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Wehrmacht
| |||
Führung | |||
---|---|---|---|
Oberbefehlshaber: | Adolf Hitler (1935–1945: Oberster Befehlshaber) Karl Dönitz (1945) | ||
Verteidigungsminister: | Werner von Blomberg (1935–1938) 1938–1945 gleichgestellt: Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Wilhelm Keitel | ||
Militärische Führung: | Oberkommando der Wehrmacht | ||
Sitz des Hauptquartiers: | Wünsdorf bei Zossen bzw. wechselnde Führerhauptquartiere | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 17,7 Millionen | ||
Wehrpflicht: | 2 Jahre | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | 18 bis 45[1] | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 16. März 1935 | ||
Auflösung: | 8. Mai 1945 (Gesamtkapitulation) bzw. offizielle Auflösung im August 1946 |
Der Begriff Wehrmacht bezeichnet die Streitkräfte im nationalsozialistischen Deutschland. Die deutsche Wehrmacht ging durch das Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 aus der Reichswehr hervor[2][3] und wurde im August 1946 offiziell aufgelöst.[4] Die Wehrmacht gliederte sich in Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe.
Wortbedeutung
Auch wenn das Jahr 1935 als das eigentliche Entstehungsjahr der Wehrmacht gilt, so wurde der Begriff Wehrmacht als Synonym für die deutschen Streitkräfte als Ganzes bzw. für das deutsche Militär bereits in der Paulskirchenverfassung von 1849 und später wieder seit den Anfangstagen der Weimarer Republik als Überbegriff von Reichsheer und Reichsmarine gebraucht.
Die Reichsverfassung von 1849 legte im § 19 (Reichsflotte) fest:
- [2] Die Bemannung der Kriegsflotte bildet einen Theil der deutschen Wehrmacht. Sie ist unabhängig von der Landmacht.
Folgerichtig wurde bereits in den Gesetzen über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr sowie vorläufigen Reichsmarine vom 6. März und 16. April 1919 wiederum von der Wehrmacht gesprochen.
- Die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919: Artikel 47. Der Reichspräsident hat den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht des Reichs.
- Vom 20. August 1919 datiert die „Verordnung, betreffend die Übertragung des Oberbefehls über die Wehrmacht des Deutschen Reichs auf den Reichswehrminister“.
- Im „Gesetz über die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht“ vom 21. August 1920 hieß es dann in § 1 „Die deutsche Wehrmacht besteht aus der Reichswehr und der Reichsmarine“.
- Schließlich besagte das Wehrgesetz vom 23. März 1921 in § 1 „[1] Die Wehrmacht der Deutschen Republik ist die Reichswehr. Sie wird gebildet aus dem Reichsheer und der Reichsmarine […]“.
Erst ab 1935 fanden die Begriffe Reichswehr und Reichsmarine im offiziellen Sprachgebrauch keine Verwendung mehr, um jeden Bezug auf die von den nationalsozialistischen Machthabern „Systemzeit“ genannte Periode der Weimarer Republik zu tilgen.
„Wehrmacht“ war nach der Bedeutung der Wortteile lediglich ein anderes Wort für Streitmacht und wurde mindestens seit Mitte oder Ende des 19. Jahrhunderts so gebraucht. Im damaligen Sprachgebrauch wurden auch die Streitkräfte anderer Staaten als Wehrmacht bezeichnet, so beispielsweise die italienische Wehrmacht oder auch die englische Wehrmacht. Auch die deutsche Bundeswehr wurde anfänglich als neue Wehrmacht bezeichnet. So skizzierte Verteidigungsminister Theodor Blank zur Gründung der Bundeswehr am 12. November 1955 das politische Profil einer „neuen Wehrmacht“. Bis in die 1970er-Jahre wurde Wehrmacht auch noch in der ursprünglichen Bedeutung definiert, wobei sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff auf die Streitkräfte des Deutschen Reiches reduzierte.
Von 1936 bis 1944 gab es auch eine vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) herausgegebene Zeitschrift mit dem Namen „Die Wehrmacht“.
Geschichte
Geschichtliche Grundlagen
Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg war durch den Versailler Vertrag die zulässige Truppenstärke des deutschen Reichsheeres auf 100.000 Mann (plus 15.000 Mann Marine) beschränkt worden. Hinzu kam die Auflage, keine schweren Waffen, keine schwere Artillerie, keine Panzer, keine Luftwaffe, keinen Generalstab und keine Chemiewaffen zu besitzen. Am 23. März 1921 wurde die Reichswehr unter diesen Auflagen gegründet. Das Ziel der Reichswehr und ihrer Generale war aber bereits 1925, ein „Großes Heer“ mit einer Kriegsstärke von 2,8 bis 3 Millionen Mann aufzubauen. Ein geheimer detaillierter Plan zu dieser Aufrüstung wurde unter dem Eindruck der Ruhrbesetzung durch französisches Militär, bei der die Reichswehr faktisch wehrlos war, im Jahre 1923 von General Hans von Seeckt in Auftrag gegeben. Am 1. September 1939 stand dann tatsächlich auch ein Heer dieser Stärke für den Überfall auf Polen bereit. Aus den sieben Divisionen des 100.000-Mann-Heers waren 102 Divisionen geworden, genau die Planzahl von 1925. Damit wurde die Stärke des kaiserlichen Heeres von 1914 um 600.000 Mann überschritten. Dieser Plan von 1925 zeigt, dass aus Sicht der Generalität über die reine Landesverteidigung hinaus ein Bedrohungspotential aufgebaut werden sollte, das die deutsche Hegemonie auf dem europäischen Kontinent gewährleisten sollte, und auch einen Revanchekrieg möglich gemacht hätte.[5]
Militärische Zusammenarbeit mit der Sowjetunion
Nach dem Rapallo-Vertrag gab es eine geheime militärische Zusammenarbeit zwischen der Reichswehr und der sowjetischen Roten Armee. Dadurch erarbeiteten deutsche und sowjetische Rüstungsexperten neuartige Panzerprototypen unter dem Deckmantel der Traktorenproduktion. Auch war der Anteil der Soldaten, die als Offizier oder Unteroffizier dienten, im Verhältnis zu den Mannschaftsdienstgraden extrem hoch. So war es später möglich, innerhalb weniger Jahre die Armee um ein Vielfaches zu vergrößern.
Im Februar 1923 reiste der neue Chef des Truppenamtes, Generalmajor Otto Hasse, zu Geheimverhandlungen nach Moskau. Das Deutsche Reich unterstützte den Aufbau der sowjetischen Industrie, Kommandeure der Roten Armee erhielten eine Generalstabsausbildung im Deutschen Reich. Dafür erhielt die Reichswehr die Möglichkeit, Artilleriemunition aus der Sowjetunion zu beziehen, Flieger- und Panzerspezialisten auf sowjetischem Boden auszubilden und dort chemische Kampfstoffe herstellen zu lassen. Auf dem Flugplatz Lipezk wurden etwa 300 Militärpiloten, der Stamm für die Jagdfliegerwaffe, ausgebildet. Bei Kasan wurden Panzerfachleute ausgebildet, allerdings erst ab 1930 und lediglich etwa 30. Bei Saratow wurde Giftgas entwickelt.
Eid für jeden Soldaten
Unmittelbar nach dem Tode Paul von Hindenburgs am 2. August 1934 wurden die Streitkräfte auf die Person Hitlers vereidigt. Viele später betroffene Soldaten führten diese persönlichen Eide als Begründung dafür an, keinen aktiven Widerstand gegen verbrecherische Befehle der Führung geleistet zu haben.
„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“
Durch Gesetz vom 20. Juli 1935 erhielt der Eid folgende Fassung:
„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“
Beide Eide jedoch waren verfassungswidrig zustande gekommen, denn der erste war ein Produkt des Chefs des neugeschaffenen Wehrmachtsamtes, Walter von Reichenau und der zweite wurde von Hitler erschaffen, um mit der Änderung „Oberbefehlshaber“ in „Oberster Befehlshaber“ seinen militärischen Machtanspruch zu festigen. Eine Abstimmung mit dem Reichstag fand nicht statt. Ebenfalls gegen die (formal noch bestehende) Weimarer Verfassung war die Zusammenlegung des Amtes des verstorbenen Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers. Juristisch gesehen hätte sich also niemand an diese Eide gebunden fühlen müssen.
Aufstellung bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges
Am 16. März 1935 wurde die Wehrpflicht (unter Nichtachtung des Versailler Vertrages) mit dem Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht wieder eingeführt; es gab jedoch auch sogenannte Weiße Jahrgänge. 1936 besetzte die Wehrmacht das entmilitarisierte Rheinland. Bis 1939 war die Aufstellung von zwölf Armeekorps mit 38 Divisionen und einer Stärke von 580.000 Soldaten von Hitler gefordert. Die Mobilisierung der Reservisten erfolgte Juli und August 1939.
Verbündete während des Zweiten Weltkrieges
Gemeinsam mit der Wehrmacht kämpften im Zweiten Weltkrieg Truppenteile unterschiedlicher Stärke folgender Staaten:[6]
- Italien (bis Juli 1943)
- Finnland (bis Februar 1944)
- Rumänien (bis 23. August 1944, Legionäre der „Eisernen Garde“ bis Mai 1945)
- Ungarn (bis Ende 1944, bis Februar 1945 in Budapest)
- Slowakei (bis Anfang 1945)
- Bulgarien (bis September 1944)
- Kroatien (bis Anfang 1945)
- Spanien (nur Freiwillige; ab den Kämpfen um Leningrad 1942; Blaue Division)
Sonstige Truppen:
- Volksdeutsche und ausländische Freiwillige
- etwa 600.000 Hilfswillige, unter anderem Soldaten der Roten Armee und ethnische Minderheiten in der Sowjetunion
- Indien (Gegenregierung) (Indische Legion)
- Naher Osten (Legion Freies Arabien)
Siehe auch: Achsenmächte
Nach der bedingungslosen Kapitulation
Die Wehrmacht hatte nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 aktive Truppenteile, die noch nicht entwaffnet waren.[7]
- So bekämpften in Norddeutschland deutsche Infanterie-Einheiten unter deutschem Kommando auf Weisung der britischen Streitkräfte marodierende Banden, bestehend meist aus „displaced persons“, Ausländern, die während des Krieges – meist als Zwangsarbeiter – ins Deutsche Reich verschleppt worden waren und aus Angst vor Verfolgung nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren wollten.
- In Norwegen bildeten Truppenteile der Artillerie weiter aus und übten sich dabei im Scharfschießen.
- In Oslo wurde der 8. Generalstabsoffizier-Lehrgang weitergeführt.
- In Ungarn ließ Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner, die Kapitulation ignorierend, weiter kämpfen.
- In Kurland wurden nach der Gefangennahme noch Ernennungen ausgesprochen.
- In Süddeutschland und in Norwegen wurde deutsche Feldgendarmerie (Feldjäger-Kommandos) unter alliiertem Kommando eingesetzt. Die endgültige Entwaffnung erfolgte Ende August 1945.
- Auf Spitzbergen kapitulierte am 4. September 1945 das Unternehmen Haudegen als letzte Wehrmachtseinheit im Zweiten Weltkrieg.
Die Wehrmacht wurde von den Alliierten mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 34 am 20. August 1946 offiziell aufgelöst. Bereits auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 hatten die Alliierten beschlossen, dass Deutschland nach einem alliierten Sieg keine Armee mehr haben sollte.
Verluste
Die Gesamtverluste der Wehrmacht sind schwer zu beziffern, da eine namentliche Vollerhebung der Todesfälle bis heute nicht vorgenommen wurde. Bis Frühjahr 1945 existieren Unterlagen zu den personellen Verlusten der Wehrmacht und der Waffen-SS, soweit sie dem Feldheer angehörten. Allerdings konnten hunderttausende Soldaten, die zu diesem Zeitpunkt bereits tot waren, von diesen Statistiken nicht mehr erfasst werden. Insofern sind selbst die Kriegsunterlagen bereits mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet. Für die letzten Kriegsmonate konnten schließlich gar keine Übersichten mehr erstellt werden. Percy E. Schramm kommt für den Zeitraum vom 1. September 1939 bis zum 31. Januar 1945 im Kriegstagebuch des OKW auf eine Zahl von 2.001.399 Todesfällen sowie 1.902.704 Vermissten in der Wehrmacht, von denen sich 322.807 in alliierter Kriegsgefangenschaft befanden.[8]
Das Statistische Bundesamt gab 1949 die Gesamtzahl der Wehrmachtverluste mit drei Millionen an, 1956 mit 3,76 Millionen.[9][10]
Diese Zahl spiegelt sich auch in der Publikation des DRK-Suchdienstes von 1975 wider, die 3.810.000 Tote und Vermisste angibt.[11]
Die Deutsche Dienststelle ehemals Wehrmachtauskunftstelle in Berlin nennt in ihrem Jahresbericht 1985 3,1 Millionen Tote und 1,2 Millionen Vermisste, zusammen also 4,3 Millionen.[12] Diese Angaben beziehen sich auf die bis 28. Februar 1945 namentlich gemeldeten Verluste.[13] Demzufolge geht man heute von über fünf Millionen Toten aus.
Völkerrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen
Der Angriff auf acht Staaten ohne Kriegserklärung war völkerrechtswidrig, ebenso wie bestimmte Praktiken der Kriegsführung und zur Kontrolle der eroberten Gebiete, wie etwa Geiselerschießungen, Racheakte und Vergeltungsmaßnahmen an der Zivilbevölkerung (so genannte „Sühnemaßnahmen“). Im Rahmen der Bekämpfung von Partisanen und anderen Aufständischen (so genannte „Bandenbekämpfung“) war die Wehrmacht vor allem in Osteuropa an vielen Kriegsverbrechen und Übergriffen beteiligt.
Die Wehrmacht verfolgte bei ihren Rückzügen eine „Politik der verbrannten Erde“: In Weißrussland wurden beispielsweise zwischen Juni 1941 und Juli 1944 209 Städte und 9200 Dörfer von der Wehrmacht und der SS ausgelöscht und ihre Einwohner größtenteils ermordet. An der Inhaftierung und Ermordung von Juden und anderen verfolgten Gruppen in den besetzten Gebieten war die Wehrmacht auf der Grundlage der Richtlinien zur Zusammenarbeit des Heeres mit den Einsatzgruppen der SS teilweise involviert und sowohl direkt als auch indirekt beteiligt.[14]
Die Behandlung der osteuropäischen und vor allem sowjetischen Kriegsgefangenen entsprach nicht den internationalen Normen, was eine hohe bis sehr hohe Sterblichkeit zur Folge hatte. Zusätzlich wurden sowjetische Politkommissare auf Grundlage des Kommissarbefehls häufig sofort nach der Gefangennahme erschossen. 1944 wurden die von Sinti und Roma abstammenden deutschen Soldaten der SS übergeben, ohne dass es zu nennenswerten Protesten seitens der Wehrmachtsführung kam.[14]
Organisation und Struktur
Führungsorganisation
Die Wehrmacht wurde zunächst vom Reichswehrminister, dann ab dem 21. Mai 1935 vom Reichskriegsminister administrativ geführt.[15]
Mit der „Verkündung der Wehrhoheit“ 1935 wurde die Heeresleitung zum Oberkommando des Heeres (OKH), die Marineleitung zum Oberkommando der Marine (OKM) und neu aufgestellt ein Oberkommando der Luftwaffe (OKL). Das Ministeramt nannte sich fortan Wehrmachtsamt. Als Folge der Blomberg-Fritsch-Krise nahm Hitler auch die Aufgaben des Reichskriegsministers wahr und das bisherige Wehrmachtsamt wurde zum Oberkommando der Wehrmacht (OKW) umgegliedert.
Befehls- und Kommandogewalt
In der Reichswehr wurde zwischen der Befehlsgewalt und der Kommandogewalt unterschieden. Man ging davon aus, dass ein Politiker nicht die Kompetenz zur Truppenführung hat, und teilte deshalb die Führungskompetenzen zwischen dem Reichspräsidenten als Oberbefehlshaber und den Chefs der Heeresleitung und der Marineleitung als Oberkommandierende auf. In der Praxis bedeutete dies, dass der Reichspräsident zwar Befehle erteilen konnte, die Truppenführung aber den Offizieren überlassen musste (siehe auch Art. 47 Weimarer Verfassung).
In der Wehrmacht wurde diese Trennung spätestens mit Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges immer mehr verwischt. Hitler mischte sich immer mehr in die Truppenführung ein, und mit der Übernahme des Postens des Oberbefehlshabers des Heeres fiel die Teilung zwischen Befehls- und Kommandogewalt endgültig weg.
- Truppendienstliche und administrative Führung
Teilstreitkräfte (Wehrmachtsteile):
- Heer durch das Oberkommando des Heeres
- Luftwaffe durch das Oberkommando der Luftwaffe
- Kriegsmarine durch das Oberkommando der Marine
Truppenstärke und Gliederung
Nach den Recherchen des Historikers Rüdiger Overmans dienten in der Wehrmacht 18,2 Millionen Soldaten, die im Verlauf des Krieges eingezogen wurden und nicht alle gleichzeitig Dienst taten.
Zusammensetzung
Während des Zweiten Weltkrieges dienten auch zahlreiche nichtdeutsche Soldaten, vor allem Osteuropäer, in der Wehrmacht. Diese meldeten sich freiwillig, da viele den Stalinismus bekämpfen wollten oder eine sowjetische, jüdische oder bolschewistische Dominanz in Osteuropa fürchteten (Judentum und Bolschewismus wurden dabei aufgrund des weitverbreiteten Antisemitismus als Synonyme gesehen, vgl. Jüdischer Bolschewismus). Teilweise wurden diese jedoch auch zwangsrekrutiert. Zu den Freiwilligenverbänden gehörten unter anderem Balten, Weißrussen, Ukrainer, Russen, Kaukasier und Albaner. Die nichtrussischen Verbände wurden dabei als Ostlegionen bezeichnet, die russischen dagegen als Russische Befreiungsarmee oder Wlassow-Armee. Nichtdeutsche Soldaten stellten etwa fünf Prozent der Personalstärke der Wehrmacht.
Nicht zu verwechseln sind diese Freiwilligenverbände mit den Armeen der mit Deutschland verbündeten osteuropäischen Staaten Rumänien, Slowakei, Kroatien, Bulgarien und Ungarn. Diese standen zwar während der Ostfeldzüge unter deutschem Oberkommando, waren aber rechtlich unabhängig. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 mussten auch dort alle wehrfähigen Männer in der Wehrmacht dienen, da sie bis 1945 Bürger des Deutschen Reiches geworden waren. Zahlreiche volksdeutsche Bürger von Staaten, die mit dem Deutschen Reich verbündet waren, meldeten sich freiwillig zur Wehrmacht, weitaus häufiger aber zur Waffen-SS.
Heer
Das Heer gliederte sich mit Stand vom 3. Januar 1939 in sechs Heeresgruppen, denen die Armeekorps (AK) und gegebenenfalls weitere Stäbe und Truppen unterstanden.[16]
Heeresgruppe | Hauptquartier | Unterstellungen |
---|---|---|
1 | Berlin | I., II., III. und VIII. Armeekorps Kommandanturen der Befestigungen bei Breslau, Glogau, Neustettin und Oppeln Grenzkommandantur Küstrin; Inspektion der Ostbefestigungen |
2 | Frankfurt am Main | V., VI. und XII. Armeekorps; Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz Kommandostäbe Eifel und Oberrhein, Landwehrkommandeure Hanau und Heilbronn (Neckar) Inspektion der Grenzbefestigungen |
3 | Dresden | IV., VII. und XIII Armeekorps |
4 | Leipzig | XIV., XV. und XVI. Armeekorps |
5 | Wien | XVII. und XVIII. Armeekorps 4. leichte Division und 2. Panzerdivision Festungsinspektion XI |
6 | Hannover | IX., X. und XI. Armeekorps |
Zur gleichen Zeit gab es 15 Generalkommandos und weitere 4 Korpskommandos. Die Generalkommandos umfassten sowohl die Armeekorps als auch die Wehrkreise, in denen die Wehrersatzorganisation sowie die ortsfesten Einrichtungen territorial zusammengefasst waren und die sich über das gesamte Gebiet des Deutschen Reiches erstreckten. Die Wehrkreiskommandos unterstanden dem Ersatzheer. Die Tabelle zeigt den letzten Stand des Friedensheeres vor der Mobilmachung am 26. August 1939 (mit „*“ gekennzeichnete Armeekorps waren gleichzeitig Wehrkreise).[17]
Armeekorps | Hauptquartier | Divisionen |
---|---|---|
I * | Königsberg | 1. Infanteriedivision (ID), 11. ID, 21. ID |
II * | Stettin | 12. ID, 32. ID |
III * | Berlin | 3. ID, 23. ID |
IV * | Dresden | 4. ID, 14. ID, |
V * | Stuttgart | 5. ID, 25. ID, 35. ID |
VI * | Münster | 6. ID, 16. ID, 26. ID |
VII * | München | 7. ID, 27. ID, 1. Gebirgsdivision (GD) |
VIII * | Breslau | 8. ID, 18. ID, 28. ID |
IX * | Kassel | 9. ID, 15. ID, |
X * | Hamburg | 22. ID, 30. ID |
XI * | Hannover | 19. ID, 31. ID |
XII * | Wiesbaden | 33. ID, 34. ID, 36. ID |
XIII * | Nürnberg | 10. ID, 17. ID, 46. ID |
XIV | Magdeburg | 2. ID (motorisiert), 13. ID (mot.), 20. ID (mot.), 29 ID (mot.) |
XV | Jena | 1. leichte Division, 2. leichte Division, |
XVI | Berlin | 1. Panzerdivision (PD), 3. PD, 4. PD, 5. PD, |
XVII * | Wien | 44. ID, 45. ID |
XVIII * | Salzburg | 2. GD, 3. GD |
Kaiserslautern | Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz [16] |
- Abteilungen in den Führungsstäben des Heeres
Die Generalstabs- bzw. Stabsabteilungen waren auf allen Ebenen gleich gegliedert. Folgende Bezeichnungen wurden dabei verwandt:
Ia | Führungsabteilung |
Ib | Quartiermeisterabteilung |
Ic | Feindaufklärung und Abwehr; geistige Betreuung im NS-Sinn |
Id | Ausbildung |
IIa | 1. Adjutant (Offizierpersonalien) |
IIb | 2. Adjutant (Unteroffiziere und Mannschaften) |
III | Gericht |
IVa | Intendant (Rechnungswesen, allgemeine Verwaltung) |
IVb | Arzt |
IVc | Veterinär |
IVd | Geistlicher |
Luftwaffe
Die Luftwaffe gliederte sich vor allem in unabhängige Luftflotten, deren Zahl von 1939 bis 1944 auf sieben stieg. Die Luftflotten waren von 1 bis 6 durchnummeriert und wurden jeweils an die verschiedenen Kriegsschauplätze verlegt. Zusätzlich gab es die Luftflotte Reich, welche die Aufgabe hatte, das Reichsgebiet zu schützen.
Zusätzlich zu den Luftflotten gab es die Luftgaue der Luftwaffe, die ähnlich wie die Wehrkreise bestimmte territoriale Aufgaben übernahmen. Dies war vor allem der Unterhalt aller Einrichtungen und Flugplätze der Luftwaffe in den jeweiligen Gebieten.
Die Luftgaue waren:
- Luftgau-Kommando I bis XVII (alle im Deutschen Reich)
- Luftgau-Kommando Belgien-Nordfrankreich (aufgestellt 1940, von 1944 auch Holland)
- Luftgau-Kommando Charkow (1942–1943, Süd-Russland)
- Luftgau-Kommando Finnland (1941–1943)
- Luftgau-Kommando Holland (1940–1944)
- Luftgau-Kommando Kiew (1941–1942, dann Luftgau-Kommando Charkow, Süd-Russland)
- Luftgau-Kommando Moskau (1941–1942, Mittelbereich der Ostfront)
- Luftgau-Kommando Norwegen (1940–1944)
- Luftgau-Kommando Petersburg oder Luftgau-Kommando Ostland (1941–1943, Nordabschnitt der Ostfront)
- Luftgau-Kommando Rostow (1941–1943, Süd-Russland und Krim)
- Luftgau-Kommando Westfrankreich (1940–1944, Süd- und Westfrankreich)
- Feldluftgau-Kommando XXV (1943–1944, aus Luftgau-Kommandos Rostow und Charkow, im Süden der Ostfront)
- Feldluftgau-Kommando XXVI (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Petersburg)
- Feldluftgau-Kommando XXVII (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Moskau)
- Feldluftgau-Kommando XXVIII oder Luftgau-Kommando Süd (1941–1943, Italien)
- Feldluftgau-Kommando XXIX (1943–1944, Griechenland)
- Feldluftgau-Kommando XXX (1943–1944, Balkan)
Militärische Grundlagen
Auftragstaktik, sehr hohe Disziplin und unbedingter Gehorsam waren die militärischen Grundlagen, auf denen die Wehrmacht aufbaute. Dies führte zum Teil, insbesondere im Offizierkorps, zu Reibungen mit der NSDAP, leistete aber andererseits auch völkerrechtswidrigen Handlungen Vorschub.
Lord Alexander, britischer Feldmarschall und Oberbefehlshaber der alliierten Truppen auf dem italienischen Kriegsschauplatz, äußerte: „Wenn Leute meinen, die deutsche Armee des Zweiten Weltkrieges schlecht machen zu müssen, dann ohne mich! Der deutsche Soldat hat sich als tapfer und tüchtig erwiesen“. Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld, der die Kampfkraft der Wehrmacht untersucht hat, wobei er dieses Phänomen aus dem politisch-militärischen Gesamtzusammenhang herauslöst und damit isoliert betrachtet, kommt zu dem Schluss: „Das deutsche Heer war eine vorzügliche Kampforganisation. Im Hinblick auf Moral, Elan, Truppenzusammenhalt und Elastizität war ihm wahrscheinlich unter den Armeen des zwanzigsten Jahrhunderts keine ebenbürtig.“[18] Der Potsdamer Historiker Rolf-Dieter Müller kommt zu dem Urteil, dass „in … rein militärischem Sinne … kann man in der Tat sagen, dass der Eindruck von einer überlegenen Kampfkraft zu Recht besteht. Die sprichwörtliche Tüchtigkeit war sogar größer als bisher angenommen, weil die Überlegenheit des Gegners wesentlich höher gewesen ist, als dies damals deutsche Offiziere vermuteten. Durch die Auswertung russischer Archivakten ergibt sich in dieser Hinsicht endlich ein klares Bild.“[19] Zu einem ähnlichen Urteil kommt der französische Historiker Philippe Masson (s. u., Bibliographie). Auch Colin Gray bescheinigt der Wehrmacht herausragende Ausbildungsmethoden und Taktiken, stellt diesen aber eine nachlässige Aufklärung und Logistik gegenüber, die mit ihrer „Siegestrunkenheit“ (victory disease) nach ihren Anfangserfolgen in Verbindung stehen.[20]
Ausrüstung
Die Wehrmacht war in Teilen sehr modern ausgerüstet, jedoch ermöglichten die im Vergleich zu anderen Staaten geringeren Ressourcen Deutschlands es nicht, diese moderne Ausrüstung in allen Truppenteilen von Beginn an zu realisieren. Dies wurde erst durch die Ausbeutung unterworfener Gebiete im Verlauf des Krieges möglich.
Entgegen der Meinung von der Wehrmacht als einer Hochtechnologie-Streitmacht waren nur etwa 40 Prozent aller Wehrmachtseinheiten motorisiert. Die übrigen 60 Prozent waren pferdebespannt, d. h. der sogenannte „Tross“ (Stäbe, Feldküchen, Nachschub usw.) hatte für den Transport Zugpferde zur Verfügung, die kämpfenden Einheiten gingen zu Fuß, waren teilweise mit Fahrrädern ausgerüstet oder wurden per Eisenbahn transportiert. Auch war eine zunehmende Verschlechterung der Qualität der Kampfeinheiten zu beobachten, je weiter sie hinter den Frontlinien eingesetzt war. So waren Einheiten, die unmittelbar an der Front eingesetzt waren, in größerem Umfang motorisiert und mit neueren Waffen und Kampfgerät ausgestattet, während Einheiten zur Partisanenbekämpfung oft nur über veraltete oder erbeutete Ausrüstung verfügten und nur relativ selten motorisiert waren.
Der Aufbau einer schlagkräftigen Panzertruppe und Luftwaffe sicherten der Wehrmacht zunächst ihre anfänglichen Blitzkriegserfolge. Entgegen landläufigen Meinungen waren die deutschen Panzermodelle der Anfangsjahre jedoch denen auf alliierter und sowjetischer Seite keineswegs überlegen. Die Wehrmacht verfügte bei ihren Feldzügen gegen Polen und die Westalliierten zunächst fast nur über leichte Panzer der Typen I und II, sowie den nach der Besetzung Tschechiens in großer Zahl erbeuteten Panzer 38(t). Diese Modelle waren zwar den meisten vom Gegner ins Feld geführten leichten Panzern ebenbürtig, konnten sich aber schon gegen die mittleren Panzer des Gegners kaum noch behaupten. Im Kampf gegen die schweren Matildatanks der Briten und Char B1 der Franzosen erwiesen sich die leichten Panzer der Wehrmacht als weitestgehend nutzlos. Dieses Problem betraf jedoch nicht nur die leichten Panzer. Die im internationalen Vergleich relativ leichten und schwach gepanzerten Panzer III und IV wurden in den späten 1930er-Jahren entworfen und sollten ihre leichteren Vorgänger nach und nach ersetzen. Der mittlere Kampfpanzer III bildete im Vorfeld der Operation Barbarossa das Rückgrat der Panzertruppen und sollte vom Panzer IV unterstützt werden. Auch diese neueren Modelle waren dem T-34, dem mittleren Kampfpanzer der Sowjetarmee, den diese ab 1942 in Massen einsetzte, unterlegen. Gegen den schweren Kampfpanzer der Sowjetarmee, den KW-1, waren alle in der Vorkriegszeit entworfenen Panzer der Wehrmacht nahezu chancenlos. Hier kam es wie so oft auf die gute Ausbildung und das Geschick der deutschen Panzerkommandanten an. Erst der ebenfalls ab 1942 gebaute Panzerkampfwagen VI Tiger und besonders der 1943 gebaute Panzerkampfwagen V Panther waren den alliierten Modellen ebenbürtig bzw. überlegen.
Diese gravierenden Nachteile auf Seiten der Wehrmacht konnten jedoch durch ihre operativen Vorteile wieder wettgemacht werden. So ermöglichte es die klare deutsche Luftüberlegenheit in der Anfangsphase des Krieges, feindliche Panzeransammlungen, die in der Lage gewesen wären, den deutschen Vormarsch aufzuhalten, durch den gezielten Einsatz von Sturzkampfbombern zu zerschlagen. Erschwerend wirkte sich zudem aus, dass gerade die sowjetischen Panzerbesatzungen oftmals schlecht ausgebildet waren und die meisten erfahrenen Kommandeure während der stalinistischen Säuberungen ermordet worden waren. So konnten die an sich zahlen- und waffenmäßig überlegenen sowjetischen Panzer oftmals eingekreist und isoliert werden und ihre Vorteile nicht zur Geltung bringen. Des Weiteren besaßen die deutschen Panzer im Gegensatz zu den sowjetischen Modellen Funkgeräte, was ihre taktische Beweglichkeit vergrößerte. Ähnlich sah es im Frankreichfeldzug von 1940 aus. Frankreich verfügte zwar über mehr und teilweise bessere Panzer als Deutschland, jedoch waren diese nur in kleiner Anzahl (jeweils meist nur etwa fünf Stück) auf viele verschiedene kleinere Truppenteile verteilt, da die französische Armee noch der Panzertaktik des Ersten Weltkrieges verhaftet war, nach der Panzer nur zur Unterstützung der Infanterie eingesetzt wurden. Daher konnte eine Gruppe von fünf französischen Panzern nichts gegen eine deutsche Panzerarmee mit Luftunterstützung ausrichten.
Deutlich wird auch die Abhängigkeit der deutschen Panzerwaffe von der Luftüberlegenheit ab etwa 1944. Mit dem Verlust der Lufthoheit und schließlich fast der gesamten Luftwaffe wurden deutsche Panzer meist aus der Luft zerstört, ohne dass sie zum Einsatz gelangt wären.
Während des Krieges entwickelte die deutsche Rüstungsindustrie für die Wehrmacht revolutionäre Techniken. So zum Beispiel das erste Sturmgewehr, die ersten einsatztauglichen Düsenjäger, Nachtsichtgeräte sowie die Radartechnik, damals „Funkmeß“ genannt. Da viele dieser Neuerungen erst kurz vor Kriegsende einsatzbereit waren, wurden sie nur in geringen Stückzahlen eingesetzt oder wie die Düsenjäger als Bomber „zweckentfremdet“.
- Einzelheiten
- Liste der Handwaffen der Wehrmacht
- Liste von Kettenfahrzeugen der Wehrmacht
- Liste von Luftfahrzeugen der Wehrmacht
- Liste von Radfahrzeugen der Wehrmacht
Uniformen
Die Uniformen der Wehrmacht wurden zum Teil von der Reichswehr übernommen, aber während des gesamten Zeitraums von 1933 bis 1945 modernisiert und ersetzt.
Mit Verfügung vom 17. Februar 1934 gab Hitler die Anweisung, zum 1. Mai 1934 das Hoheitszeichen („Hoheitsadler“) an Kopfbedeckung und Uniform einzuführen. Der auf einem gesonderten Stoffstück gewebte bzw. aufgestickte „Brustadler“ wurde auf der rechten Seite der Feldblusen, Matrosenjacken etc. getragen. Für Unteroffiziere waren die Brustadler maschinengestickt, für Offiziere teilweise auch handgestickt, für Generale ab 1942 immer in Gold und handgestickt.
Beim Heer war die Grundfarbe der Uniform Feldgrau, bei der Luftwaffe ein etwas helleres Blaugrau und bei der Marine marineblau. Im Jahr 1944 wurde die Felduniform 44 eingeführt, die die bisherigen Uniformen des Heeres und der Luftwaffe durch eine einheitliche, bräunliche Uniform ersetzen sollte. Dies wurde bis Kriegsende aber nicht mehr voll umgesetzt.
Es wurden nach Anzugsarten unterschieden (hier die sechs grundlegenden):
- Paradeuniform
- Dienstanzug
- Sportanzug
- Ausgehanzug
- Gesellschaftsanzug
- Tropenanzug
Eine Besonderheit der Uniformierung der Soldaten war, dass bei der Wehrmacht zu allen Anzugsarten (außer beim Sport) die Orden und Ehrenzeichen getragen wurden, auch im Feld.
Militärische Ehrenzeichen der Wehrmacht
- Ehrenkreuz des Weltkrieges 1914–1918
- Spanienkreuz
- Eisernes Kreuz 1939–1945
- Kriegsdenkmünze
- Krimschild
- Kubanschild
- Kriegsverdienstkreuz
- Deutsches Kreuz
- Ehrenblattspangen 1944–1945
- Verwundetenabzeichen 1939–1945
- Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Dienstauszeichnungen Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe
Daneben gab es eine umfangreiche Auswahl von Kampf- und Tätigkeitsabzeichen von Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe. Siehe Hauptartikel: Tätigkeitsabzeichen (Wehrmacht).
NS-Ranggefüge im Vergleich zur Wehrmacht
Siehe: NS-Ranggefüge
Siehe auch
- Artillerietruppe (Wehrmacht)
- Sturmartillerie
- Nebeltruppe
- Nachschubtruppe (Wehrmacht)
- Aufrüstung der Wehrmacht
- Chronologie Zweiter Weltkrieg
- Liste der Handwaffen der Wehrmacht
- Deutsche Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg, Liste deutscher U-Boote (1935–1945)
- Verbrechen der Wehrmacht, Kriegsendphasenverbrechen, Wehrmachtsausstellung
- Truppenfahne (Wehrmacht)
- Truppenkennzeichen (Wehrmacht)
- Verbandsabzeichen der Luftwaffe
- Dienstgrade der Wehrmacht
- Wehrmachtbericht
- Liste der Truppenübungsplätze der deutschen Wehrmacht
- Wehrmachtsbordell
- Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen, Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege
- Opfer der NS-Militärjustiz
- Strafdivision 999
Literatur
- Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. Ch. Links, 2007, ISBN 3-861-53447-9.
- Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich. 6 Bände. 1969–1995.
- Klaus Jochen Arnold: Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion: Kriegführung und Radikalisierung im „Unternehmen Barbarossa“. In: Zeitgeschichtliche Forschungen. Bd. 23. Duncker & Humblot, Berlin 2004, ISBN 3-428-11302-0.
- Omer Bartov: Hitler’s Army: Soldiers, Nazis, and War in the Third Reich. Oxford University Press, Oxford & New York 1992, ISBN 0-19-507903-5.
- Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg: die Wehrmacht in Polen 1939. Bonn 2006, ISBN 3-89331-679-5.
- Martin van Creveld: Kampfkraft. Militärische Organisation und militärische Leistung 1939–1945. Rombach, Freiburg 1989, ISBN 3-7930-0189-X.
- Jürgen Förster: Die Wehrmacht im NS-Staat. Eine strukturgeschichtliche Analyse. München 2007, ISBN 3-486-58098-1.
- Ralph Giordano: Die Traditionslüge: vom Kriegerkult in der Bundeswehr. Köln 2000, ISBN 3-462-02921-5.
- Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42. München: Oldenbourg ²2010, ISBN 978-3-486-70225-5. (Rezension in sehepunkte.de)
- Hannes Heer: Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen. 1995, ISBN 3-930908-06-9.
- Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. München 2007, ISBN 3-486-58341-7.
- Hans Adolf Jacobsen: Kommissarbefehl und Massenexekutionen sowjetischer Kriegsgefangener. In: Martin Broszat, Hans-Adolf Jacobsen, Helmut Krausnick: Anatomie des SS-Staates. Band 2, ISBN 3-423-02916-1.
- Rolf Keller: Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42. Behandlung und Arbeitseinsatz zwischen Vernichtungspolitik und kriegswirtschaftlichen Erfordernissen, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0989-0. (Rezensionen: H-Soz-u-Kult, 9. Februar 2012; www.kulturthemen.de, 9. Februar 2012)
- Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage. Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944 bis 1945. (= Beiträge zur Militärgeschichte 64). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2005, ISBN 3-486-57673-9.
- Philippe Masson: Die Deutsche Armee. Geschichte der Wehrmacht 1935–1945. 1994/96, ISBN 3-7766-1933-3.
- Manfred Messerschmidt: Die Wehrmacht im NS-Staat. Zeit der Indoktrination. Hamburg 1969.
- Gerhard Muhm: German Tactics in the Italian Campaign.
- Gerhard Muhm: La tattica tedesca nella campagna d’Italia, in Linea gotica avamposto dei Balcani, a cura di Amedeo Montemaggi. Edizioni Civitas, Rom 1993.
- Rolf-Dieter Müller/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1.
- Klaus-Jürgen Müller: Das Heer und Hitler. Stuttgart 1969.
- Sven Oliver Müller: Deutsche Soldaten und ihre Feinde. Nationalismus an Front und Heimatfront im Zweiten Weltkrieg. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-10-050707-X. (Rezension von Wolfram Wette in der ZEIT vom 31. Oktober 2007, S. 66 – M. verwendet vor allem Feldpostbriefe von der Ostfront.)
- Sönke Neitzel; Harald Welzer: Soldaten: Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben. S. Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-089434-2.
- Kurt Pätzold: Ihr waret die besten Soldaten, Ursprung und Geschichte einer Legende. Militzke Verlag, Leipzig 2000, ISBN 978-3-861-89191-8. (Rezension)
- Hans Poeppel, W.-K. Prinz v. Preußen, K.-G. v. Hase: Die Soldaten der Wehrmacht. 1998, ISBN 3-7766-2057-9.
- Christoph Rass: „Menschenmaterial“: Deutsche Soldaten an der Ostfront. Innenansichten einer Infanteriedivision 1939–1945. Schoeningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-74486-0.
- Christian Streit: Die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen und völkerrechtliche Probleme des Krieges gegen die Sowjetunion. In: Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette: „Unternehmen Barbarossa“. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion. 1984, ISBN 3-506-77468-9.
- Christian Streit: Keine Kameraden: Die Wehrmacht und die Sowjetischen Kriegsgefangenen, 1941–1945. Dietz, 3. Aufl., 1. Aufl., Bonn 1978, ISBN 3-8012-5016-4.
- Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Osnabrück 1974.
- Wolfram Wette: Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden. Fischer, Frankfurt am Main, ISBN 3-596-15645-9.
Wehrmachtsjustiz, Wehrmachtsgerichte
- Manfred Messerschmidt, Fritz Wüllner: Die Wehrmachtjustiz im Dienste des Nationalsozialismus. Zerstörung einer Legende. Baden-Baden 1987, ISBN 3-7890-1466-4.
- Manfred Messerschmidt: Was damals Recht war… NS-Militär- und Strafjustiz im Vernichtungskrieg. Herausgegeben von Wolfram Wette. Klartext, Essen 1996.
- Manfred Messerschmidt: Die Wehrmachtjustiz 1933–1945. Schöningh, Paderborn 2005.
- Wolfram Wette, Detlef Vogel: Das letzte Tabu. NS-Militärjustiz und Kriegsverrat. Aufbau, Berlin 2007, ISBN 3-351-02654-4.
- Fritz Wüllner: Die NS-Militärjustiz und das Elend der Geschichtsschreibung. Ein grundlegender Forschungsbericht. Nomos, Baden-Baden 1991, ISBN 3-7890-1833-3.
- Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 2 Bände. Darmstadt 1998.
- Hermine Wüllner (Hrsg.): „… kann nur der Tod die gerechte Sühne sein“. Todesurteile deutscher Wehrmachtsgerichte. Eine Dokumentation. Nomos, Baden-Baden 1997, ISBN 3-7890-5104-7.
Verlustzahlen
- Rüdiger Overmans: Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg. In: Beiträge zur Militärgeschichte. Band 46. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56332-7.
Weblinks
- Deutsches Historisches Museum, Berlin
- ZDF-Doku: Die Wehrmacht – Eine Bilanz
- „Ziehen Sie die Vorhänge zu“: Überblick über die neueste Wehrmacht-Literatur von Konstantin Sakkas, Der Tagesspiegel, 4. Dezember 2007
Einzelnachweise
- ↑ Wehrgesetz (21. Mai 1935), in: documentArchiv.de (Hrsg.), Stand: 13. Oktober 2008.
- ↑ Proklamation der Reichsregierung an das deutsche Volk bezüglich der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht vom 16. März 1935
- ↑ Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB): Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1867–1945, S. 375
- ↑ Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 34 vom 20. August 1946 (ABl. des Kontrollrates S. 172) wurden zudem sämtliche die Wehrmacht betreffenden gesetzlichen Vorschriften aufgehoben.
- ↑ Karl-Heinz Janßen: Politische und militärische Zielvorstellungen. In: R.-D. Müller, H. E. Volkmann (Hrsg. im Auftrag des MGFA): Die Wehrmacht: Mythos und Realität. Oldenburg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 76 f.
- ↑ Berücksichtigt wurden nur militärische Einheiten der Staaten, die aktiv mit der deutschen Wehrmacht gekämpft haben.
- ↑ Alexander Fischer: „Teheran – Jalta – Potsdam“, Die sowjetischen Protokolle von den Kriegskonferenzen der „Großen Drei“, mit Fußnoten aus den Aufzeichnungen des US Department of State. Köln 1968, S. 322 und 324.
- ↑ Percy E. Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des OKW. Wehrmachtführungsstab. 1. Januar 1944 – 22. Mai 1945. Band Vier, Zweiter Teilband. Augsburg 2005, S. 1508–1511.
- ↑ Statistisches Bundesamt: „Versuch einer deutschen Bevölkerungsbilanz des Zweiten Weltkrieges. In: Wirtschaft und Statistik. 1949, S. 226–230.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.); Karl Schwarz: Gesamtüberblick über die Bevölkerungsentwicklung 1939–1946–1955. In: Wirtschaft und Statistik. 1956, S. 375–384.
- ↑ Deutsches Rotes Kreuz (Hrsg.): Die personellen Verluste der ehemaligen deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und der Kriegsgefangenschaft. Suchdienst München, 1975.
- ↑ Jahresbericht 1983/84/85. Hrsg.: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin 1985.
- ↑ Rüdiger Overmans: Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg, München 2004.
- ↑ 14,0 14,1 Ralph Giordano: Die Traditionslüge: vom Kriegerkult in der Bundeswehr. Köln 2000, ISBN 3-462-02921-5.
- ↑ RGBl I, S. 609 / Faksimile Wehrgesetz
- ↑ 16,0 16,1 “Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953
- ↑ Friedrich Stahl: Heereeinteilung 1939. Dörfler, ISBN 3-89555-338-7
- ↑ Martin van Creveld: Kampfkraft. Militärische Organisation und militärische Leistung 1939–1945. Freiburg 1989, S. 189.
- ↑ DER SPIEGEL 15/2008 – Schandfleck der Geschichte
- ↑ Vgl. Colin Gray: War, Peace & International Relations – An Introduction to Strategic History. Routledge, Oxon 2007, S. 124–156.
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