Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Liste der Stolpersteine in Berlin-Siemensstadt
Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Siemensstadt enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Siemensstadt im Bezirk Spandau, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Bild | Name | Standort | Verlegedatum | Leben | |
---|---|---|---|---|---|
Bruno Borchardt | Lenther Steig 19 | 52.5407913.26689 Koordinaten: 52° 32′ 27″ N, 13° 16′ 1″ O
|
18. Nov. 2008 | * 17. November 1859 in Bromberg – Bruno Borchardt entstammte einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie. Nach seiner Schulausbildung studierte er in Berlin die Fächer Mathematik und Physik und promovierte 1895 in Kiel. Anschließend war er Lehrer am Königlichen Gymnasium in Spandau. Ab 1900 war er als Schriftsteller und auf verschiedenen Ebenen als sozialdemokratischer Politiker tätig, so ab 1919 als Präsident des Provinziallandtags Brandenburgs und von 1921 bis 1926 als Mitglied des Preußischen Staatsrats (der zweiten Kammer des preußischen Parlaments) für Berlin. Er war unverheiratet und kinderlos. Als prominenter Gegner des Nationalsozialismus wurde er ab der „Machtergreifung“ 1933 verfolgt und schwer misshandelt. Den Novemberpogrom 1938 erlebte er in seinem Wohnort Falkensee, wo ihn die SA direkt überfiel. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er am 14. August 1939 an den Folgen starb. – Der Stolperstein in Siemensstadt ist vor seinem letzten Berliner Wohnort am Lenther Steig 19 verlegt. Ein weiterer Stolperstein befindet sich seit dem 20. Juli 2007 in der Schönwalder Straße 35 in Falkensee. | |
Erna Jacobi | Rieppelstraße 2 | 52.54382213.264681 Koordinaten: 52° 32′ 38″ N, 13° 15′ 53″ O
|
26. Okt. 2010 | * 12. Dezember 1890 in Berlin als Erna Jacoby – Erna Jacobi war Volksschullehrerin, arbeitete jedoch seit 1935 in Zwangsarbeit, zuletzt als Putzerin bei Fa. Scherli & Schwer. Wie ihr Mann Dr. Max Jacobi galt sie als aktives evangelisches Kirchenmitglied; sie war im Erwachsenenalter aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und hatte sich evangelisch taufen lassen. Aus Glaubensgründen engagierte sich das Ehepaar aktiv im Kampf gegen das NS-Regime im Rahmen der oppositionellen Bekennenden Kirche. Politisch standen sie der Deutschen Volkspartei nahe. Nach dem Erlass der Nürnberger Rassegesetze von 1935 wurde Erna Jacobi als Jüdin betrachtet und aus ihrer Arbeit entlassen. Dem Sohn Helmut Jacobi, der am 9. September 1922 geboren wurde, konnten seine Eltern die Auswanderung ermöglichen und ihn so vor den Gräueltaten der Nationalsozialisten bewahren. Er ging in die Emigration, zuerst nach England und später nach Kanada. Am 28. Januar 1943 wurde das Ehepaar Jacobi nach Theresienstadt deportiert, wo Max Jacobi am 14. August 1943 ermordet wurde. Erna Jacobi kam 1944 weiter nach Auschwitz, wo auch sie getötet wurde.[1] | |
Max Jacobi | Rieppelstraße 2 | 52.54382313.264681 Koordinaten: 52° 32′ 38″ N, 13° 15′ 53″ O
|
26. Okt. 2010 | * 12. Mai 1878 in Insterburg − Dr. Max Jacoby war Bevollmächtigter der Siemens und Halske AG, bis er 1939 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen wurde. Wie seine Frau Erna Jacobi galt er als aktives evangelisches Kirchenmitglied; er war im Erwachsenenalter aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und hatte sich evangelisch taufen lassen. Aus Glaubensgründen engagierte sich das Ehepaar aktiv im Kampf gegen das NS-Regime im Rahmen der oppositionellen Bekennenden Kirche. Politisch standen sie der Deutschen Volkspartei nahe. Nach dem Erlass der Nürnberger Rassegesetze von 1935 wurde Max Jacobi jedoch als Jude betrachtet. Dem Sohn Helmut Jacobi, der am 9. September 1922 geboren wurde, konnten seine Eltern die Auswanderung ermöglichen und ihn so vor den Gräueltaten der Nationalsozialisten bewahren. Er ging in die Emigration, zuerst nach England und später nach Kanada. Am 28. Januar 1943 wurde das Ehepaar Jacobi nach Theresienstadt deportiert, wo Max Jacobi am 14. August 1943 ermordet wurde. Erna Jacobi wurde 1944 in Auschwitz getötet.[2] |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erna Jacobi. Stolpersteine in Berlin. Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin, abgerufen am 4. Februar 2013.
- ↑ Max Jacobi. Stolpersteine in Berlin. Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin, abgerufen am 4. Februar 2013.
Adlershof | Alt-Hohenschönhausen | Alt-Treptow | Altglienicke | Baumschulenweg | Biesdorf | Borsigwalde | Britz | Charlottenburg | Charlottenburg-Nord | Dahlem | Falkenhagener Feld | Fennpfuhl | Friedenau | Friedrichsfelde | Friedrichshagen | Friedrichshain | Frohnau | Gesundbrunnen | Grünau | Grunewald | Halensee | Hansaviertel | Haselhorst | Heiligensee | Hermsdorf | Johannisthal | Karlshorst | Kaulsdorf | Kladow | Konradshöhe | Köpenick | Kreuzberg | Lankwitz | Lichtenberg | Lichtenrade | Lichterfelde | Lübars | Mahlsdorf | Mariendorf | Marienfelde | Märkisches Viertel | Mitte | Moabit | Müggelheim | Neukölln | Niederschöneweide | Niederschönhausen | Nikolassee | Oberschöneweide | Pankow | Plänterwald | Prenzlauer Berg | Rahnsdorf | Reinickendorf | Rummelsburg | Schmargendorf | Schöneberg | Siemensstadt | Spandau | Steglitz | Tegel | Tempelhof | Tiergarten | Waidmannslust | Wannsee | Wedding | Weißensee | Westend | Wilhelmstadt | Wilmersdorf | Wittenau | Zehlendorf
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste der Stolpersteine in Berlin-Siemensstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |