Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Niederländische Antillen
{{{NAME}}} | |||||
| |||||
Wahlspruch: Libertate unanimus | |||||
Amtssprache | Niederländisch, Englisch, Papiamentu | ||||
Hauptstadt | Willemstad | ||||
Staatsform | Überseegebiet des Königreich der Niederlande | ||||
Staatsoberhaupt | König der Niederlande | ||||
Regierungschef | Premierminister der Niederländischen Antillen | ||||
Fläche | 800 km² | ||||
Einwohnerzahl | 218.126 (Stand Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 227,2 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt | 4,1 Milliarden US-Dollar | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 20.197 US-Dollar | ||||
Währung | Antillen-Gulden (ANG) | ||||
Gründung | 15. Dezember 1954 | ||||
Nationalhymne | Het Wilhelmus (1954–1964) Tera di Solo y suave biento (1964–2000) | ||||
Zeitzone | UTC −4 | ||||
Kfz-Kennzeichen | NA | ||||
Internet-TLD | .an | ||||
Telefonvorwahl | +599 | ||||
Die Niederländischen Antillen waren ein niederländisches Überseegebiet, das geographisch zur Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik gehörte. Bis zu ihrer Auflösung am 10. Oktober 2010 bildeten sie ein Land innerhalb des Königreiches der Niederlande, neben den (europäischen) Niederlanden und Aruba, das bis Ende 1985 ebenfalls Teil der Niederländischen Antillen war.
Nach der Neuordnung der politischen Situation sind Curaçao und St. Maarten autonome Länder innerhalb des Königreichs der Niederlande, vergleichbar mit Aruba. Die Inseln Bonaire, Saba und St. Eustatius sind Besondere Gemeinden der Niederlande, gehören jedoch keiner Provinz an.
Geographie
Die Niederländischen Antillen umfassten sechs, ab 1986 noch fünf bewohnte Karibik-Inseln sowie einige kleinere, unbewohnte Inseln mit einer Gesamtfläche von 980 km²:
- Teile der Inseln unter dem Winde:
- Aruba (bis 1985)
- Curaçao (nebst Klein Curaçao)
- Bonaire (nebst Klein Bonaire)
- Teile der Inseln über dem Winde:
- Saba (nebst Green Island)
- Sint Eustatius (lokaler Name: Statia) (nebst Guana Key, Hen & Chickens, Cow & Calff, Molly Beday und Pelikan Key)
- St. Martin (nur der niederländische Südteil Sint Maarten, der Nordteil ist als Saint-Martin ein französisches COM; vgl. Liste geteilter Inseln)
Flagge | Name | Hauptort | Koordinaten | Fläche km² |
Ein- wohner |
Bevölkerungs- dichte pro km² |
Gegenwärtiger Status |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Niederländische Antillen | Willemstad | 12° 11′ N, 68° 59′ W12.186111111111-68.989444444444Koordinaten: 12° 11′ N, 68° 59′ W | 980 | 231.834 (2007) |
237 (2007) |
aufgelöst seit 10. Oktober 2010 | |
Curaçao | Willemstad | 12° 11′ N, 68° 59′ W12.186111111111-68.989444444444 | 444 | 180.592 (2007) |
407 (2007) |
autonomes Land im Königreich seit 10. Oktober 2010 | |
Vorlage:NL-BON | Bonaire | Kralendijk | 12° 11′ N, 68° 16′ W12.185277777778-68.261944444444 | 288 | 14.479 (2007) |
50 (2007) |
Besondere Gemeinde seit 10. Oktober 2010 |
Aruba | Oranjestad | 12° 31′ N, 69° 58′ W12.5225-69.971388888889 | 180 | 101.484 (2010) |
564 (2010) |
autonomes Land im Königreich seit 1. Januar 1986 | |
Sint Maarten | Philipsburg | 18° 2′ N, 62° 3′ W18.033333333333-62.05 | 34 | 37.429 (2010) |
1101 (2010) |
autonomes Land im Königreich seit 10. Oktober 2010 | |
Vorlage:NL-STE | Sint Eustatius | Oranjestad | 17° 29′ N, 62° 58′ W17.485277777778-62.973055555556 | 21 | 2.498 (2007) |
119 (2007) |
Besondere Gemeinde seit 10. Oktober 2010 |
Vorlage:NL-SAB | Saba | The Bottom | 17° 38′ N, 63° 14′ W17.639166666667-63.231666666667 | 13 | 1.424 (2007) |
110 (2007) |
Besondere Gemeinde seit 10. Oktober 2010 |
Die etwa 230.000 Einwohner waren zu etwa 85 % afrikanischer Abstammung. Auf Sint Maarten erreichte die Zahl der Ausländer 49 %, also jeder Zweite hatte hier eine andere als die niederländische Staatsangehörigkeit.
Geschichte
1954 wurde den Niederländischen Antillen vollständige Autonomie in Bezug auf interne Angelegenheiten gewährt. Für Außenpolitik und Verteidigung war jedoch weiterhin das Königreich der Niederlande zuständig.
