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Rapperswil BE
BE ist das Kürzel für den Kanton Bern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rapperswil zu vermeiden. |
Rapperswil | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Seeland |
BFS-Nr.: | 0310 |
Postleitzahl: | 3255 Rapperswil (BE) 3256 Dieterswil 3251 Ruppoldsried |
Koordinaten: | (597826 / 212449)47.0630587.410007521Koordinaten: 47° 3′ 47″ N, 7° 24′ 36″ O; CH1903: (597826 / 212449) |
Höhe: | 521 m ü. M. |
Höhenbereich: | 467–625 m ü. M.[1] |
Fläche: | 22,58 km²[2] |
Einwohner: | 2381 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 105 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
6,6 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.rapperswil-be.ch |
Luftaufnahme | |
Lage der Gemeinde | |
Rapperswil ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern in der Schweiz. Per 1. Januar 2016 fusioniert die Gemeinde mit Bangerten zur Gemeinde Rapperswil (BE).
Geographie
Rapperswil liegt auf 521 m ü. M., 13 km nördlich der Kantonshauptstadt Bern (Luftlinie). Das Dorf im Schweizer Mittelland erstreckt sich auf einer leicht gegen Norden einfallenden Hochfläche des Rapperswiler Plateaus zwischen den Senken von Limpachtal im Norden und Lyssbach im Süden.
Die Fläche des 18,2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des zentralen Berner Mittellandes. Der Hauptteil des Gemeindeareals liegt auf dem Rapperswiler Plateau, einem Molassehügelland, das durch den eiszeitlichen Rhonegletscher überformt und mit Moränenablagerungen bedeckt wurde. Auf dem Plateau, das leicht gegen Nordnordwesten geneigt ist, wechseln sich Acker- und Wiesland mit grösseren Waldflächen (Hardwald, Buechwald) ab. Entwässert wird das Plateau durch mehrere Quellbäche des Limpachs. Der Hohschwerzibach, der Wilbach und der Bach aus dem Buechwald vereinigen sich bei der Ziegelei Rapperswil, um danach nordwärts durch das Islentäli ins Limpachtal zu fliessen.
Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden bis in das Hauenbühl (536 m ü. M.), nach Norden auf die Höhen von Oberholz (533 m ü. M.), Gsteig (540 m ü. M.), Chrützholz (535 m ü. M.) und Freiholz (556 m ü. M.), nach Osten auf die Hochfläche des Holzacher (573 m ü. M.). Den südlichen Abschluss des Plateaus bilden die Waldhöhen von Äckenberg (614 m ü. M.) und Oberholz (mit 623 m ü. M. die höchste Erhebung von Rapperswil). Südlich davon fällt die Hochfläche mit einem verhältnismässig steilen Hang zur Senke des Moossee- respektive Lyssbachtals ab, dessen nördliche Hälfte im Bereich zwischen Schüpfen und Münchenbuchsee ebenfalls noch zu Rapperswil gehört. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 29 % auf Wald und Gehölze und 63 % auf Landwirtschaft.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Rapperswil besteht aus elf Ortschaften:
- Rapperswil (521 m ü. M.) im Einzugsgebiet des Wilbachs, zentraler Ort der Gemeinde, mit dem Weiler Habanger (515 m ü. M.) westlich des Wilbachs, 634 Einwohner.
- Wierezwil (521 m ü. M.) auf dem Plateau westlich des Hardwaldes, mit dem Weiler Rüberi (523 m ü. M.), 155 Einwohner.
- Frauchwil (503 m ü. M.) in der Talniederung des Hohschwerzibachs, 85 Einwohner.
- Zimlisberg (527 m ü. M.) auf dem Plateau östlich des Islentälis, mit dem Weiler Holzhäusern (522 m ü. M.), 121 Einwohner.
- Bittwil (552 m ü. M.) auf dem Plateau südlich des Limpachtals, 70 Einwohner.
- Vogelsang (539 m ü. M.) in einer Rodungsinsel des Buechwaldes, 52 Einwohner.
- Seewil (554 m ü. M.) auf dem Plateau zwischen Hardwald und Äckenberg, 205 Einwohner.
- Dieterswil (562 m ü. M.) auf dem Plateau nördlich des Äckenberges, 254 Einwohner.
- Moosaffoltern (584 m ü. M.) auf der Hochfläche südlich des Oberholzes, über dem Moosseetal, 88 Einwohner.
- Lätti (540 m ü. M.) an der nördlichen Talflanke des Moosseetals, 480 Einwohner.
- Ruppoldsried (490 m ü. M.) im Limpachtal, per 1. Januar 2013 eingemeindet, 259 Einwohner (2011).
Nachbargemeinden von Rapperswil sind Scheunen, Bangerten, Zuzwil (BE) und Deisswil bei Münchenbuchsee im Osten, Münchenbuchsee und Schüpfen im Süden, Grossaffoltern im Westen und Wengi im Norden, alle im Kanton Bern, sowie das solothurnische Messen im Nordosten.
Bevölkerung
Mit 2381 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehört Rapperswil zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Bern. Von den Bewohnern sind 95,4 % deutschsprachig, 1,4 % französischsprachig und 0,7 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Der Ausländeranteil beträgt 4,7 % (101 Einwohner) und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt des Kantons. 50,6 % der Einwohner sind männlich.
Die Bevölkerungszahl von Rapperswil belief sich 1850 auf 1987 Einwohner, 1900 noch auf 1681 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts schwankte die Bevölkerungszahl stets im Bereich zwischen 1610 und 1780 Einwohnern. Seit 1980 (1718 Einwohner) wurde wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.
Politik
Derzeit (2011) setzt sich der Gemeinderat aus Vertretern der SVP (4), der SP (1) und der Vereinigung für Gemeindepolitik (VGP) (2) zusammen.
Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2011 betrugen: SVP 41.4 %, BDP 18.6 %, SP 14.3 %, GPS 8.0 %, FDP 5.9 %, glp 4.8 %, EVP 1.6 %, CVP 1.0 %, EDU 1.0 %.[5]
Wirtschaft
Rapperswil war bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägte Gemeinde. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau, die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Auf dem Gebiet existieren rund 100 Landwirtschaftsbetriebe.
Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Wichtigster Arbeitgeber von Rapperswil ist die Ziegelei Louis Gasser AG, die 1858 gegründet wurde und eine grosse Ton- und Steingrube nördlich des Dorfes unterhält. Eine Gewerbezone hat sich bei Lätti nahe der Autobahn A6 entwickelt. In der Gemeinde sind heute Betriebe des Baugewerbes, der Elektrobranche, der Kommunikationstechnik, des Maschinenbaus, der Holzverarbeitung und des Transportwesens vertreten. Seit 1903 ist Rapperswil Standort einer Sekundarschule. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Agglomeration Bern arbeiten.
Verkehr
Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der Kantonsstrasse von Münchenbuchsee nach Büren an der Aare. Der nächste Anschluss an die Autobahn A6 (Bern-Biel) befindet sich rund 3 km vom Ortskern entfernt. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Zollikofen via Büren an der Aare nach Solothurn bedient, ist Rapperswil an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Auch ein Bahnhof ist in nur 5 Minuten Fahrzeit zu erreichen, dieser befindet sich in Schüpfen auf der Strecke Bern–Biel.
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Rapperswil war schon sehr früh besiedelt. Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen sind aus der Eisenzeit (Hügelgräber) und aus der Römerzeit (Votivstein, Ziegelfragmente und Grundmauern eines Wehrbaus) erhalten. Noch nicht genau datiert sind zwei Erdburgen, eine im Tal des Hohschwerzibachs und eine im Zambergwald bei Moosaffoltern.
Die Siedlungsnamen von Rapperswil und verschiedener umliegender Dörfer mit der Endung -wil deuten auf alemannische Gründungen aus der Zeit vom 8. bis 10. Jahrhundert hin. Die erste schriftliche Erwähnung von Rapperswil erfolgte 1241 unter dem Namen Raverswil. Später erschienen die Bezeichnungen Raphirswilere (1246), Rapherswilen (1257), Rapfirswile (1260), Raferswiler (1262), Rapherzwile (1342), Rappferswyll (1555), Rapperswyll (1560), Rapperswyl (1653) und Rapperswil (1861). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Ratfrid oder Ratbrecht zurück und bedeutet demnach beim Gehöft des Ratfrid/Ratbrecht.
Im Mittelalter unterstand Rapperswil den Grafen von Kyburg, die ihre Rechte über das Gebiet 1263 an das Kloster Frienisberg verkauften. Grundbesitz auf dem heutigen Gemeindeboden hatten auch die Johanniterkommende Münchenbuchsee und das Zisterzienserinnenkloster Fraubrunnen inne. Unter Berner Herrschaft (seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts) wurde Rapperswil der Landvogtei Frienisberg im Landgericht Zollikofen zugeordnet. Im Jahre 1505 wurde Rapperswil in den Status eines Freigerichts erhoben, was die Grundlage für die Entstehung des heutigen Gemeinwesens mit Rapperswil als Mittelpunkt und den dazugehörenden neun Dörfern und Weilern bildete.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Rapperswil während der Helvetik zum Distrikt Zollikofen und ab 1803 zum Oberamt Aarberg, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Rapperswil zum Verwaltungsbezirk Seeland.
Sehenswürdigkeiten
Im Dorf Rapperswil stehen die neugotische Kirche und das ehemalige Pfarrhaus (Ende des 16. Jahrhunderts), das später mehrfach umgestaltet wurde. Im Garten befindet sich ein römischer Votivstein, der dem Gott Mercurius gewidmet ist. In Rapperswil und in den umliegenden Dörfern und Weilern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser im Berner Stil aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.
Bilder
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Rapperswil (BE)
- Anne-Marie Dubler: Rapperswil (BE) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Luftaufnahmen des Dorfes
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ http://www.nawa.apps.be.ch/nawa/action/NAWAInternetAction.do?method=read&sprache=d&typ=21&gem=310 abgerufen am 3. Februar 2012
Aarberg | Arch | Bangerten | Bargen | Brüttelen | Büetigen | Bühl | Büren an der Aare | Diessbach bei Büren | Dotzigen | Epsach | Erlach | Finsterhennen | Gals | Gampelen | Grossaffoltern | Hagneck | Hermrigen | Ins | Jens | Kallnach | Kappelen | Leuzigen | Lüscherz | Lyss | Meienried | Merzligen | Müntschemier | Oberwil bei Büren | Radelfingen | Rapperswil | Rüti bei Büren | Schüpfen | Seedorf | Siselen | Studen (BE) | Täuffelen | Treiten | Tschugg | Vinelz | Walperswil | Wengi | Worben
Ehemalige Gemeinden:
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