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Agglomeration
Eine Agglomeration – von lateinisch agglomerare ‚fest anschließen‘, (synonym auch: englisch urban area sowie weitgehend synonym im Deutschen: Ballungsraum, Stadtregion oder Verdichtungsraum) – bezeichnet eine aus mehreren, wechselseitig verflochtenen Gemeinden bestehende Konzentration von Siedlungen, die sich gegenüber ihrer Umgebung durch eine höhere Siedlungsdichte und einen höheren Siedlungsflächenanteil auszeichnet.
Im Regelfall gruppiert sich eine Agglomeration um eine oder mehrere Kernstädte, die von einem engeren, dicht bebauten suburbanen Vorortgürtel sowie einem geographisch weitläufigeren, teilweise ländlich geprägten Einzugsgebiet umgeben sind. Bedeutende Großstädte und ihr weitläufiges Einzugsgebiet bilden Metropolregionen, deren Fläche meist größer ist als die der sich in ihr befindenden Agglomeration. Ein Beispiel ist das Gebiet Hovedstadsområdet um die dänische Hauptstadt und die sie umschließende Öresundregion, der Region in und um die Städte Kopenhagen und Malmö. Für Ballungszentren mit regionalem Schwerpunkt außerhalb von Metropolen wird auch der Begriff Regiopole verwendet, deren Umland heißt Regiopolregion.
Je nachdem, ob in einer Agglomeration ein oder mehrere Oberzentren existieren, wird zwischen monozentrischen und polyzentrischen Agglomerationen unterschieden.
Die Tendenz zur regionalen Streuung der Siedlung im Umland von Agglomerationen wird als Deglomeration oder Suburbanisierung bezeichnet, die Auflösung von Agglomerationen heißt Desagglomeration.
Definitionen
Überschneidungen
Andere häufig verwendete Bezeichnungen für solch ein Gebiet sind wie erwähnt z. B. Stadtregion, Ballungsraum und -gebiet. Zwar bezeichnen diese Ausdrücke im Wesentlichen das Gleiche, doch gibt es je nach Auslegung kleine Bedeutungsnuancen. So beinhaltet die Stadtregion im Gegensatz zu den weiter gefassten Begriffen Großregion, Metropolregion oder Wirtschaftsregion nicht deren ländlich geprägte periphere Teilräume, sondern nur die unmittelbare, dicht bebaute Umgebung der Kernstadt. Aber auch Siedlungen, die nicht direkt an die Kernstadt angrenzen, können zur Stadtregion gezählt werden, wenn der Großteil der Einwohner in der Kernstadt arbeitet.
Nach welchen Kriterien Zahlen für sämtliche dieser Begriffe berechnet werden, hängt aber letztendlich von der jeweils verwendeten Abgrenzungsmethodik ab. Für diese Vorgehensweisen besteht keine belastbare Normierung, weshalb die Zahlenangaben für verschiedene Regionen nur bedingt vergleichbar sind.
Agglomeration
Vereinte Nationen
Eine Agglomeration ist nach Definition der Vereinten Nationen (UNO) von 1998 eine Kernstadt samt ihrem suburbanen Umland oder dem zumindest dicht besiedelten Umlandgebiet, das außerhalb der Stadtgrenzen liegt, aber direkt an sie angrenzt. Eine solche Agglomeration besteht aus einer oder mehreren Städten und ihren Vorstadtgemeinden, die den Agglomerationsgürtel (das Umland auch als sogenannter Speckgürtel bezeichnet) bilden. Agglomeration bezeichnet also eine „Stadt“ im rein siedlerischen Sinne (de facto), ohne Berücksichtigung von administrativen Grenzen (de jure).
Europäische Union
In Gesetzestexten und anderen Veröffentlichungen der Europäischen Union fand in deutschsprachigen Übersetzungen der Begriff Ballungsraum Eingang, während in englischsprachigen Texten Agglomeration verwendet wird. In der EU-Richtlinie über Luftqualität (2008/50/EG) wird Agglomeration wie Ballungsraum gleichermaßen definiert:
englisch – Agglomeration shall mean a zone that is a conurbation with a population in excess of 250 000 inhabitants or, where the population is 250 000 inhabitants or less, with a given population density per km² to be established by the Member States | deutsch – Ballungsraum ist ein städtisches Gebiet mit einer Bevölkerung von mehr als 250 000 Einwohnern oder, falls 250 000 oder weniger Einwohner in dem Gebiet wohnen, mit einer Bevölkerungsdichte pro km², die von den Mitgliedsstaaten festzulegen ist[1] |
Functional Urban Area
Das Statistische Amt der Europäischen Union verwendet den Begriff Functional Urban Area (FUA), bis 2014 auch Larger Urban Zone (LUZ), um das funktional abgegrenzte städtische Gebiet im Umkreis einer Kernstadt zu bezeichnen.[2] So wird bei Brüssel unterschieden zwischen der City (in englischem Sinn, also nicht etwa die Stadtgemeinde Brüssel, sondern die Hauptstadtregion Brüssel) mit 1,2 Mio. Einwohnern und der Functional Urban Area mit 2,6 Mio. Einwohnern.[3] Derzeit sind nach einem harmonisierten Verfahren 323 Stadtregionen in der Europäischen Union sowie 47 Städte in Norwegen, der Schweiz, der Türkei und in Kroatien definiert[4], für die seit 2003/2004 im Rahmen des Urban Audit statistische Daten und Indikatoren für Lebensqualität erhoben und veröffentlicht werden.[5]
Ballungsraum
Ballungsraum ist ein (städtisches) Gebiet mit hoher Bevölkerungsdichte. Sprachlich präziser, weil international vereinheitlicht ist der ansonsten weitgehend synonyme Begriff der Agglomeration.
In der europäischen Umgebungslärmrichtlinie 2002/49/EG ist als Ballungsraum ein Gebiet definiert, das eine Einwohnerzahl von über 100.000 und eine Bevölkerungsdichte von mehr als 1.000 Einwohnern pro Quadratkilometer hat. Diese Begriffsbestimmung wurde bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht durch § 47b Bundes-Immissionsschutzgesetz übernommen. Eine unmittelbare Rechtsfolge ergibt sich nur für die Lärmkartierung bzw. die Informationspflicht der Behörden. Weitergehende Rechtsansprüche sind – jedenfalls nach deutschem Recht – daraus bisher nicht abzuleiten.
Bei den europäischen Richtlinien zum Luftreinhalteplan findet sich dieselbe Größenordnung. Demnach soll in allen Städten bzw. städtischen Ballungsräumen mit mehr als 250.000 Einwohnern die Luftqualität mit Messungen erfasst werden. Als städtische Gebiete gelten solche Siedlungsräume, in denen die Bevölkerungsdichte mehr als 1000 Menschen pro Quadratkilometer beträgt und sich auf mehr als 100 km² Gesamtfläche verteilt (siehe Anhang V und IX der Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität und saubere Luft für Europa). Nach § 47 Abs. 1 i. V. m. §§ 27 bis 29 39. BImSchV sind Maßnahmen zur Luftreinhaltung vorgeschrieben und von Bürgern sowie Verbänden auch einklagbar.[6]
Die Ballungsräume können, müssen aber nicht mit den jeweiligen politischen oder verwaltungsmäßigen Grenzen übereinstimmen.
Nach dem 2008 veröffentlichten Modell der „Anthrome“ der beiden amerikanischen Geographen Erle C. Ellis und Navin Ramankutty leben etwa 30 % aller Menschen auf der Erde in städtischen Ballungsräumen (Urban Areas). Während sich in der Vergangenheit Ballungsräume vorwiegend um Häfen, Lagereinrichtungen, Industrie und Verkehrsknotenpunkte gebildet haben, bewirkt eine starke Veränderung der wirtschaftlichen Wertschöpfung zur Ballungsformung um Forschungseinrichtungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Netzwerke.[7]
Begriff Agglomeration
Verwendung
Neben den erwähnten, von der UNO und der EU verwendeten Methodiken bestehen in unterschiedlichen Ländern, Rechtsnormen und Planwerken abweichende Definitionen und Abgrenzungskriterien.
Deutschland
In Deutschland ist der Begriff Agglomeration kaum normiert, wird aber in verschiedenen Kontexten verwendet. In Bezug auf die Einwohnerzahl von Städten wird in Deutschland in der Regel die Bewohnerzahl der jeweiligen Kernstadt angegeben, Zahlenangaben von Agglomerationen oder Stadtregionen sind weniger verbreitet. Aus raumplanerischer Sicht existieren jedoch zwei bedeutende raumstrukturelle Klassifizierungssysteme:[8]
- Die siedlungsstrukturellen Regions-, Kreis- und Gemeindetypen des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR)[9] sowie
- die BIK-Regionen (früher BIK-Stadtregionen) der BIK Aschpurwis + Behrens GmbH.[10]
Beide Klassifizierungen stellen eine Weiterentwicklung der in den 1950ern von Olaf Boustedt entwickelten 70 Stadtregionen dar. Boustedt ging davon aus, dass die Städte über ihre administrativen Grenzen hinauswachsen, während gleichzeitig die umliegenden Gemeinden der Stadt ähnliche Charakteristika annehmen und so eine zusammenhängende Agglomeration bilden.[11] Sowohl die BBR-Klassifizierung als auch die BIK-Regionen beruhen auf den Pendlerverflechtungsdaten für sozialversicherungspflichtige Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der zugrundeliegenden Gliederungsebene. Während die Typisierungen des BBSR auf den Gemeindeverbänden aufbaut, beruhen die BIK-Regionen auf der kleinsten administrativen Gliederungsebene, den Gemeinden.
Schweiz
In der Schweiz ist der Begriff „Agglomeration“ vom Bundesamt für Statistik exakt festgelegt:
- a) Agglomerationen sind zusammenhängende Gebiete mehrerer Gemeinden mit insgesamt mindestens 20'000 Einwohnern.
- b) Jede Agglomeration besitzt eine Kernzone, die aus der Kernstadt (als Städte zählen Gemeinden mit mindestens 10.000 Einwohnern) und gegebenenfalls weiteren Gemeinden besteht, von denen jede mindestens 2'000 Arbeitsplätze insgesamt und mindestens 85 Arbeitsplätze pro 100 wohnhafte Erwerbstätige aufweist. Diese Gemeinden müssen ferner entweder mindestens 1/6 ihrer Erwerbstätigen in die Kernstadt entsenden oder mit dieser baulich verbunden sein oder an sie angrenzen.
- c) Eine nicht der Kernzone zugehörige Gemeinde wird einer Agglomeration zugeteilt, wenn:
- mindestens ein Sechstel ihrer Erwerbstätigen in der Kernzone arbeitet und mindestens drei der fünf folgenden Kriterien erfüllt sind:
- 1.) Baulicher Zusammenhang mit der Kerngemeinde; Baulücken durch Nichtsiedelgebiet (Landwirtschaftsflächen, Wald) dürfen 200 Meter nicht überschreiten.
- 2.) Die kombinierte Einwohner-/Arbeitsplatzdichte je Hektare Siedlungs- und Landwirtschaftsfläche (ohne Alpweiden) übersteigt 10.
- 3.) Das Bevölkerungswachstum im vorangegangenen Jahrzehnt lag um 10 Prozent über dem schweizerischen Mittel. (Dieses Kriterium findet nur Anwendung für Gemeinden, die noch keiner Agglomeration angehört haben; für bestehende Agglomerationsgemeinden gilt es unabhängig vom erreichten Wert als erfüllt).
- 4.) Mindestens ein Drittel der wohnhaften Erwerbstätigen arbeitet in der Kernzone. Schwellengemeinden, die an zwei Agglomerationen angrenzen, erfüllen dieses Kriterium auch dann, wenn mindestens 40 % der Erwerbstätigen in beiden Kernzonen zusammenarbeiteten und auf jede einzelne mindestens ein Sechstel entfällt.
- 5.) Der Anteil der im ersten Wirtschaftssektor Erwerbstätigen darf das Doppelte des gesamtschweizerischen Anteils nicht überschreiten.
- mindestens ein Sechstel ihrer Erwerbstätigen in der Kernzone arbeitet und mindestens drei der fünf folgenden Kriterien erfüllt sind:
Bedeutung
Die Agglomerationen sind als Konzentrationen von Wohn- und Arbeitsfunktionen Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung und Schauplätze des kulturellen Lebens und somit für das ganze Land von Bedeutung. Als Raumkategorie bilden Agglomerations- oder Verdichtungsräume den Raumtyp mit der höchsten Nutzungsdichte und bilden den Gegenpol zu den dünn besiedelten Ländlichen Räumen. Die sich teilweise durch den Ländlichen Raum erstreckenden Verbindungsachsen zwischen den Agglomerationen nennt man Korridore.
Verhältnis innerhalb einer Agglomeration
Agglomerationen sind in den seltensten Fällen in einer politischen Verwaltungseinheit zusammengefasst. Im Regelfall herrscht zwischen Kernstadt und politisch eigenständigen Vororten ein starker politischer Gegensatz, der in manchen Fällen durch traditionelle Rivalitäten, fast immer aber durch die sozialen, fiskalischen und siedlungsstrukturellen Auswirkungen der Suburbanisierung verstärkt wird.
Durch die anhaltende intraregionale Bedeutungs- und Bevölkerungsverschiebung zugunsten des Umlands, die Akkumulation sozial Benachteiligter in den Kernstädten, die Bereitstellung bzw. Finanzierung stadtregional bedeutsamer Infrastruktur (z. B. Verkehrsnetze, Kultur- und Freizeiteinrichtungen) durch die Kernstädte ohne finanzielle Beteiligung der davon profitierenden Vororte sowie den ruinösen Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen (Gewerbesteuer-Dumping) geraten die Kernstädte in immer größere Schwierigkeiten. Die finanzielle und funktionale Auszehrung kann eine Kernstadt so weit schwächen, dass sie zur Erfüllung ihrer gesamtregionalen Zentralfunktionen nicht mehr in der Lage ist, was letztlich der gesamten Stadtregion einschließlich der Vororte schadet.
Zur Schaffung eines gerechten Interessenausgleichs innerhalb der Stadtregion und zur Koordination der Stadtregion im überregionalen Wettbewerb gibt es in zahlreichen Stadtregionen Institutionen zur interkommunalen Kooperation:
- Freiwillige Kooperationen
- Gemeinschaftliche Kooperationen privaten Rechts (GmbH u. a.)
- Regionalkonferenzen, Regionalforen u. a.
- Verbandsmodelle
- Zweckverbände zur Lösung von Einzelaufgaben (z. B. Abfallwirtschaft, Wasserversorgung, öffentlicher Personennahverkehr).
- Planungsverbände zur gemeinsamen Flächennutzungsplanung, Regionalplanung oder Verkehrsplanung.
- Stadt-Umland-Verbände, in denen mehrere solcher Aufgaben gebündelt werden, wodurch eine bessere Möglichkeit zur Kompromissfindung entsteht.
- Gebietskörperschaftliche Modelle
- z. B. Regionalkreise (BRD), Stadtprovinzen (Niederlande)
- Regionalstädte
Agglomerationen in einzelnen europäischen Ländern
Deutschland
Da Städte in Deutschland in den Landesplanungen einheitlich in Ober- und Mittelzentren unterschieden werden, lassen sich Agglomerationen in Deutschland in poly- und monozentrale Räume einteilen.
Viele der Agglomerationen in Deutschland sind Teil einer umfassenderen Europäischen Metropolregion. Durch den häufigen Zusammenschluss von Agglomerationen befinden sich in Deutschland kaum monozentrale Metropolregionen, wogegen es bei Agglomerationen eher die Regel ist, dass sie sich nur um ein Oberzentrum bildeten. Aachen, Dresden, Hamburg, München und Stuttgart sind nach den Festlegungen der Landesplanung die einzigen Oberzentren ihrer Agglomerationen. Diesen formalen Festlegungen stehen in der geographischen Realität allerdings große Subzentren innerhalb der Stadtgebiete großer Städte gegenüber, die teilweise die funktionale Bedeutung von Oberzentren erreichen (darunter Berlin-Spandau, Frankfurt-Höchst, Hamburg-Harburg oder München-Pasing).
Es gibt auch grenzübergreifende Ballungsräume auf deutschem Gebiet, die ihr Zentrum in einer Stadt außerhalb Deutschlands haben, wie etwa Stettin und Basel (TEB). Eine besondere Form der grenzübergreifenden Kooperation in Ballungsräumen sind die Eurodistrikte, wozu unter anderem Strasbourg-Ortenau, PAMINA, Saar-Moselle und die Region Freiburg/Südelsass gehören.
Bezugsdaten: 31. Dezember 2015 (Schätzung)[12]
Österreich
Die Statistik Austria hat 34 statistische Stadtregionen definiert, die auf einer Kernzone der Stadt (als Zentralort) und ihrer Umgebungsgemeinden, und einer Außenzone beruht.[13]
Sie umfassten zusammen 5,567 Millionen Einwohner (Stichtag 1. Januar 2001), das sind etwa 64 % der Gesamtbevölkerung Österreichs. Drei Viertel davon (3,81 Millionen) entfielen auf die Kernzonen, etwa 1,35 Millionen auf die Außenzonen.[14]
Nach der Bevölkerungszahl der Stadtregion lassen sich vier Größenklassen unterscheiden:
- Stadtregion Wien, mit Satellitenstädten Baden, Bad Vöslau, Klosterneuburg, Korneuburg, Stockerau
- 6 weitere Großstadtregionen mit mehr als 100.000 Einwohnern in der Kernzone
- 9 Mittelstadtregionen mit 40.000 bis 100.000 Einwohnern in der Kernzone
- 18 Kleinstadtregionen mit weniger als 40.000 Einwohnern in der Kernzone
Die letzte Abgrenzung wurde 2001 vorgenommen.
Eurostat gliedert Österreich in fünf Großstadt-Metropolenregionen, wobei Wien die größte und Innsbruck die kleinste ist.[15]
Code | Stadtregion | Fläche in ha (1.1.2012) |
Einwohner (1.1.2012) |
Einwohner (Definition Eurostat) (2014) |
---|---|---|---|---|
SR010 | Wien | 497.523,76 | 2.376.143 | 2.680.667 |
SR020 | Graz | 150.388,37 | 465.296 | 605.143 |
SR030 | Linz | 158.091,28 | 449.896 | 765.589 |
SR040 | Salzburg | 122.739,58 | 327.349 | 350.159 |
SR050 | Innsbruck | 144.494,08 | 264.179 | 294.209 |
SR060 | Bregenz | 42.709,93 | 168.959 | |
SR070 | Klagenfurt | 78.697,16 | 150.261 | |
SR080 | Feldkirch | 28.573,13 | 111.866 | |
SR090 | Wels | 44.941,10 | 124.482 | |
SR100 | Leoben | 110.625,92 | 104.501 | |
SR110 | Villach | 70.312,12 | 98.794 | |
SR120 | Wiener Neustadt | 33.999,95 | 81.296 | |
SR130 | Steyr | 36.493,47 | 74.936 | |
SR140 | Knittelfeld | 88.779,75 | 61.931 | |
SR150 | St. Pölten | 55.918,72 | 89.051 | |
SR160 | Vöcklabruck | 34.253,68 | 63.217 | |
SR170 | Gmunden | 29.042,62 | 48.080 | |
SR180 | Voitsberg | 25.140,38 | 31.826 | |
SR190 | Krems an der Donau | 33.483,78 | 46.772 | |
SR200 | Wolfsberg | 56.152,14 | 39.010 | |
SR210 | Bludenz | 24.323,11 | 33.120 | |
SR220 | Amstetten | 32.905,45 | 46.972 | |
SR230 | Lienz | 37.250,06 | 26.111 | |
SR240 | Spittal an der Drau | 45.989,37 | 36.360 | |
SR250 | Wörgl | 10.722,38 | 27.012 | |
SR260 | St. Johann i.P. | 12.767,31 | 21.092 | |
SR270 | Schwaz | 25.409,13 | 21.359 | |
SR280 | Ternitz | 8.142,53 | 18.796 | |
SR290 | Leibnitz | 10.207,37 | 25.041 | |
SR300 | Ried i.I. | 18.258,15 | 29.094 | |
SR310 | Weiz | 15.950,93 | 23.799 | |
SR320 | Braunau a.I. | 16.238,13 | 25.391 | |
SR330 | Kufstein | 16.666,24 | 22.719 | |
SR340 | Eisenstadt | 25.024,58 | 32.542 |
Schweiz
Seit 1930 werden alle zehn Jahre die städtischen Agglomerationen anhand der Ergebnisse der Volkszählungen statistisch neu abgegrenzt. Seit 1980 werden bei grenzüberschreitenden Agglomerationen auch die im Ausland liegenden Gemeinden berücksichtigt, was bei Basel, Genf und Lugano von Bedeutung ist.
Insgesamt beschreibt das Bundesamt für Statistik 50 Agglomerationen in der Schweiz. In diesen konzentrieren sich die Bevölkerung und die Wirtschaftsleistung der Schweiz – rund 72 % der Einwohner des Landes leben in diesen Räumen. Die Agglomerationsgemeinden überdecken 21 % der Landesfläche.[16]
Das Bundesamt für Statistik definiert fünf Metropolregionen mit zugehörigen Agglomerationen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die zehn größten Agglomerationen (2000 / in Klammern die Bevölkerungszahl ohne den ausländischen Teil):
Rang | Stadtregion | Einwohner (2000) |
---|---|---|
1. | Zürich | 1'080'728 |
2. | Basel | 830'000 |
3. | Genf | 645'608 |
4. | Bern | 349'096 |
5. | Lausanne | 311'441 |
6. | Luzern | 196'550 |
7. | St. Gallen | 146'385 |
8. | Lugano | 136'032 |
9. | Winterthur | 123'416 |
10. | Baden-Brugg | 106'736 |
Gesamt in den zehn Stadtregionen |
ca. 3.9 Mio. |
Entwicklung der Einwohner in Agglomerationen der Schweiz (2010–2014 / Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS)):
Räumliche Verteilung: Agglomerationen, Stadt und Land[17] Ständige Wohnbevölkerung im städtischen und ländlichen Raum – 2010–2014 | ||||||
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | ||
Total | 7'870.1 | 7'954.7 | 8'039.1 | 8'139.6 | 8'237.7 | |
Städtische Gebiete1) | 6'636.9 | 6'711.9 | 6'785.6 | 6'873.6 | 6'959.1 | |
Ländliche Gebiete1) | 1'233.3 | 1'242.7 | 1'253.5 | 1'266.0 | 1'278.6 | |
Die grössten Agglomerationen1) | ||||||
Zürich | 1'249.8 | 1'266.3 | 1'280.9 | 1'296.6 | 1'315.7 | |
Genf | 544.8 | 549.4 | 552.3 | 560.3 | 570.2 | |
Basel | 521.2 | 524.0 | 527.2 | 532.2 | 537.1 | |
Bern | 391.9 | 394.6 | 398.9 | 403.1 | 406.9 | |
Lausanne | 379.2 | 385.7 | 389.6 | 397.5 | 402.9 | |
Die grössten Städte | ||||||
Zürich | 372.9 | 377.0 | 380.8 | 384.8 | 391.4 | |
Genf | 187.5 | 188.2 | 189.0 | 191.6 | 194.6 | |
Basel | 163.2 | 164.5 | 165.6 | 167.4 | 168.6 | |
Bern | 124.4 | 125.7 | 127.5 | 128.8 | 130.0 | |
Lausanne | 127.8 | 129.4 | 130.4 | 132.8 | 133.9 | |
1) Gemäss BFS-Typologie Raum mit städtischem Charakter 2012 / Quelle: STATPOP |
Die größten Agglomerationen mit ausländischer Kernstadt, aber Einzug in der Schweiz (2000 / Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS)):
Rang | Stadtregion | Schweizer Anteil | Einwohner (2000) |
---|---|---|---|
1. | Como | Chiasso/Mendrisio | 273'801 |
2. | Dornbirn | Heerbrugg | 158'102 |
3. | Konstanz | Kreuzlingen | 110'531 |
Die Metropolregionen – Fünferteilung nach BFS (2004 / Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS)):
Metropolregion | Gebiete | zugehörige Schweizer Agglomerationen (Städte) | Einwohner Mio. (2004) | Fläche (km²) |
---|---|---|---|---|
Zürich | Kanton Zürich und angrenzende Gebiete | Zürich, Winterthur, Frauenfeld, Wetzikon-Pfäffikon, Rapperswil-Jona-Rüti, Lachen, Zug, Lenzburg, Wohlen (AG), Baden-Brugg, Schaffhausen sowie die Einzelstadt Einsiedeln | 1.68 | 2'104 |
Genf-Lausanne | Genferseeregion/Riviera, einige Teile der Region Auvergne-Rhône-Alpes (F) | Genf (CH/F), Lausanne, Yverdon-les-Bains, Vevey-Montreux | 1.20 | 1'014 |
Basel | Nordwestschweiz (CH), Südosten des Départements Haut-Rhin (F), Landkreis Lörrach (D) | Basel, Delsberg | 0.80 | – |
Bern | ein Teil des Espace Mittelland | Bern, Burgdorf, Thun, Biel/Bienne, Freiburg, Einzelstadt Lyss | 0.70 | 938 |
Tessin | Südtessin, Como (I) | Locarno, Bellinzona, Lugano, Chiasso-Mendrisio | 0.53 | 731 |
Gesamt davon in der Schweiz |
ca. 5 ca. 4.5 |
Agglomerationen weltweit
Die größten Agglomerationen der Erde mit über zehn Millionen Einwohnern sind:
Quelle: [18]
Bezugsdatum: 1. Januar 2018
Abgrenzungsproblematik und Vergleichbarkeit
Die angegebenen Daten sind kaum zu vergleichen, da je nach Stadt unterschiedliche Definitionen angewandt wurden.
Für US-amerikanische Städte beispielsweise sind die Zahlen der erweiterten Metropolregionen, den Combined Statistical Areas ausgewiesen, während für die Agglomerationen tatsächlich aber die als Urban Areas bezeichneten Gebiete heranzuziehen wären, deren Einwohnerzahlen erheblich niedriger liegen (im Fall von Los Angeles beispielsweise 12 statt 18 Millionen).
Eine weitere Problematik besteht in der nationalen Abgrenzung von Agglomerationen. So wird in der obenstehenden Liste etwa der Verdichtungsraum Aachen nur anhand der deutschen Seite des städtischen Raums beschrieben, obwohl auch Städte wie Heerlen oder Kerkrade in den Niederlanden diesem Raum zuzurechnen sind.
Siehe auch
- Liste von Bezeichnungen für große Städte
- Verdichtungsgebiet
- Urbanisierung
- Liste der Länder nach Urbanisierung
- Desagglomeration
- Plusregio in den Niederlanden
- Banlieue
Literatur
- United Nations (Hrsg.): Principles and recommendations for population and housing censuses, 1998.
- Burgdorff, Stephan / Janssen, Dr. Hauke: Jahrbuch 2003 – Die Welt in Zahlen Daten Analysen, Spiegel-Buchverlag, Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 490 f.
- Häußermann, Hartmut: Großstadt: soziologische Stichworte, Leske + Budrich Verlag, Opladen 1998, ISBN 3-8100-2126-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Richtlinie 2008/50/EG (PDF)
- ↑ Was ist eine Stadt? – Räumliche Einheiten. Abgerufen am 18. Januar 2016.
- ↑ → Source data for figures and maps (MS Excel) = Eurostat Regional Yearbook 2017: Chapter 13 — Focus on cities, Figure 1: Twenty cities in the EU with the largest number of inhabitants, 2015
- ↑ Stadtkarten für die LUZ des Urban Audit 2007. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 18. Januar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eurostat – Urban Audit. Abgerufen am 18. Januar 2016.
- ↑ Klagen gegen das Land Hessen wegen Änderung des Luftreinhalteplans beim Verwaltungsgericht Wiesbaden vom 10. Oktober 2011.
- ↑ vgl. Christoph Keese, Silicon Valley (2014), S. 288
- ↑ Rico Wittwer: Raumstrukturelle Einflüsse auf das Verkehrsverhalten – Nutzbarkeit der Ergebnisse großräumiger und lokaler Haushaltsbefragungen für makroskopische Verkehrsplanungsmodelle (PDF) tu-dresden.de. Abgerufen am 12. August 2012. (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ Laufende Stadtbeobachtung – Raumabgrenzungen. bbsr.bund.de. Archiviert vom Original am 9. Juli 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 12. August 2012.
- ↑ BIK-Regionen und Verflechtungsgebiete. BIK Aschpurwis + Behrens GmbH, Hamburg. Abgerufen am 12. August 2012.
- ↑ Boustedt, Olaf (1953): Die Stadtregion. Ein Beitrag zur Abgrenzung städtischer Agglomerationen. Allgemeines Statistisches Archiv 37, 13–26.
- ↑ Quelle: http://www.citypopulation.de/Deutschland-Agglo_d.html
- ↑ Stadtregionen (Link nicht mehr abrufbar), statistik.at → Klassifikationen; Stadtregionen 2001 (Link nicht mehr abrufbar) (PDF)
- ↑ Stadtregionen (Link nicht mehr abrufbar), statistik.at → Klassifikationen; Stadtregionen Abgrenzung 2001 – Zuordnung der Gemeinden Stand 1. Januar 2012 (Link nicht mehr abrufbar) (PDF)
- ↑ http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=met_pjanaggr3&lang=de
- ↑ Schwick, Jaeger, Bertiller, Kienast: Zersiedelung der Schweiz – unaufhaltsam? Quantitative Analyse 1935 bis 2002 und Folgerungen für die Raumplanung. Bristol-Stiftung, Zürich 2010.
- ↑ Agglomerationen (Memento vom 4. Mai 2009 im Internet Archive), Bundesamt für Statistik, auf bfs.admin.ch
- ↑ Thomas Brinkhoff: Major Agglomerations of the World, ([1])
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