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Turks- und Caicosinseln
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Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Cockburn Town | ||||
Staatsform | Britisches Überseegebiet | ||||
Staatsoberhaupt | Königin Elisabeth II. vertreten durch Gouverneur John Freeman | ||||
Regierungschef | Premierministerin Sharlene Cartwright-Robinson | ||||
Fläche | 497 km² | ||||
Einwohnerzahl | 41.000 (Stand April 2011) | ||||
Bevölkerungsdichte | 82,5 Einwohner pro km² | ||||
Währung | US-Dollar (USD) | ||||
Nationalhymne | God Save the Queen | ||||
Zeitzone | UTC-4 EST[1] | ||||
Internet-TLD | .tc | ||||
Telefonvorwahl | +1 (649) siehe NANP | ||||
Die Turks- und Caicosinseln, manchmal auch nur Turks & Caicos genannt, sind ein Britisches Überseegebiet in der Karibik. Es setzt sich aus zwei Inselgruppen, den Turks- und den Caicos-Inseln, zusammen.
Etymologie
Der Namensbestandteil Turks leitet sich von dem autochthonen Kaktus Melocactus intortus (engl. „Turk’s-cap cactus“) ab, einem Kaktus mit einem charakteristischen roten Fruchtkörper, den die Namensgeber mit der damals charakteristischen Kopfbedeckung der Türken, dem Fes assoziierten. Caicos leitet sich ab von der Bezeichnung caya hico für „Inselkette“, welche die Lucayaner der Inselgruppe gaben.
Geografie
Ungefähr 153 km südlich liegt die Insel Hispaniola mit Haiti und Dominikanischer Republik, 64 km südwestlich die zu den Bahamas gehörende Inselgruppe Inagua, 65 km nordwestlich die Insel Mayaguana der Bahamas. Obwohl die Turks- und Caicosinseln geographisch im Atlantik liegen, werden sie noch zur Karibik gezählt; die beiden kleinen Inselgruppen bilden die südöstlichen Ausläufer der Bahamas.
Die Gesamtfläche aller Inseln beträgt etwa 497 km². Die Hauptstadt ist Cockburn Town auf Grand Turk.
Bevölkerung
Die Bevölkerung zählte im April 2011 etwa 41.000 Menschen, welche sich selbst als Belongers bezeichnen, bestehend aus den Nachfahren afrikanischer Sklaven und einer gemischt europäischen Minderheit.
Geschichte
Die ursprüngliche indigene Bevölkerung bildeten die Taino, welche wahrscheinlich von den Lucayanern verdrängt oder assimiliert wurden. Die indigene Bevölkerung war um die Mitte des 16. Jahrhunderts aufgrund von Krankheiten und Sklaverei ausgelöscht.
Über die Entdeckung der Inseln durch die Europäer gibt es verschiedene Theorien: Einige Historiker sind der Überzeugung, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1492 nicht in San Salvador oder Samana Cay auf den Bahamas landete, sondern auf Grand Turk am heutigen Ankerplatz Hawks Nest. Offiziell gilt heutzutage aber Juan Ponce de León, der 1513 erstmals von den Inseln berichtete, als europäischer Entdecker der Inseln.
Im 17. Jahrhundert wurden die Inseln von Bermuda aus besiedelt und befanden sich später unter spanischer, französischer und britischer Kontrolle. Von 1776 bis 1848 waren sie Teil der britischen Kolonie der Bahamas, und von 1848 bis 1959 gehörten sie zum damals ebenfalls noch britischen Jamaika; 1959 wurden sie zur eigenen Kolonie erklärt. Seit 1946 steht das Territorium auf der UN-Liste der Hoheitsgebiete ohne Selbstregierung. Seit etwa 1976 gab es immer wieder Bestrebungen, unabhängig zu werden, seit etwa 1982 ruhen diese allerdings.
1974 gab es erste Bestrebungen im kanadischen Parlament, die Inseln als elfte Provinz in den kanadischen Staatsverband aufzunehmen.[2][3] Der Gesetzesvorschlag fand jedoch keine Mehrheit und wurde somit abgelehnt. Seit 2003 gibt es jedoch erneute Bestrebungen in diese Richtung. Dafür müsste jedoch erstens Großbritannien die Inseln in die Unabhängigkeit entlassen und zweitens jede einzelne kanadische Provinz zustimmen; gerade Letzteres ist infolge der sehr komplizierten kanadischen Verfassungsprozeduren wenig erfolgversprechend.
Im September 2008 wurden die Inseln von den kurz aufeinander folgenden Hurrikanen Hanna und Ike stark getroffen. Vor allem die Turksinseln und South Caicos erlitten starke Zerstörungen.[4][5]
Auf Grund von Korruptionsvorwürfen erklärte das britische Außenministerium die Regierung der Turks- und Caicosinseln im August 2009 für abgesetzt. Das Parlament wurde aufgelöst und die Verfassung, die die Autonomie von Großbritannien regelt, außer Kraft gesetzt. Die Amtsgeschäfte wurden von Gouverneur Gordon Wetherell übernommen. Ex-Premier Galmo Williams warf der Regierung in London Rekolonialisierung und Bruch von EU-Recht vor.[6]
2011 wurde eine geänderte Verfassung beschlossen, die am 15. Oktober 2012 in Kraft trat. Allgemeine Wahlen fanden am 9. November 2012 statt, am 13. November 2012 wurde Rufus Ewing als neuer Premierminister vereidigt, und am 28. November 2012 trat das neue Parlament erstmals zusammen. Dort kündigte Gouverneur Ric Todd die Einrichtung einer von ihm geleiteten Kommission zur Vorbereitung der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich an, die von beiden im Parlament vertretenen Parteien angestrebt wird.
Zu mehreren politischen Themen gibt es Unstimmigkeiten mit London, beispielsweise bezüglich der Einführung einer Mehrwertsteuer, die auf den Inseln abgelehnt wird. Von London wird jedoch eine langfristige Stabilisierung der Finanzen der Inseln angestrebt, die ab 2016 nicht mehr durch britische Bürgschaften abgesichert werden sollen.
Politik
Die Turks- und Caicosinseln sind ein Überseegebiet des Vereinigten Königreichs. Die 2011 erlassene Verfassung ist seit dem 15. Oktober 2012 in Kraft.
Staatsoberhaupt ist Königin Elisabeth II., die durch einen von ihr ernannten Gouverneur vertreten wird.
Das Parlament (House of Assembly) zählt 21 Mitglieder, nämlich 15 für vier Jahre gewählte Mitglieder, vier ernannte Mitglieder, den Generalstaatsanwalt (ohne Stimmrecht) und den Sprecher. Für die Parlamentswahlen bilden die Turks- und Caicos-Inseln sowohl einen einzigen gemeinsamen Wahlkreis wie auch zehn Wahlkreise. Von den 15 gewählten Parlamentsmitgliedern werden fünf Mitglieder im gemeinsamen Wahlkreis gewählt sowie je ein Mitglied für jeden der zehn Wahlkreise.
Der Mehrheitsführer im Parlament wird vom Gouverneur zum Premierminister ernannt. Die Regierung (Kabinett) setzt sich aus dem Gouverneur, dem Premierminister, bis zu sechs weiteren Ministern aus den Reihen der gewählten oder ernannten Mitglieder des Parlaments, dem stellvertretenden Gouverneur und dem Generalstaatsanwalt zusammen.
Am 28. Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem die Turks- & Caicosinseln auf der schwarzen Liste der Steueroasen auftauchen.[7]
Siehe auch
Verwaltung
Die Turks- und Caicos-Inseln sind in sechs Verwaltungsdistrikte aufgeteilt, zwei davon auf den Turks-Inseln und vier auf den Caicos-Inseln. Die Verwaltungsdistrikte werden von Distriktkommissaren geleitet.
Literatur
- Carlton Mills: A History of the Turks & Caicos Islands. Macmillan, London 2009, ISBN 978-1-4050-9894-6.
- Herbert E. Sadler: Turks Islands Landfall. A History of the Turks & Caicos Islands. Marjorie E. Sadler, Grand Turk 1997, ISBN 978-976-8138-62-0.
Weblinks
- Website der Turks- und Caicosinseln
- Martin Mühlbauer:Die Turks and Caicos Islands (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- Deutschsprachige Webseite mit Informationen zu Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Land und Leute
- Verfassung von 2011 (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Die Inseln änderten die Zeitzone im März 2015 (siehe Huffington Post, Turks And Caicos Changes Time Zone For Later Sunsets (englisch)). Zuvor galt UTC-5 EDT mit Sommerzeit UTC-4 EST von März bis November
- ↑ http://flaggenlexikon.de/fturksca.htm
- ↑ http://www.canadiancontent.net/commtr/turks-caicos-move-join-canada_676.html
- ↑ Times-Online am 8. September 2008
- ↑ Turks and Caicos Weekly News
- ↑ Karibikinseln Turks & Caicos. Briten putschen im eigenen Paradies. Spiegel Online, 15. August 2009
- ↑ Trend: EU will neue schwarze Liste von Steueroasen
Landesteile: England | Schottland | Wales | Nordirland
Überseegebiete: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Britisches Antarktis-Territorium | Britisches Territorium im Indischen Ozean | Falklandinseln | Gibraltar | Cayman Islands | Montserrat | Pitcairninseln | Souveräne Militärbasen Akrotiri und Dekelia | St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha | Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln | Turks- und Caicosinseln
Kronbesitz: Guernsey | Jersey | Man
23 nordamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Kanada •
Mexiko •
Vereinigte Staaten
Zentralamerika:
Belize •
Costa Rica •
El Salvador •
Guatemala •
Honduras •
Nicaragua •
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Karibik:
Antigua und Barbuda •
Bahamas •
Barbados •
Dominica •
Dominikanische Republik •
Grenada •
Haiti •
Jamaika •
Kuba •
St. Kitts und Nevis •
St. Lucia •
St. Vincent und die Grenadinen •
Trinidad und Tobago1
Andere Gebiete:
Amerikanische Jungferninseln (USA) •
Anguilla (UK) •
Aruba (NL) •
Bermuda (UK) •
Bonaire, Saba und Sint Eustatius (NL) •
Britische Jungferninseln (UK) •
Curaçao (NL) •
Grönland (DK) •
Guadeloupe (F) •
Cayman Islands (UK) •
Martinique (F) •
Montserrat (UK) •
Navassa (USA) •
Puerto Rico (USA) •
San Andrés und Providencia (COL) •
Saint-Barthélemy (F) •
Saint-Martin (F) •
Saint-Pierre und Miquelon (F) •
Sint Maarten (NL) •
Turks- und Caicosinseln (UK)
1liegt auf dem südamerikanischen Festlandssockel.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Turks- und Caicosinseln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |