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Cary Grant

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Cary Grant (1973)

Cary Grant ['kærɪ grɑ:nt] (geb. 18. Januar 1904 in Bristol, England; gest. 29. November 1986 in Davenport, Iowa; eigentlich Archibald Alexander Leach) war ein britischer Schauspieler, der 1942 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.[1]

Grant zählte jahrzehntelang zu den populärsten Filmstars und pflegte in vielen Komödien und Thrillern das Image des selbstironischen Weltmannes. Alfred Hitchcock schuf mit Cary Grant in der Hauptrolle die bedeutenden Filmklassiker Verdacht (1941), Berüchtigt (1946), Über den Dächern von Nizza (1955) und Der unsichtbare Dritte (1959). Auch mit Komödien wie Leoparden küsst man nicht (1938) und Arsen und Spitzenhäubchen (1944) war Grant erfolgreich. Das American Film Institute wählte ihn auf Platz 2 der 25 bedeutendsten männlichen amerikanischen Filmstars aller Zeiten.[2]

Leben

Frühe Jahre

Cary Grant alias Archibald Alexander Leach wuchs im englischen Bristol in bescheidenen Verhältnissen auf. Als er neun Jahre alt war, wurde seine Mutter Elsie Maria Kingdon (1877–1973) wegen psychischer Probleme für Jahre in eine Heilanstalt eingewiesen. Lange wusste er nichts davon und glaubte, seine Mutter habe ihn verlassen; erst nach dem Tod des Vaters Elias James Leach (1873–1935) meldete sich ein Anwalt, der ihn über die wirklichen Begebenheiten unterrichtete. Seine Mutter wurde nach 21 Jahren wieder entlassen und bis zu ihrem Tod hatte er wieder Kontakt mit ihr. Dieser war allerdings stets sehr angespannt. Grant verließ die Schule mit 13 Jahren, gab aber vor, älter zu sein, und schloss sich einer Komödiantentruppe an, die durch die englische Provinz tourte. Er wurde als Pantomime und Akrobat geschult und spielte Musicalrollen in London. Grant blieb nach einer US-Tournee in den Vereinigten Staaten und wurde 1932 von der Filmgesellschaft Paramount Pictures unter Vertrag genommen, nachdem man ihn 1931 beim Vorsprechen für junge Schauspieler entdeckt hatte. Virginia Cherrill war Cary Grants erste Ehefrau. Das Paar war von 1934 bis 1935 verheiratet.

Der Durchbruch in Hollywood

Cary Grant trat zunächst in Nebenrollen auf, fand aber schnell das für ihn passende Rollenfach – den gutaussehenden Smokingträger, der in den Routinekomödien des Studios als junger Liebhaber auftrat. Mae West sorgte dafür, dass er 1933 in Sie tat ihm unrecht als ihr Partner verpflichtet wurde. Grant verfeinerte konsequent sein Timing und seine Talente und stieg während der 1930er-Jahre zu einem der populärsten Stars auf. Mit klassischen Screwball-Komödien wie Leoparden küsst man nicht (1938) oder Die Nacht vor der Hochzeit (1940) avancierte er an der Seite scharfzüngiger Partnerinnen wie Katharine Hepburn zum Superstar.

In diese Zeit fällt auch seine Ehe mit der Woolworth-Erbin Barbara Hutton, die von 1942 bis 1945 dauerte. Mit seinem Stiefsohn aus dieser Ehe, Lance Reventlow, verband ihn eine enge Freundschaft, die bis zum Unfalltod von Reventlow anhielt. Vor seiner Ehe mit Hutton wohnte Grant annähernd zehn Jahre mit dem Schauspieler Randolph Scott zusammen.

Der Superstar

Bereits in den 1930er Jahren hatte Grant sein Rollenspektrum erweitert und war in Abenteuerfilmen wie S.O.S. Feuer an Bord (1939) aufgetreten. 1941 begann er seine legendäre Zusammenarbeit mit dem „Master of Suspense“ Alfred Hitchcock und stellte in dem Thriller Verdacht einen zwielichtigen Liebhaber unter Mordverdacht dar. Grant spielte in der schwarzen Komödie Arsen und Spitzenhäubchen (1944) einen Literaturkritiker mit mörderischer Verwandtschaft. Der Film gilt bis heute als Kultfilm. In Hitchcocks Berüchtigt spielte Grant 1946 einen Geheimagenten, der sich in eine Spionin verliebt. In Filmen wie Ich war eine männliche Kriegsbraut (1949) oder Liebling, ich werde jünger (1952) festigte er seinen Ruf als Hollywoods führender Komödienstar.

Mitte der 1950er Jahre wollte sich Cary Grant vom Filmgeschäft zurückziehen, wurde aber von Alfred Hitchcock dazu überredet, die Hauptrolle in der Kriminalkomödie Über den Dächern von Nizza (1955) zu übernehmen. Der 50-jährige Grant erwies sich als populärer denn je und drehte bis zu seinem Leinwandabschied Mitte der 1960er Jahre noch mehrere Kassenhits: Die große Liebe meines Lebens (1957), Indiskret (1958), Hausboot (1958), Unternehmen Petticoat (1959), Charade (1963). 1959 spielte Grant, erneut unter der Regie von Hitchcock, in dem klassischen Thriller Der unsichtbare Dritte einen unbedarften Geschäftsmann, der in mörderische Geheimdienstintrigen verstrickt wird. 1966 drehte Grant seinen letzten Film Nicht so schnell, mein Junge und wurde zum ersten Mal Vater. Er zog sich mit der Begründung vom Filmgeschäft zurück, dass er altersbedingt nur noch die Rollen von Großvätern spielen könne.

Anfang der 1960er Jahre lehnte Grant das Angebot ab, der erste James-Bond-Darsteller zu werden, da er sich nicht für mehrere Filme verpflichten lassen wollte. Auch Alfred Hitchcock konnte ihn nicht noch einmal überreden, mit ihm zu filmen, so lehnte er auch eine Rolle in Die Vögel ab.

Späte Jahre

Cary Grant (1975)

Alle Versuche, Cary Grant nach seinem Rückzug ins Privatleben zu einem Comeback zu bewegen, schlugen fehl – der legendäre Star fühlte sich im modernen Hollywood deplatziert. 1970 überreichte ihm Frank Sinatra einen Ehrenoscar dafür, „dass er Cary Grant gewesen ist“. Grant hatte für keine seiner Rollen je einen Oscar erhalten. Seinen letzten kleinen Filmauftritt hatte Grant 1970 in einem Dokumentarfilm mit und über Elvis Presley.

Als Vorstandsmitglied des Kosmetikkonzerns Fabergé unternahm Grant zusammen mit seiner Tochter ausgedehnte Weltreisen, dabei war er regelmäßig bei seiner ehemaligen Filmpartnerin Grace Kelly in Monaco zu Gast. Als der Kosmetikkonzern Fabergé 1972 zusammen mit Roger Moore und George Barrie die Filmproduktionsfirma Brut Productions gründete, die diese auch leiteten, nahm Cary Grant dort die Funktion eines Beraters ein. Brut Productions produzierte unter anderem den Erfolgsfilm Mann, bist du Klasse! (1973).[3]

1976 lernte er Barbara Harris kennen, die Presse-Chefin des Londoner Lancaster Hotels, in dem Fabergé eine Jahrestagung abhielt. Nach einem Scheidungskrieg und nach zwei Jahren in Freundschaft begannen Harris und Grant, der 46 Jahre älter war, ihre gemeinsame Zukunft zu planen. Sie heirateten 1981 in Anwesenheit von Grants Tochter Jennifer. Es war Cary Grants fünfte Ehe. Grant äußerte sich sehr positiv über die Droge LSD, die ihm in den 1950er und 1960er Jahren – damals noch legal – im Rahmen einer Psychotherapie mehrmals verabreicht worden war.[4][5]

1986 starb Cary Grant im Alter von 82 Jahren nach einem Schlaganfall.

Der Schauspieler Grant

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Cary-Grant-Statue im Millennium Square, Bristol (Großbritannien)

Laut einer gern zitierten Anekdote sagte ein Interviewer einst zu Cary Grant: „Jeder möchte sein wie Cary Grant.“ Grant antwortete: „Ich auch.“[6] Der Leinwandcharakter Cary Grant war eine abstrakte Schöpfung des Schauspielers Archibald Leach, die dieser bis zur Perfektion verfeinert hatte.[7] Grant, stets sauber gescheitelt und wie aus dem Ei gepellt, wurde zu einer der archetypischen Figuren der Kinogeschichte – in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem rauen Westmann, den John Wayne verkörperte, oder dem Einzelgänger im Trenchcoat, den Humphrey Bogart spielte. Grants Image hatte sich so verselbstständigt, dass in den 1960er-Jahren, als der Star in die Jahre kam, jüngere Darsteller wie Rock Hudson, James Garner, Gregory Peck, Tony Curtis oder Rod Taylor in „grant-artigen“ Rollen besetzt wurden.

In seinen mittleren Jahren gewann der Darsteller noch an Charme und Attraktivität und entwickelte einen immer subtileren Humor, der seine Rollengestaltungen nachhaltig prägte. Während er in früheren Filmen das Salonlöwen-Image gern durch betont peinliche Grimassen kontrastierte, trat er nun mit der souveränen und selbstironischen Attitüde eines Mannes von Welt auf, der bereits alles gesehen hatte.