Bis zum 31. Dezember 1985 gehörte die Insel Aruba ebenfalls zum Gebiet der Niederländischen Antillen.
Politik
Die Verwaltung der Niederländischen Antillen bestand aus einer Regierung und den Staten, dem Parlament. Der Gouverneur vertrat das Staatsoberhaupt des Königreiches, Königin Beatrix, und war formell Regierungsleiter. Die politische Verantwortlichkeit lag aber bei dem Ministerpräsident und den Ministern. Die letzte Ministerpräsidentin war Emily de Jongh-Elhage. Die Staten der Niederländischen Antillen zählten 22 Sitze, nach einer festen Formel über den Inseln verteilt: 14 für Curaçao, 3 für Sint Maarten, 3 für Bonaire, 1 Sitz für Sint Eustatius sowie 1 für Saba. Regierungskoalitionen bildeten sich in der Regel aus den Parteien der verschiedenen Inseln.
Die Niederländischen Antillen waren nicht Teil der Europäischen Union, sondern hatten eine bevorzugte Beziehung unter dem Status von Überseeischen Ländern und Hoheitsgebieten (siehe: Gebiet der Europäischen Union).
Seit Anfang 2006 waren die Inseln Grund für außenpolitische Differenzen zwischen Venezuela und dem Königreich der Niederlande. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez behauptete, die Niederlande würden den USA die Errichtung von Militärbasen erlauben, die für eine geplante Invasion Venezuelas genutzt werden sollten. Am 23. Mai 2006 begann ein internationales Militärmanöver (Joint Caribbean Lion 2006) unter Beteiligung der US-Navy.
Reform der Beziehungen im Königreich
Anfang der 1990er Jahre begann eine Diskussion über die politische Zukunft der Niederländischen Antillen. Manche Politiker auf Curaçao und Sint Maarten, unter diesen auch Mitglieder der damaligen Antillen-Regierung, befürworteten eine Autonomie (Status aparte) für ihre Inseln nach dem Vorbild von Aruba. In Referenden auf den verschiedenen Inseln sprach sich 1993 und 1994 die Mehrheit der Stimmberechtigten jedoch für den Fortbestand von „neu strukturierten“ Niederländischen Antillen aus. Auf Curaçao z. B. stimmten damals 73,6 % für einen Verbleib im Verband der Niederländischen Antillen, 17,9 % für Autonomie, 8 % für Eingliederung in die Niederlande (als Provinz oder Gemeinde) und nur 0,5 % für vollständige Unabhängigkeit. Auf den anderen Inseln war das Ergebnis vergleichbar, nur auf Sint Maarten war eine große Minderheit von 32 % für Autonomie. Die Regierung trat daraufhin zurück.
Nachdem sich die Bevölkerung Sint Maartens in einem neuen Referendum Juni 2000 mit 69 % für Autonomie aussprach, begannen erneut Gespräche über die Auflösung der Niederländischen Antillen als politische Einheit. Ein spezieller Beratungsausschuss aus Politikern und Experten empfahl der niederländischen Regierung 2004 die Auflösung des Landes Niederländische Antillen, die Bildung zweier neuer Länder Curaçao und Sint Maarten innerhalb des Königreichs der Niederlande und die Eingliederung der übrigen Inseln Bonaire, Saba und Sint Eustatius in die Niederlande. In neuen Referenden auf den Inseln (außerhalb Sint Maartens) bestätigte die Bevölkerung 2004 und 2005 die Empfehlungen des Ausschusses, nur auf Sint Eustatius stimmte eine Mehrheit weiterhin für einen Fortbestand der Niederländischen Antillen. Ende 2005 erreichten die Inseln Übereinstimmung mit der niederländischen Regierung über die Auflösung der Niederländischen Antillen 2008. Am 11. Oktober 2006 gelangten Bonaire, Saba und Sint Eustatius zu einem Übereinkommen mit den Niederlanden über ihren künftigen Rechtsstatus als „Besondere Gemeinden“ der Niederlande.
Entsprechend eines am 15. Dezember 2008 auf Curaçao gefassten Beschlusses wurden die Niederländische Antillen zum 10. Oktober 2010 als politisches Gebilde aufgelöst.
Sprachen
Niederländisch und Papiamentu waren die zwei offiziellen Amtssprachen der Niederländischen Antillen. Auf den Inseln über dem Winde (St. Maarten, Saba, St. Eustatius) war Englisch die Verkehrssprache, auf den Inseln unter dem Winde (Bonaire, Curaçao) war Papiamentu die Verkehrssprache und zweite Amtssprache. Der Unterricht in den Schulen fand in der Grundschule wahlweise auf Englisch oder Niederländisch (St. Maarten, Saba, St. Eustatius) bzw. Papiamentu oder Niederländisch (Bonaire, Curaçao) statt. Ab der Mittelschule (5. Klasse) fand der Unterricht nur noch auf Niederländisch statt, weil die Abschlussprüfung auf Niederländisch und die gleiche Prüfung wie in den Niederlanden war. Der weitere Hochschulunterricht fand in den Niederlanden statt. Ab dem Schuljahr 2008/09 wurde auf Curaçao der Unterricht nicht mehr auf Papiamentu gegeben, da zu viele Defizite zu Tage getreten sind (es gab z. B. ausschließlich niederländischsprachige Lehrbücher). Der katholische Schulverband beschloss daher, ab dem Schuljahr 2008/09 wieder von der ersten Klasse an auf Niederländisch zu unterrichten. Dies entsprach auch dem Wunsch des Großteils der Bevölkerung. Seit Jahren waren die Anmeldungen für niederländischsprachige Schulen um das Zigfache höher, als Plätze vorhanden waren. Die Abschlussprüfungen wurden auf Niederländisch gestellt.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen und Gesetze wurden auf Niederländisch abgefasst. Die Literatur der Inseln der ehemaligen niederländischen Antillen wurde hauptsächlich auf Niederländisch und Papiamentu geschrieben, nur ein kleiner Teil auf Englisch und Spanisch. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welche Sprache wie viele Muttersprachler hatte.
Insel | Papiamentu | Englisch | Niederländisch | Spanisch | Andere |
---|---|---|---|---|---|
Aruba | 69 | 8 | 6 | 13 | 3 |
Bonaire | 75 | 3 | 9 | 12 | 2 |
Curaçao | 81 | 3 | 8 | 6 | 2 |
Saba | 1 | 88 | 2 | 5 | 4 |
Sint Eustatius | 2 | 83 | 4 | 6 | 6 |
Sint Maarten | 2 | 68 | 4 | 13 | 13 |
Niederländische Antillen | 65 | 16 | 7 | 6 | 5 |
Infrastruktur
Das Stromnetz der ehemaligen Niederländischen Antillen hat 110 Volt und 60 Hertz.
Erwähnung verdient der Flughafen St. Maartens, der Princess Juliana Airport, dessen Lage zahlreiche Schaulustige anlockt und begeistert. Der Landeanflug führt in den meisten Fällen bis kurz vor dem Aufsetzen der Maschinen über das Wasser. Unmittelbar vor der Landebahn befindet sich ein Strand, der gerne von Schaulustigen und anderen Interessierten aufgesucht wird, trotz bzw. gerade wegen des erheblichen Lärmes und den mitunter heftigen Böen, die durch die Flugzeuge verursacht werden. Die Flugzeuge fliegen die Landebahn über den Strand teilweise in nur etwa 20 Metern Höhe an.
Wirtschaft
Neben dem Fremdenverkehr, der die Haupteinnahmequelle der Inseln war, dienten die Inseln zahlreichen Banken als Zentrum. Daneben existierten auch kleinere Ölraffinerien.
Literatur
- Cornelis Christiaan Goslinga: A short history of the Netherlands Antilles and Surinam. Martinus Nijhoff, Den Haag 1979. ISBN 90-247-2118-0.
Weblinks
23 nordamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Kanada •
Mexiko •
Vereinigte Staaten
Zentralamerika:
Belize •
Costa Rica •
El Salvador •
Guatemala •
Honduras •
Nicaragua •
Panama
Karibik:
Antigua und Barbuda •
Bahamas •
Barbados •
Dominica •
Dominikanische Republik •
Grenada •
Haiti •
Jamaika •
Kuba •
St. Kitts und Nevis •
St. Lucia •
St. Vincent und die Grenadinen •
Trinidad und Tobago1
Andere Gebiete:
Amerikanische Jungferninseln (USA) •
Anguilla (UK) •
Aruba (NL) •
Bermuda (UK) •
Bonaire, Saba und Sint Eustatius (NL) •
Britische Jungferninseln (UK) •
Curaçao (NL) •
Grönland (DK) •
Guadeloupe (F) •
Cayman Islands (UK) •
Martinique (F) •
Montserrat (UK) •
Navassa (USA) •
Puerto Rico (USA) •
San Andrés und Providencia (COL) •
Saint-Barthélemy (F) •
Saint-Martin (F) •
Saint-Pierre und Miquelon (F) •
Sint Maarten (NL) •
Turks- und Caicosinseln (UK)
1liegt auf dem südamerikanischen Festlandssockel.
Ehemalige Kolonien:
Afrika:
Cap Vert •
Stützpunkte an der Goldküste (Fort Amsterdam •
Fort Batensteyn •
Fort Nassau) •
Kapkolonie •
Loango-Angola •
Fort Lydsaamheid •
Mauritius •
Sao Tomé
Amerika: Nieuw Nederland •
Neu-Amstel •
Niederländisch-Guayana (Berbice • Demerara • Essequibo • Pomeroon) •
Niederländisch-Brasilien •
Nieuw Walcheren
Asien: Dejima (Pachtgebiet) •
Formosa •
Niederländisch-Indien •
Malediven •
Niederländische Besitzungen in Südasien (Ceylon)
Ehemalige Kolonien, heute Besondere Gemeinden der Niederlande:
Bonaire • Sint Eustatius • Saba
Ehemalige Kolonien, heute Länder des Königreichs der Niederlande:
Aruba •
Curaçao •
Sint Maarten
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Niederländische Antillen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |