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Europäischer Rat

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Dieser Artikel behandelt den Europäischen Rat. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Europarat oder dem Rat der Europäischen Union, auch EU-Ministerrat genannt.
Gruppenporträt des Europäischen Rates anlässlich des Gipfels in Lissabon (Dezember 2007)

Der Europäische Rat ist das Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU). Mindestens zweimal pro Halbjahr findet sich der Rat zu einem Treffen ein, die auch als EU-Gipfel bezeichnet werden. Im politischen System der EU nimmt der Europäische Rat eine besondere Rolle ein: Er ist nicht an der alltäglichen Rechtsetzung der EU beteiligt, sondern dient als übergeordnete Institution dazu, die entscheidenden Kompromisse zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten zu finden und Impulse für die weitere Entwicklung der Union zu setzen. Seine Aufgaben und Funktionsweise sind in Art. 15 EU-Vertrag und Art. 235 f. AEU-Vertrag geregelt.

Der Europäische Rat repräsentiert die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und bildet daher neben dem Rat der Europäischen Union (auch Ministerrat genannt), der als Staatenkammer verstanden werden kann, die zweite wichtige intergouvernementale Institution der Europäischen Union. Damit grenzt er sich von den supranationalen Organen wie dem Europäischen Parlament (Bürgerkammer), der Europäischen Kommission (Exekutive) und dem Europäischen Gerichtshof ab.

Als Vorsitzender der Gipfeltreffen wird auf jeweils zweieinhalb Jahre ein Präsident des Europäischen Rates gewählt, der ansonsten kein nationales politisches Amt innehaben darf. Er soll die Kontinuität in der Arbeit des Europäischen Rates gewährleisten und bei Konflikten vermitteln und Kompromissvorschläge machen, hat jedoch kein eigenes Stimmrecht. Amtsinhaber ist seit dem 1. Dezember 2014 der Pole Donald Tusk.

Aufgaben

Altes Logo des Europäischen Rates bis 30. Juni 2014

Nach Art. 15 EU-Vertrag gibt der Europäische Rat der EU „die für ihre Entwicklung erforderlichen Impulse und legt die allgemeinen politischen Zielvorstellungen und Prioritäten hierfür fest“. Daneben behandelt der Europäische Rat auch wichtige Fragen, für die auf Ministerebene (also im Rat der Europäischen Union) kein Konsens gefunden werden konnte. Auch die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) wird häufig thematisiert. Die Ergebnisse der Ratstagungen werden in den „Schlussfolgerungen des Vorsitzes“ festgehalten.[1] Diese sind innerhalb des politischen Systems der EU zunächst nicht rechtsverbindlich. Da jedoch die Staats- und Regierungschefs meist innerhalb der Regierung ihres eigenen Staates eine Richtlinienkompetenz besitzen, dienen die Verhandlungsergebnisse des Europäischen Rates auch als Richtlinie für die Treffen des Ministerrats. Auch die Europäische Kommission handelt meist im Sinne der auf den Gipfeltreffen gefundenen Kompromisse.

Auch einige im AEU-Vertrag vorgesehene operative Entscheidungen in der EU-Politik werden vom Europäischen Rat getroffen. Hierzu gehören etwa die Nominierung des Kommissionspräsidenten und auch des Hohen Vertreters der EU, durch die der Europäische Rat Einfluss auf die EU-Exekutive hat. Die Wahl erfolgt dabei jeweils mit qualifizierter Mehrheit. Eine weitere Funktion hat der Europäische Rat im Zusammenhang mit der Passerelle-Regelung in Art. 48 EU-Vertrag: Durch diese kann er für bestimmte Politikbereiche, die dem EU-Vertrag zufolge eigentlich Einstimmigkeit im Rat der EU erfordern, die qualifizierte Mehrheit bzw. das ordentliche Gesetzgebungsverfahren einführen. Allerdings haben die nationalen Parlamente für solche Passerelle-Entscheidungen jeweils ein Vetorecht.

Der Europäische Rat wählt mit qualifizierter Mehrheit die Mitglieder des Direktoriums der Europäischen Zentralbank nach nicht bindenden Abstimmungen im Wirtschaftsausschuss und im Plenum des Europäischen Parlaments auf Empfehlung des Rates der EU (Art. 283 Abs. 2 Unterabs. 2 AEU-Vertrag).

Eine besondere Rolle nimmt der Europäische Rat bei Reformen des EU-Vertrages (wie dem Vertrag von Nizza oder dem Vertrag von Lissabon) ein. Diese sind völkerrechtlich internationale Verträge zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten und müssen somit von deren Regierungen ausgehandelt und unterzeichnet werden. Auch hier werden die Leitentscheidungen meist auf Gipfeltreffen des Europäischen Rats getroffen, der dann eine Regierungskonferenz einberuft, auf der Beamte der Mitgliedstaaten die genauen Formulierungen aushandeln. Die Unterzeichnung der Verträge erfolgt wiederum auf Treffen des Europäischen Rats.

Zusammensetzung

Foto der Mitglieder des Europäischen Rates anlässlich des Gipfeltreffens in Brüssel 1987

Der Europäische Rat setzt sich offiziell aus den Staats- und Regierungschefs der Union, dem Präsidenten des Europäischen Rates sowie dem Kommissionspräsidenten zusammen, wobei Letztere kein Stimmrecht besitzen. Auch der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik nimmt an den Arbeiten beratend teil (Art. 15 Abs. 2 EU-Vertrag). Daneben sind auf den Gipfeltreffen im Regelfall noch ein weiteres Kommissionsmitglied sowie der Generalsekretär des Rates anwesend, der den Ratspräsidenten bei der Arbeit unterstützt. Zu Beginn der Gipfel legt außerdem der Präsident des Europäischen Parlaments die Position des Parlaments zu den anstehenden Fragen dar. Diese Teilnehmer sind auch auf den sogenannten „Familienfotos“ zu sehen, die bei jedem Gipfeltreffen aufgenommen werden.[2] In Einzelfällen lädt der Europäische Rat noch weitere Teilnehmer, etwa hohe Beamte, in beratender Funktion zu seinen Tagungen ein.

Vorlage:Zusammensetzung des Europäischen Rats nach Parteien Da der Begriff der „Staats- und Regierungschefs“ nicht eindeutig definiert ist, ist die Entscheidung, wer genau einen Mitgliedstaat im Europäischen Rat vertritt, den jeweiligen nationalen Regelungen überlassen. Sinn der Formulierung ist, dass jeweils der Regierungsvertreter mit den weitestreichenden Entscheidungsbefugnissen anwesend ist. In den meisten Ländern ist dies der Regierungschef; nur für Litauen und für Frankreich, wo die verfassungsmäßige Kompetenz für die Außenpolitik beim Staatspräsidenten und nicht beim Premierminister liegt, nimmt der jeweilige Staatschef an den Gipfeltreffen teil. Von Bedeutung ist die nationale Regelung insbesondere in den Staaten mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem, wo sowohl Staats- als auch Regierungschef politischen Einfluss haben, aber unterschiedlichen Parteien angehören können. So kam es in der Vergangenheit etwa in Finnland und in Polen zu Auseinandersetzungen darüber, ob der jeweilige Staatspräsident neben oder statt des Regierungschefs an den Sitzungen teilnehmen solle.[3]

Wenn ein Staats- oder Regierungschef nicht zu einer Sitzung erscheinen kann, kann er sein Stimmrecht auf einen anderen Mitgliedstaat übertragen. Dabei kann allerdings jeder Staat höchstens einen anderen Staat vertreten (Art. 235 AEU-Vertrag).

Obwohl das Verhandlungs- und Abstimmungsverhalten der Staats- und Regierungschefs vor allem von nationalen Interessen bestimmt wird, bieten ihre Parteizugehörigkeiten auch einen Erklärungsansatz für die Politik des Europäischen Rates insgesamt. Die nachfolgende Tabelle der aktuellen Mitglieder des Europäischen Rates nennt daher jeweils auch die nationale politische Partei sowie die europäische politische Partei, der die einzelnen Politiker angehören (Stand: 17. Juli 2016):

Mitgliedstaat Amt Funktion Amtsinhaber nationale Partei europäische Partei Amtsantritt
BelgienBelgien Belgien Premierminister Regierungschef Michel, CharlesCharles Michel MR style="width:1px;" bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU| ALDE 11. Oktober 2014
BulgarienBulgarien Bulgarien Ministerpräsident Regierungschef Borissow, BojkoBojko Borissow GERB bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 7. November 2014
DanemarkDänemark Dänemark Staatsminister Regierungschef Rasmussen, Lars LøkkeLars Løkke Rasmussen V bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 28. Juni 2015
DeutschlandDeutschland Deutschland Bundeskanzlerin Regierungschefin Merkel, AngelaAngela Merkel CDU bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 22. November 2005
EstlandEstland Estland Premierminister Regierungschef Rõivas, TaaviTaavi Rõivas RE bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 26. März 2014
FinnlandFinnland Finnland Premierminister Regierungschef Sipilä, JuhaJuha Sipilä Kesk bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 29. Mai 2015
FrankreichFrankreich Frankreich Präsident der Republik Staatschef Hollande, FrançoisFrançois Hollande PS bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 15. Mai 2012
GriechenlandGriechenland Griechenland Premierminister Regierungschef Tsipras, AlexisAlexis Tsipras SYRIZA bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EL 21. September 2015
IrlandIrland Irland Taoiseach Regierungschef Kenny, EndaEnda Kenny FG bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 9. März 2011
ItalienItalien Italien Ministerratspräsident Regierungschef Renzi, MatteoMatteo Renzi PD bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 22. Februar 2014
KroatienKroatien Kroatien Premierminister Regierungschef Orešković, TihomirTihomir Orešković parteilos bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | parteilos 22. Januar 2016
LettlandLettland Lettland Ministerpräsident Regierungschef Kučinskis, Māris Māris Kučinskis LP bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | parteilos 11. Februar 2016
LitauenLitauen Litauen Präsidentin Staatschefin Grybauskaitė, DaliaDalia Grybauskaitė parteilos bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | parteilos 12. Juli 2009
LuxemburgLuxemburg Luxemburg Premierminister Regierungschef Bettel, XavierXavier Bettel DP bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 4. Dezember 2013
MaltaMalta Malta Premierminister Regierungschef Muscat, JosephJoseph Muscat PL bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 11. März 2013
NiederlandeNiederlande Niederlande Ministerpräsident Regierungschef Rutte, MarkMark Rutte VVD bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 14. Oktober 2010
OsterreichÖsterreich Österreich Bundeskanzler Regierungschef Kern, ChristianChristian Kern SPÖ bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 17. Mai 2016
PolenPolen Polen Ministerratspräsidentin Regierungschefin Szydło, BeataBeata Szydło PiS bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | AEKR 16. November 2015
PortugalPortugal Portugal Premierminister Regierungschef Costa, AntónioAntónio Costa PS bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 24. November 2015
RumänienRumänien Rumänien Präsident Staatschef Johannis, KlausKlaus Johannis PNL* bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 21. Dezember 2014
SchwedenSchweden Schweden Staatsminister Regierungschef Löfven, StefanStefan Löfven S bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 2. Oktober 2014
SlowakeiSlowakei Slowakei Regierungspräsident Regierungschef Fico, RobertRobert Fico SMER bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 4. April 2012
SlowenienSlowenien Slowenien Ministerpräsident Regierungschef Cerar, MiroMiro Cerar SMC bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | ALDE 25. August 2014
SpanienSpanien Spanien Regierungspräsident Regierungschef Rajoy, MarianoMariano Rajoy PP bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 21. Dezember 2011
TschechienTschechien Tschechien Regierungspräsident Regierungschef Sobotka, BohuslavBohuslav Sobotka ČSSD bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | SPE 17. Januar 2014
UngarnUngarn Ungarn Ministerpräsident Regierungschef Orbán, ViktorViktor Orbán Fidesz bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 29. Mai 2010
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Premierministerin Regierungschefin May, TheresaTheresa May Conservatives bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | AEKR 13. Juli 2016
Zypern RepublikRepublik Zypern Zypern Präsident Staats- und Regierungschef Anastasiadis, NikosNikos Anastasiadis DISY bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 28. Februar 2013
Europaische UnionEuropäische Union Europäische Kommission Präsident der Europäischen Kommission (ohne Stimmrecht) {{{2}}}, Jean-Claude JunckerJean-Claude Juncker CSV bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 1. November 2014
Europaische UnionEuropäische Union Vorsitz Präsident des Europäischen Rates (ohne Stimmrecht) Tusk, DonaldDonald Tusk PO bgcolor=#Vorlage:Wahldiagramm/Partei/EU | EVP 1. Dezember 2014
* Parteimitgliedschaft ruht verfassungsgemäß während der Präsidentschaft

Arbeitsweise

Der Europäische Rat tritt mindestens zweimal pro Halbjahr zusammen (Art. 15 Abs. 3 EU-Vertrag). Diese Gipfeltreffen finden zumeist in der Mitte und am Ende jedes Halbjahres, also im März, Juni, September und Dezember, statt. Außerdem kann es Sondergipfel geben, auf denen über aktuelle wichtige Themen beraten wird. Im Rahmen der Lissabon-Strategie wurde im Jahr 2000 vereinbart, die Märzgipfel künftig der Erörterung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und umweltpolitischer Themen vorzubehalten.[4] Die Sitzungen sind nicht öffentlich, allerdings informiert der Ratspräsident das Europäische Parlament über die Ergebnisse und legt diesem einen schriftlichen Bericht vor. Außerdem werden am Ende des Gipfels die „Schlussfolgerungen des Vorsitzes“ veröffentlicht.

Die Gipfel dauern gewöhnlicherweise zwei Tage, wobei es bei besonders schwierigen Verhandlungen auch zu Verlängerungen kommen kann. Es reisen jeweils eine große Anzahl an Diplomaten und nationalen Beamten an, außerdem halten sich die Mitglieder des Ausschusses der Ständigen Vertreter bereit, um ihre jeweiligen Regierungen zu beraten. Bei den eigentlichen Verhandlungen im Konferenzraum sind jedoch nur die offiziellen Teilnehmer des Gipfels anwesend. Daneben gibt es Dolmetscher, da die Teilnehmer jede der EU-Amtssprachen verwenden können. Außerdem dürfen pro Mitgliedstaat zwei Beamte für die Übermittlung von Nachrichten jeweils kurzzeitig den Raum betreten.[2] Der Informationsfluss zu den nationalen Delegationen erfolgt dabei über einen zweistufigen Prozess: Vertreter des Sekretariats, die bei der Sitzung anwesend sind, werden periodisch ausgetauscht und geben Informationen mündlich an Antici-Gruppen in einem eigenen Vorraum weiter. Diese informieren wiederum die jeweiligen nationalen Delegationen. Eine wörtliche Zuordnung von Aussagen nach Teilnehmern - wie in einem Protokoll - wird so verhindert.[5]

Der Résidence Palace in Brüssel befindet sich im Herzen des „Europäischen Quartiers“ an der Rue de la Loi / Wetstraat

Der Europäische Rat entscheidet grundsätzlich im Konsens (Art. 15 Abs. 4 EU-Vertrag), dabei wird nicht formell abgestimmt, sondern nur die Absenz einer ausdrücklichen Gegenstimme registriert. Die einzelnen Mitgliedstaaten müssen zwischen ihren Positionen Kompromisse finden, um eine Blockade der EU zu vermeiden. Um die Verhandlungen so flexibel wie möglich zu halten, gibt es bei den Gipfeltreffen neben den „Plenarsitzungen“ auch Zeit für informelle Gespräche.[2] In besonderen Fällen wird das sogenannte Beichtstuhlverfahren angewandt. Hier lotet der Ratspräsident jeweils in Einzelgesprächen mit den Staats- und Regierungschefs den Verhandlungsspielraum der verschiedenen Länder aus und schlägt dann einen Kompromiss vor. Dadurch sollen bei eingefahrenen Verhandlungen Blockaden überwunden werden.

Bestimmte Entscheidungen wie die Nominierung des Kommissionspräsidenten werden mit qualifizierter Mehrheit getroffen, wobei dieselben Stimmgewichtungen gelten wie allgemein im Rat der EU. Allerdings wird auch bei diesen Entscheidungen üblicherweise so lange verhandelt, bis ein Konsens aller Mitgliedstaaten erreicht wird.

Seit 2004 tagt der Europäische Rat grundsätzlich in Brüssel. Er nutzt hier ebenso wie der Rat der EU das Justus-Lipsius-Gebäude, ab 2012 ist ein Umzug in das Gebäude Résidence Palace geplant.[6] Zu besonderen Ereignissen treffen sich die Staats- und Regierungschefs manchmal aber auch in einer Stadt des Landes, das den Vorsitz im Ministerrat einnimmt – so zum Beispiel 2007 anlässlich der Berliner Erklärung oder der Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon.

Zur näheren Regelung seiner Arbeitsweise hat sich der Europäische Rat am 1. Dezember 2009 eine Geschäftsordnung (2009/882/EU) gegeben, nachdem er durch das Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon den Status eines Organs der Europäischen Union erhalten hatte.[7]

Geschichte

Nachdem sich die europäischen Staats- und Regierungschefs zuvor lediglich zu zeremoniellen Anlässen versammelt hatten, fand auf dem Gipfel von Den Haag 1969 erstmals ein politisch bedeutendes Treffen statt, auf dem wichtige Integrationsprobleme in Angriff genommen wurden. Zuvor war die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaften in den sechziger Jahren vor allem durch die Politik des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulles blockiert gewesen, die Krise des leeren Stuhls hatte 1965/1966 tiefe nationale Gegensätze über den weiteren Integrationskurs offengelegt. Nach De Gaulles Rücktritt 1969 regte sein Nachfolger Georges Pompidou (Präsident von Juni 1969 bis April 1974) eine Gipfelkonferenz auf höchster Ebene an. Kurz darauf kam es auch in Deutschland zum Regierungswechsel und dem Amtsantritt Willy Brandts (erste rot-gelbe Koalition; Kabinett Brandt I); der Gipfel wurde vielfach als Neuanfang in der europäischen Integration gesehen.[8]

Der Erfolg des Gipfels von Den Haag führte dazu, dass in den folgenden Jahren in unregelmäßigen Abständen ähnliche Treffen stattfanden. Es gelang dabei, verschiedene „festgefahrene“ Probleme zu lösen; daneben gab es auch schon früh Kritik (vor allem von kleineren Staaten), die befürchteten, die Gipfeltreffen würden zu einer Schwächung der supranationalen Gemeinschaftsinstitutionen führen, vor allem der Europäischen Kommission.[9] Jean Monnet, einer der Gründerväter der EG und selbst früherer Kommissionspräsident, befürwortete die Einrichtung regelmäßiger Gipfeltreffen; er sah sie als Chance für eine „provisorische Regierung Europas“.[10] Auf dem Gipfel von Paris 1974 wurde am 10. Dezember schließlich vereinbart, die Treffen unter der Bezeichnung „Europäischer Rat“ nun regelmäßig alle vier Monate zu veranstalten; später wurde zu Treffen alle drei Monate übergegangen. Den Vorsitz hatte dabei jeweils das Land inne, das auch den Vorsitz im Ministerrat führte; er wechselte also im halbjährlichen Rhythmus. Ort der Gipfeltreffen war meist eine Stadt des Landes, das jeweils den Ratsvorsitz hatte. Nur vereinzelt fanden Treffen auch in Brüssel statt, wo auch die Kommission und der Ministerrat tagten.

Vor allem durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt (Giscard war von 1974 bis 1981 Präsident, Schmidt von 1974 bis 1982 Bundeskanzler) entwickelte sich der Europäische Rat in den nächsten Jahren zur wohl wichtigsten Institution für die europäische Integration. Er war zunächst nur zur Überwindung schwieriger Blockaden gedacht gewesen; bald beschäftigte er sich aber auch mit Detailfragen, die der Ministerrat zuvor nicht hatte klärten können.[11] Diese Machtfülle des Europäischen Rates stieß allerdings auch auf Kritik, unter anderem vonseiten der europäischen Föderalisten um Altiero Spinelli, die den Einfluss der Staats- und Regierungschefs als Hindernis für eine wichtigere Rolle des Europäischen Parlaments sahen.[12]

Seit der Ölkrise 1973 herrschte in vielen Ländern eine Stagflation (also Stagnation und Inflation); die EG fokussierte sich stark auf die Gemeinsame Agrarpolitik. Ab 1979 fiel der Europäische Rat selbst in eine Blockade, da die neu gewählte britische Premierministerin Margaret Thatcher ihre Zustimmung zu jedem weiteren Integrationsschritt verweigerte, solange die britischen Nettobeitragszahlungen zum EG-Haushalt nicht deutlich gesenkt würden. Am 18. Oktober 1979 stellte sie das Ultimatum, dass Großbritanniens Beiträge deutlich gesenkt werden müssten, dies müsse spätestens auf dem Gipfel in Dublin Ende November 1979 geklärt sein.[13] Dies machte den auf Konsens ausgerichteten Europäischen Rat weitgehend handlungsunfähig, bis 1984 mit dem sogenannten Britenrabatt auf Thatchers Forderungen eingegangen wurde.[14] Im Juni 1985 fand der 'Mailänder Gipfel' statt. Jacques Delors stellte ein 'Weißbuch' vor, das die Eurosklerose mildern und den gemeinsamen Binnenmarkt vorantreiben sollte (Näheres siehe Jacques Delors#Das Weißbuch zum Binnenmarkt von 1985)[15] vom Rat der damals noch aus zehn Mitgliedsstaaten bestehenden Gemeinschaft gebilligt.

Eine vertragliche Grundlage erhielt der Europäische Rat am 1. Juli 1987 mit Inkrafttreten der Einheitlichen Europäischen Akte, in der mindestens halbjährliche Ratstreffen festgeschrieben waren. Der Europäische Rat wurde dabei jedoch weiterhin nicht in das institutionelle System der Europäischen Gemeinschaften eingebunden. Seine Zusammensetzung und Funktionsweise war nur in der Einheitlichen Europäischen Akte selbst geregelt (nicht im Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft „EG-Vertrag“); formal war er daher (anders als z. B. Kommission, Europaparlament und Ministerrat) kein Organ der EG.[16] Soweit die Staats- und Regierungschefs im Rahmen des EG-Vertrags Entscheidungen trafen, etwa bei der Ernennung des Kommissionspräsidenten, waren dies formal nicht Entscheidungen des Europäischen Rates, sondern des Rates der EG „in der Zusammensetzung der Staats- und Regierungschefs“ (vgl. Art. 214 EG-Vertrag).

Der Résidence Palace in Brüssel, derzeit im Umbau befindlich, soll ab 2016 Tagungsort des Europäischen Rates werden [17]

Mit dem Vertrag von Maastricht (unterzeichnet am 7. Februar 1992) erhielt der Europäische Rat im Wesentlichen die Rolle, die er bis heute (Stand 2010) einnimmt. In diesem Vertrag gewann die Europäische Union in der Außen- und Sicherheitspolitik und im Bereich Justiz und Inneres neue Kompetenzen, die im Wesentlichen intergouvernemental ausgeübt wurden; die Funktion des Europäischen Rats als höchstes Entscheidungsgremium in wichtigen Politikfeldern auf europäischer Ebene wurde dadurch noch einmal gestärkt. Seine Funktionsweise wurde nun im EU-Vertrag festgehalten.

Zugleich hatte sich durch die verschiedenen EU-Erweiterungsrunden seit 1973 der Charakter des Europäischen Rates mehrfach geändert: Aus den zunächst sechs, dann neun Staats- und Regierungschefs wurden 1995 fünfzehn, 2004 fünfundzwanzig („Osterweiterung“), 2007 siebenundzwanzig und 2013 schließlich 28 (Beitritt Kroatiens zum 1. Juli 2013). Die Organisation der Gipfeltreffen, die traditionell jeweils in einer anderen Stadt in dem Land stattfanden, das den Vorsitz im Rat innehatte, nahm immer größere Ausmaße an (auch durch verschärfte Sicherheitsvorkehrungen). Im Rahmen der Verhandlungen um den Vertrag von Nizza einigte man sich deshalb darauf, die künftigen Treffen ab 2004 im Regelfall in Brüssel abzuhalten. Von dieser Entscheidung wurde neben einfacheren Arbeitsabläufen auch eine bessere Einbindung des Europäischen Rates in das in Brüssel ansässige Institutionengeflecht der EU erwartet.[18]

Auch die Notwendigkeit, Beschlüsse grundsätzlich konsensual zu treffen, erschwerte die Entscheidungsfindung im Europäischen Rat mit jeder Erweiterung. Anders als im Rat der EU, wo durch die Vertragsreformen seit der Einheitlichen Europäischen Akte zunehmend Mehrheitsentscheidungen eingeführt wurden, stand das Konsensprinzip im Europäischen Rat (Stand wann?) zu keinem Zeitpunkt ernsthaft zur Diskussion.

Der 2007 unterzeichnete Vertrag von Lissabon, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat, brachte verschiedene andere Veränderungen: So wurde der Europäische Rat nun auch offiziell zu einem Organ der EU, seine Beziehungen zu den übrigen europäischen Institutionen wurden genauer als bisher definiert und formal festgeschrieben und die Unterscheidung zwischen dem „Europäischen Rat“ und dem „Rat der EU in der Zusammensetzung der Staats- und Regierungschefs“ entfiel. Neu eingeführt wurde das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates; er trat an die Stelle des halbjährlich rotierenden Vorsitzes und soll(te) eine bessere Koordination der Tätigkeiten des Europäischen Rates gewährleisten. Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon (1. Dezember 2009) nehmen die Außen- bzw. Europaminister der nationalen Regierungen nicht mehr an den Gipfeltreffen teil.

Kritik

An der Institution des Europäischen Rates insgesamt gibt es scharfe Kritik. Der Europäische Rat und seine Entscheidungen seien unzureichend demokratisch legitimiert. Zudem sei der Europäische Rat, da er kein genuin europäisches, sondern ein nationalstaatliches Gremium sei, eher ein Instrument der Re- als der Denationalisierung.

So schreibt etwa – neben vielen anderen – der österreichische Essayist Robert Menasse: Auffällig sei, welche unrühmliche Rolle der Europäische Rat in (der) anschwellenden Krise gespielt habe. Es sei der Rat gewesen, der zunächst bei der Euro-Einführung eine begleitende gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik verhindert habe. Jeder habe gewusst, dass eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Finanzpolitik ein Unding sei. Der Rat habe dann auch die Maastrichter Stabilitätskriterien aufgehoben, als es Deutschland und Frankreich so gepasst habe, weil sie selbst die Kriterien nicht hätten erfüllen können. Deutschland und Frankreich hätten einer Abmahnung durch die Europäische Kommission entgehen wollen – das erst habe nach einer fahrlässigen Budgetpolitik die Schleusen geöffnet, an deren Ende dann Deutschland geglaubt habe, die Griechen bestrafen zu müssen (vgl. Griechische Staatsschuldenkrise ab 2010). Und dann sei es der Rat gewesen, der die Hilfe für Griechenland, als sie noch billig zu haben gewesen wäre, so lange verhindert habe, bis sie aufgrund der schwindelerregend steigenden Risikozinsen schockierend teuer geworden sei: „Auch das ein Grund, warum alle, die sich mit Herz und Hirn mit der EU beschäftigen, zu diesem Punkt kommen: Was jetzt überlebensnotwendig ist, ist eine Reform des institutionellen Gefüges der EU, ein Zurückdrängen und letztlich das Abschaffen des Rats.“[19]

Wichtige Treffen des Europäischen Rates

Datum Ort Vorsitz Thema
1.–2. Dezember 1969 Den Haag Piet de Jong, Niederlande erstes Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EG, Beschlüsse zu „Vollendung, Vertiefung und Erweiterung“ der EG
19.–21. Oktober 1972 Paris Georges Pompidou, Frankreich zweites Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs, Beschluss einer Politischen Union (Europäische Politische Zusammenarbeit)
14.–15. Dezember 1973 Kopenhagen Anker Jørgensen, Dänemark drittes Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs, Beschluss zur Einrichtung des Europäischen Rechnungshofs und des Europäischen Regionalfonds
9.–10. Dezember 1974 Paris Valéry Giscard d’Estaing, Frankreich viertes Gipfeltreffen, Beschluss der Staats- und Regierungschefs, sich künftig dreimal jährlich als „Europäischer Rat“ zu treffen
10.–11. März 1975 Dublin Liam Cosgrave, Irland erstes reguläres Treffen des Europäischen Rates
16.–17. Juli 1975 Brüssel Liam Cosgrave, Irland Beschluss zur Einführung eines Europäischen Reisepasses
12.–13. Juli 1976 Brüssel Gaston Thorn, Luxemburg Beschluss zur Direktwahl des Europäischen Parlaments (Europawahl) ab 1979
12.–13. März 1979 Paris Valéry Giscard d’Estaing, Frankreich Gründung des Europäischen Währungssystems
25.–26. Juni 1984 Fontainebleau François Mitterrand, Frankreich Überwindung der Eurosklerose-Krise durch den Beschluss über den Haushaltsrabatt für das Vereinigte Königreich und Einrichtung von Adonnino-Ausschuss und Dooge-Ausschuss
2.–3. Dezember 1985 Luxemburg Jacques Santer, Luxemburg Einigung über die Einheitliche Europäische Akte: erste große Vertragsreform, unter anderem mit Beschluss zur Vollendung des gemeinsamen Binnenmarkts bis Ende 1992
9.–11. Dezember 1991 Maastricht Ruud Lubbers, Niederlande Einigung über den Vertrag von Maastricht (am 7. Februar 1992 unterzeichnet): Gründung der Europäischen Union, Einführung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und der Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres, Einführung des Mitentscheidungsverfahrens und der Unionsbürgerschaft, Beschluss der Europäischen Währungsunion
21.–22. Juni 1993 Kopenhagen Poul Nyrup Rasmussen, Dänemark Vorbereitung der EU auf die Osterweiterung, Formulierung der Kopenhagener Kriterien für künftige Beitrittsländer
13.–14. Dezember 1996 Dublin John Bruton, Irland Einigung über den Stabilitäts- und Wachstumspakt
16.–17. Juni 1997 Amsterdam Wim Kok, Niederlande Einigung über den Vertrag von Amsterdam (am 2. Oktober 1997 unterzeichnet)
23.–24. März 2000 Lissabon António Guterres, Portugal diplomatische Sanktionen gegen Österreich wegen Regierungsteilnahme der FPÖ (im September wieder aufgehoben), „Lissabon-Strategie“ zur sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Erneuerung bis 2010
7.–11. Dezember 2000 Nizza Jacques Chirac, Frankreich Einigung über den Vertrag von Nizza (am 26. Februar 2001 unterzeichnet)
15.–16. Juni 2001 Göteborg Göran Persson, Schweden erster Gipfel in Schweden, begleitet von gewaltsamen Konfrontationen zwischen EU-Gegnern und Polizei
13.–15. Dezember 2001 Laeken/Laken Guy Verhofstadt, Belgien Einberufung des Europäischen Konvents zur Ausarbeitung eines EU-Verfassungsvertrags
12.–13. Dezember 2002 Kopenhagen Anders Fogh Rasmussen, Dänemark Beschluss zur Aufnahme von zehn Ländern zum 1. Mai 2004 (Unterzeichnung der Beitrittsverträge am 16. April 2003 in Athen)
17.–18. Juni 2004 Brüssel Bertie Ahern, Irland Einigung über den EU-Verfassungsvertrag (Unterzeichnung am 29. Oktober in Rom)
16.–17. Juni 2005 Brüssel Jean-Claude Juncker, Luxemburg Scheitern der finanziellen Vorausschau für 2007–2013; Beschluss einer „Denkpause“ nach Ablehnung der EU-Verfassung in Referenden in Frankreich und den Niederlanden
21.–22. Juni 2007 Brüssel Angela Merkel, Deutschland Einigung über den Vertrag von Lissabon (Unterzeichnung am 13. Dezember 2007 in Lissabon)
9.–10. Mai 2010 Brüssel Herman Van Rompuy Sondergipfel zur Eurokrise, Beschluss des Europäischen Stabilisierungsmechanismus („Rettungsschirm“ über 750 Mrd. Euro)
16.–17. Dezember 2010 Brüssel Herman Van Rompuy Beschluss einer Reform des AEU-Vertrags zur dauerhaften Verankerung des Europäischen Stabilisierungsmechanismus
21. Juli 2011 Brüssel Herman Van Rompuy Sondergipfel zu weiteren Maßnahmen gegen die Eurokrise[20][21]
8.–9. Dezember 2011 Brüssel Herman Van Rompuy Vereinbarung aller Mitgliedstaaten mit Ausnahme Großbritanniens zur Schaffung verbindlicher Verschuldungsgrenzen und entsprechender Sanktionen, Unterzeichnung des Vertrages zum Unionsbeitritt Kroatiens
28.–29. Juni 2012 Brüssel Herman Van Rompuy Vereinbarung über ein Wachstumspaket in Höhe von 120 Mrd und der Erschaffung einer Bankenunion unter der Leitung der EZB
18.–19. Oktober 2012 Brüssel Herman Van Rompuy Verständigung über Leitlinien für den rechtlichen Rahmen eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Bankenaufsicht), über den der Rat bis 1. Januar 2013 Einigung erzielen will[22]
24.–25. Oktober 2013 Brüssel Herman Van Rompuy Themen sind Digitale Wirtschaft, Innovation und Dienstleistungen (Digitaler Binnenmarkt bis 2015, Vollendung Europäischer Forschungsraum); Förderung des Wachstums, der Beschäftigung und der Wettbewerbsfähigkeit Europas und Europäische Bankenunion.
19.–20. März 2015 Brüssel Donald Tusk Themen sind Schaffung einer Energieunion, Beziehungen zu Russland und Lage in der Ukraine, Vorbereitung auf den Gipfel der Östlichen Partnerschaft in Riga.

Zudem soll die erste Phase des Europäischen Semesters 2015 abgeschlossen werden.

18.–19. Februar 2016 Brüssel Donald Tusk Themen sind die Flüchtlingskrise und Bestrebungen zum Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU.

Literatur

  • Uta Stäsche: Die Entscheidungsproduktivität des Europäischen Rates. Rechtliche und empirische Untersuchung von der Europäischen Währungsunion bis zum Vertrag von Lissabon. 1. Auflage. wvb Wissenschaftlicher Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86573-599-7. (zugleich Dissertation an der Universität Halle/Saale)
  • Daniela Kietz, Nicolai von Ondarza: Willkommen in der Wirklichkeit. In: einer konfliktbeladenen Umbruchszeit deuten sich weitreichende Machtverschiebungen in den EU-Ratsstrukturen an. In: SWP-Aktuell. 29/2010, Stiftung Wissenschaft und Politik / Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit SWP, Berlin. (online)
  • Hauke Pahre: Das Recht des Europäischen Rates. Eine Untersuchung im Lichte aktueller Entwicklungen der Europäischen Union. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-631-58302-9. (Zugleich Dissertation an der Universität St. Gallen 2008)

Weblinks

 Commons: Europäischer Rat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Europäischer Rat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Die Schlussfolgerungen der letzten Gipfel finden sich auf der Homepage des Europäischen Rates.
  2. 2,0 2,1 2,2 Peter van Grinsven: The European Council under Construction. EU top level decision making at the beginning of a new century. Discussion Papers in Diplomacy, September 2003.
  3. EUobserver, 29. August 2008: Spats over who gets to go to EU summit break out in Poland, Finland (englisch).
  4. Vergleiche die Homepage des Europäischen Rates.
  5. Philippe de Schoutheete: The European Council. In: The Institutions of the European Union, Hrsg. John Peterson und Michael Shackleton. Oxford 2012, S. 43-67, hier S. 47 f.
  6. Rat der EU, Pressemitteilung vom 14. September 2005 (PDF; 128 kB).
  7. Amtsblatt der Europäischen Union vom 2. Dezember 2009 L 315, S. 51–55.
  8. Gerhard Brunn: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute. Bonn 2004, S. 177f. (auch: Reclam Sachbuch (Taschenbuch), 3. Aufl. 2009, ISBN 978-3150186442).
  9. Gerhard Brunn: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute. Bonn 2004, S. 199.
  10. Gerhard Brunn: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute. Bonn 2004, S. 198.
  11. Gerhard Brunn: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute. Bonn 2004, S. 203; Gabriele Clemens u. a., Geschichte der Europäische Integration. Paderborn 2008, S. 211.
  12. Manuel Müller: Diplomatie oder Parlamentarismus. Altiero Spinellis Ablehnung des Genscher-Colombo-Plans 1981. Themenportal Europäische Geschichte 2009.
  13. spiegel.de 29. Oktober 1979: Henne Attila
  14. Gerhard Brunn: Die Europäische Einigung von 1945 bis heute. Bonn 2004, S. 232.
  15. Die Zeit, Nr. 28 vom 5. Juli 1985: Die Stunde der Wahrheit steht noch bevor.
  16. Gabriele Clemens u. a.: Geschichte der Europäischen Integration. Paderborn 2008, S. 224 f.
  17. Parlamentarische Anfragen zum Baufortschritt
  18. Christine Stark: Evolution of the European Council: The implications of a permanent seat. Konferenzbeitrag an der Queen’s University Belfast, 2002.
  19. Robert Menasse: Über die Feigheit der europäischen Politiker. In: Zeit online. 30. September 2011
  20. Erklärung des Präsidenten der Europäischen Union José Manuel Barroso zum Sondergipfel
  21. Europäischer Rat: „Eine gemeinsame Antwort auf die Krise“
  22. EU-Bankenaufsicht soll 2013 kommen

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