei arbeitete. In zweiter Ehe war er mit Ella geb. Friedrich verheiratet. Lavoslav Šik wurde mit seiner Familie in das KZ Jasenovac deportiert. Durch Bemühungen des Kardinals Alojzije Stepinac wurde Šik wieder freigelassen, kurz danach aber wieder interniert. Lavoslav Šik wurde am 2. Januar 1942 im KZ Jasenovac ums Leben gebracht.[3]
Auch erste Frau und Sohn wurden ermordet. Die zweite Frau konnte die Shoah überleben, vermutlich auch die Tochter. |
Für Opfer des Porajmos
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
AM 28. MAI 1942 WURDEN AUS DIESEM AREAL 69 ROMA AUS FOLGENDEN FAMILIEN DEPORTIERT NIKOLIĆ, LAKATOŠ, ŠTEFANOVIĆ, MALEKOVIĆ, KOVAČEVIĆ, SAJNOVIĆ LAGER JASENOVAC SCHICKSAL UNBEKANNT |
Park 5. studenoga | 69 mutmaßlich ermordete Roma[4] |
Verlegedaten
Das Projekt wurde vom Zentrum für Toleranz und das Gedenken an den Holocaust in Zagreb initiiert.
- 1. Oktober 2020: Amruševa 7 und 8, Gundulićeva 29[5]
- 5. Februar 2021: Amruševa 8 – Der Stolperstein für den Rabbiner Miroslav Šalom Freiberger wurde am 5. Januar 2021 zerstört, einen Monat später wurde ein neuer gesetzt.
- 5. November 2021: Park 5. studenoga
Weblinks
- Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig
- Stolpersteine, kroatische Seite
Einzelnachweise
- ↑ Stolperstein u Zagrebu, Abbildungen aller 20 gelieferten Stolpersteine, abgerufen am 20. November 2021
- ↑ Yad Vashem: ADOLF SIK, abgerufen am 20. November 2021
- ↑ stolperstein.hr: LAVOSLAV ŠIK (SCHICK), abgerufen am 20. November 2021
- ↑ Holocaust Remembrance: Abbildung des Gedenksteins, abgerufen am 20. November 2021
- ↑ Verlegung des ersten Stolpersteins in Zagreb, Kroatien, abgerufen am 9. Dezember 2021
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