Cary Grant spielte mit fast allen weiblichen Top-Stars seiner Zeit (Audrey Hepburn, Marlene Dietrich, Mae West, Katharine Hepburn, Ginger Rogers, Marilyn Monroe, Deborah Kerr, Grace Kelly, Jayne Mansfield, Doris Day, Ingrid Bergman, Sophia Loren) und zeigte den von ihnen verkörperten Frauen gegenüber in seinen Rollen in der Regel ein aufreizendes Desinteresse. Da die Damen dem Charme seiner Figuren aber nicht widerstehen konnten, waren sie dazu gezwungen, aufwändige Eroberungsstrategien zu entwerfen, die schließlich zum Erfolg führten.

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Grants nachhaltige Beliebtheit (kaum ein Star konnte sich so lange an der Spitze von Hollywood halten und fast 30 Jahre lang ausschließlich Hauptrollen spielen) resultierte nicht zuletzt daraus, dass hinter seiner perfekten Fassade ein warmherziger Gentleman zu spüren war, der nie zynisch oder arrogant wirkte. Während die männlichen Zuschauer den Wunsch hatten, so charmant zu sein wie er, verkörperte er für das weibliche Publikum den perfekten und letztlich unerreichbaren Traummann.

Der ehemalige Pantomime und Akrobat führte mit einem Gefühl für das komödiantische Timing das Image des hyperperfekten Weltmannes gerne ad absurdum, indem er unvermittelt alberne Scherze trieb: in Charade duscht er im Anzug, in Indiskret legt er einen grotesken schottischen Tanz aufs Parkett, in Der unsichtbare Dritte rasiert er sich in einer Bahnhofstoilette mit einem kleinen Damenrasierer und erzeugt damit bei seinem Nachbarn große Verwunderung.

Eine Hommage an Cary Grant ist der Name des von John Cleese verkörperten Anwalts in Ein Fisch namens Wanda, Archie Leach. Tony Curtis lieferte 1959 in Manche mögen’s heiß als versnobter Öl-Erbe eine Cary-Grant-Parodie ab, von der auch Grant so begeistert war, dass er im folgenden Jahr sofort zusagte, Unternehmen Petticoat mit Curtis zu machen.

Cary Grant wurde mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ausgezeichnet, der sich auf der 1610 Vine Street befindet.

Synchronisation

Zahlreiche deutsche Synchronsprecher liehen Grant ihre Stimmen. Beispielsweise Curt Ackermann tat dies etwas häufiger, so z. B. in Über den Dächern von Nizza. Weitere Sprecher waren Paul Klinger oder Wolfgang Lukschy. Die Synchron-Regie zum Unsichtbaren Dritten führte Erik Ode, der sich für die Stimme von Grant selber besetzte. Eine Übersicht aller deutschen Cary Grant-Synchronsprecher enthält die Deutsche Synchronkartei.[8]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Cary Grants Abdrücke vor dem TCL Chinese Theatre
  • Cary Grant wurde vom renommierten American Film Institute auf den 2. Platz in der Liste der 25 legendärsten männlichen Filmlegenden gewählt.

Oscar

  • Auszeichnung
1970: Ehrenoscar für „seine einzigartigen Filmdarstellungen“
  • Nominierungen
1942: Bester Hauptdarsteller für Akkorde der Liebe
1945: Bester Hauptdarsteller für None But the Lonely Heart

Golden Globe Award

  • Nominierungen
1959: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Indiskret
1960: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Unternehmen Petticoat
1961: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Vor Hausfreunden wird gewarnt
1963: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Ein Hauch von Nerz
1964: Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Charade

Laurel Award

1959: Golden Laurel als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie für Hausboot
1960: Golden Laurel als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie für Unternehmen Petticoat
1963: Golden Laurel als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie für Ein Hauch von Nerz
1964: Golden Laurel als Bester männlicher Star
1966: Golden Laurel als Bester männlicher Star
Des Weiteren landete er fünf mal auf Platz 2 für den Besten männlichen Star und erhielt insgesamt fünf weitere Nominierungen.

Cary Grant erhielt 1965 außerdem eine Nominierung für den British Film Academy Award als Bester ausländischer Darsteller für Charade.

Er hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bei der Adresse 1610 Vine Street.

Literatur

Weblinks

 Commons: Cary Grant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1942 US-amerikanische Staatsbürgerschaft
  2. AFI's 100 YEARS...100 STARS. American Film Institute, abgerufen am 4. Oktober 2013 (engl.).
  3. Roger Moore: Die Autobiographie: Mein Name ist Bond...James Bond I.P. Verlag, 2009, ISBN 978-3-931624-62-0, S. 185 f.
  4. Betty White: Cary Grant Today auf carygrant.net
  5. Bob McKelvey: Hollywood's Zany Lover Reaches 80 auf carygrant.net
  6. taz: Ein Bild von einem Mann
  7. netzeitung.de: Jeder wäre gerne Cary Grant
  8. Deutsche Synchronkartei Synchronsprecher aller deutschen Cary Grant-Filme
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cary Grant aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.